Natascha Strobl und der Klimawandel als genozidales Projekt

In einer Sparte, der es nicht gerade an wirren Gestalten mangelt, genießt die 1985 geborene sogenannte "Rechtsextremismusexpertin" Natascha Strobl den Ruf eines besonders auffälligen Exemplars. Ihre Karriere hat sie als linksextremes Groupie der "Identitären Bewegung" begonnen, über die sie bereits 2014 zusammen mit Julian Bruns ein "Handbuch" im Antifa-Stil veröffentlichte.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Im Mai 2013 habe ich über eine iden­ti­tä­re Stör­ak­ti­on eines Vor­trags von Strobl an der Wie­ner Uni berich­tet. Beim Wie­der­le­sen fällt mir auf, wie sehr sich die Zei­ten geän­dert haben. Damals war es noch mög­lich, daß sich ein knap­pes Dut­zend rech­ter Akti­vis­ten in eine lin­ke Ver­an­stal­tung ein­schleu­sen konn­te, inklu­si­ve Mar­tin Sell­ner, ver­steckt unter einem Kapu­zen­pul­li und einer schwar­zen Perücke.

Ich nann­te ihn damals aus irgend­ei­nem Grund nicht beim Namen. Jeden­falls war er es, der mit einem brei­ten Sell­ner­grin­sen im Gesicht die Akti­on “Gel­be Rosen für Nata­scha” eröffnete:

Kurz nach Beginn des Vor­trags kam wie bestellt ein Akti­vist nach vor­ne, zog die Faschings­pe­rü­cke vom Kopf und streck­te der Vor­tra­gen­den Nata­scha Strobl mit komö­di­an­tisch-galan­ter Ges­te eine gel­be Plas­tik­ro­se ent­ge­gen. “Wenn Sie auch ein­mal mit uns und nicht nur über uns reden wol­len, so laden wir Sie herz­lich zu unse­rem Stamm­tisch ein.”

Die Dop­pel­ma­gis­tra war zwar, wie sie ein­gangs mit­teil­te, auf Stö­run­gen vor­be­rei­tet, man konn­te ihr aber anse­hen, daß auch sie sich ein Schmun­zeln nicht ver­bei­ßen konn­te. Die Rose wur­de (erwar­tungs­ge­mäß) ver­schmäht, der Über­brin­ger hin­aus­ge­schmis­sen, aber im Lauf der nächs­ten hal­ben Stun­de folg­ten ihm tröpf­chen­wei­se acht wei­te­re Quäl­geis­ter mit Blu­men und Ein­la­dun­gen, die tap­fer dem­sel­ben initia­ti­schen Schick­sal entgegenschritten.

Ich setz­te mich damals in die ers­te Rei­he, ohne mich selbst an der Akti­on zu betei­li­gen (für alle Fäl­le hat­te ich jedoch eine rote Rose ein­ge­steckt), und obwohl mich Strobl und ihr Ko-Refe­rent (war es Bruns?) erkann­ten und min­des­tens drei­mal dem Publi­kum mit­teil­ten, daß einer der Schur­ken, des­sen (alte) Por­trät-Gra­fik vom Blog der Sezes­si­on mehr­fach an Lein­wand proi­j­ziert wur­de, leib­haf­tig anwe­send sei, wur­de ich weder direkt “geoutet” (“Da, da sitzt Licht­mesz!!”) noch hin­aus­ge­schmis­sen oder auch nur ange­pö­belt. Heut­zu­ta­ge wären die Hemm­schwel­len wohl weit­aus geringer.

Die Akti­on lief ab wie eine Kaba­rett­num­mer. Seit­her kann ich ihr nicht so recht abkau­fen, daß sie sich tat­säch­lich “von Rech­ten” so ernst­haft bedroht fühlt, wie sie immer wie­der behaup­tet hat.

Den Inhalt des Vor­trags faß­te ich so zusammen:

Gesamt­lin­ke gut, “Mit­te” ten­den­zi­ell böse, weil ten­den­zi­ell rechts, Rech­te gesamt­bö­se, Lin­ke im hel­den­haf­ten Dau­er­wi­der­stand. Dar­aus resul­tie­ren die übli­chen Wider­sprü­che: einer­seits sei die­se “Mit­te” aus Kro­nen­zei­tungs­le­sern nun poten­zi­ell qua­si-faschis­to­id, ande­rer­seits sei­en die eben­falls faschis­to­iden Iden­ti­tä­ren iso­liert und unbe­deu­tend. Zumin­dest sind sie offen­bar bedeu­tend genug, daß in Wien am lau­fen­den Band Vor­trä­ge über sie gehal­ten wer­den; das ist ein Hap­pen, der gie­rig von allen ver­schlun­gen wird, die eine Berufs­an­ti­fan­ten-Kar­rie­re ins Auge gefaßt haben.

