Von Pippi Langstrumpf zu Frantz Fanon

Selbst wenn man in den letzten Wochen Zeitungen und Fernsehen so gut gemieden hat, wie es nur ging, konnte man drei Themen kaum entrinnen:...

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Aller­höchs­te Prio­ri­tät hat­te natür­lich das Befin­den diver­ser Kän­gu­ruh-Hoden ver­zeh­ren­der Jam­mer­ge­stal­ten im sog. “Dschun­gel­camp” inklu­si­ve Intim­rotz-Live­ti­cker; die in idio­ti­sche Dimen­sio­nen hoch­ge­bla­se­ne sog. “Debat­te” um sog. “Sexis­mus”, ange­sto­ßen durch ein paar Anzüg­lich­kei­ten, die sich ein altern­der FDP-Poli­ti­ker geleis­tet hat; und, im Zuge der Kon­tro­ver­se um die lau­fen­de polit­kor­rek­te Säu­be­rung von Kin­der­buch­klas­si­kern, die welt­be­we­gen­de Fra­ge, ob das Wort “Neger” nun end­gül­tig zum “dir­ty word” erklärt wer­den soll.

Letz­te­re hat mal wie­der in unse­rem alten Freund Georg Diez die hohe­pries­ter­li­che Ader sti­mu­liert. Im SpOn ver­fiel er gera­de­zu in mes­sia­ni­sche Stim­mung und ver­kün­de­te die Mor­gen­rö­te Deutsch­lands, das “frei­er, schö­ner und auf­ge­klär­ter” sein wer­de, wenn

nicht nur Kin­der­bü­cher auf das N‑Wort ver­zich­ten – son­dern wir alle.

Insze­nier­tes Debat­tain­ment die­ser Art gehört eben genau­so wie das “Dschun­gel­camp” zum opi­ati­schen Hei­ße-Luft-Geblä­se, mit dem von tat­säch­li­chen Pro­ble­men abge­lenkt wer­den soll. Der pene­tran­te Weih­rauch-Geruch, der die lächer­lich anmu­ten­den Feld­zü­ge gegen “N‑Wort” und “Sexismus“begleitet, ver­weist aller­dings auf erns­te­re Din­ge. Wie ernst, kann man an einem Kom­men­tar der ZEIT-Redak­teu­rin Özlem Top­cu able­sen, aus dem zwar bereits unser Gast­au­tor Phil­ip Stein zitiert hat, des­sen ent­schei­den­de Stel­le ich aber hier wie­der­ho­len möchte.

“Die wei­ßen Men­schen”, so Top­cu wört­lich, seien

… irri­tiert, dass nun ande­re mit am Tisch sit­zen, wenn es um wich­ti­ge gesell­schaft­li­che Fra­gen geht. Ras­sis­mus zum Bei­spiel. Wir leben in hete­ro­ge­nen Gesell­schaf­ten, das kann man fin­den, wie man will, sie wer­den nie wie­der homo­gen. Das Wir ändert sich, mitt­ler­wei­le beträgt der Anteil der Men­schen ande­rer Her­kunft in Deutsch­land 20 Pro­zent. Die neu­en Deut­schen haben einen ande­ren Zugang zu The­men, eine ande­re Geschich­te und ande­re Erfah­run­gen. Und je mehr von ihnen in öffent­li­che Posi­tio­nen kom­men, des­to mehr wer­den sich auch Debat­ten ändern. Ändern müs­sen. Die Kin­der­bü­cher, die Eltern Anna-Lena und Phil­ipp abends vor­le­sen, hören jetzt auch Can und Mam­pe­zi; die­se Lite­ra­tur gehört nicht mehr den Alt­ein­ge­ses­se­nen allein, son­dern auch den neu Dazugekommenen.

Unver­hoh­le­ner kann man kaum for­mu­lie­ren, daß in Deutsch­land ein eth­nisch beding­ter Kul­tur­kampf im Gan­ge ist, und der so ein­neh­mend tri­um­phie­ren­de Ton­fall von Frau Top­cu läßt kei­nen Zwei­fel, wes­sen Par­tei sie hier ergrif­fen hat, und wen sie am abstei­gen­den Ast sieht. Die­ser Sound ist inzwi­schen kenn­zeich­nend für einen Typus, den ich in die­sem Blog des öfte­ren beschrie­ben habe (etwa hier und hier); vor allem aber in mei­nem Kapla­ken-Band “Die Ver­tei­di­gung des Eige­nen”. Es sind meis­tens sich links­li­be­ral geben­de Vor­zei­ge-Assi­mi­lier­te, in aka­de­mi­schen oder media­len Spit­zen­po­si­tio­nen wie Top­cu, die der­art klar aus­spre­chen, wohin die Fahrt gehen soll.

Daß die­se Rou­te theo­re­tisch einen für ihre Kar­rie­ren und für das Wohl ihrer jewei­li­gen eth­ni­schen Grup­pen güns­ti­gen Lauf nimmt, liegt auf der Hand. Wie sieht es aber aus mit der geschmäh­ten “Mehr­heits­ge­sell­schaft”, wie Nai­ka Forou­tan das nennt, mit den “wei­ßen Men­schen”, wie Özlem Top­cu sie in Anleh­nung an ame­ri­ka­ni­sche Aus­drucks­wei­sen nennt? Top­cu pro­phe­zeit ihnen hier aus­buch­sta­biert wei­te­re Kon­fron­ta­tio­nen, Kom­pli­ka­tio­nen, Frag­men­tie­run­gen, Spal­tun­gen, Diver­si­fi­ka­tio­nen, Dekon­struk­tio­nen, Macht­kon­flik­te, Hin-und Her­ge­zer­re und Infra­ge­stel­lun­gen infol­ge der zuneh­men­den Beset­zung “öffent­li­cher Posi­tio­nen” durch wach­sen­de Migrantengruppen.

Ich gehe ein­mal davon aus, daß die meis­ten Men­schen aus der Noch-“Mehrheitsgesellschaft” sol­chen Aus­sich­ten nicht mit über­mä­ßi­ger Vor­freu­de ent­ge­gen­bli­cken, oder sie über­trie­ben “span­nend” fin­den oder gar als “Chan­ce begrei­fen”, wie die gän­gi­ge Phra­se lau­tet. Schon gar nicht in Zei­ten, in denen die exis­ten­zi­el­le Angst und Unsi­cher­heit im Wach­sen begrif­fen sind, das Miß­trau­en in die Poli­tik zunimmt und gan­ze Schich­ten den öko­no­mi­schen und kul­tu­rel­len Boden unter den Füßen ver­lie­ren. Das letz­te, was sie nötig haben, sind noch mehr “Debat­ten” dar­über, was nicht mehr “ihnen allein gehö­ren” soll.

Die besag­ten “wei­ßen Men­schen”, gera­de im guten, dum­men Deutsch­land wol­len nun auf­rich­tig kei­ne “Ras­sis­ten” sein, aber sie stel­len sich ihre Zukunft doch lie­ber so vor, wie in dem auf die­sem Blog bespro­che­nen “Mün­chen schaut hin”-Eígen­tor-Video: alles bleibt recht “homo­gen” und beim Alten, und die Min­der­hei­ten und die Schwa­chen wer­den von der intak­ten “Mehr­heits­ge­sell­schaft” edel vor Unbill und Into­le­ranz beschützt.

Die Num­mer wird es aber in Zukunft nicht mehr spie­len, teilt uns nun Özlem Top­cu mit. Es wird nicht mehr rei­chen, daß Anna-Lena und Phil­lipp dar­auf ach­ten, daß Can und Mam­pe­zi nicht mehr von Fritz und Hei­ke gemobbt wer­den (eine Situa­ti­on, die ohne­hin kei­ne Basis in der Rea­li­tät mehr hat). Nein, sie müs­sen sich nun Cans und Mam­pe­zis Bedürf­nis­sen anpas­sen, und ihre “Lite­ra­tur” ist dabei noch das min­des­te, das nicht mehr “ihnen allein gehö­ren” soll.

