Ökoterrorismus (2/4): Andreas Malm

Ich habe Andreas Malms Bücher nicht gelesen und kenne nur eine Handvoll Interviews und Besprechungen.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Dar­aus ergibt sich fol­gen­des Bild: Der 1977 gebo­re­ne “Pro­gramm-Mana­ger für das Mas­ter-Stu­di­um Huma­no­kö­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Lund” bezeich­net sich selbst als “Mar­xist” und redet einer Art “Kli­ma-Kom­mu­nis­mus” das Wort.

Sei­ne Ansich­ten ste­hen im völ­li­gen Ein­klang mit dem lin­ken Main­stream: Er hält die “Black Lives Matter”-Bewegung für eine groß­ar­ti­ge, gerecht­fer­tig­te Sache, und preist ihre Bereit­schaft, Poli­zei­wa­chen abzu­fa­ckeln, als vorbildlich.

An der Gefähr­lich­keit von “Coro­na” und der Not­wen­dig­keit der Maß­nah­men hegt er nicht die gerings­ten Zwei­fel. Die kon­zer­tier­te Art, mit der die Staa­ten der Welt auf die “Pan­de­mie” reagiert haben, bewun­dert er als vor­treff­li­che Blau­pau­se, um auch den Kli­ma­wan­del zu bekämp­fen. An der Tech­no­lo­gie der Impf­stof­fe stört ihn ledig­lich, daß sie an “Sym­pto­men her­um­dok­tern”, nicht aber an den Ursa­chen gefähr­li­cher Zoo­no­sen wie die “Ent­wal­dung der Tropen”.

Malm ist der Mei­nung, Gior­gio Agam­ben habe sich mit sei­ner Kri­tik an den Coro­na-Maß­nah­men “zum Nar­ren gemacht”, weil er die “Ernst­haf­tig­keit der Lage” nicht ver­stan­den habe, mit ande­ren Wor­ten hat er nicht kapiert, dass wir es 2020 mit einem “ech­ten” Aus­nah­me­zu­stand zu tun hatten.

In sei­nem jüngs­ten Buch White Skin, Black Fuel (ver­faßt zusam­men mit dem “Zet­kin Coll­ec­ti­ve”) des­sen Titel offen­bar auf Frantz Fanons Schwar­ze Haut, wei­ße Mas­ken anspielt, malt Malm das ulti­ma­ti­ve Schreck­ge­spenst eines “Fos­si­li­en-Faschis­mus” an die Wand.

Zu die­sem Zweck kom­bi­niert er die anti­wei­ße “kri­ti­sche Ras­sen­theo­rie” mit dem “Kli­ma­wan­del”, den er aller­dings nicht gänz­lich den “Rechts­extre­men” und “wei­ßen Supre­ma­tis­ten” (zu denen er auch Trump und Bols­a­n­a­ro zählt) in die Schu­he schie­ben kann, da er zuge­ge­be­ner­ma­ßen in ers­ter Linie von west­li­chen libe­ra­len Demo­kra­tien ver­ur­sacht wurde.

Er stellt jedoch fest, daß die poli­ti­sche Rech­te von “Kli­ma­wan­del­leug­nern” domi­niert wird (was in der Sache, wenn auch nicht im Framing zutref­fend ist), die kri­mi­nel­ler­wei­se Euro­pa vor Mil­lio­nen von “Kli­ma­flücht­lin­gen” abschot­ten wol­len, aus ras­sis­ti­scher Furcht vor dem “gro­ßen Austausch”.

Malm ist fest davon über­zeugt, daß ein durch Co2-Emis­sio­nen ver­ur­sach­ter Kli­ma­wan­del in abseh­ba­rer Zeit zu grau­en­haf­ten öko­lo­gi­schen Kata­stro­phen füh­ren wird, die schlimms­ten­falls das Leben von Mil­li­ar­den Men­schen aus­lö­schen wer­den. Es han­delt sich dabei also um einen ulti­ma­ti­ven, abso­lu­ten Feind, um einen struk­tu­rel­len Mega-Giga-Über-Hit­ler, und gegen ihn zu kämp­fen, bedeu­tet, sich in den Dienst einer ulti­ma­ti­ven, abso­lu­ten Moral zu stellen.

Die Kli­ma­be­we­gung soll idea­ler­wei­se staat­li­che Macht erlan­gen, und die­se Macht muß dann ein­ge­setzt wer­den, um den kom­plet­ten Aus­stieg aus der Nut­zung fos­si­ler Brenn­stof­fe zu erzwin­gen, indem man etwa kli­ma­feind­li­che Kon­zer­ne ver­staat­licht und Fabri­ken schließt. Co2-Emis­si­on sei eine Form von geno­zi­da­ler Gewalt, die das “fos­si­le Kapi­tal” aus­übt, wes­halb Gegen­ge­walt nicht nur erlaubt, son­dern not­wen­dig und unum­gäng­lich sei.