Dar­an hat sich bis heu­te nichts geän­dert. „Links“ steht in Stro­bls Kos­mos für das abso­lut Gute, „rechts“ für das abso­lut Böse. Mit einem sol­chen Para­me­ter ist es nicht schwie­rig, auch gemä­ßig­te Sys­tem­par­tei­en und Akteu­re zu „radi­ka­li­sier­ten Kon­ser­va­ti­ven“ zu erklären.

Die Kro­nen­zei­tung, damals noch Syn­onym für ten­den­zi­ell rechts­po­pu­lis­ti­schen Bou­le­vard (ich pfleg­te sie scherz­haft als “Kat­echon” unter den öster­rei­chi­schen Leit­me­di­en zu bezeich­nen, obwohl das schon 2013 nicht mehr so recht stimm­te), ist inzwi­schen weit nach links gerückt, auch wenn Andre­as Möl­zer immer noch eine Kolum­ne schrei­ben darf, bezeich­nen­der­wei­se mar­kiert mit dem Titel “Ande­rer­seits”.

Im Juli 2023 tauch­te Strobl, nun­mehr Bera­te­rin für den SPÖ-Spit­zen­mann Andre­as Babler, schließ­lich in der Kro­ne als “Poli­to­lo­gin“ und „Exper­tin für Rechts­extre­mis­mus“ auf, um dem inter­es­sier­ten Bür­ger den rät­sel­haf­ten „Zulauf zu rech­ten Par­tei­en“ zu erklä­ren, natür­lich ohne jeg­li­che Erwäh­nung ihrer eige­nen Her­kunft aus dem links­extre­men Akti­vis­mus. In der unhin­ter­frag­ten “Expertinnen”-Rolle war sie auch schon des Öfte­ren im ORF, auf FM4 oder oe24 zu hören. 2021 erschien ihr Buch Radi­ka­li­sier­ter Kon­ser­va­tis­mus bei Suhr­kamp, ein zwei­tes mit dem Titel Kul­tur­kampf­kunst ist für 2026 angekündigt.

Strobl hat es also “geschafft”, sich eini­ger­ma­ßen “bür­ger­li­ches” Renom­mee zu ver­schaf­fen. Das hat aller­dings wenig mit der Qua­li­tät ihrer “Ana­ly­sen” zu, son­dern eher mit den Bedürf­nis­sen eines bestimm­ten Publi­kums, dem sie die gewünsch­ten Nar­ra­ti­ve liefert.

In der Tat lebt sie, schon seit Beginn ihrer Kar­rie­re im iden­ti­tä­ren Fahr­was­ser, in einer hys­te­ri­schen Fan­ta­sie­welt, in der die Gesell­schaft stän­dig von „Faschi­sie­rung“ durch „Neo­li­be­ra­lis­mus“, „extre­me Rech­te“ und deren „bür­ger­li­che“ Steig­bü­gel­hal­ter bedroht ist. Die­se ver­meint­li­che Bedro­hung in den gräß­lichs­ten Far­ben und Schat­tie­run­gen aus­zu­ma­len, ist Teil ihres Geschäfts: Denn wenn es eine sol­che gar nicht gäbe (oder nicht in der Form gäbe, die sie prä­sen­tiert), wären sie und ihre Crew arbeitslos.

Sie ist ein Bei­spiel par excel­lence für das „Licht­mesz-Som­mer­feld-Gesetz“, das Caro­li­ne Som­mer­feld und ich in unse­rem Buch Mit Lin­ken leben semi-scherz­haft for­mu­liert haben: Alles, was Lin­ke über Rech­te sagen, trifft immer und aus­nahms­los auf sie sel­ber zu. Sie befin­den sich also in einem per­ma­nent pro­jek­ti­ven Modus, was bei man­chen von ihnen patho­lo­gi­sche Züge annimmt.

Bei Strobl ist das der­art aus­ge­prägt, daß von fast jeder belie­bi­gen Aus­sa­ge, die sie trifft, das Gegen­teil stimmt.

  • Rech­te sind aggres­siv und gewalt­tä­tig? Strobl hat wie­der­holt das anti­fa­schis­ti­sche Milieu abge­fei­ert und des­sen Exzes­se ver­tei­digt, baga­tel­li­siert oder beschö­nigt, inklu­si­ve Soli­da­ri­täts­be­kun­dun­gen für die “Hammerbanden”-Chefin Lina Engel.
  • Rech­te sind „Debattenzerstörer_innen“? „Sprach­lo­sig­keit her­zu­stel­len ist eine Form der geis­ti­gen Kriegs­füh­rung der Rech­ten“? Strobl ist für „kom­pro­miß­lo­ses“ Deplat­forming und Mund­tot­ma­chen all jener, die Ansich­ten ver­tre­ten, die ihren widersprechen.
  • „Neue Rech­te“ bil­den eine „Schar­nier­funk­ti­on“ zwi­schen „Neo­kon­ser­va­ti­vis­mus und Rechts­extre­mis­mus“? Unter dem Dach der SPÖ, deren Mit­glied sie ist, bemüht sie sich um einen Schul­ter­schluß zwi­schen Sozi­al­de­mo­kra­ten und dem links­extre­men Milieu.
  • Rech­te bie­ten „ein­fa­che Ant­wor­ten auf kom­ple­xe Fra­gen“? Strobl beant­wor­tet die Fra­ge, wie der „Auf­stieg rechts­extre­mer Par­tei­en wie der AfD“ zu erklä­ren ist, so: „In einer Kri­se pro­fi­tie­ren immer Rechts­extre­me, weil sie eine ein­fa­che Ord­nung ver­spre­chen: Wenn die, die oder die nicht wären, dann wäre es wie­der gut.“