“Wei­ße dür­fen nicht bestim­men, wann Schwar­ze sich gekränkt füh­len dür­fen”, schreibt Top­cu wei­ter. Und ruft ihnen zu: “Stellt euch nicht so an!” Die­se Ner­ven­sä­gen parie­ren ein­fach nicht schnell genug:

 Es nervt, wenn wei­ße Men­schen dun­kel­häu­ti­gen Men­schen erzäh­len wol­len, wann sie sich ver­letzt füh­len dür­fen und wann sie es mit der Cor­rect­ness und »Emp­find­lich­keit« über­trei­ben. Es nervt, dass die Mehr­heit defi­nie­ren will, was »wirk­li­cher« Ras­sis­mus ist und wel­cher unschul­dig oder der jewei­li­gen Zeit geschul­det. Das soll­te sie las­sen. Sie tut es aber nicht, weil es (glück­li­cher­wei­se) kein ver­gleich­ba­res, glo­bal so bekann­tes Wort gegen Wei­ße gibt, das sie ähn­lich tref­fen könnte.

Mir fällt aber nun doch ein Wort ein, das die meis­ten Wei­ßen in der Regel hart trifft und zum Kuschen bringt, und das ist “Ras­sist” – ein Umstand, der neben­bei mehr über den angeb­li­chen “Ras­sis­mus” der Wei­ßen aus­sagt, als ihr Wider­wil­le, Kin­der­bü­cher umschrei­ben zu las­sen. Die­ses Wort bezeich­net heu­te den schlimms­ten ethi­schen Vor­wurf, den man einem Men­schen machen kann. Es ist ein Druck­mit­tel, eine poli­ti­sche Waf­fe, wes­halb es in der Tat nicht unwe­sent­lich ist, daß defi­niert und bedacht wird “was ‘wirk­li­cher’ Ras­sis­mus ist und wel­cher unschul­dig oder der jewei­li­gen Zeit geschul­det”, gera­de aus der War­te der­je­ni­gen, auf die die Waf­fe gerich­tet wird.

Dazu kommt, um es in Top­cus Wor­ten zu sagen, daß die Wei­ßen (unglück­li­cher­wei­se) kein ver­gleich­ba­res, glo­bal so bekann­tes und wirk­sa­mes Wort zur Ver­fü­gung haben, mit dem sie sich gegen die­se Erpres­sung weh­ren könn­ten. Top­cu sagt nichts ande­res, als daß sie will, daß das auch so bleibt. Der “Rassismus”-Joker soll immer ste­chen dür­fen, ohne ner­vi­gen Wider­spruch. Daß Wei­ße und ihre Kul­tur “ras­sis­tisch” sei­en, darf indes­sen unge­ach­tet der Schwe­re des Vor­wurfs jeder­mann jeder­zeit behaup­ten, will­kür­lich defi­nie­ren und anwen­den, wie es ihm gera­de in den Kram paßt.

Davon macht auch Top­cu reich­lich Gebrauch:

Doch selbst wenn eine Lind­gren das Wort benutzt – es bleibt eine ras­sis­ti­sche Bezeich­nung, die man­chem weh­tut. So ein­fach ist das. Als Pip­pi Lang­strumpf erschaf­fen wur­de, gab es kei­ne schwar­zen Schwe­den; Euro­pa galt als über­le­ge­ne »Ers­te Welt«. Nicht Lind­gren war ras­sis­tisch, son­dern die Welt, in der sie leb­te. Sie wuss­te es nur nicht. Man hat so gespro­chen, weil es damals nor­mal war, nor­ma­ler jeden­falls als heu­te, Men­schen ande­rer Her­kunft abzuwerten.

Also bit­te kei­ne Sehn­sucht nach Bul­ler­bü, die­sem ver­lo­ge­nen, reak­tio­nä­ren, latent ras­sis­ti­schen Moloch! Jetzt, da es gott­sei­dank auch “schwar­ze Schwe­den” gibt, kommt das end­lich zuta­ge. Vor allem sol­che, die ihr Schwarz­sein für eine unge­heu­er wich­ti­ge Sache hal­ten, und zu deren bevor­zug­ten Beschäf­ti­gun­gen es gehört, den “wei­ßen Schwe­den” ein schlech­tes Gewis­sen zu machen – mit staat­li­cher För­de­rung übrigens.

Nur mal kurz dazwi­schen gescho­ben: wel­cher kind­li­che Leser des “Taka-Tuka-Lan­des” hat eigent­lich jemals den Begriff “Neger­kö­nig” als “abwer­tend” emp­fun­den? Der schwar­ze Schau­spie­ler Samu­el Jack­son, Co-Star eines Films, der gera­de den Ras­sen­haß in den USA auf­sta­chelt, hat die Auf­re­gung in einem Inter­view mit der Ber­li­ner Zei­tung jeden­falls mit eini­ger Hart­nä­ckig­keit nicht ver­ste­hen wollen:

Als das Kin­der­buch 1945 erschien, hat Astrid Lind­gren dar­in das Wort Neger benutzt. Die deut­sche Fami­li­en­mi­nis­te­rin Kris­ti­na Schrö­der hat vor Kur­zem eine Debat­te los­ge­tre­ten mit ihrer Erklä­rung, dass sie ihrer Toch­ter aus dem Buch Begrif­fe wie Neger­kö­nig oder Neger­kö­nig­reich nicht vorlese.

Und war­um macht sie sowas?

Sie sag­te, auch ohne die böse Absicht der Autorin kön­nen Wör­ter Scha­den anrich­ten. Sie fin­de es ver­let­zend, das Wort Neger zu benut­zen und möch­te nicht, dass ihre Toch­ter mit so einer Welt­sicht aufwächst.

Ver­ste­he. Aber das wür­de ja auch bedeu­ten, dass ihre Toch­ter auf­wächst, ohne zu erfah­ren, dass auch Neger König­rei­che haben kön­nen, oder?

Bei Pip­pi Lang­strumpf ist die Sache noch kom­pli­zier­ter, weil der Neger­kö­nig ja Pip­pis Vater Efra­im ist, also ein Weißer.

Okay, aber das Wort an sich besagt ja ganz klar, dass Neger auch König­rei­che hat­ten, nicht wahr? Jetzt wür­de mich aber wirk­lich bren­nend inter­es­sie­ren, mit wel­chem Wort Ihre Fami­li­en­mi­nis­te­rin den Neger­kö­nig ersetzt.

Sie liest statt­des­sen Süd­see­kö­nig. Übri­gens hat der Ver­lag in neu­en Aus­ga­ben genau das schon gemacht, Neger­kö­nig durch Süd­see­kö­nig ersetzt. Und ein ande­rer Ver­lag von Kin­der­buch­klas­si­kern ist eben­falls gera­de dabei, das Wort Neger zu entfernen.

Man könn­te auch von einem afri­ka­ni­schen oder nubi­schen König spre­chen, am Ende wis­sen doch alle, was gemeint ist. Im Eng­li­schen ist „Negro“ an sich noch kein schlech­tes Wort. Es bezeich­net eine Rasse.

Top­cu ist nun nach eige­ner Aus­sa­gen “genervt” von den wider­spens­ti­gen “wei­ßen Men­schen”, wie eini­ge ande­re “dun­kel­häu­ti­ge Men­schen” ver­mut­lich auch, aber eben die­se “wei­ßen Men­schen” sind nicht weni­ger genervt, wenn “dun­kel­häu­ti­ge Men­schen” sie stän­dig mit der Beru­fung auf “ver­letz­te Gefüh­le” erpres­sen wol­len, und per Schuld­ge­fühl­knopf nöti­gen, ihre eige­ne Kul­tur zurück­zu­neh­men. Es ist weni­ger “das” Wir, das sich in Deutsch­land “ändert”, viel­mehr tre­ten kon­kur­rie­ren­de “Wirs” auf, die von dem bis­he­ri­gen “Mehrheits”-Wir eine Kon­zes­si­on nach der ande­ren einfordern.

Bekom­men die­se besag­ten “wei­ßen Men­schen” dann nicht auch gele­gent­lich Lust, etwa gereizt aus­zu­ru­fen: “Stellt euch nicht so an! Was soll das stän­di­ge Gener­ve von wegen ‘Ras­sis­mus’? Seid froh, daß ihr bei uns in Frei­heit, Sozi­al­ab­si­che­rung und Wohl­stand leben dürft, und nicht in irgend­ei­nem eurer abge­fuck­ten dys­funk­tio­na­len Her­kunfts­län­der. Irgend­ei­nen Grund mußt ihr ja haben, war­um ihr lie­ber unter uns ‘Ras­sis­ten’ leben wollt.” Aber sie wer­den der­glei­chen nur sel­ten aus­spre­chen, denn das wäre ja aso­zi­al und “ras­sis­tisch”, und schließ­lich ist man als “wei­ßer Mensch” bekannt­lich per­sön­lich schuld, daß all die­se Län­der in einem so schlech­ten Zustand sind.

