Im Mai 2013 habe ich über eine identitäre Störaktion eines Vortrags von Strobl an der Wiener Uni berichtet. Beim Wiederlesen fällt mir auf, wie sehr sich die Zeiten geändert haben. Damals war es noch möglich, daß sich ein knappes Dutzend rechter Aktivisten in eine linke Veranstaltung einschleusen konnte, inklusive Martin Sellner, versteckt unter einem Kapuzenpulli und einer schwarzen Perücke.
Ich nannte ihn damals aus irgendeinem Grund nicht beim Namen. Jedenfalls war er es, der mit einem breiten Sellnergrinsen im Gesicht die Aktion “Gelbe Rosen für Natascha” eröffnete:
Kurz nach Beginn des Vortrags kam wie bestellt ein Aktivist nach vorne, zog die Faschingsperücke vom Kopf und streckte der Vortragenden Natascha Strobl mit komödiantisch-galanter Geste eine gelbe Plastikrose entgegen. “Wenn Sie auch einmal mit uns und nicht nur über uns reden wollen, so laden wir Sie herzlich zu unserem Stammtisch ein.”
Die Doppelmagistra war zwar, wie sie eingangs mitteilte, auf Störungen vorbereitet, man konnte ihr aber ansehen, daß auch sie sich ein Schmunzeln nicht verbeißen konnte. Die Rose wurde (erwartungsgemäß) verschmäht, der Überbringer hinausgeschmissen, aber im Lauf der nächsten halben Stunde folgten ihm tröpfchenweise acht weitere Quälgeister mit Blumen und Einladungen, die tapfer demselben initiatischen Schicksal entgegenschritten.
Ich setzte mich damals in die erste Reihe, ohne mich selbst an der Aktion zu beteiligen (für alle Fälle hatte ich jedoch eine rote Rose eingesteckt), und obwohl mich Strobl und ihr Ko-Referent (war es Bruns?) erkannten und mindestens dreimal dem Publikum mitteilten, daß einer der Schurken, dessen (alte) Porträt-Grafik vom Blog der Sezession mehrfach an Leinwand proijziert wurde, leibhaftig anwesend sei, wurde ich weder direkt “geoutet” (“Da, da sitzt Lichtmesz!!”) noch hinausgeschmissen oder auch nur angepöbelt. Heutzutage wären die Hemmschwellen wohl weitaus geringer.
Die Aktion lief ab wie eine Kabarettnummer. Seither kann ich ihr nicht so recht abkaufen, daß sie sich tatsächlich “von Rechten” so ernsthaft bedroht fühlt, wie sie immer wieder behauptet hat.
Den Inhalt des Vortrags faßte ich so zusammen:
Gesamtlinke gut, “Mitte” tendenziell böse, weil tendenziell rechts, Rechte gesamtböse, Linke im heldenhaften Dauerwiderstand. Daraus resultieren die üblichen Widersprüche: einerseits sei diese “Mitte” aus Kronenzeitungslesern nun potenziell quasi-faschistoid, andererseits seien die ebenfalls faschistoiden Identitären isoliert und unbedeutend. Zumindest sind sie offenbar bedeutend genug, daß in Wien am laufenden Band Vorträge über sie gehalten werden; das ist ein Happen, der gierig von allen verschlungen wird, die eine Berufsantifanten-Karriere ins Auge gefaßt haben.
Daran hat sich bis heute nichts geändert. „Links“ steht in Strobls Kosmos für das absolut Gute, „rechts“ für das absolut Böse. Mit einem solchen Parameter ist es nicht schwierig, auch gemäßigte Systemparteien und Akteure zu „radikalisierten Konservativen“ zu erklären.
Die Kronenzeitung, damals noch Synonym für tendenziell rechtspopulistischen Boulevard (ich pflegte sie scherzhaft als “Katechon” unter den österreichischen Leitmedien zu bezeichnen, obwohl das schon 2013 nicht mehr so recht stimmte), ist inzwischen weit nach links gerückt, auch wenn Andreas Mölzer immer noch eine Kolumne schreiben darf, bezeichnenderweise markiert mit dem Titel “Andererseits”.