Es paßt zu die­sem Bild (und über­rascht wohl nie­man­den), daß Strobl wäh­rend der soge­nann­ten “Pan­de­mie” als fana­ti­sche und vor­be­halts­lo­se Befür­wor­te­rin der “Maß­nah­men” und der Impf­kam­pa­gne hervortrat.

Strobl hat nun eine Aus­sa­ge getä­tigt, die selbst lang­jäh­ri­ge treue “Fans” wie mich nicht schlecht frap­piert hat. In Zuge eines Auf­tritts bei der Rosa-Luxem­burg-Stif­tung in Ber­lin sag­te sie, mit hau­chen­der Stim­me, unheil­voll rau­nen­der Into­na­ti­on und buch­stäb­lich erho­be­nem, hin- und her­wa­ckeln­dem Zeigefinger:

Und ich glau­be, daß genau die Dis­kus­sio­nen, die wir gese­hen haben in der Pan­de­mie nur das Vor­spiel zu dem war, was wir in der Kli­ma­kri­se sehen wer­den. Wir sehen, daß die extre­me Rech­te, vor allem die par­tei­för­mi­ge extre­me Rech­te die Kli­ma­kri­se leug­net. Die exis­tiert nicht. Aber wir sind doch schon zwei Schrit­te wei­ter. Und wenn sie exis­tiert, dann ist sie nicht men­schen­ge­macht – Bana­li­sie­rung. Und wenn sie exis­tiert und men­schen­ge­macht ist, dann kön­nen wir nichts dage­gen tun, weil Chi­na und so wei­ter – Relativierung.

Und der nächs­te Schritt, und die­se Nischen gibt es schon, ist die Affir­ma­ti­on. Das heißt: Viel­leicht ist es gar nicht schlecht, daß es die Kli­ma­kri­se gibt.

Das fin­de ich schon mal lus­tig, weil die­ses Sche­ma exakt den von mir beschrie­be­nen drei Pha­sen ent­spricht, mit denen die Lin­ke auf die The­se vom “Gro­ßen Aus­tausch” reagiert: 1. Er fin­det gar nicht statt (“Ver­schwö­rungs­theo­rie”, “Bana­li­sie­rung”), 2. Er fin­det statt, ist aber nicht schlimm (“Gesell­schaft wird ledig­lich bun­ter”, “Rela­ti­vie­rung”), 3. Er fin­det statt, und soll statt­fin­den, weil er gut ist (weil die Welt sowie­so bes­ser dran sei ohne Deutsche/Weiße, die es nicht anders ver­dient haben, als aus der Geschich­te zu ver­schwin­den, “Affir­ma­ti­on”).

Strobl fährt fort:

Die Natur wehrt sich, bla­bla­bla… die­ses meta­phy­si­sche Ver­hält­nis zu Natur… weil der Grund für die Kli­ma­kri­se ist men­schen­ge­macht, und zwar ist es die Über­be­völ­ke­rung. Es gibt zuvie­le Menschen.

Und zuviel sind immer die ande­ren. Immer. Zuviel sind nie die, die den höchs­ten Co2-Aus­stoß haben, son­dern zuviel (bedeu­tungs­vol­le Pau­se) sind die… vor allem in den Län­dern, wo Men­schen mit schwar­zer und brau­ner Haut­far­be leben – die sind zuviel. Und das heißt, wenn die Kli­ma­kri­se jetzt durch­zieht, dann ist es viel­leicht gar nicht schlecht.

Und wenn das Main­stream wird in den Kul­tur­kämp­fen der extre­men Rech­ten, dann sind die Impli­ka­tio­nen… so schlimm. Wenn sich da etwas ver­hängt in ein… so, wie wir es auch bei der Pan­de­mie gese­hen haben, bei auch nur einem Bruch­teil von Men­schen, dann hat das so kras­se Aus­wir­kun­gen… nicht nur inner­halb unse­rer Gesell­schaft, son­dern glo­bal gese­hen. Weil die “sanf­tes­te” Ablei­tung davon ist, Gren­zen dicht, und huh, für den Rest sind wir nicht mehr verantwortlich.