So “nervt” also einer den ande­ren und die all­ge­mei­ne Gereizt­heit steigt. Es kann schon auf­rei­zend genug sein, wenn Ver­tre­ter der eige­nen eth­ni­schen Grup­pe, noch dazu als gewähl­te Reprä­sen­tan­ten, die­se als “Ras­sis­ten” denun­zie­ren. Dann spielt sich das Gan­ze immer noch sozu­sa­gen “in der Fami­lie” ab, die einen, die es eher posi­tiv sehen, nen­nen es viel­leicht “Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl”, die ande­ren “Eth­no­ma­so­chis­mus” und Selbst­be­zich­ti­gungs­syn­drom, wenn das Gan­ze über­trie­ben wird.

Aber um wie­vie­les mehr muß die Gereizt­heit stei­gen, wenn man sich all dies von einem Reprä­sen­tan­ten einer ande­ren eth­ni­schen Grup­pe sagen las­sen muß, der ein kla­res Inter­es­se an Macht und “öffent­li­chen Posi­tio­nen” hat, und der sei­ne eige­ne Grup­pe ganz offen­sicht­lich von dem Appell und Vor­wurf ausnimmt!

Die Debat­ten in Deutsch­land über die­se Din­ge fol­gen zuneh­mend US-ame­ri­ka­ni­schen Mus­tern. Hier wie dort hat man noch nie­mals so viel über “Haut­far­ben” und “Ras­sis­mus” gere­det wie heu­te. Die­se Din­ge sind zur Beses­sen­heit, zur fixen Idee gewor­den. Es gibt einen alten Kon­sens der zivi­li­sier­ten Men­schen, daß man über die Haut­far­be und “Ras­se” eines Men­schen nicht all­zu vie­le Wor­te und Auf­merk­sam­keit ver­liert. Es ist klein­ka­riert und schä­big, dar­aus ein pri­mä­res Kri­te­ri­um zu machen. Nichts­des­to­trotz muß man rea­lis­tisch blei­ben, was die con­di­tio huma­na und das mensch­li­che Bedürf­nis nach Iden­ti­tät und Grup­pen­zu­ge­hö­rig­keit betrifft.

Weil ihre Inge­nieu­re das eben nicht sind, führt die Poli­tik des Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus, der Ein­wan­de­rung und der Ver­mi­schung eben zu dem nur für die Nai­ven para­do­xen Ergeb­nis, daß über nichts ande­res als Ras­se und “Haut­far­be” mehr gere­det wird. Oba­mas “post-racial Ame­ri­ca”, das vor den glei­chen demo­gra­phi­schen Ent­wick­lun­gen wie Euro­pa steht, ist in Wahr­heit ein “hyper-racial Ame­ri­ca”, in dem Heu­che­lei, Bigot­te­rie, “Dis­kri­mi­nie­rung” und eth­ni­sche Span­nun­gen unge­bremst wuchern.

Es liegt auf der Hand, daß es sich hier, soweit es Euro­pa betrifft, um ein künst­lich impor­tier­tes Pro­blem han­delt. Ein Autor des Deutsch­land­ra­di­os schreibt über den Anti­ko­lo­nia­lis­mus-Theo­re­ti­ker Frantz Fanon, des­sen Figur ich zum Aus­gangs­punkt mei­nes Essays “Die Ver­tei­di­gung des Eige­nen” genom­men habe:

Fanon konn­te nicht ahnen, dass die sozia­le und räum­li­che Tren­nung der Lebens­ge­bie­te von ehe­ma­li­gen Her­ren und frü­he­ren Kolo­ni­sier­ten auf Euro­pa aus­ufern würde.

Die­se “Aus­ufe­rung” ist selbst­ver­ständ­lich eine Fol­ge der Mas­sen­ein­wan­de­rung, die dazu geführt hat, daß heu­te angeb­lich bereits jedes drit­te in Frank­reich gebo­re­ne Kind nicht-euro­päi­schen Ursprungs ist. Man kann hier durch­aus von einer Art von Sied­lungs­ko­lo­nia­lis­mus spre­chen. Der Import der “Lebens­ge­bie­te” der Ein­wan­de­rer hat einer­seits zur Vers­lu­mung der Städ­te geführt, ande­rer­seits ist auch ein Kampf und Kul­tur­kampf um die Ver­tei­lung der Güter der Indus­trie­ge­sell­schaft ent­brannt. Fanon wuß­te, wie auch spä­ter Jean Ras­pail, daß die in den Wes­ten strö­men­den Mas­sen nicht nur von Not, son­dern natür­lich auch von Gier, Rache­ge­lüs­ten und Neid getrie­ben werden:

Die Stadt des Kolo­ni­al­her­ren ist eine sta­bi­le Stadt, ganz aus Stein und Eisen, eine erleuch­te­te, asphal­tier­te Stadt, in der die Müll­ei­mer von unbe­kann­ten, nie gese­he­nen, erträu­men Res­ten über­quel­len, eine gemäs­te­te, fau­le Stadt. Ihr Bauch ist voll von guten Din­gen. Die Stadt des Kolo­ni­sier­ten, das Neger­dorf, die Medi­na, das Reser­vat ist ein Ort von schlech­tem Ruf, bevöl­kert von Men­schen mit schlech­tem Ruf. Es ist eine nie­der­ge­kau­er­te, hin­ge­lüm­mel­te Stadt. Der Blick des Kolo­ni­sier­ten ist der Blick gei­len Nei­des, der Besitz­erträu­me. Aller Arten von Besitz: Sich an den Tisch des Kolo­ni­al­her­ren set­zen, in sei­nem Bett schla­fen, wenn mög­lich mit sei­ner Frau. Der Kolo­ni­sier­te ist ein Nei­der. Der Kolo­ni­al­herr weiß das genau. Wenn er jenen Blick über­rascht, stellt er mit Bit­ter­keit fest: Sie wol­len unse­ren Platz einnehmen.

Um nun also zur Schluß­poin­te zu kom­men: nach Pip­pi Lang­strumpf wäre Fanons Werk der nächs­te Kan­di­dat für eine “Säu­be­rung”. In sei­nem ein­fluß­rei­chen Haupt­werk “Die Ver­damm­ten die­ser Erde” (1960) steht in der deut­schen Über­set­zung durch­gän­gig das Wort “Neger” (im fran­zö­si­schen Ori­gi­nal: nég­re). Dies war eben, was Özlem Top­cu durch­aus hät­te wis­sen und erwäh­nen kön­nen, zu Lind­grens und Fanons Zei­ten kei­nes­wegs “abwer­tend” gemeint.

Fanon selbst durch­litt als Kolo­ni­sier­ter eine schwe­re Iden­ti­täts­kri­se, die er unter ande­rem in sei­nem Buch “Schwar­ze Haut, wei­ße Mas­ken” (1952) the­ma­ti­sier­te. Er erkann­te, daß er eine ver­fäl­schen­de Mas­ke, die des “Fran­zo­sen” trug, daß er sei­ner Geschich­te und sei­ner Her­kunft beraubt wor­den war.

Mei­ne Mut­ter singt fran­zö­si­sche Lie­bes­lie­der für mich, in denen kein Wort über Neger vor­kommt. Wenn ich aber nicht gehor­che, wird mir gesagt, Ich sol­le auf­hö­ren, mich wie ein Nig­ger zu benehmen.

Er stell­te fest:

Ohne eine Neger­ver­gan­gen­heit, ohne eine Neger­zu­kunft war es mir unmög­lich, mein Neger­tum zu leben. Noch nicht weiß und schon nicht mehr schwarz, war ich ein Verdammter.

Sans pas­sé nèg­re, sans ave­nir nèg­re, il m´était impos­si­ble d´exister ma nègre­rie. Pas enco­re blanc, plus tout à fait noir, j´étais un damné.