Aus dem Inter­view mit der Zeit (5. Juli 2021):

Ich bin über­zeugt, dass wir die Ver­feue­rung von fos­si­len Brenn­stof­fen zum jet­zi­gen Zeit­punkt ganz kon­kret als eine Form von Gewalt auf­fas­sen soll­ten, weil sie Men­schen durch anhal­ten­de Dür­ren, Hit­ze­wel­len, Stür­me und Über­flu­tun­gen die Lebens­grund­la­ge raubt, wenn nicht gar ihr Leben.

Gefragt, wer es denn kon­kret sei, der die­se Gewalt aus­übe, ant­wor­te­te Malm:

Das eine Pro­zent der reichs­ten Men­schen emit­tier­te seit den Neun­zi­ger­jah­ren mehr als dop­pelt so viel CO₂ wie die gesam­te arme Hälf­te der Mensch­heit. Die Super­rei­chen fal­len dabei beson­ders stark ins Gewicht. SUVs, Jach­ten, Viel­flie­ge­rei, meh­re­re Wohn­sit­ze: Die­se Arten von Kon­sum sind Gewaltakte.

In sei­nem Gast­bei­trag für den Spie­gel for­mu­lier­te er:

Die herr­schen­den Klas­sen auf die­sem Pla­ne­ten sind ent­schlos­sen, das, was von ihm übrig ist, so schnell wie mög­lich zu ver­bren­nen, und nichts – gar nichts – hat sie bis­her davon abge­hal­ten. Sie sind voll­stän­dig und auf eine infer­na­li­sche und dämo­ni­sche Art und Wei­se außer Kontrolle.

Dabei betont Malm jedoch aus­drück­lich, daß es sich bei der gewalt­sa­men Gegen­wehr nur um Gewalt gegen “Sachen”, etwa gegen Pipe­lines, Gelän­de­li­mou­si­nen (Sport Uti­li­ty Vehic­les) oder die Fens­ter­schei­ben von Bank­ge­bäu­den, nicht aber um Gewalt gegen Men­schen han­deln kann.

 Wir brau­chen kei­ne gro­ßen Kon­zep­te, um zu erken­nen, dass jetzt nur Sabo­ta­ge und Sach­be­schä­di­gung hel­fen. Es sind das fos­si­le Kapi­tal selbst und die von ihm geschaf­fe­nen Rea­li­tä­ten, die uns dazu brin­gen. Alles ande­re hie­ße, das Leben auf die­sem Pla­ne­ten auf­zu­ge­ben. (Spie­gel)

Gewalt gegen Per­so­nen wäre desas­trös, sie wür­de auch der Bewe­gung immens scha­den. Aber Bewe­gun­gen, die tief ver­an­ker­te Struk­tu­ren ver­än­dern woll­ten, haben in der Geschich­te immer eine Kom­po­nen­te der Sach­ge­walt gehabt: von der Abschaf­fung der Skla­ve­rei über die Suf­fra­get­ten bis zu den Kämp­fen der Arbei­ter­klas­se im frü­hen 20. Jahr­hun­dert. Ohne dro­hen­de Revol­te gibt es sel­ten Refor­men. (Zeit Online)

Ent­we­der lügt sich Malm hier sel­ber in die Tasche, oder er pflegt eine Ali­n­sky-Stra­te­gie der tak­ti­schen Ver­stel­lung und will sich nicht à la Kac­zyn­ski zum regel­rech­ten Out­law machen (immer­hin hat er einen repu­ta­blen Uni-Pos­ten zu ver­lie­ren). Die von ihm genann­ten “Bewe­gun­gen” hat­ten alle­samt eine erheb­li­che “Kom­po­nen­te” der Gewalt gegen Men­schen; und sobald Sabo­ta­ge­ak­te grö­ße­ren Stils (etwa die Spren­gung einer ein­tau­send­vier­hun­dert Kilo­me­ter lan­gen Roh­öl-Pipe­line) für legi­tim erklärt wer­den, gibt es rea­lis­ti­scher­wei­se kei­ne Mög­lich­keit mehr, immer und über­all Men­schen­le­ben zu schonen.

Ob als Kol­la­te­ral­schä­den oder als gezielt geop­fer­tes Fuß­volk, der mili­tan­te Kli­ma-Akti­vist wird mensch­li­che Todes­op­fer “in Kauf neh­men” oder zumin­dest ris­kie­ren müs­sen, wenn er Malms Stra­te­gien ernst­haft umset­zen will. Was hin­dert den Öko-Sabo­teur dann noch, sich ein paar Kli­ma-Bubacks und ‑Schley­ers und ande­re Schwei­ne vor­zu­knöp­fen, die es nicht anders ver­dient haben? Malms kom­mu­nis­ti­sche Vor­bil­der hat­ten im letz­ten Jahr­hun­dert wenig Hem­mun­gen, für das höhe­re Wohl der Mensch­heit gan­ze Bevöl­ke­rungs­schich­ten auszuradieren.