Die offen­si­ve­ren Ablei­tun­gen davon sind, man trägt aktiv dazu bei, daß Men­schen gar nicht her­kom­men, daß die­se “Flur­be­rei­ni­gung”, wie es dann heißt, statt­fin­det. Das heißt, es ist ein glo­ba­les, trans­na­tio­na­les, geno­zi­da­les Pro­jekt. Und die ers­ten Ansät­ze dafür sind da, die ers­ten rechts­extre­men Publi­ka­tio­nen, faschis­ti­schen Publi­ka­tio­nen, die das so sehen, die sagen, wir müs­sen die Natur vor den Men­schen schüt­zen, und “den Men­schen” ist nie man selbst, das sind immer die ande­ren, immer das ras­sis­ti­sche andere.

Läuft das schon unter “Ver­schwö­rungs­er­zäh­lung”? Ich habe in mei­nem Leben etli­chen frei erfun­de­nen, frei flot­tie­ren­den Unfug aus dem Mund von “Rechts­extre­mis­mus­exper­ten” gehört, aber das schießt nun wirk­lich den Vogel ab.

Biß­chen up to date bin ich ja schon, was so im rech­ten Spek­trum gedacht wird, aber die­ses “glo­ba­le, trans­na­tio­na­le, geno­zi­da­le Pro­jekt” ist mir noch nir­gends begeg­net, nicht ein­mal als kan­ti­ger Scherz auf Sifft­wit­ter. Strobl scheint aber mehr zu wis­sen, denn sie spricht von “rechts­extre­men, faschis­ti­schen Publi­ka­tio­nen, die das so sehen”.

Wie lau­ten ihre Titel? Wer hat sie geschrie­ben? Wer hat sie publi­ziert? Wer fin­det sie gut?

Strobl:

Das ist da, und das sind nicht so ein paar ver­wor­re­ne Leu­te, son­dern das war der Haupt­an­trieb für den Atten­tä­ter von Christ­church, das war der Haupt­an­trieb für den Atten­tä­ter von Buffalo.

Das ist nun wirk­lich ein “Ban­ger”. Dem­nach waren die genann­ten Atten­tä­ter (“Buf­fa­lo” muß­te ich gugeln)  also kei­ne “ver­wor­re­nen Leu­te”, son­dern – was denn etwa? Glas­kla­re, maß­geb­li­che, anschluß­fä­hi­ge Vordenker?

Die Idee zu die­ser bizar­ren Behaup­tung kam Strobl ver­mut­lich über die Lek­tü­re von Andre­as Malm, der in sei­nem Buch White Skin, Black Fuel einen Zusam­men­hang zwi­schen “white supre­ma­cy” und “Kli­ma­wan­del” kon­stru­iert, und zu die­sem Zweck auch aus dem “Mani­fest” des Christ­church-Atten­tä­ters zitiert.

Die­ser stell­te sich in einem Q&A sel­ber die Fra­ge: “Why focus on immi­gra­ti­on and birth rates when cli­ma­te chan­ge is such a huge issue?”, und ant­wor­te­te darauf:

Becau­se they are the same issue, the envi­ron­ment is being des­troy­ed by over popu­la­ti­on, we Euro­peans are one of the groups that are not over popu­la­ting the world. The inva­ders are the ones over popu­la­ting the world. Kill the inva­ders, kill the over­po­pu­la­ti­on and by doing so save the environment.

Er sagt hier etwas ande­res, als Strobl insi­nu­iert, denn er will offen­bar den Kli­ma­wan­del durch “Kil­len” der nicht-euro­päi­schen “Über­be­völ­ke­rung” stop­pen, und ihn nicht dafür als Mit­tel zum Zweck benut­zen. Das ver­an­laß­te den eben­falls von Malm zitier­ten AfD-Poli­ti­ker Harald Laatsch, den Mas­sen­mord dem “Kli­ma­schutz” in die Schu­he zu schie­ben und den “Kli­ma­pa­nik­ver­brei­tern” eine “Mit­ver­ant­wor­tung für die­se Ent­wick­lung” aufzuhalsen. 

Ich will Stro­bls neu­es­te “The­sen” inhalt­lich nicht über Gebühr wür­di­gen, denn ich zitie­re sie vor allem als ziem­lich schla­gen­des Bei­spiel für das Niveau und die Rea­li­täts­nä­he der “Rechts­extre­mis­mus­exper­ten”, die, wie gesagt, von dem Teu­fel leben, den sie an die Wand malen.

Aber ins Auge springt und erwähnt wer­den soll­te eben doch, daß der nun schon jahr­zehn­te­al­te “Über­be­völ­ke­rungs”- bzw. “Bevölkerungswachstums”-Diskurs in Bezug auf Kli­ma­wan­del im beson­de­ren und Umwelt­schutz im all­ge­mei­nen (am fol­gen­reichs­ten mani­fes­tiert im Bericht des Club of Rome “zur Lage der Mensch­heit” aus dem Jahr 1973) alles ande­re als eine “rech­te” Erfin­dung ist, und immer noch ein main­stream­kom­pa­ti­bler, wenn auch nicht unan­ge­foch­te­ner Gegen­stand öffent­li­cher Debat­ten ist (sie­he etwa hier, hier, hier, hier.)

