Griffige Wahlkampfplakate II

Zu Veras Busenshow bleibt anzumerken: tieferhängen, das! Andere Parteien greifen ähnlich tief ins Schlüpferfach. Über Masse, Sexus und die allgemeingültigen demokratiekritischen Ableitungen daraus ist im Sezessions-Archiv einiges zu finden, hier und mit Aktualitätsbezug nur so viel:

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Die harm­los-hüb­schen soge­nann­ten Cin­dy – Pla­ka­te der FDP wur­den allein in Freiberg/Sachsen dut­zend­fach geklaut. Es wird dar­auf hin­ge­wie­sen, daß die jung­blon­de Sie­ges­göt­tin legal bei ent­spre­chen­den FDP-Büros geor­dert wer­den kann, in bild­li­cher Repro­duk­ti­on, ver­steht sich.

Hali­na Waw­zy­ni­ak von der Ber­li­ner Lin­ken, der von Vera herz­lich für die mora­li­sche Busen­pla­kat-Unter­stüt­zung gedankt wur­de, nennt ihr haus­ge­mach­tes Popo- Wahl­kampf­bild­chen treu­her­zig das „Arsch­pla­kat“. Aus­ge­rech­net die­se Boh­nen­stan­ge! Was soll uns das bedeu­ten? Schlan­ker Staat, kno­chen­hart? Mit der “Lin­ken”? 99% der kon­kur­rie­ren­den Polit-Anbie­ter dürf­ten mehr, Zitat: „Arsch in der Hose“ zu bie­ten haben. (Waw­zy­ni­ak twit­ter­te ges­tern, offen­kun­dig gestreßt über den Popöchen-Rum­mel: wür­de jetzt gern noch eine stun­de unge­stört arbei­ten [klar, die alte Tra­di­ti­on der Arbei­ter- und Bau­ern­par­tei!], nach­dem sie ihr  pla­kat nach ita­li­en geschickt hat).

Extre­mes Kör­per­be­wußt­sein tut sich auch in NRW kund; die Grü­nen in Kaarst pla­ka­tie­ren mit wei­ßen, grell lackier­ten Frau­en­hän­den, die sich um einen dun­kel­brau­nen, vul­go: schwar­zen Hin­tern kral­len, Paro­le: “Der ein­zi­ge Grund, schwarz zu wäh­len”. Po-Ken­ner rufen: Das ist ein­deu­tig ein Frau­en­ge­säß! Sei´s drum, les­bi­scher oder Hete­ro-Schnack: Die übli­chen Opfer­ver­bän­de wie der brau­ne  mob e.V. fin­dens jeden­falls übelst rassistisch.

Fragt sich nur: Hat aus­ge­rech­net die SPD gar kein Gespür für zwi­schen­mensch­li­che Zusam­men­hän­ge? Scheu­en die sich vor nack­ten Tat­sa­chen? Was ist mit den 12 SPD-Ladies, die 2008 im hes­si­schen Wahl­kampf die Hül­len fal­len lie­ßen? Hat´s da bei kei­ner für bun­des­po­li­ti­sche Ambi­tio­nen gelangt?

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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