Man kann von Fanon heu­te vie­les ler­nen. Sei­ne Spra­che ist här­ter, direk­ter, poli­ti­scher als jene der heu­ti­gen ver­kitsch­ten “Viel­falts­apos­tel” mit ihrer Kin­der­ge­burts­tags­rhe­to­rik. Er spricht unver­blümt von den Inter­es­sens­la­gen, die sich hin­ter den schö­nen Schlag­wor­ten ver­ste­cken und sie als Waf­fe benut­zen. Nur so kön­nen wir ver­ste­hen, was für eine poli­ti­sche Funk­ti­on der “Rassismus”-Begriff hat.

Noch ein Punkt. In einem Spie­gel-Arti­kel über Fanon aus dem Jahr 1969 fin­de ich fol­gen­de Bemerkung:

Inter­es­san­ter ist, was er über die natio­na­le Kul­tur der far­bi­gen Völ­ker schreibt. Er sieht zum Bei­spiel in Leo­pold Sédar Seng­hors “Négri­tu­de” eine affek­ti­ve Anti­the­se zur Belei­di­gung der Mensch­heit durch den wei­ßen Mann. Aber gera­de dar­um ist sie ihm ver­däch­tig, stellt sie sei­ner Mei­nung nach eine Ras­si­fi­zie­rung einer afri­ka­ni­schen Natio­nal­kul­tur dar, eine Sack­gas­se, einen ver­spiel­ten Exo­tis­mus; was dabei feh­le, sei­en die Fun­da­men­te im Volk, das Geflecht der natio­na­len Vor­stel­lun­gen und sozia­len Bezie­hun­gen. Fanon: “Das allein zählt. Alles übri­ge ist Lite­ra­tur und Mystifikation.”

Auf die heu­ti­ge Lage umge­legt: wo die­se “Fun­da­men­te im Volk, das Geflecht der natio­na­len Vor­stel­lun­gen und sozia­len Bezie­hun­gen” nicht mehr bestehen, oder sich in Auf­lö­sung befin­den, bleibt wohl tat­säch­lich am Ende nichts mehr übrig als der Bezug auf die nack­te bio­lo­gi­sche Ras­se, ob als “Ras­sis­mus” oder “Anti­ras­sis­mus”. Schon ist die Rede von einer Front der “wei­ßen Men­schen” gegen die “dun­kel­häu­ti­gen Men­schen”, oder nach Belie­ben auch umge­kehrt, aus links­li­be­ra­lem Mund.

Eben waren wir noch alle­samt bun­te Smar­ties, durch nichts unter­schie­den als durch die Far­be unse­res Zucker­gu­ßes. Lang­sam wird es aber eng in der Rol­le, und viel­leicht war dies Sache mit dem Unter­schied doch nicht so ein­fach. Wer garan­tiert uns, daß die gegen­sei­ti­gen Gereizt­hei­ten sich nicht eines Tages an den pri­mi­tivs­ten und ele­men­tars­ten Kri­te­ri­en und Äußer­lich­kei­ten ent­zün­den und explo­die­ren werden?

Das gol­de­ne Zeit­al­ter des über­wun­den geglaub­ten Ras­sis­mus steht uns wohl noch bevor, und nie­mand anders als die Poli­tik der Lin­ken, die gezielt die von Fanon genann­ten Fun­da­men­te der Natio­nal­kul­tu­ren negiert und zer­stört, wird dafür ver­ant­wort­lich zu machen sein.

 

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (27)

Gottfried

30. Januar 2013 09:00

Die "Menschen", die zur Religionsgemeinschaft der Humanisten und Humanistinnen gehören und die ungläubigen oder andersgläubigen "Menschen" haben nichts miteinander gemein.

Der "Mensch" des Humanisten ist ein idealistisch/universalistisches Reißbrettkonstrukt, weil diese "Menschen" mit ihren vielfältigen cultures alle gleich sind, ist der Humanismus DIE Religion, die die Vernutzung der "Menschen" in einer neuen Ordnung der Welt optimalisiert nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Der Humanismus ist m.E. so überaus erfolgreich, WEIL seine Dogmen so bizarr sind, und mit dem Leben auf Erden ganz genau NICHTS zu tun haben. Der besonnene Bürger wird sich denken, daß "die Wahrheit doch so oft in der Mitte" liege, daß "da schon etwas dran sein" werde.

In den Niedrungen auf der Erde, also in der Wirklichkeit des Lebens, gibt es zum Beispiel "Menschen", die in einer Modern-Jazz-Kapelle spielen und andere "Menschen" abweisen und ausgrenzen, die zwar durchaus eine Trompete blasen können, das jedoch immer nur in volkstümlichen Trachtenformationen exerziert haben.

Es ist eine Grunderkenntnis der Soziologie, daß es eine wirkliche Gruppe "Mensch"heit nicht gibt, daß es wohl ein Urbedürfnis gibt, sich per Anschluß an eine bestimmte Gruppe zu unterscheiden (lat. "discriminare") von Nichtgruppenmitgliedern.

Wenn nun Jazz-Formationen und Volksmusiker nicht im gleichen Raum zur gleichen Zeit musizieren (Di(e)versity, BUNTE Vielfalt), also strenge Segregation/Apartheid herrscht, bietet das die besten Voraussetzungen, daß sich diese unterschiedlichen Parteien nicht in die Haare geraten, es werden wohl ähnliche Gründe gewesen sein, daß man beim Bauen von Mietshäusern auf die Idee kam, die einzelnen Wohnbereiche durch Wände voneinander abzutrennen.

Eine Erkenntnis sowohl der Geschichtswissenschaft als auch der neuesten Hirnforschung ist es, daß die Begegnung biologisch nicht Verwandter mit VORBEWUSSTEN Antipathien verbunden ist.
Solche Reaktionen lassen sich im Versuch bei Probanden an der Amagdyla (Mandelkern) nachweisen.

In den VSA - von dort (Judith Butler) stammt auch die humanistische Idee, Männer und Frauen in "Menschen" zu transformieren - ist man schon besonders weit damit, den Nachwuchs so zu sensibilisieren, daß die evolutionsbiologisch verankerten körperlichen Reaktionsmuster (Biologen sprechen auch vom Selbsterhaltungstrieb und von der Erhaltung der eigenen Art) gezielt geschwächt werden. Rasisstische Propaganda, "nobody is white":

https://www.youtube.com/watch?v=sOuCxchnMkU

Zam

30. Januar 2013 09:11

„Weiße dürfen nicht bestimmen, wann Schwarze sich gekränkt fühlen dürfen“

Ist ähnlich wie bei den Sexismus-Debatten, wo das Verfehlen ebenfalls vom vermeintlichen Opfer definiert wird. Feministen, die es ernst meinen, bestehen ja auch auf der Gleichsetzung von DEM Blick und der wirklichen Tat, beides ist ein tyrannisches Eindringen in die stets mit Mutterliebe (=bedingungslos) zu nährende Integrität des unschuldigen Mädchens.

Rumpelstilzchen

30. Januar 2013 10:22

Guten Morgen,

1. Als Teenie wurde ich in der S-Bahn einer westdeutschen Großstadt von einem dunkelhäutigen Ausländer dumm angemacht. Ich reagierte erschrocken abweisend und bekam zu hören:"Du hast wohl was gegen Ausländer". Diese beklemmende Situation hat sich mir damals tief eingeprägt, da ich sie als Angriff auf "das Eigene" empfand.
Ich hatte zuallererst was gegen dumme Anmache und die Perfidie, dumme Anmache hinnehmen zu müssen, weil sie von einem Ausländer kommt, hat mich seinerzeit sprachlos gemacht
Der Zusammenhang zwischen Sexismus und Quote: da will jemand Macht, weil sie Frau, Ausländerin, Muslima ist, am besten in Kombination.
Das nennt man auch positives Vorurteil und das kann genauso danebengehen wie das Negative Vorurteil. Bestes Beispiel: die mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Staatssekretärin und ehemalige Schuhverkäuferin Zülfiye Kaykin, nun unter Betrugsverdacht stehend.
Dumm gelaufen, aber daraus leite ich keine rassistische Theorie ab, denn
2. Das "Eigene" erfahre ich auch nicht in einem bayrischen Bierzelt, weil bayrische Bierseligkeit kein Wir-Gefühl in mir erzeugt, sondern mein "Eigenes" genauso verletzt wie perfide Anmache.
3. Dagegen durfte ich feststellen, daß selbst türkischstämmige Politiker und dunkelhäutige Mitbürger durchaus Wir- Wohlgefühle in bayrischen Bierzelten empfinden. Wer es fassen kann, der fasse es.