Als ein Lieb­lings­the­ma wohl­wol­len­der glo­ba­ler Eli­ten (wie sie sich in Davos ver­sam­meln) wur­de die The­se von der “Über­be­völ­ke­rung” wäh­rend der von Strobl ange­spro­che­nen soge­nann­ten “Pan­de­mie” zum Fokus der vor allem im rech­ten Spek­trum ver­brei­te­ten Ver­schwö­rungs­theo­rie, die welt­wei­te Ver­tei­lung neu­ar­ti­ger “Impf­stof­fe” habe das Ziel, ein Mas­sen­ster­ben oder zumin­dest eine mas­sen­haf­te Unfrucht­bar­keit zu erzeu­gen, um die Welt­be­völ­ke­rung zu redu­zie­ren (Elon Musk ist übri­gens ein schar­fer Geg­ner der “Überbevölkerungs”-Theorie).

Die aktu­el­le “lin­ke” Fas­sung die­ses Dis­kur­ses ist bereits eine Art Mem gewor­den: Beson­ders in anglo­pho­nen lin­ken Medi­en kur­sie­ren immer wie­der Arti­kel, die zum Ver­zicht auf Kin­der­wunsch auf­ru­fen, um “den Kli­ma­wan­del zu bekämp­fen”, aus­nahms­los illus­triert mit Bil­dern von Babys mit “wei­ßer Haut­far­be”. In die­sem Fall sind die “zuvie­len” nicht die “ande­ren”, son­dern die “eige­nen”, weil sie als die Haupt­schäd­lin­ge iden­ti­fi­ziert wer­den, die angeb­lich den größ­ten “CO2-Fuß­ab­druck” hinterlassen.

Der Trend, von die­sem gera­de­zu klas­si­schen (tiefen-)ökologischen Argu­ment der “Über­be­völ­ke­rung” weg­zu­kom­men, liegt wohl im Unbe­ha­gen über das Fak­tum begrün­det, daß die glo­ba­len Spit­zen­rei­ter in Sachen Bevöl­ke­rungs­wachs­tum und Bevöl­ke­rungs­zahl tat­säch­lich Län­der sind, “wo Men­schen mit schwar­zer und brau­ner Haut­far­be leben”.

Das wirft bei vie­len Beob­ach­tern und Ideo­lo­gen die pein­li­che Fra­ge auf, ob “Dis­kus­sio­nen über ‘die Bevöl­ke­rung’ noch zeit­ge­mäß sind, (…) weil sie zu oft in ras­sis­ti­sche Dis­kur­se abglit­ten”, statt zu einer “kos­mo­po­li­ti­schen Poli­tik” zu füh­ren (Deutsch­land­funk).

Ver­mut­lich auch aus die­sem Grund ten­diert die Kli­ma-Bewe­gung immer mehr zu der Dok­trin, daß nicht das Wachs­tum der Vie­len die “Kli­ma­kri­se” beför­de­re, son­dern der hohe Ener­gie­kon­sum der (rela­tiv gese­hen) Weni­gen in den (vor allem west­li­chen) Indus­trie­län­dern. Aus­ge­blen­det wer­den dabei in der Regel “far­bi­ge” bevöl­ke­rungs­rei­che Umwelt­sün­der wie Chi­na oder Indi­en.

Wenn dem so ist, dann müß­te logi­scher­wei­se pri­mär Deindus­tria­li­sie­rung (jeden­falls bis zu einem gewis­sen Gra­de) und nicht Bevöl­ke­rungs­re­duk­ti­on auf dem Plan der Kli­ma­ret­tung ste­hen, was wie­der­um die Fra­ge auf­wirft, wie man alter­na­tiv Mil­lio­nen von Men­schen ernäh­ren und ver­sor­gen soll, wenn man kei­ne “grü­nen” Ener­gie­wun­der­waf­fen zur Ver­fü­gung hat (die­ses Dilem­ma habe ich in einer vier­tei­li­gen Serie über “Öko­ter­ro­ris­mus” unter­sucht: hier, hier, hier, hier.)

Und die­se Fra­ge müß­te Strobl, gemäß ihrer eige­nen Logik, nun auch beant­wor­ten: Wenn der Co2-Aus­stoß der west­li­chen Welt haupt­schul­dig ist, wie kann die Kli­ma­kri­se dann gelöst wer­den, indem man die Gren­zen auf­macht, Mil­lio­nen “Kli­ma­flücht­lin­ge” auf­nimmt und an unse­rem ener­gie­in­ten­si­ven Sys­tem und Lebens­stil teil­ha­ben läßt?

Es erüb­rigt sich, die Idee noch wei­ter zu kom­men­tie­ren, die “Rechts­extre­men” könn­ten sich nun für das bis­lang mehr­heit­lich abge­lehn­te oder min­des­tens skep­tisch betrach­te­te Nar­ra­tiv von der bevor­ste­hen­den apo­ka­lyp­ti­schen “Kli­ma­kri­se” erwär­men (he), weil sich mit die­ser per Grenz­schlie­ßung vie­le, vie­le brau­ne und schwar­ze Men­schen umbrin­gen lie­ßen, als wür­de man einen glo­ba­len Back- oder Brenn­ofen zuma­chen, wäh­rend man sel­ber die Sache bequem in der Fes­tung Euro­pa oder sonst­wo aus­sitzt. Sie zu zitie­ren, erle­digt sie schon von selber.