Heuch­le­risch ist Malm daher auch, wenn er sich dage­ge­gen ver­wehrt, sei­ne emp­foh­le­ne “kon­trol­lier­te poli­ti­sche Gewalt” gegen Kli­ma­sün­der mit ihrem adäqua­ten Namen “Ter­ro­ris­mus” zu bezeich­nen. Das ist offen­sicht­lich pure Augen­wi­sche­rei. Auch Sach­be­schä­di­gung, eine belieb­te Anti­fa-Metho­de gegen “rech­te” Per­so­nen, hat den Zweck, Angst, Schre­cken, Streß und Druck durch Gewalt zu erzeugen.

Offen bleibt auch, wel­ches kon­kre­te Ziel die­se “Sach­ge­walt” der tau­send Nadel­sti­che ver­fol­gen soll. Sie wird kaum aus­rei­chen, den welt­wei­ten Aus­stieg aus fos­si­len Brenn­stof­fen zu erzwin­gen, noch wird sie zu einer revo­lu­tio­nä­ren “Macht­er­grei­fung” der Kli­ma­kom­mu­nis­ten führen.

Sie wäre allen­falls als ver­zwei­fel­tes Manö­ver nach­voll­zieh­bar, das dem (ziem­lich abs­trak­ten) Geg­ner so viel Scha­den wie mög­lich zufü­gen soll, ohne ihn direkt besie­gen zu kön­nen. Malm, der ein ent­schie­de­ner Kri­ti­ker des “Kli­ma­fa­ta­lis­mus” à la Jona­than Fran­zen ist, denkt aller­dings, daß die­se Art der Gewalt im Ver­bund mit “diver­si­fi­zier­ten Tak­ti­ken” zum Erfolg füh­ren könnte.

Im Eng­li­schen gibt es den Aus­druck “to have one’s cake and eat it”, etwa: “alles gleich­zei­tig haben wol­len”, auch, wenn der Besitz des einen den Besitz des ande­ren ausschließt.

Mag es Mimi­kry oder ehr­li­che Über­zeu­gung sein: Malm will einer­seits den schlimms­ten und gefähr­lichs­ten Feind der Mensch­heit, den Kli­ma­wan­del durch Co2-Emis­sio­nen, radi­kal bekämp­fen, ande­rer­seits will er dabei inner­halb des “demo­kra­ti­schen Dis­kur­ses” blei­ben (um es mit den Wor­ten Alex­an­der Kiss­lers zu sagen): Gewalt ja, aber nicht gegen Men­schen, (grü­ner) Kom­mu­nis­mus ja, aber bit­te kein “Auto­ri­ta­ris­mus”, staat­lich erzwun­ge­ner Aus­stieg aus fos­si­len Brenn­stof­fen ja, aber bit­te nur über demo­kra­ti­sche, par­la­men­ta­ri­sche Prozesse.

Das ist natür­lich gro­be Roß­täu­sche­rei. Wenn man ernst­haft glaubt, daß der men­schen­ge­mach­te Kli­ma­wan­del real ist, daß er buch­stäb­lich das Über­le­ben der gan­zen Mensch­heit bedroht und nur durch die tota­le Abschaf­fung von fos­si­ler Ener­gie auf­halt­bar ist, dann kann dies logi­scher­wei­se nur durch mas­si­ve auto­ri­tä­re Gewalt­an­wen­dung auf glo­ba­ler Basis gesche­hen. Die libe­ra­le Demo­kra­tie in der bis­lang gül­ti­gen Form wäre dazu nicht imstan­de; sie müß­te einer radi­ka­len grü­nen Dik­ta­tur Platz machen.

Es gibt aller­dings noch einen wei­te­ren Ele­fan­ten im Raum, der von Malm und ande­ren Kli­ma­ak­ti­vis­ten tun­lichst ver­mie­den wird: Die kom­plet­te Abschaf­fung fos­si­ler Brenn­stof­fe hät­te nicht nur eine radi­ka­le Sen­kung des Lebens­stan­dards zur Fol­ge, an den wir uns gewöhnt haben, son­dern den kom­plet­ten Zusam­men­bruch unse­rer Infra­struk­tu­ren und unse­rer Lebens­art. Das wür­de nicht nur das “eine Pro­zent der reichs­ten Men­schen” betref­fen (die­ses ver­mut­lich am allerwenigsten).

Hin­zu käme die dra­ma­tisch erhöh­te Schwie­rig­keit, Mil­li­ar­den Men­schen ohne die heu­te übli­che, auf fos­si­len Brenn­stof­fen basie­ren­de  Tech­no­lo­gie zu ernäh­ren und zu ver­sor­gen (dazu gehö­ren nicht nur die Lebens­mit­tel­fa­bri­ken, son­dern auch die Ver­kehrs­mit­tel, mit denen die Lie­fer­ket­ten auf­recht­erhal­ten werden).