Im Juli 2023 tauchte Strobl, nunmehr Beraterin für den SPÖ-Spitzenmann Andreas Babler, schließlich in der Krone als “Politologin“ und „Expertin für Rechtsextremismus“ auf, um dem interessierten Bürger den rätselhaften „Zulauf zu rechten Parteien“ zu erklären, natürlich ohne jegliche Erwähnung ihrer eigenen Herkunft aus dem linksextremen Aktivismus. In der unhinterfragten “Expertinnen”-Rolle war sie auch schon des Öfteren im ORF, auf FM4 oder oe24 zu hören. 2021 erschien ihr Buch Radikalisierter Konservatismus bei Suhrkamp, ein zweites mit dem Titel Kulturkampfkunst ist für 2026 angekündigt.
Strobl hat es also “geschafft”, sich einigermaßen “bürgerliches” Renommee zu verschaffen. Das hat allerdings wenig mit der Qualität ihrer “Analysen” zu, sondern eher mit den Bedürfnissen eines bestimmten Publikums, dem sie die gewünschten Narrative liefert.
In der Tat lebt sie, schon seit Beginn ihrer Karriere im identitären Fahrwasser, in einer hysterischen Fantasiewelt, in der die Gesellschaft ständig von „Faschisierung“ durch „Neoliberalismus“, „extreme Rechte“ und deren „bürgerliche“ Steigbügelhalter bedroht ist. Diese vermeintliche Bedrohung in den gräßlichsten Farben und Schattierungen auszumalen, ist Teil ihres Geschäfts: Denn wenn es eine solche gar nicht gäbe (oder nicht in der Form gäbe, die sie präsentiert), wären sie und ihre Crew arbeitslos.
Sie ist ein Beispiel par excellence für das „Lichtmesz-Sommerfeld-Gesetz“, das Caroline Sommerfeld und ich in unserem Buch Mit Linken leben semi-scherzhaft formuliert haben: Alles, was Linke über Rechte sagen, trifft immer und ausnahmslos auf sie selber zu. Sie befinden sich also in einem permanent projektiven Modus, was bei manchen von ihnen pathologische Züge annimmt.
Bei Strobl ist das derart ausgeprägt, daß von fast jeder beliebigen Aussage, die sie trifft, das Gegenteil stimmt.
- Rechte sind aggressiv und gewalttätig? Strobl hat wiederholt das antifaschistische Milieu abgefeiert und dessen Exzesse verteidigt, bagatellisiert oder beschönigt, inklusive Solidaritätsbekundungen für die “Hammerbanden”-Chefin Lina Engel.
- Rechte sind „Debattenzerstörer_innen“? „Sprachlosigkeit herzustellen ist eine Form der geistigen Kriegsführung der Rechten“? Strobl ist für „kompromißloses“ Deplatforming und Mundtotmachen all jener, die Ansichten vertreten, die ihren widersprechen.
- „Neue Rechte“ bilden eine „Scharnierfunktion“ zwischen „Neokonservativismus und Rechtsextremismus“? Unter dem Dach der SPÖ, deren Mitglied sie ist, bemüht sie sich um einen Schulterschluß zwischen Sozialdemokraten und dem linksextremen Milieu.
- Rechte bieten „einfache Antworten auf komplexe Fragen“? Strobl beantwortet die Frage, wie der „Aufstieg rechtsextremer Parteien wie der AfD“ zu erklären ist, so: „In einer Krise profitieren immer Rechtsextreme, weil sie eine einfache Ordnung versprechen: Wenn die, die oder die nicht wären, dann wäre es wieder gut.“
Es paßt zu diesem Bild (und überrascht wohl niemanden), daß Strobl während der sogenannten “Pandemie” als fanatische und vorbehaltslose Befürworterin der “Maßnahmen” und der Impfkampagne hervortrat.
Strobl hat nun eine Aussage getätigt, die selbst langjährige treue “Fans” wie mich nicht schlecht frappiert hat. In Zuge eines Auftritts bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin sagte sie, mit hauchender Stimme, unheilvoll raunender Intonation und buchstäblich erhobenem, hin- und herwackelndem Zeigefinger:
Und ich glaube, daß genau die Diskussionen, die wir gesehen haben in der Pandemie nur das Vorspiel zu dem war, was wir in der Klimakrise sehen werden. Wir sehen, daß die extreme Rechte, vor allem die parteiförmige extreme Rechte die Klimakrise leugnet. Die existiert nicht. Aber wir sind doch schon zwei Schritte weiter. Und wenn sie existiert, dann ist sie nicht menschengemacht – Banalisierung. Und wenn sie existiert und menschengemacht ist, dann können wir nichts dagegen tun, weil China und so weiter – Relativierung.