Noch irrer ist die Vor­stel­lung, der­lei könn­te ein popu­lä­res Par­tei­pro­gramm wer­den, das nach einer etwa­igen “Macht­er­grei­fung” auch noch als “trans­na­tio­na­les Pro­jekt” umge­setzt wer­den könn­te. Aber die­se Fan­ta­sien ent­sprin­gen der Logik von Stro­bls manich­äi­schem Welt­bild und ihrem Bedürf­nis nach Dämo­ni­sie­run­gen des “rech­ten ande­ren”, und nicht etwa einer “Ana­ly­se” der Wirklichkeit.

Nach­trag: Strobl hat nun, wie schon so oft in der Ver­gan­gen­heit, ihr Twit­ter-Kon­to geschlos­sen, weil sie nach eige­ner Aus­kunft “einen der schlimms­ten Shit­s­torms erlebt” hat, die sie “je auf Twit­ter erlebt hat”, vor allem “unter­ir­di­sche Kom­men­ta­re über mein Aus­se­hen, mei­ne Stim­me und mei­ne Psyche”.

In der Tat haben vie­le Kom­men­ta­to­ren bemerkt, daß sie geis­tig und kör­per­lich nicht beson­ders gesund wirkt, und vie­le davon im höh­ni­schen Ton­fall. Es mag sein, daß sie das wirk­lich per­sön­lich ver­letzt hat, es ist aber wohl auch ein will­kom­me­ner Anlaß, via Opfer­rol­le der inhalt­li­chen Kri­tik aus­zu­wei­chen und das Mit­leid der eige­nen Bla­se zu erheischen.

Außer­halb die­ser kann sie damit auf­grund ihrer eige­nen Skru­pel­lo­sig­keit und Aggres­si­vi­tät gegen­über poli­ti­schen und welt­an­schau­li­chen “ande­ren” nicht rechnen.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (13)

John Beaufort

19. Juni 2024 12:26

Bei dem Thema "Überbevölkerung" hinkt der politisch-mediale Mainstream -- wie meistens -- der Realität weit hinterher. Selbst im rechten Lager dürften sich nur Wenige der Tatsache bewusst sein, dass wir im 21. Jh. auf einen drastischen Bevölkerungsrückgang zusteuern. Selbst Indien (und mit ihm viele Entwicklungsländer) hat mittlerweile eine Geburtenrate unter dem Bestandserhaltungsniveau von 2,1 Kindern pro Frau. Wachsende Bevölkerungen gibt es fast nur noch in Afrika, und auch dort befinden sich die Geburtenraten im Sinkflug. Die Folge wird höchstwahrscheinlich der Zusammenbruch aller Sozial- und Rentensysteme der westlichen Welt sein (befeuert noch durch Immigration), wenn nicht der ganzen Gesellschaft.

ML: Naja, bei einer Weltbevölkerung von 8 Milliarden (fünfmal so viel wie 1900) dauert dieser "Sinkflug" aber noch sehr, sehr lange.

das kapital

19. Juni 2024 12:56

"Auferstehung" ? Um Gottes willen, nein, Josef Kalina. Die war, ist und wird nicht Jesus. Maximal "Rückkehr" oder noch schöner zweideutig "Remigration nach X". :-)

Aussenseiter

19. Juni 2024 16:46

Umgekehrt wird ein Schuh draus: das nach wie vor anhaltende Wachstum (wenn auch inzwischen verlangsamt) der "schwarzen und braunen Völker" wird va durch Lebensmittelimporte aus dem Westen (und Russland) ermöglicht. Die Lebensmittelversorgung der "3. Welt" ist, trotz einiger weniger Ausreißer, noch nie so gut gewesen wie in den lletzten ca 2 Jahrzehtnen.
Wenn es diesbezüglich tatsächlich ein "genozidales, transatlantisches Projekt" gibt, dann sind das Auswüchse der "Klimaschutz"-Psychose, die auf eine massive Reduktion der landwirtschaftlichen Produktion abzielen (Reduktion von Stickstoffdünger, "Renaturierung" von Ackerflächen usw). Aber woher soll Strobl das auch wissen? Sie hat von diesen Zusammenhängen offensichtlich keine Ahnung. 