An die­ser Stel­le gibt es eigent­lich nur zwei Mög­lich­kei­ten: a) man hofft auf die recht­zei­ti­ge Erfin­dung und Ent­wick­lung von “grü­nen Wun­der­waf­fen”, also auf alter­na­ti­ve Tech­no­lo­gien, die auch ohne fos­si­le Brenn­stof­fe unse­ren bis­he­ri­gen Lebens­stan­dard (zumin­dest halb­wegs) auf­recht­erhal­ten und die Mensch­heit ernäh­ren kön­nen, oder man for­dert b) eine radi­ka­le Ent-Indus­tria­li­sie­rung prak­tisch der gan­zen Welt, die min­des­tens hin­ter das Niveau des frü­hen 19. Jahr­hun­derts zurück­geht, ein­her­ge­hend mit einer eben­so radi­ka­len Bevölkerungsreduktion.

Das hät­te aller­dings eine Umwäl­zung der heu­ti­gen Indus­trie­ge­sell­schaf­ten zur Fol­ge, gegen die Maos “Gro­ßer Sprung nach vorn” einem Sitz­streik auf einer abge­le­ge­nen Land­stra­ße gliche.

Ers­te­res ist das trü­ge­ri­sche Wunsch­bild sowohl der Kli­ma-Kapi­ta­lis­ten als auch der Kli­ma-Sozia­lis­ten. Zwei­te­res, sozu­sa­gen einen “Grea­ter Reset”, wagen nur intel­lek­tu­el­le “Out­laws” zu Ende zu den­ken, die sich nicht um öffent­li­che Respek­ta­bi­li­tät sche­ren: etwa Ted Kac­zyn­ski, John Zer­zan, Guil­laume Faye oder Pent­ti Lin­ko­la, dem ich im April 2020 einen Nach­ruf gewid­met habe.

Lin­ko­la war einer der weni­gen wirk­lich ehr­li­chen und glaub­wür­di­gen radi­ka­len Umwelt­schüt­zer. Was er dach­te, war zuhöchst anstö­ßig und Licht­jah­re von den gän­gi­gen “demo­kra­ti­schen Dis­kur­sen” ent­fernt (die auch in ande­ren Berei­chen kaum mehr etwas ande­res sind als Lügengespinste).

Im nächs­ten Teil des Bei­trags wer­de ich mir anse­hen, was dabei her­aus­kommt, wenn man Lin­ko­la mit Andre­as Malm und ähn­lich gedreh­ten Akti­vis­ten (wie etwa Tad­zio Mül­ler) vergleicht.

Fort­set­zung folgt.

Ers­ter Teil hier.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (50)

RMH

21. Juni 2022 11:08

So langsam kann man die Bedenken der Türkei gegen einen Beitritt Schwedens zur NATO nachvollziehen, auch wenn die Türkei bei ihrem Vorwurf der Terrorunterstützung sicher nicht an diesen universitären Dampfplauderer dachten (bzw. dieser ihnen egal sein dürfte).

Laurenz

21. Juni 2022 11:42

Diese Thematik, kurz & prägnant, einzufangen, erachte ich als schwierig. Deswegen machen 3 Artikel auch tatsächlich Sinn. Wer mir jetzt beim lesen von Teil 2 einfiel, war Pol Pot, Steinzeitkommunismus. So gut, wie kein Unternehmen produziert für die Halde. Die vorhandene, auch fossile Infrastruktur dient der Versorgung der Lebenden, wie auch der gerade Verstorbenen, die im Kühlhaus des Bestatters liegen. Insofern ist jeder Angriff auf Infrastruktur ein gewalttätiger Angriff gegen die Lebenden. Daß der Planet vielleicht zu viele Lebende trägt, ist ein anderes Thema & es ist keine Lösung, diese womöglich zu vielen Menschen vor allem im Westen & Asien durch sogenannte Philanthropen tot impfen zu lassen. Das Zusammenspiel zwischen Aktivisten & Staat wird zwar in diesem Artikel nicht benannt, drückt sich aber in diesem aus.  https://www.zerohedge.com/geopolitical/hopkins-federal-republic-new-normal-germany

Es gibt tatsächlich Amis mit Hirn.

Niekisch

21. Juni 2022 12:23

"Es handelt sich dabei also um einen ultimativen, absoluten Feind, um einen strukturellen Mega-Giga-Über-Hitler, und gegen ihn zu kämpfen, bedeutet, sich in den Dienst einer ultimativen, absoluten Moral zu stellen."

Seltsam, wo doch die Hitlers angeblich durch weiße Superkapitalisten finanziert und installiert wurden. 