Und der nächste Schritt, und diese Nischen gibt es schon, ist die Affirmation. Das heißt: Vielleicht ist es gar nicht schlecht, daß es die Klimakrise gibt.
Das finde ich schon mal lustig, weil dieses Schema exakt den von mir beschriebenen drei Phasen entspricht, mit denen die Linke auf die These vom “Großen Austausch” reagiert: 1. Er findet gar nicht statt (“Verschwörungstheorie”, “Banalisierung”), 2. Er findet statt, ist aber nicht schlimm (“Gesellschaft wird lediglich bunter”, “Relativierung”), 3. Er findet statt, und soll stattfinden, weil er gut ist (weil die Welt sowieso besser dran sei ohne Deutsche/Weiße, die es nicht anders verdient haben, als aus der Geschichte zu verschwinden, “Affirmation”).
Strobl fährt fort:
Die Natur wehrt sich, blablabla… dieses metaphysische Verhältnis zu Natur… weil der Grund für die Klimakrise ist menschengemacht, und zwar ist es die Überbevölkerung. Es gibt zuviele Menschen.
Und zuviel sind immer die anderen. Immer. Zuviel sind nie die, die den höchsten Co2-Ausstoß haben, sondern zuviel (bedeutungsvolle Pause) sind die… vor allem in den Ländern, wo Menschen mit schwarzer und brauner Hautfarbe leben – die sind zuviel. Und das heißt, wenn die Klimakrise jetzt durchzieht, dann ist es vielleicht gar nicht schlecht.
Und wenn das Mainstream wird in den Kulturkämpfen der extremen Rechten, dann sind die Implikationen… so schlimm. Wenn sich da etwas verhängt in ein… so, wie wir es auch bei der Pandemie gesehen haben, bei auch nur einem Bruchteil von Menschen, dann hat das so krasse Auswirkungen… nicht nur innerhalb unserer Gesellschaft, sondern global gesehen. Weil die “sanfteste” Ableitung davon ist, Grenzen dicht, und huh, für den Rest sind wir nicht mehr verantwortlich.
Die offensiveren Ableitungen davon sind, man trägt aktiv dazu bei, daß Menschen gar nicht herkommen, daß diese “Flurbereinigung”, wie es dann heißt, stattfindet. Das heißt, es ist ein globales, transnationales, genozidales Projekt. Und die ersten Ansätze dafür sind da, die ersten rechtsextremen Publikationen, faschistischen Publikationen, die das so sehen, die sagen, wir müssen die Natur vor den Menschen schützen, und “den Menschen” ist nie man selbst, das sind immer die anderen, immer das rassistische andere.
Läuft das schon unter “Verschwörungserzählung”? Ich habe in meinem Leben etlichen frei erfundenen, frei flottierenden Unfug aus dem Mund von “Rechtsextremismusexperten” gehört, aber das schießt nun wirklich den Vogel ab.
Bißchen up to date bin ich ja schon, was so im rechten Spektrum gedacht wird, aber dieses “globale, transnationale, genozidale Projekt” ist mir noch nirgends begegnet, nicht einmal als kantiger Scherz auf Sifftwitter. Strobl scheint aber mehr zu wissen, denn sie spricht von “rechtsextremen, faschistischen Publikationen, die das so sehen”.
Wie lauten ihre Titel? Wer hat sie geschrieben? Wer hat sie publiziert? Wer findet sie gut?
Strobl:
Das ist da, und das sind nicht so ein paar verworrene Leute, sondern das war der Hauptantrieb für den Attentäter von Christchurch, das war der Hauptantrieb für den Attentäter von Buffalo.
Das ist nun wirklich ein “Banger”. Demnach waren die genannten Attentäter (“Buffalo” mußte ich gugeln) also keine “verworrenen Leute”, sondern – was denn etwa? Glasklare, maßgebliche, anschlußfähige Vordenker?