Beta Jas

19. Juni 2024 19:04

@John Beaufort
Wer die Frage von Demografie bzw. die Bevölkerungsgröße in diesem Land oder Europa nur über den Gesichtspunkt der späteren Rente zu beurteilen weiß, der sollte sich Gedanken über seine Ethik und Moral machen. Geht es Ihnen und anderen somit nicht um Volk, Kultur und Zukunft?
Das Rentensystem scheint aber für die Deutschen offensichtlich alles zu sein. Man denkt direkt bei jedem Thema daran. Wenn sie dann aber in Rente sind, jammern sie das sie angeblich zu wenig haben, insbesondere Frauen haben, unterstützt durch gewisse Medien, eine Chuzpe dies zu beklagen, obwohl die ursprüngliche Konstruktion eine Umlagefinanzierung vorsieht und man sich fragen sollte wer in den letzten 50 Jahren dem die Grundlage entzogen hat. Aber man sollte - wie schon geschrieben - Kinder nicht nach diesem Gesichtspunkt sehen, denn dann hat man keine verdient.

Beta Jas

19. Juni 2024 19:39

Natascha Strobl ist ein Beispiel für einen linksextremen Aktivismus der seinen Aussagen eine Wissenschaftlichkeit als Parfüm auflegt. Es ist aber interessant zu hören wie die Hintergedanken bezüglich dessen sind, was ab 2020 losgetreten wurde. Es war eine Ouvertüre und damit ein Test für spätere Maßnahmen.
Wenn man das als solches sieht, ablehnend, egal ob man Rechts steht oder einfach nicht alles erdulden will was von linksaußen erdacht und mit einem peinlichen Selbstbewusstsein durchgedrückt werden soll, kommen die entsprechenden Personen mit ihren herablassenden Antworten; das es sich entweder um "Verschwörungstheorien" handelt oder sie scheinbar intellektuell scharf analysieren das eine "Banalisierung" und "Relativierung" stattfindet.
"Magische Rhetorik" die jede Ablehnung ihrer Ideologie und Weltanschauung brandmarken soll. Die aber einem zeigt wie diabolisch dreist diese Personen sind und das sie mit der Zerstörung der Gesellschaften Europas weitermachen werden solange sie nicht gestoppt werden.

Karl

19. Juni 2024 19:55

GBD 2021 Fertility and Forecasting Collaborators. Global fertility in 204 countries and territories, 1950-2021, with forecasts to 2100: a comprehensive demographic analysis for the Global Burden of Disease Study 2021. Lancet. 2024 May 18;403(10440):2057-2099. doi: 10.1016/S0140-6736(24)00550-6. Epub 2024 Mar 20. PMID: 38521087; PMCID: PMC11122687.
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https://www.healthdata.org/research-analysis/library/fertility-forecasts-and-their-implications-population-growth
Sponsor dieser Studie: Gates Foundation...!

Artabanus

19. Juni 2024 23:54

Immer wieder muss betont werden, dass am sog. Klimanarrativ nichts, aber auch gar nichts zutrifft. Weder kann der Mensch den CO2-Gehalt der Atmosphäre wesentlich beeinflussen, noch kann eine Erhöhung der CO2 Konzentration die globale Durchschnittstemperatur messbar erhöhen. Der sogenannte "Treibhauseffekt" wurde bereits vor Jahren in der lesenswerten Arbeit von Gerlich und Tscheuschner widerlegt. 
Das das Thema gerade von linken Spinnern, die insbesondere von Naturwissenschaften null Ahnung haben, aufgegriffen wird liegt wohl daran, dass der Marxismus als politische Ideologie tot ist und "Klima" als Ersatz herhalten muss. Dass sie dabei auf derselben Seite mit dem Großkapital (Stichwort Blackrock) stehen scheint diese Leute nicht zu stören.
 

Monika

20. Juni 2024 09:27

In der JUNGEN FREIHEIT heißt es, daß das "Ende der 68er eingläutet sei" und sich ein rechtsgerichtetes Lebensgefühl breit mache, eher notgedrungen, da von den Realitäten eingeholt. Ich meine, die Generation der heute 35-45 jährigen, d.s. die Kinder der 68-Eltern befinden sich in einer großen Verunsicherung. Deren Kinder werden zwangsläufig in eine andere Lebenswirklichkeit geholt. Frau Strobl spricht auf twitter von ihrem Sohn als ihrem "Buben". Was wohl ihr "Bub" dereinst für eine politische Ausrichtung hat ? Die ganz alten linksliberalen Boomer kultivieren immer noch einen linksliberalen lifestyle, etwa Elke Heidenreich (81) in der NZZ "Wir waren eine tolle Generation" ("Wir haben uns von den Nazi-Eltern befreit, haben gegen den Vietnamkrieg demonstriert, haben die Grünen gegründet, auch wenn sie jetzt nicht die Politik machen, die uns gefällt, haben Greenpeace, Ärzte  ohne Grenzebn gegründet" etc) . Heidenreich weist in d. Interview den Vorwurf der Jungen zurück, ihre Generation habe alles versemmelt. "Wir sind doch nicht schuld an dieser gewaltigen Umweltzerstörung, weil wir zu viel nach Palermo in die Oper geflogen sind." ff