Der wie immer glänzend recherchierte Artikel ist in unserer Lage nicht zielführend, weil die eingehegt -zur Schlachtung eingestallten Deutschen weder das Klima noch die geopolitische Lage beeinflussen können, nicht einmal die notwendende Weltanschauung parat haben.

Gotlandfahrer

21. Juni 2022 13:18

Ich möchte auf den handwerklich wie gewohnt hervorragend gemachten Artikel nicht eingehen, weil mich die Ausleuchtung des Abseitigen im Menschen nur noch abstößt. Und ich meine genau dieser Abstoss davon ist das, was zählt: Der eine meint dies, der andere ist hiervon überzeugt und der Dritte zeigt ebenfalls empörte Hatung zu irgendwas. Jeder, der noch "meint" ist längst formgewandelt zu Bauschaum unseres Gefängnisses. Ich will nicht länger debattieren mit Hirnen, die dafür nicht geschaffen wurden. Diese Menschen nehme ich nur noch als Umweltparameter wahr. In einem anderen Forum schrieb vor 15 Jahren schon jemand zu mir: Nicht drauf einlassen. Singen und Dichten, das wäre das einzig Vernünftige, was man tun könne. Damals hatte ich das nicht verstanden.

kikl

21. Juni 2022 13:38

Die Sprache und das Denken dieser linken Klimarevolutionäre ist berechenbar. Ich kann keinen originellen oder überraschenden Gedanken erkennen. Insofern sind diese "Klimaretter" ein dankbares Opfer für ML. Scheinbar fallen die Linken jetzt selbst in die Radikalisierungsfalle, die sie den Rechten gestellt haben.

Die These vom menschengemachten Klimawandel ist mittlerweile auch zum Dogma erhoben worden. Klimaleugner ist das neue Schimpfwort, das nun den Begriff Coronaleugner für Untermensch ablöst. Also treten die Zeloten der Klimareligion ins Rampenlicht. 

Das gleiche Schauspiel wird erneut mit anderer Rollenverteilung aufgeführt. Wie viele Remakes müssen die Menschen noch konsumieren, bis sie dieses ungenießbare Produkt ein für allemal ausspeien?

heinrichbrueck

21. Juni 2022 14:06

@ Laurenz

Daß jemand als „Beweis“ für die angebliche „Verblödung“ von uns Deutschen die Tatsache anführt, daß irgendein Zustand in Deutschland WENIGER schlimm ist als anderswo, ist schon bemerkenswert.

Ihr verlinkter Artikelschreiber ist ein Idiot. 

"Es gibt tatsächlich Amis mit Hirn." Stimmt. 

Imagine

21. Juni 2022 14:41

1/2

Öko-Diskussionen getrennt vom Wirtschaftssystem und der Eigentumsordnung zu führen, ist von vornherein Schwachsinn und führt politisch in die Leere.

Deshalb werden solche Diskussionen und ihre Protagonisten, Parteien und NGOs von den Herrschenden und ihren Medien gefördert. Da die kapitalistischen Staaten längst von den Oligarchen gekapert wurden und sich in deren Hand befinden, gibt es einen Staatsökologismus, so wie es auch einen Staatsfeminismus gibt.

Die Aufgaben von Staatsökologismus und –feminismus sind klar, sie sollen die  ökologische Frage und die Geschlechterfrage als wichtigste Aufgaben und Ziele darstellen, von denen angeblich die Zukunft der Menschheit und deren Überleben abhängig seien. Zugleich sollen die Klassenherrschaft und der Klassenkampf von oben bewusstseinsfern gehalten werden und als Anachronismen bzw. „Nebenkriegsschauplätze“ behandelt werden.

Kern der grünen Ideologie ist es, den Massen deren Wohlstandsverlust und ‑verzicht als Beitrag zur Menschheitsrettung zu idealisieren.

Imagine

21. Juni 2022 14:43

2/2

Öko-Ideologie und Klima-Religion schaffen viele Arbeitsplätze und Einkommen für die modernen Pfaffen, die wie ihre historischen Vorgänger eine parasitäre Klasse bilden. Ihre Aufgabe ist es, die wahren gesellschaftlichen Verhältnisse zu verschleiern, so wie von Brecht in „Turandot oder der Kongress der Weißwäscher“ dargestellt. Wer von den „Tuis“ am besten täuscht und betrügt, bekommt zwar keine Königstochter, aber einen höchst lukrativen Job und wird Dauergast in Talkshows.

„Terrorismus“ ist heute meist eine Herrschaftstechnik in Form eines verdeckten und von Geheimdiensten organisierten Terrorismus von oben, der sich gegen unschuldige Menschen richtet.

Ein Befreiungskampf – ein  Guerilla-Kampf - hingegen richtet sich gezielt gegen Exponenten des herrschenden Establishments. Dies jedoch wollen die grünen Pfaffen keineswegs, sondern die grüne Gewalt soll sich nur gegen Sachen richten und auf keinen Fall gegen Personen des herrschenden Establishments.

