von Kinderliteratur an der Reihe. In den vergangenen Wochen wurde die deutsche Medienlandschaft gerade zu überschwemmt mit Beiträgen zur “Debatte” um die angeblich kränkenden Kinderbücher.
War das überhaupt eine Debatte? Viele hohle Phrasen, wenig Mut und ein ganzer Schwall der üblichen Betroffenheit. fehlte noch der emotionale Knockout – am besten aus der Feder eines Kindes. Wer könnte da noch sachliche Kritik üben, ohne sich selbst ins Aus zu schießen? So tauchte er also auf, der Leserbrief der 9‑jährigen Ishema Kane, und die bundesdeutsche Journallie faltete zum Dank die Hände. Da waren sie also, die Emotionen, die es brauchte, um die letzten Anzeichen einer sachlichen Diskussion kommentarlos hinwegzufegen.
Özlem Topcu, Politik-Redakteurin der ZEIT, war das jedoch nicht genug. Sie legte nach, und führte die öffentliche “Debatte” nun endgültig ad absurdum. Zur ganzen Thematik trägt ihr Kommentar inhaltlich wenig bei, doch die von ihr gewählten Formulierungen deuten auf das eigentliche Problem hin, welches hinter diesem künstlichen Klamauk existiert: Der systematische Kampf gegen die ursprüngliche deutsche Identität. So schreibt Topcu:
Sie sind irritiert, dass nun andere mit am Tisch sitzen, wenn es um wichtige gesellschaftliche Fragen geht. Rassismus zum Beispiel. Wir leben in heterogenen Gesellschaften, das kann man finden, wie man will, sie werden nie wieder homogen. Das Wir ändert sich, mittlerweile beträgt der Anteil der Menschen anderer Herkunft in Deutschland 20 Prozent. Die neuen Deutschen haben einen anderen Zugang zu Themen, eine andere Geschichte und andere Erfahrungen. Und je mehr von ihnen in öffentliche Positionen kommen, desto mehr werden sich auch Debatten ändern. Ändern müssen. Die Kinderbücher, die Eltern Anna-Lena und Philipp abends vorlesen, hören jetzt auch Can und Mampezi; diese Literatur gehört nicht mehr den Alteingesessenen allein, sondern auch den neu Dazugekommenen.
Deutschland wird nie wieder homogen. Die deutsche Literatur gehört nun allen und auch Can und Mampezi haben nun Ansprüche. Bricht man Topcus ganzen Kommentar auf wenige Inhalte herunter, so wird eines ganz deutlich: Es handelt sich hier um eine uneingeschränkte und direkte Forderung. Sie schreit förmlich: Euer Deutschland ist verloren. Gebt es auf! Wir sind jetzt die neuen Deutschen, und uns werdet ihr nicht mehr los!
Diese Forderungen sind der eigentliche Schatten hinter allen Diskussionen um politisch korrekte Gerichte, Kleidung, Sprache und Literatur. Systematisch wird hier versucht durch Skandalisierung, Empörung und den großen, mächtigen Zeigefinger der “Political Correctness” die öffentliche Meinung gleichzuschalten und durch indirekte Repression gegenteilige Meinungen sowie volksdeutsche Interesse zu eliminieren. Doch wer wird den Gegenpol bilden?
Martin Lichtmesz bringt es in seinem Kaplaken Die Verteidigung des Eigenen auf den Punkt: Wer keine eigene Identität mehr hat, oder sich ihr nicht mehr bewusst ist, der wird nur allzu leicht Opfer des Fremden – eine fremde Kolonie? Ihren eigenen Anspruch macht Özlem Topcu auf jeden Fall klar: “[…] neue Bücher zu schreiben, für eine neue Zeit.”
Wehe denen, die in dieser Zeit leben müssen.