Marcus Junge

30. Januar 2013 12:18

"„Weiße dürfen nicht bestimmen, wann Schwarze sich gekränkt fühlen dürfen“,"

Bleibt die Gegenfrage, wer die Türkin gemächtigt hat, im Namen der Schwarzen zu sprechen, wo sie selbst doch nur leicht braun ist. Das gerade die Türken als nicht als sonderlich aufgeschlossen gegenüber den echten Schwarzen gelten und niemals in einen Topf mit denen geworfen werden wollen, wen kümmert es? Hier geht es schließlich um die "gute Sache", also Geld und Macht für die Türken in der BRD, da stört die Wahrheit nur und um die Schwarzen, um die kümmern sich die Türken dann nach der Machtübernahme.

"Es nervt, dass die Mehrheit definieren will, was »wirklicher« Rassismus ist und welcher unschuldig oder der jeweiligen Zeit geschuldet."

Einfach mal in der Türkei beim Massenmord an den Armeniern anwenden.

""Irgendeinen Grund mußt ihr ja haben, warum ihr lieber unter uns ‚Rassisten‘ leben wollt.“ Aber sie werden dergleichen nur selten aussprechen, denn das wäre ja asozial und „rassistisch“, "

Ob Esel oder Kuh von Diskriminierung und Rassimus fabulieren, es bleibt die Wahrheit, deren Verkünder jedoch ein schnelles Pferd braucht.

Biobrother

30. Januar 2013 13:43

Nun ja. Bestimmte Wörter wie das besagte N-Wort für dunkelhäutige Menschen halte ich im heutigen Sprachgebrauch auch für obsolet, da sie eben deutlich negativ oder herablassend konnotiert sind. Das ändert sich auch nicht durch die Tatsache, dass Senghor damals mal unter dem Oberbegriff einer stolzen Négritude für eigenständige schwarzafrikanische Identität gekämpft hat. Insofern muss man Herrn Prof. Spaemann m.E. an dieser Stelle widersprechen, obwohl er in folgendem Interview zum Thema ansonsten viel Kluges über den manipulativen Charakter sprachlicher Umdefinierungsversuche sagt:

https://www.youtube.com/watch?v=VuT6wpuMH-4

Ansonsten muss natürlich auch darauf hingewiesen werden, dass man durch solche sprachlichen "Reinigungsaktionen" schlicht den Charakter und die Authentizität solcher Werke zerstört, möglicherweise auch in manipulativer Absicht, denn immerhin kann man bei den Nachfolgenden so den Eindruck erwecken, als sei die Welt schon immer genderbewegt und antirassistisch bzw. frei von jedem kolonialen Dünkel gewesen. Was im Grunde auf eine Geschichtsfälschung hinausläuft.

An dieser Stelle noch zwei Literaturtipps, die nach diesen Vorgaben wohl völlig umgeschrieben oder verboten werden müssten:

(1) "Verschwörung im Regenwald" von Ida Pfeiffer.

Die österreichische Weltreisende beschreibt dort ihre 1856-58 unternommene Reise nach Madagaskar, wo es ihr gelingt von Königin Ranavalona I. empfangen zu werden, dort schildert sie die grausame Herrschaft besagter Königin, die Verfolgung der Christen auf der Insel, von der Königin [nicht ganz zu Unrecht] als kolonialistische Vorhut angesehen, bizarre Giftproben, und schließlich auch, wie sie in einen Putschversuch des Sohnes und Thronfolgers hineingezogen wird. Einige Passagen (z.B. ein für die Königin gegebenes Klaviersolo) würde man heute wohl als glatt rassistisch bezeichnen müssen, aber so war eben damals die Haltung der sich überlegen dünkenden Westeuropäer.

(2) "Die scheußlichsten Länder der Welt: Mrs. Mortimers übellauniger Reiseführer" von Favell Lee Mortimer.

Obwohl selber nie aus Merry Old England raus gekommen, beschreibt die Autorin hier aus zweiter Hand diverse Länder in sehr eigenwilliger Weise. Stellenweise durchaus köstlich.

Richard Vonderwahl

30. Januar 2013 14:06

Astrid Lindgren hätte bestimmt nichts dagegen gehabt, wenn ihre Bücher in dieser Hinsicht leicht modernisiert worden wären, ganz im Gegenteil. Sie hat ihre Meinung zum Thema in dem Buch «Kati in Amerika» deutlich genug bekundet.

Toni Roidl

30. Januar 2013 15:59

Beim Lesen der Zitate packt einen die nackte Wut!

Herr Lichtmesz hat den antiweißen Rassismus der antideutschen Lobbyisten wieder einmal gekonnt sichtbar gemacht und den richtigen Schluss gezogen.

Aber wenn wir tausend Mal wissen, dass wir Recht haben und im Recht sind: Da oben sitzen die dummdreisten "Migranten"-Wühler wie diese Zeit-Autorin und ihre xenophilen HiWis. Wie verhindern wir, dass sie unser Land, unsere Kultur, uns selbst zerstören?

Zadok Allen

30. Januar 2013 16:46

@ Biobrother

Das ist ja gerade das Problem mit der im Kern totalitären Sprachmanipulation: Einpeitscher und pressure groups behaupten einfach, daß bestimmte Wörter und Begriffe negativ konnotiert sein und beschallen die Öffentlichkeit so lange mit ihrer Agitation, bis die Schweigespirale zu greifen beginnt.

"Neger" hatte noch vor wenigen Jahrzehnten nicht die Spur eines pejorativen Beiklangs. In Dialekten wie dem Bairisch-Österreichischen wird es weiterhin ganz selbstverständlich gebraucht, als völlig neutrale Kollektivbezeichnung wie "Franzose", "Handballspieler" oder "Linkshänder". Ganz ähnlich sind die Manipulatoren ja dem Ethnonym "Zigeuner" zu Leibe gerückt, wobei sie sich hier auch noch der entlarvend dümmlichen Volksetymologie zu "Zieh-Gauner" bedienen konnten. (Daß die guten Leute etwa auch im Französischen tsiganes heißen, ficht die Ideologen natürlich nicht an.)

Nun sollte man, wenn man einmal die Ergebnisse der protototalitären Sprachmanipulation zu akzeptieren beginnt, dringend die Frage stellen, wo das aufhört. Warum nicht auch das Binnen-I und die Abschaffung von Begriffen wie "Volk" akzeptieren?

Waldgänger

30. Januar 2013 17:55

Danke, Herr Lichtmesz, für diesen hervorragenden Text.

Die für mich interessanteste Frage ist die, wie und mit welchen Argumenten man der Rassismus-Keule begegnet.

Die von Lichtmesz vorgeschlagene Antwort ...

„Stellt euch nicht so an! Was soll das ständige Generve von wegen ‚Rassismus‘? Seid froh, daß ihr bei uns in Freiheit, Sozialabsicherung und Wohlstand leben dürft, und nicht in irgendeinem eurer abgefuckten dysfunktionalen Herkunftsländer. ... "

... ist natürlich möglich und richtig, doch könnte es sein, dass man dann in anderen Foren der Zensur erliegt.

Nein, die Sache ist zu ernst.
Wie reagiert man?
Da "Rassismus" ein leider wirksamer Kampfbegriff ist, muss diese Waffe entschärft werden!

Okay, man könnte die Verfälschung des Rassismusbegriffs durch die Linke thematisieren.
Ist aber umständlich und nur was für Akademiker.

Am besten durch Gegenangriff, nicht durch Verteidigung!

Irgendwie scheint es ja logisch, den Gegner mit dessen eigenen Waffen zu schlagen und ihm seinerseits "Rassismus" zu unterstellen.
Rassismus gegen "Weiße", gegen Einheimiche, gegen Deutsche.

Diese Strategie erinnert mich ein wenig an das Scheitern von Robbespierre, dem 1794 selbst Tyrannei vorgeworfen wurde, nachdem er dies zwei Jahre zuvor dem enthaupteten König vorgeworfen hatte ...