Die Idee zu dieser bizarren Behauptung kam Strobl vermutlich über die Lektüre von Andreas Malm, der in seinem Buch White Skin, Black Fuel einen Zusammenhang zwischen “white supremacy” und “Klimawandel” konstruiert, und zu diesem Zweck auch aus dem “Manifest” des Christchurch-Attentäters zitiert.
Dieser stellte sich in einem Q&A selber die Frage: “Why focus on immigration and birth rates when climate change is such a huge issue?”, und antwortete darauf:
Because they are the same issue, the environment is being destroyed by over population, we Europeans are one of the groups that are not over populating the world. The invaders are the ones over populating the world. Kill the invaders, kill the overpopulation and by doing so save the environment.
Er sagt hier etwas anderes, als Strobl insinuiert, denn er will offenbar den Klimawandel durch “Killen” der nicht-europäischen “Überbevölkerung” stoppen, und ihn nicht dafür als Mittel zum Zweck benutzen. Das veranlaßte den ebenfalls von Malm zitierten AfD-Politiker Harald Laatsch, den Massenmord dem “Klimaschutz” in die Schuhe zu schieben und den “Klimapanikverbreitern” eine “Mitverantwortung für diese Entwicklung” aufzuhalsen.
Ich will Strobls neueste “Thesen” inhaltlich nicht über Gebühr würdigen, denn ich zitiere sie vor allem als ziemlich schlagendes Beispiel für das Niveau und die Realitätsnähe der “Rechtsextremismusexperten”, die, wie gesagt, von dem Teufel leben, den sie an die Wand malen.
Aber ins Auge springt und erwähnt werden sollte eben doch, daß der nun schon jahrzehntealte “Überbevölkerungs”- bzw. “Bevölkerungswachstums”-Diskurs in Bezug auf Klimawandel im besonderen und Umweltschutz im allgemeinen (am folgenreichsten manifestiert im Bericht des Club of Rome “zur Lage der Menschheit” aus dem Jahr 1973) alles andere als eine “rechte” Erfindung ist, und immer noch ein mainstreamkompatibler, wenn auch nicht unangefochtener Gegenstand öffentlicher Debatten ist (siehe etwa hier, hier, hier, hier.)
Als ein Lieblingsthema wohlwollender globaler Eliten (wie sie sich in Davos versammeln) wurde die These von der “Überbevölkerung” während der von Strobl angesprochenen sogenannten “Pandemie” zum Fokus der vor allem im rechten Spektrum verbreiteten Verschwörungstheorie, die weltweite Verteilung neuartiger “Impfstoffe” habe das Ziel, ein Massensterben oder zumindest eine massenhafte Unfruchtbarkeit zu erzeugen, um die Weltbevölkerung zu reduzieren (Elon Musk ist übrigens ein scharfer Gegner der “Überbevölkerungs”-Theorie).
Die aktuelle “linke” Fassung dieses Diskurses ist bereits eine Art Mem geworden: Besonders in anglophonen linken Medien kursieren immer wieder Artikel, die zum Verzicht auf Kinderwunsch aufrufen, um “den Klimawandel zu bekämpfen”, ausnahmslos illustriert mit Bildern von Babys mit “weißer Hautfarbe”. In diesem Fall sind die “zuvielen” nicht die “anderen”, sondern die “eigenen”, weil sie als die Hauptschädlinge identifiziert werden, die angeblich den größten “CO2-Fußabdruck” hinterlassen.
Der Trend, von diesem geradezu klassischen (tiefen-)ökologischen Argument der “Überbevölkerung” wegzukommen, liegt wohl im Unbehagen über das Faktum begründet, daß die globalen Spitzenreiter in Sachen Bevölkerungswachstum und Bevölkerungszahl tatsächlich Länder sind, “wo Menschen mit schwarzer und brauner Hautfarbe leben”.
Das wirft bei vielen Beobachtern und Ideologen die peinliche Frage auf, ob “Diskussionen über ‘die Bevölkerung’ noch zeitgemäß sind, (…) weil sie zu oft in rassistische Diskurse abglitten”, statt zu einer “kosmopolitischen Politik” zu führen (Deutschlandfunk).
