“entspannter, lockerer” (Originalton Mathias Brodkorb) gegen rechts arbeiten und mit einem “Spritzer Gelassenheit” (wiederum Brodkorb) ihre jeweiligen Storch Heinars oder Reiner Haseloffs ins Rennen schicken, war heute ein toller Tag:
- Antifa-Vogel Storch Heinar hat seinen Prozeß gewonnen, entspannt und locker plaudert Brodkorb darüber und checkt dabei schon mal ab, welches leckere Weinchen er sich zur Feier des Tages heute abend noch einbauen wird – sein Abgeordnetengehalt reicht für edle Flaschen, man hat sich über diesen Genuß des erfüllten Lebens ja schon online verbreitet, und während es immer weiter schlürft, wandert der Finger mit einem Spritzer Gelassenheit über Kita-Landkarte, Fußball-Vereinsregister und Mimikry-Hochburgen: leichte Beute überall.
- Schornsteinfegermeister Lutz Battke (NPD-nah) ist nun aus dem Fußballverein ausgetreten, den er selbst mitgegründet hat: Der “Druck von außen” war zu groß für diesen kleinen Laden. Und die Sieger (etwa Reiner Haseloff, Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalt, CDU, oder auch der Landessportbund) können nun ganz entspannt und locker darüber nachdenken, warum all die Eltern, die ihre Kinder ausnahmslos nicht von Lutz Battkes Fußballtraining abgemeldet haben, bei der nächsten Wahl wieder wählen gehen dürfen. Sind sie nun mündig oder nicht? Wie sollen sie – da anscheinend nicht in der Lage, eine nationalsozialistische Fußballehre zu durchschauen – demnächst über die Geschicke eines ganzen Bundeslandes oder gar Europas abstimmen können?
- Auch Birghild T. war nicht auffällig: Aus Mecklenburg-Vorpommern anreisend, arbeitete sie Tag für Tag in einer Kindertagesstätte in Lüneburg – und wurde jetzt als Gattin eines NPD-Funktionärs von Nazi-Jägern enttarnt. Auffällig war sie nie, sondern immer sehr liebevoll mit den Kindern, konnte eine sichtlich überforderte Tagesstättenleiterin der taz zu Protokoll geben, ohne den anempfohlenen Spritzer Gelassenheit übrigens: Denn wer den Nazi hinter dem Menschen nicht entdeckt, empfiehlt sich nicht für Führungsaufgaben – ihm muß vielmehr auf die Sprünge geholfen werden. Und dann gehts ratzfatz – gerade einmal zwei Stunden hat es nach dem taz-Anruf gedauert, und Birkhiuld T. war “freigestellt”.
- Zuletzt, und nicht öffentlich, aus der ePost eines Lesers, der gestern seine Stelle als Graphiker verlor, weil einer seiner Mitarbeiter eine Sezession auf dem Schreibtisch liegen sah und neugierig darin blätterte – danach die google-Maschine anschmiß und zum Chef robbte, einen Beutel voll der fetten Beute hinter sich herzerrend: eine Unterschrift im Rahmen eines JF-Appells für die Meinungsfreiheit; drei Leserbriefe, alle einschlägig (was sonst); eine Bücherempfehlungsliste bei amazon, der man alles unterstellen kann, nur eines nicht: Mimikry – also: Ernst Jünger, Carl Schmitt, Karlheinz Weißmann, Joachim Fernau und (als neueste Signalfarbe) Richterin Heisig (verstorben).
Warum das Ganze jetzt, heute? Weil ich immer dachte, daß die Faschismuskeule, diese wirbelnde Waffe der Gutmenschen, nicht mehr so wirksam wäre wie noch vor zehn Jahren. Aber ich habe mich geirrt. Vielleicht schwang sie sich sogar nie leichter als heute, “entspannter und lockerer” würde Brodkorb sagen, der überhaupt keine Ahnung davon hat, wie bitter ernst es wird, wenn man ins Visier seines “Milieus” kommt. Man darf das nie vergessen, wenn man selbst phasenweise etwas fairer behandelt wird: So etwas geht stets auf Kosten anderer.
“Im Zweifelsfall immer für die Außenseiter”, muß man da mit Michael Klonovsky sagen, der auch (und vermutlich sogar mehr) von Rotwein versteht als das Antifa-Gehirn aus Rostock …