M.L.: Am besten wäre es, den Gummibegriff "Rassismus" überhaupt gründlich zu dekonstruieren. Wenn man geschickt ist, kann man ihn allerdings in bestimmten Gefechten auch als Waffe einsetzen, indem man den Spieß umdreht, die Position des Gegenübers konsequent zu Ende denkt und gegen ihn anwendet. Darum sind auch die ideologischen Schlupflöcher erfunden worden, wie etwa die Behauptung, Minderheiten können nicht rassistisch sein, "Macht-" und Mehrheitsverhältnisse seien ausschlaggebend etc. Aber auch hier kann man oft sehr schnell die Schwachstellen finden und den Ball zurückschupfen.

Martin Lichtmesz

30. Januar 2013 17:57

Bleibt die Gegenfrage, wer die Türkin ermächtigt hat, im Namen der Schwarzen zu sprechen, wo sie selbst doch nur leicht braun ist.

Warum sie diese Position bezieht, ist klar: hier ist die Blaupause für jegliche Politik gegenüber "Mehrheiten" bzw. den "weißen Menschen". Es ist nur ein Schritt zB zu sagen: "Nicht-Muslime dürfen nicht bestimmen, wann Muslime sich gekränkt fühlen dürfen."

Nihil

30. Januar 2013 18:35

Martin Lichtmesz hat es wieder einmal auf den Punkt gebracht. Bin schon gespannt wann die "Globalisierung der Betroffenheiten" bzw. die "europäische Solidarität in (echten) Schuldfragen" abgeschlossen ist und sich die Deutschen endgültig für Rassismus/ehem. Kolonialismus schämen müssen und etwa Briten und Franzosen den Holocaust als Bezugspunkt der Spätmoderne anerkennen. Dann steht das Feindbild "Der Weiße an sich" perfekt da, dann kann zu Ende geprügelt werden. Famos.

Thomas Drescher

30. Januar 2013 18:38

Sehr geehrter Herr Lichtmesz,

wenn sie an einer Dekonstruktion des Rassismus-Konzeptes interessiert sind, kann Ihnen ja vielleicht die Strukturanalyse der vom „Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung“ (DISS) verwendeten Begriffsfassung Anregungen liefern. Nachzulesen in der Studie 7 des IfS ,“Kritik als Ideologie“, S. 19ff., abrufbar unter:

https://www.staatspolitik.de/downloads/studien/ifs_studie7.pdf

Mit bestem Gruß!

Thomas Drescher

Gottfried

30. Januar 2013 18:58

@ Martin Lichtmesz

"Wenn man geschickt ist, kann man ihn allerdings in bestimmten Gefechten auch als Waffe einsetzen, indem man den Spieß umdreht, die Position des Gegenübers konsequent zu Ende denkt und gegen ihn anwendet."

Kann hier eine gewisse Nervösität nicht verhehlen, Herr Lichmesz, betrachte so eine Strategie als zumindest sehr zwiefältig.

Es wird behauptet, daß man Wahnsysteme prolongiere, so man eine Conversation mit dem Erkrankten pflegt, selbst wenn den Behauptungen des Patienten partiell oder gar gänzlich widersprochen wird.

Es gibt eine bestimmte Seite im Weltnetz, den Namen werde ich nicht nennen, fängt mit "Political" an und hört mit "Incorrect" auf, mehr wird nicht verraten, da wimmelt es nur so von Begriffen wie "Diskriminierung", "Antisemitismus", "Rasissmus", "Natziehs" und derergleichen.
Man wähnt sich Opposition, verbleibt aber innerhalb des Paradigmas der vordiktierten weißen Schuldkultigkeit, der Dogmatik einer Religion, die die gesamte "Mensch"heit als Gott und einen längst verstorbenen zugewanderten Sozialisten des letzten Jahrhunderts als Leibhaftigen benennt.

Bin offen für die Gegenthese, behaupte jedoch mal, daß es ohne eine Rückkehr zu Naturwissenschaft und Biologie, zu modernen Erkenntnissen, daß es Haplogruppen gibt, rassenspezifische Erbkrankheiten, schwerste Komplikationen bei der Blutübertragung von einer Rasse zu einer anderen auftreten können, verschiedene Mittel angewandt werden müssen, um Herzpatienten verschiedener Rassen helfen zu können, sich bestimmte Krankheitsrisiken bei Rassenvermischung erhöhen, daß es signifikante Korrelationen zwischen Rassenzugehörigkeit und gemessenen IQ-Punkten (im Durchschnitt selbstredend) gibt, nicht geht.

Behaupte weiterhin, daß es ohne eine Rückkehr zur seriösen Geschichtswissenschaft nicht geht. Das Verschweigen der Opfer der Bolschewisten, ein gewisser Apfelbaum (Tarnname "Zinoviev") kündigte z.B. 1918 die Vernichtung von zehn Millionen an, kommt vom Ergebnis her (unter Betrachtung der Summe aller Fernsehsendungen und den Lehrplänen an den Schulen) einer Holocaustleugnung nahe.
Auch die Kolonialisierung scheint mir ohne die vollständige Benennung der Hauptakteure, z.B. der City of London, der Rothschildbank, nicht seriös behandelt.

Schätze, daß weder die Mongoliden (Japaner, Chinesen, Koreaner), noch die Afrikaner, noch die Juden, die Araber, die Latinos, die Indianer noch sonst wer auch nur zu einem Bruchteil bereit wären, sich so dauerbestrafungssüchtig in ihren vermeintlichen und tatsächlichen Verbrechen zu suhlen.

Ein starkes Mißverhältnis auch in Sachen relativer Offenheit: Alle anderen Völker jenseits der Europiden scheinen mir vergleichsweise deutlich ethnozentristischer gepolt zu sein.

Mit Feinden unserer europiden Kultur bin ich nach Jahrzehnten des Dauerbombardements gar nicht mehr bereit, einseitig "Schuldarbeit" zu leisten.

M.L.: Die Wahl der Waffen entscheidet sich anhand der jeweiligen Gefechtslage.

Waldgänger

30. Januar 2013 19:09

Hallo Herr Lichtmesz,

Sie schreiben

Am besten wäre es, den Gummibegriff „Rassismus“ überhaupt gründlich zu dekonstruieren.

Da sind wir wir natürlich einer Meinung!!
Nur wie?
Vielleicht könnten Sie das noch ein bisschen näher ausführen.

Es müssen ja eingängige Argumente sein, die einerseits auch jedem Nichtintellektuellen einleuchten und die anderrseits so unprovokant sind, dass man damit in anderen Foren (z.B. SPIEGEL, ZEIT) noch veröffentlicht wird.
Das ist gar nicht leicht.

Gewiss - die Absurdität des neuen erweiterten Rassismusbegriffs ist einerseits absolut unübersehbar.
Andererseits werden der Begriff und der ihn benutzende Mensch aber von einer Art internen Selbstschutzfunktion geschützt.

Das ist ja das Perfide an diesem Kampfbegriff:
Wer den Begriff kritisiert, wird im gedanklichen System der Rassismus-Theoretiker automatisch selbst zum Rassisten.

Ihr Weiterdenken ...

Es ist nur ein Schritt zB zu sagen: „Nicht-Muslime dürfen nicht bestimmen, wann Muslime sich gekränkt fühlen dürfen.“

... weist in eine leider interessante Richtung.

Waldgänger aus Schwaben

30. Januar 2013 19:29

Augstein vs. Broder, danach die Elimination des Negers aus Kinderlitatur und ganz aktuell die Sexismus-Debatte sind Dschungelcamp für die gebildeten Stände. Die "Welt" heute:
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Danach versucht Brüderle, der die anwesenden Journalisten zum ersten Mal nicht per Handschlag begrüßt hatte, das Gespräch auf Sachthemen zu bringen: Haushalt, Geldwertstabilität, das Wahlergebnis in Niedersachsen, Koalitionsausschuss. Und sogar einige Nachfragen dazu.

Dann konzentrieren sich die Reporter wieder auf das Wesentliche – und Brüderle bleibt standhaft: "Ich habe mich bisher nicht zu dem Thema geäußert und werde das auch nicht tun."