Die Oligarchen können also unbehelligt ihre Weltraumtagesausflüge weiter machen, ihre gigantischen Luxusyachten mit Dieselmotoren betreiben und mit ihren Privatjumbos durch die Welt fliegen.

Opfer des systemkonformen „grünen Terrorismus“ sollen die kleinen Leute sein. Denen blockiert man den Arbeitswegs, denen verteuert man die Energie zum Heizen und für die Mobilität, die sollen weniger heizen, aufs Fahrrad umsteigen und auf Fernreisen verzichten.

Mitleser2

21. Juni 2022 16:00

Ich verstehe nicht, warum sich ML mit den Thesen dieser Verrückten auseinandersetzt, und auch noch versucht, sie intellektuell zu interpretieren. Was soll das den Sezessions-Lesern nützen? Diese Kreise müssten - gerade  von Rechten - bekämpft werden, wo immer es geht. Jede Relativierung oder auch nur der Versuch, sie zu verstehen, ist fehl am Platz. Ich fand schon einen Twitter Beitrag von "Die Kehre" zu Malm völlig unpassend.

Rheinlaender

21. Juni 2022 16:03

Der von ML erwähnte Tadzio Müller wird auch in dieser sehr aufschlussreichen öffentlich-rechtlichen Dokumentation näher vorgestellt: https://www.youtube.com/watch?v=uuO8Yo5yZ5c

Gustav

21. Juni 2022 16:54

Es ist wirklich zum Lachen. Ein Psychopath wie aus dem Lehrbuch, mit der Physiognomie eines Totschlägers, ein Menschenfreund wie Stalin oder Malthus.

Gegen Faschismus, aber selbst der größte Faschist. Gegen die Mächtigen, aber Corona hat mit diesen nichts zu tun. Akademiker, aber glaubt an die Klimalüge, hat alles vergessen, was er in Physik und Chemie einmal gelernt hat. Aber angeblich gegen die, die diese Lügen in die Welt gebracht haben.

Aber er will die Welt retten. Ob ihm die 0,1 Prozent dabei wohl behilflich sein werden? Wetten daß?

brueckenbauer

21. Juni 2022 17:36

"Gewalt gegen Sachen" heißt in der Praxis meist Gewalt gegen Autos. Das war schon 1968 bei der deutschen Bevölkerung der BRD unpopul#r, und heute ist die türkische Bevölkung der BRD auch nicht begeistert.

Maiordomus

21. Juni 2022 17:59

Lichtmesz  bestätigt sich als Publizist mit klarem Kopf bei analytischen Fähigkeiten, in seiner politischen Richtung Spitze wie wenige, Aus meiner Sicht eher in der Textsorte Essay/Rezension als des wissenschaftlichen Aufsatzes oder als Buchautor, auf welchem Gebiet ihm zwar mittel- und langfristig jedoch noch einiges zugetraut werden kann. Es entspricht ihm, dass er, auf hohem Argumentationsniveau, eher als ein guter Schreiber ankommt denn als Rhetor, in welcher Eigenschaft ihm das Charisma, das Suggestive, fehlt (hörte ihn mal in Aarau). Was im sog. rechten Lager aber wohltuend  berührt und in diesem Sinn als fruchtbringend einzuschätzen ist.. Am Ende kommt es auf die Qualität der Recherche und des damit verbundenen Argumentierens an, Jenseits blosser Meinungen und Haltungen schätze ich M.L.klar als intelligenter ein als den Autor und Hochschullehrer, über den er schreibt, der seine Anerkennung, sogar die Einschätzung seiner Integrität,  wohl fast ausschliesslich einem für ihn förderlichen  Gesinnungsklima verdanken dürfte.  Diese Besprechung war höchst nötig!

Carsten Lucke

21. Juni 2022 18:45

@ Mitleser2

Sehe ich ganz ähnlich.

Herr Lichtmesz verschwendet seine gute Zeit auf geradezu barocke Weise.

Muß man ihm halt durchgehen lassen, da er 'ne Menge draufhat.

Grobschlosser

22. Juni 2022 07:33

re Imagine : stimmt .Von Terrorismus könnte man sprechen wenn ein intelligenter Einzelgänger auf die Idee käme mit unkonventionell-medialen Methoden gegen die Kinder der rot-grünen Pfaffen vorzugehen ( Begleitung in den Luxusurlaub , Interview der KlimakinderInnen im Darknetloch , empörte EKD Multiplikatoren , schweißgebadet im BND/LKA Büro . 