Monika

20. Juni 2024 09:36

ff Heidenreich (Wir waren ein tolle Generation, NZZ) Nach Heidenreich sind nicht die weißen westlichen Boomer schuld an der Umweltzersstörung, sondern die Industrien haben seit dem 19. Jahrhundert die Umwelt ausgebeutet, gerodet und verpestet" . (Also doch: Deindustriealisierung ??) Heidenreich: "Die Entwertung der Menschenwürde und Demokratie schreitet voran. Mit Sich-auf-die-Straße-Kleben ist es nicht getan. ...Wir wissen, was los ist. Es muss sich jetzt was ändern, und dazu ist die junge Generation aufgerufen. Und was macht sie ? Wählt rechts in Europa. Geht's noch ? Wir haben uns nicht von diesen Nazieltern gelöst, um jetzt in Europa wieder Parteien an der Macht zu sehen, die schon in ihrem Programm sagen, welche Grundrechte sie aufheben oder dass sie gleich Europa abschaffen wollen. Wie kann man so was wählen ? " Das sollten die Alten bitte die Jungen fragen oder Frau Strobl demnächst ihren "Buben". Willkommen in der Realität.

Laurenz

20. Juni 2024 10:04

@Artabanus ... der aktuelle CO2-Gehalt der Luft von 0,04% ist gar nicht lustig, wie erdhistorisch extrem niedrig. Laut dem gut gemachten Film: Climate, the Movie https://www.youtube.com/watch?v=A24fWmNA6lM wird es tödlich, wenn der CO2-Gehalt unter 0,03% fällt.

RMH

20. Juni 2024 10:30

"Wir sind doch nicht schuld an dieser gewaltigen Umweltzerstörung, weil wir zu viel nach Palermo in die Oper geflogen sind."
Doch, sind sie. Weil sie ihre vermeintlichen "Ideale" nie wirklich erkämpft haben. Die gesamte 68er "Freiheitsbewegung" war letztlich für den bösen Kapitalismus als Wachstumsmotor opportun. Statt Kampf sind die 68er, allesamt Kinder der Eliten, die sie hassten, nach Kiffen an der Uni & im Bus nach Afghanistan fahren, in gut bezahlte Ämter, Pfründe & Posten gekommen & haben für noch mehr Konsum, Freizeitindustrie, Vergnügungs- & Unterhaltungsindustrie, Tourismus (einschließlich Sextourismus) gesorgt & letztlich, da man den Nazi-Eltern nicht den Arsch bei der Pflege abwischen wollte & das Geld bzw. die Möglichkeit eine Umverteilung durchzusetzen da war, auch für einer Pfelge- und Sozialindustrie. Einzahlen für den ganzen Schmarrn tun dann die späten Boomer, so ab Jahrgang 62 aufwärts & die heutigen Generationen. Da man als stolzer 68er so viel auf Pädagogik hält, hat man zudem einen nicht endenden Strom an Menschengeschenken ins Land gelenktt, um auch hieran in der Integrationsindustrie zu verdienen. Darauf einen schönen Rosso aus Bolgheri, Ihr scheiß 68er ...

Ein Fremder aus Elea

21. Juni 2024 07:58

Wow, 11 Jahre jünger als ich und sieht 11 Jahre älter aus.
Natürlich wäre es schlecht, wenn das Eis in Grönland und der Antarktis abschmelzen würde, gerade auch für Norddeutschland, aber danach sieht's nicht aus.
Frauen kann man natürlich alles erzählen. Meine Mutter berichtete mir jüngst vom jüngsten Beweis für den Klimawandel: Das Stelzenhaus in St. Peter Dorf steht jetzt auch bei Ebbe im Wasser! Bin ich halt hingegangen und habe es mir angesehen. Steht bei Ebbe weiterhin im Trockenen!
Ich meine, wenn's so weit gekommen ist... wenn man nicht mal mehr die eigenen Augen benutzt...

Olmo

21. Juni 2024 10:28

@Ein Fremder aus Elea
Italien, August, 40 Grad. Eine Kollegin (aus Kalabrien!) berichtete, sie habe sich das ganze Wochenende in der Wohnung eingeschloßen, aus Angst vor dem Hitzetod. Grafiken zeigten Italien in bedrohlichem- Inferno-Bordeauxrot. Wir grillten, spielten Basketball und haben uns ordentlich ausgetobt. Klar, Florenz, Bologna, Mailand, das kann im August unangenehm heiß werden, doch das ist nicht erst seit Greta so. Es regnet die letzten Monate ständig, doch unser Nachbar ist davon überzeugt, daß es seit Monaten nicht geregnet hätte, der Klimawandel und so. Suggestion. Wenn über die Medien verbreitet wird, daß Ufos über Mailand geflogen seien, werden viele Leute sicher sein, ein Ufo gesichtet zu haben. Als Herr Lauterbach letztes Jahr zu Besuch in Bologna war, war es an diesem Tag tatsächlich heiß, wenn man das nicht kennt, kann einem das schon infernal vorkommen, doch ich kann Sie beruhigen Herr Lauterbach, einen Tag später zogen wir am Abend im Garten ein Jäckchen über, es war kühl.

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