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Das Wesentliche und das Thema sind die Vorwürfe Fräulein Himmelreichs nicht etwa Belanglosigkeiten wie Geldwertstabilität.
Bild berichtete sogar per liveticker von der Pressekonferenz. Natürlich nur weil Fraulein Himmelreich dort war.

Waldgänger aus Schwaben

30. Januar 2013 19:32

Es gibt übrigens historische Vorbilder für derartige pädagogische Verzweckung literarischer Werke.
Die lateinische Formel "ad usum Delphini" bedeutet „zum Gebrauch des Dauphins“ (französischer Kronprinz). Sie bezeichnete bestimmte Bearbeitungen literarischer Werke der klassischen Antike. Diese wurden im Sinne der jeweils herrschenden Moralvorstellungen entschärft, da man manche Inhalte für den Unterricht des franzöischen Kronprinzen als ungeeignet empfand. Es ging damals vorallem um sexuell allzu freizügige antike Texte. Die französichen Könige waren dann ja auch alle Vorbilder an tugendhafter Sexualmoral, was hinsichtlich der Erfolgsaussichten der heutigen Volks-Erziehung mittels Literatur "ad usum Delphini" hoffen lässt.

Inselbauer

30. Januar 2013 19:38

Für mich stellt sich ersthaft die Frage, wie man auf eine solche Zumutung im Innenleben reagiert. Außer blankem Hass fällt mir da nicht so recht was ein. Heute sind meine Kinder wegen einer Augenentzündung von einer Kopftuch tragenden marokkanischen Muslima behandelt worden. Die Dame war sehr freundlich und erschien mir nicht als Bedrohung. Gestern hatte ich beim Schwimmkurs der beiden neben einer afro-neodeutschen jungen Dame zu sitzen, die mich als leicht verfetteten, Upper-Class-Heini und Todfeind erkannte, obwohl ich ein höflicher Österreicher bin. Wie reagiert man als Individuum? So zynisch bin ich nicht, dass mir die Politik in solchen Situationen nicht durch Mark und Bein ginge. Wie machen Sie es, Herr Lichtmesz? Mitten in Kreuzberg? Ich müsste glatt verzweifeln.

M.L.: Ich habe keinerlei Probleme in meinem Teil von Kreuzberg.

K.

30. Januar 2013 21:22

,,und niemand anders als die Politik der Linken, die gezielt die von Fanon genannten Fundamente der Nationalkulturen negiert und zerstört, wird dafür verantwortlich zu machen sein.``

Wenn ich betrachte, wer in den letzten Jahren - z.B. in Deutschland -
die Entscheidungsgewalt innehatte, bin ich mir nicht sicher,
ob ich Ihren Überlegungen zustimmen kann.

Ich denke, wir reden hier über eine neue Internationale, eine maßlos pervertierte, macht - und geldgeile Elite, die sich um Nation und Traditionen keinen Dreck mehr schert und zudem über alle Ressourcen und das Gewaltmonopol verfügt, was es ihr erlaubt, unsere schlimmsten Alpträume ausleben zu können, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.

Ohne die Erkenntnis, dass die Kultur des sprachlichen Austausches - im Heute, unwiederruflich und endgültig gescheitert ist, was es erlauben würde, daraus resultierend Schlüsse ziehen zu können, für die Entwicklung neuer Verteidigungsstrategien, ist das einzige, was geschehen wird, das, was mit den Buren geschah.

Die wurden auch wütend und wollten ihr kultiviertes Land nicht kampflos aufgeben und redeten darüber, dass sie darum kämpfen würden. Doch dann gaben sie es auf, ohne den Kampf zu wagen, einfach so - bis auf kleine Episoden, denn das ganze Reden hatte sie sehr erschöpft. Und die wenigen, die zurückblieben, hielten ihre Köpfe gesenkt und lauschten der Dunkelheit, deren Herz erneut zu schlagen began.

Ich denke, das Worte an unserem Zustand überhaupt nichts mehr ändern werden. Und sollte man dennoch ein Wort von Kraft finden, dass etwas bewirken könnte, würde es kurz nach dem Auftauchen indiziert. Es wird auch kaum mehr lange dauern und man bettelt darum, auch nur über schlechtes Wetter reden zu dürfen, weil es ansonst keinen Spielraum mehr gibt. Mit Worten gewinnt man leider keinen Krieg, allerhöchst, mit viel Glück, das Herz einer schönen Frau.

freundlichst

K.

Amerikafreund

30. Januar 2013 21:43

Kurzfristig schwimmen viele Migranten auf der people of colour Welle, seien es Hispanics in den USA, oder Tuerken in Deutschland.
Man darf aber nicht vergessen, dass der im Artikel angesprochene Typus der eloquenten Vorzeigemigrantin die besonders tough ihre Interessen vertritt und offensiv fuer ein neues "wir" eintritt eine Ausnahme unter den jeweiligem Gruppen darstellen. Wenn also nun die Tuerkei als Land, oder Tuerken in Deutschland an Macht gewinnen, dann werden andere Tuerken in Erscheinung treten also die Vorzeigemigranten. Und die werden mittelfristig nicht das Level an Antirassismus mittragen wie es im Westen mittlerweile der Standard ist. Dann wird die people of colour Allianz schnell auseinanderbrechen. Ueberhaupt wird die Frage wie Menschen weltweit mit der Tatsache umgehen dass in Subsaharaafrika die TFR bei ueber 5 liegt und im Rest der Welt bei etwa 2 kuenftig neue Antworten bringen. Mal schauen ob in 50 Jahren so selbstverstaendlich von schwarzen Chinesen geredet wird wie heute von schwarzen Schweden, ich kanns mir kaum vorstellen

Biobrother

30. Januar 2013 21:45

@ Inselbauer

Warum hätte die "bekopftuchte" muslimische Ärztin auch per se eine Bedrohung sein sollen, das war ja sicher eine freundliche und gebildete Frau, überdies sind Muslime ja nicht automatisch schlechtere Menschen. Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass sie mit zunehmendem Bevölkerungsanteil diesem Kontinent auch vermehrt ihren Stempel aufdrücken werden; gewisse Assoziationen mit einer kulturell-religiösen Kolonialisierung kommen da wohl unweigerlich auf, ebenso wie Zweifel daran, dass Aufklärung, westliche Säkularisierung und Integration alleine diese Veränderungen verträglich werden lassen. Ich werde übrigens als begeisterter Städtereisender im Spätsommer für ca. 10 Tage in Brüssel sein, angeblich ja eine Stadt, die in nicht allzu ferner Zukunft eine muslimische Bevölkerungsmehrheit haben wird (die statistischen Angaben zum derzeitigen Anteil der muslimischen Stadtbevölkerung schwanken zwischen 18 und 30%, offenbar ist das also sehr schwer einzuschätzen). Ich werde dann, so sich Gelegenheit dazu ergibt, meine Eindrücke hier kurz wiedergeben.

Manuel M.

30. Januar 2013 21:58

Ich sehe für uns dreckigen weißen weißen Abschaum zwei Möglichkeiten: Entweder wir hören auf, uns von (immer noch und auf absehbare Zeit) belanglosen Minderheiten auf der Nase rumtanzen zu lassen, was allerdings einige Härte und persönliches Risiko erfordert oder wir drehen den Spieß um, was mir durchaus als attraktive Möglichkeit erscheint. Pippi Langstrumpf muss umgeschrieben werden, weil Hatice und Ali es jetzt ebenfalls lesen und sich diskriminiert fühlen ? Nun, dann gilt das wohl auch anders herum und im Sinne der vielfältigen, bunten Gesellschaft müssen wir dringend über türkische und arabische Kinderbücher reden, über religiöse Schriften und andere kulturelle Selbstverständlichkeiten. Wenn wir anfangen, in deren kulturellem Selbstverständnis rumzuwursten, werden sie sich u.U. zweimal überlegen, wann sie bei uns das Maul aufreißen. Das Ganze ist übrigens abgeleitet von Michael Moore der meinte, wenn man den Kokain-Handel in den USA beseitigen will muss man ihn nur General Motors übertragen, die werden ihn garantiert ruinieren. Also schön als fanatische Anhänger von Multi-Kulti ausgeben und immer in die Belange der Fremden eingreifen. Halte ich persönlich zumindest (natürlich als reine Theorie) für wesentlich erfolgversprechender, als reine Opposition, die mangels Ünerstützung eh keine Chance hat.