Wenn die hübsch-hochbegabte Friederike-Lala-Lu von Bindestrich -Herrschmann leider leider auf dem Gelände der Heinrich Gaskraft AG schwer verletzt wird weil das böse kalte Gas aus der kalten Technik unkontrolliert in das hübsche Kindergesicht strömt und irreparable Hirnschäden hinterlässt (Boulevardpresse : GRELL :"bekannte Klimaschützerin durch kaltes Gas schwer verletzt , HIRN erfriert bei MINUS 162 Grad ! Claudia Boot fordert sofortige Demontage der faschistischen Technik ".

Spaß muss sein - die rotgrün-urbane Oberschicht verachtet den weißen , den deutschen Arbeiter - angeblich wollen diese Leute "die Welt verbessern " - das ist Unsinn - sie haben das Verteilungsproblem längst begriffen - es geht nicht nur um Jobs oder Konsumchancen - es geht ums Überleben - und zwar um UNSER Überleben . Die Überbevölkerung in Asien und Afrika wird zum Problem - keine "Entwicklungspolitik" wird diesen Wahnsinn stoppen . WIR , hier in Deutschland , aber eben auch WIR Franzosen , Engländer und Schweden sollten uns auf sehr harte und gefährliche Zeiten vorbereiten 

Grobschlosser

22. Juni 2022 07:50

aktuell sprechen wir über Energie - die Phosphatkrise wird erst in 20 bis 25 Jahren zuschlagen . Grundsätzlich muss die Zuwanderung nach Europa komplett verhindert werden - wenn wir denn ab 2040 eine Perspektive für die Kinder und Enkelkinder haben wollen . 1200 Schwarzafrikaner in einem HLM Wohnblock ( so wie in FRankreich ) ist kein guter Plan - Gewalt , Terror , Islamismus , sehr viel Dummheit und Versagen kann nicht in die hochtechnisierte Welt weißer Männer integriert werden . Klar : die Kinder rotgrüner Eliten wollen uns beseitigen - so wie sie auch Polizeifahrzeuge in München anzünden und konservative Politiker überfallen und verletzen . Der rotgrün-liberal -urbane Komplex lebt seit 50 Jahren völlig unbehelligt in hübsch sanierten Altbauwohnungen - und solange diese Lebensrealität nicht verändert wird sehe ich keine Chance auf eine gesellschaftspolitische Veränderung . Die Umverteilung veritabler Herrschaft wird mit Gewalt einhergehen-denn der rotgrüne Komplex hat den Staat gekapert und besitzt die Deutungshoheit über alle pol. Begriffe .Nochmal :O-Ton roter Pfaffe :"solange die Kinder in Afrika hungern hat sich der deutsche Facharbeiter NICHT zu beschweren " ( Kirchentag ) .Hochbegabte Querflötenkinder aus Mitte müssen natürlich gegen die Zumutungen der Moderne abgeschirmt werden ("ach - Sie fahren nicht mit der U-Bahn Frau Dr.Doppelnam-Sülzig ?" ach - Ihre Tochter hat sich für die Privatschule entschieden -nicht für die Arne-Frank Buntschule .Ich verstehe . 

Maiordomus

22. Juni 2022 07:53

@Carsten Lucke. Nein, gegenüber diesem Mainstream, der sich sogar an den Hochschulen breit macht, und zwar nicht nur in Schweden, auch in Deutschland und übrigens absolut auch in der Schweiz, da kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. 

RMH

22. Juni 2022 08:38

Ohne dass das jetzt persönlich auf @Grobschlosser abzielt, bitte ich einmal über diese exemplarische, Aussage nachzudenken: "- und solange diese Lebensrealität nicht verändert wird sehe ich keine Chance auf eine gesellschaftspolitische Veränderung " Man setzt also quasi politische Hoffnung darin, dass etwas schlechter wird. Leute eine wie auch immer geartete Knute spüren, damit sich etwas ändert. Die Anhänger der Klimareligion (= Glauben an den anthropogenen Klimawandel) operieren auch nur mit Angst, haben selber die Hoffnung, dass beim nächsten Wetter-Großschadensereignis ein Umdenken stattfindet oder sie durch Blockaden, einschneidende Aktionen etc. dieses bewirken. Das gesamte - neudeutsch - Mindset ist also allen Ortes, politisch lagerübergreifend, alttestamentarisch strafend. Und auf die Strafe, die Buße oder das korrekte Verhalten kann dann eine Belohnung erfolgend oder es wird chiliastisch irgendein zukünftiges Heil versprochen. Aufklärung bedeutet, sich von diesen Denkschemen zu lösen. Die Grünen hatten bislang den Vorteil, dass sie den Weltuntergang nicht nur predigten, sondern den Leuten auch verzapfen konnten, sie können ihn verhindern. Konservative haben dagegen den Nachteil, dass sie gänzlich unsexy die Welt als Platz, der so ist, wie er ist sehen und auch keinen easy way out anbieten. Dennoch sollte ein Denken in Strafen und Schadenfreude nicht bestimmend bei politischen Plänen sein, genauso wenig, wie vulgärmarxistische Abwandlungen der Verelendungstheorie.