Vermutlich auch aus diesem Grund tendiert die Klima-Bewegung immer mehr zu der Doktrin, daß nicht das Wachstum der Vielen die “Klimakrise” befördere, sondern der hohe Energiekonsum der (relativ gesehen) Wenigen in den (vor allem westlichen) Industrieländern. Ausgeblendet werden dabei in der Regel “farbige” bevölkerungsreiche Umweltsünder wie China oder Indien.
Wenn dem so ist, dann müßte logischerweise primär Deindustrialisierung (jedenfalls bis zu einem gewissen Grade) und nicht Bevölkerungsreduktion auf dem Plan der Klimarettung stehen, was wiederum die Frage aufwirft, wie man alternativ Millionen von Menschen ernähren und versorgen soll, wenn man keine “grünen” Energiewunderwaffen zur Verfügung hat (dieses Dilemma habe ich in einer vierteiligen Serie über “Ökoterrorismus” untersucht: hier, hier, hier, hier.)
Und diese Frage müßte Strobl, gemäß ihrer eigenen Logik, nun auch beantworten: Wenn der Co2-Ausstoß der westlichen Welt hauptschuldig ist, wie kann die Klimakrise dann gelöst werden, indem man die Grenzen aufmacht, Millionen “Klimaflüchtlinge” aufnimmt und an unserem energieintensiven System und Lebensstil teilhaben läßt?
Es erübrigt sich, die Idee noch weiter zu kommentieren, die “Rechtsextremen” könnten sich nun für das bislang mehrheitlich abgelehnte oder mindestens skeptisch betrachtete Narrativ von der bevorstehenden apokalyptischen “Klimakrise” erwärmen (he), weil sich mit dieser per Grenzschließung viele, viele braune und schwarze Menschen umbringen ließen, als würde man einen globalen Back- oder Brennofen zumachen, während man selber die Sache bequem in der Festung Europa oder sonstwo aussitzt. Sie zu zitieren, erledigt sie schon von selber.
Noch irrer ist die Vorstellung, derlei könnte ein populäres Parteiprogramm werden, das nach einer etwaigen “Machtergreifung” auch noch als “transnationales Projekt” umgesetzt werden könnte. Aber diese Fantasien entspringen der Logik von Strobls manichäischem Weltbild und ihrem Bedürfnis nach Dämonisierungen des “rechten anderen”, und nicht etwa einer “Analyse” der Wirklichkeit.
Nachtrag: Strobl hat nun, wie schon so oft in der Vergangenheit, ihr Twitter-Konto geschlossen, weil sie nach eigener Auskunft “einen der schlimmsten Shitstorms erlebt” hat, die sie “je auf Twitter erlebt hat”, vor allem “unterirdische Kommentare über mein Aussehen, meine Stimme und meine Psyche”.
In der Tat haben viele Kommentatoren bemerkt, daß sie geistig und körperlich nicht besonders gesund wirkt, und viele davon im höhnischen Tonfall. Es mag sein, daß sie das wirklich persönlich verletzt hat, es ist aber wohl auch ein willkommener Anlaß, via Opferrolle der inhaltlichen Kritik auszuweichen und das Mitleid der eigenen Blase zu erheischen.
Außerhalb dieser kann sie damit aufgrund ihrer eigenen Skrupellosigkeit und Aggressivität gegenüber politischen und weltanschaulichen “anderen” nicht rechnen.
John Beaufort
Bei dem Thema "Überbevölkerung" hinkt der politisch-mediale Mainstream -- wie meistens -- der Realität weit hinterher. Selbst im rechten Lager dürften sich nur Wenige der Tatsache bewusst sein, dass wir im 21. Jh. auf einen drastischen Bevölkerungsrückgang zusteuern. Selbst Indien (und mit ihm viele Entwicklungsländer) hat mittlerweile eine Geburtenrate unter dem Bestandserhaltungsniveau von 2,1 Kindern pro Frau. Wachsende Bevölkerungen gibt es fast nur noch in Afrika, und auch dort befinden sich die Geburtenraten im Sinkflug. Die Folge wird höchstwahrscheinlich der Zusammenbruch aller Sozial- und Rentensysteme der westlichen Welt sein (befeuert noch durch Immigration), wenn nicht der ganzen Gesellschaft.
ML: Naja, bei einer Weltbevölkerung von 8 Milliarden (fünfmal so viel wie 1900) dauert dieser "Sinkflug" aber noch sehr, sehr lange.