Nihil

30. Januar 2013 22:13

Was heißt, wie macht man das? Dort wo man Grenzen setzen kann, setze man Grenzen. Dass der andere ohnehin weiß wo die Grenze sei, das wird immer eine Utopie bleiben. Es gibt eine Menge Möglichkeiten zwischen Selbstverleugnung und Tollkühnheit. In Kreuzberg würde ich ohne Radpanzer nichts machen, im Schwimmbad mit einer aufgehetzten Afrikanerin: sofort ein Gespräche beginnen, Offensive.

Georg Mogel

30. Januar 2013 23:55

Was ein Volk ebenso nötig braucht wie gesunde Rasse in sich selbst, ist das Vorhandensein einer Auslese von Überlegenen, die es führen. Eine Auslese, wie sie der englische Kolonialdienst und das preußische Offizierskorps – auch die katholische Kirche – heranbildeten, indem sie unerbittlich und ohne Rücksicht auf Geld und Abkunft nur die sittliche Haltung und die Bewährung in schwierigen Lagen gelten ließen, wird aber unmöglich, wenn das vorhandene Material nirgends über den Durchschnitt hinausragt. Die Auslese des Lebens muß vorangegangen sein; dann erst kann die des Standes erfolgen. Ein starkes Geschlecht hat starke Eltern nötig. Etwas vom Barbarentum der Urzeit muß noch im Blute liegen, unter der Formenstrenge alter Kultur, das in schweren Zeiten hervorbricht, um zu retten und zu siegen.

Dies Barbarentum ist das, was ich starke Rasse nenne, das Ewig-Kriegerische im Typus des Raubtieres Mensch. Es scheint oft nicht mehr da zu sein, aber es liegt sprungbereit in der Seele. Eine starke Herausforderung, und es hat den Feind unter sich. Es ist nur dort erstorben, wo der Pazifismus der späten Städte seinen Schlamm über die Generationen wälzt, den müden Wunsch nach Ruhe um jeden Preis, ausgenommen den des eigenen Lebens. Das ist die seelische Selbstentwaffnung nach der leiblichen durch Unfruchtbarkeit.

Oswald Spengler,
Jahre der Entscheidung
1933

Amerikafreund

31. Januar 2013 00:23

@ Gottfried
Im ersten Beitrag von 9 Uhr schreiben Sie dass der Humanismus so erfolgreich sein koennte gerade weil seine Dogmen so wenig mit der Realitaet zu tun haben. So etwas habe ich mir auch schon einmal ueberlegt. Wenn man sich vorstellt dass der Humanismus und insbesondere die Spielart des Antirassismus die Religion zumindest teilweise ersetzt hat, also heute die Funktion einer Ersatzreligion hat, dann liegt in der Realitaetsferne der Dogmen vielleicht etwas wichtiges das Antirassismus und Religionen miteinander verbindet. Im Grunde weiß jeder dass Subsaharaafrikaner und Ostasiaten klar voneinander unterscheidbar sind, aber der Antirassismus behauptet einfach das waere micht moeglich, siehe Lewontin's Fallacy, " race is skin deep", etc. So weiß auch jeder dass man nachdem man an ein Kreuz genagelt wurde nicht drei Tage spaeter zum Himmel auffaehrt. Aber wenn sehr viele Menschen sich einreden die offenkundige Unwahrheit sei wahr, dann macht man gerne mit, denn diese große Selbsttaeuschung gibt die Moeglichkeit zu weiteren Traeumereien. Als wuerde sich der Stamm abends ums Lagerfeuer zusammenfinden und sich solange einbilden man verfuege um magische Kraefte bis man sich endlich dem schoenen Gefuehl hingeben kann die Welt kontrollieren zu koennen. Dazu braucht es aber am Anfang immer ein Wunder, etwas was geschieht aber eigentlich nicht geschehen kann, oder etwas was angeblich passiert ist obwohl jeder weiß dass es nicht passiert. Je krasser die Unwahrheit, desto besser.

Biobrother

31. Januar 2013 09:17

Ein ganz interessanter Artikel zum Islam in Europa stammt übrigens aus der Feder des Journalisten Günther Lachmann (siehe Link), interessant auch deshalb, weil er bei aller Kritik keine Dystopie ist. Sein Fazit ist, dass Europa die Zukunft des Islams maßgeblich entscheiden könne, und zwar deshalb, weil Europa bei erfolgreicher Integration der Muslime zum Kristallisationspunkt für die moderne Fortentwicklung des Islams auch in anderen Regionen der Welt werden könne. Daher vielleicht auch die Unterstützung gerade des saudischen Staates und des Iran für ultrakonservative Strömungen in anderen Ländern, da der Machterhalt der dortigen Eliten letztlich auf einem Steinzeitislam fußt, der bei erfolgreicher Modernisierung wegbrechen würde. Dass diese Bestrebungen im Westen höchstens ein paar zumeist jugendliche Sinnsucher ansprechen, ansonsten aber die Skepsis gegen den Islam deutlich erhöhen, nimmt man offenbar gerne in Kauf.

https://www.welt.de/politik/ausland/article9704458/Europa-kann-die-Zukunft-des-Islams-entscheiden.html

Gottfried

31. Januar 2013 09:21

@ Amerikafreund

"... dann liegt in der Realitaetsferne der Dogmen vielleicht etwas wichtiges das Antirassismus und Religionen miteinander verbindet."

Die Angelegenheiten der Polis werden halt nicht von "Menschen", sondern von Entscheidungs- und Handlungssubjekten bestimmt. Realität ist ein Konstrukt, innerhalb eines bestimmten Raumes, über einen bestimmten Zeitraum ihre Gültigkeit einfordernd, eine Setzung, aus dem Willen dieser Subjekte gekürt. Man kann z.B. wertloses Papier mit Zahlen bedrucken. Billigst Land kaufen und ein paar moralisch nicht sonderlich standfeste Zeitungsfritzen über die Gabe ein paar solcher wertloser Papierzettel dazu bringen, etwas Sensationelles über Goldfunde zu schreiben, in der Gegend, wo man das billige Land gerade erworben hat.

Die von den herrschenden Subjekten geschaffene Realität wirkt auf das Leben gerade auch der Nichtsubjekte - im politischen Sinne.
Der Realität, z.B. einer PIN und Kontonummer eines Kunden der Deutschen Bank steht in der Wirklichkeit irgendein sperriger, körperlich tatsächlich existierender Markus Griesemöller gegenüber, der dann bei weitem nicht so leicht zu "händeln" ist, wie sein pflegeleichter Zahlencode.

Wenn der Junge sagt, daß der Kaiser nackt sei, dann gefährdet die Wirklichkeit (das was auf einen lebendigen Organismus aus Fleisch und Blut wirkt - hier auf die Netzhaut des kecken Buben), die Realität.

Im Prinzip geht es doch darum, unter dem Volke blaue Bänder auszuteilen. Wer nun ein blaues Band erwirbt, kann sich einer Gruppe zuordnen, das ist schon aus Gründen evolutionärer Überlebensstrategie ein Urbedürfnis.
Hat es in der Geschichte des Volkes früher womöglich einmal schreckliche Ereignisse gegeben, die von Trägern roter Bänder verursacht wurden, dann ist es für die Blaubandträger doch eine hervorragende Sinnstiftung, sich zum Ziele zu setzen, daß nie wieder Rotbandträger an die Macht kommen.
Weil damals das Regime der Rotbandträger so grauenhaft gewütet hatte, ist JEDES Mittel moralisch legitim, daß den Rotbandträgern und allen Symathisanten der Rotbandträger und allen, die mit Sympathisanten der Rotbandträger verkehren, das Leben zur Hölle macht.

Mag sein, daß die Blaubandträger hier doch etwas zu übertriebenen zivilcouragierten Widerstand gegen die Rotbandträger leisten, es ist aber zu erwarten, daß sich später dann eben eine Grünbandträgerbewegung bildet, die aus der Geschichte die richtigen Lehren gezogen hat und unter Verfolgung des Zieles des "Ewigen Friedens" (Kant, über das Völkerrecht) unter denn "Menschen" dann den Rotbandträgern den Garaus beschert.

Martin Lichtmesz

31. Januar 2013 09:57

Diskussion beendet, Dank an alle.

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