Grobschlosser

22. Juni 2022 09:00

der brd Inlandsdienst begreift Kritik an den gesell. Verhältnissen als "Angriff auf die FDGO" - möglich wurde diese Politik der Anmaßung durch den Erfolg der `68er - Eliten reproduzieren Eliten und sie teilen ihre pol.soz.öko. Macht niemals . "hart aber fair" (diese Woche) zeigt wohin die Reise geht : der Flugverkehrlobbyist fordert mal eben den Zuzug "arbeitswilliger Türken" - (es ging um körperlich anstrengende Jobs / Koffer im Flieger verstauen usw) -d.h. : ganz selbstverständlich soll der globale Markt GEGEN Arbeitnehmerinteressen in Stellung gebracht werden - und nein : keine Kritik an dieser Methode - klar : man könnte dem Bodenpersonal deutlich mehr zahlen - aber warum wenn doch der Import zusätzlicher Konkurrenz das Problem der Fluggesellschaften lösen wird .( wer den neuen Mitarbeiter bezahlt wenn dieser einen gelben Zettel einreicht und der Vielfliegerkoffer der Klimaaktivistin am Boden bleibt wird nicht beantwortet ) .Entlarvend : das Plastberg-Dummsprech ("Personal" ; "die fehlende Socke im Trockner" / als unklar war wohin denn die Servicekräfte während der Corona-Krise verschwunden sind -man achte bei diesen wdr Gutmenschen bitte immer auf die Sprache . 

Mitleser2

22. Juni 2022 09:05

@Maiordomus: Natürlich kann man gegenüber dem woken Mainstream nicht zur Tagesordnung übergehen. Man muss aber die extrem Geisteskranken nicht auch noch thematisieren, und ihre Thesen damit indirekt weiterverbreiten.

herbstlicht

22. Juni 2022 09:13

@RMH 21. Juni 2022 11:08
»Schweden«

Schweden ist ein tief gespaltenes Land: nicht nur MENA-Einwanderer und Einheimische, sondern auch Stadt und Land.  Wenn die "Stodfracken" von ÖPNV und Fahrrad schwärmen, schüttelt man bereits 200km NW Stockholm nur den Kopf: da ist die Gemeinede über 1000 Quadratkilometer groß, hat 15000 Einwohner, von denen die Hälfte in den 2 Hauptorten wohnt.  Die Anderen brauchen ein Vehikel, welches bei 30cm Schnee nicht aufsitzt und auch bei Kälte fährt und heizt.  Dementsprechend "krebsen" die Grünen im Bereich der 4%-Sperre; werden also im September vielleicht aus dem Reichstag fliegen.

Über Malm wird in S kaum gesprochen; mir kam der Name zwar bekannt vor, irgendwas mit "Klima", aber nicht mehr.  Per Suchmaschine nach schwedischen Artikeln von oder über ihn fand ich nicht viel; am ehesten, daß er für Palästinenser eintritt und sich antisemitsch äußert.

Ich dachte diese Tage an einen anderen Schweden: Lars Vilks; das Ergebnis der Voruntersuchung wegen Mord wurde jetzt publiziert.  Demnach war der  Zusammenprall mit einem schweren LKW auf der Autobahn, welcher ihn und 2 Leibwächter tötete, höchstwahrscheinlich ein Unglück.  Ohne Schwedisch zu können ist es kaum möglich, sich ein Bild von diesem unerschrockenen Streiter für die freie Meinungsäußerug zu machen, aber vielleicht hier.

Imagine

22. Juni 2022 09:46

1/2

Es ist schon über 40 Jahre her, da erwarb ich antiquarisch auf einem Büchertisch ein Buch von Adolf Kozlik mit dem Titel: „Der Vergeudungskapitalismus. Das amerikanische Wirtschaftswunder.“

Mich interessierte der Titel. Denn die Kritik an der Wegwerfgesellschaft mit ihrer Obsoleszenzproduktion, ihrer Werbemanipulation und dem Konsumterror war ein zentraler Punkt in der Kapitalismuskritik der 68er-Generation.

Den Namen Adolf Kozlik hatte ich noch nie gehört. Er war ein war ein österreichischer und US-amerikanischer Ökonom, Soziologe, Staats- und Rechtswissenschaftler gewesen und bereits 1964 gestorben. Das Buch war 1966 posthum publiziert worden.

Kozlik zeigt die Problematik des System der marktwirtschaftlichen Warenökonomie, welche nur noch durch Vergeudung sowie künstlichen Verschleiß und Zerstörung aufrechterhalten werden kann. Denn im Zentrum dieses Systems steht der profitable Verkauf von Waren. Dem Problem der Marktsättigung kann man nur entgegenwirken, in dem die Waren künstlich kurzlebiger gemacht werden und so die Nachfrage aufrechterhalten wird. Aktuelle Beispiele: Die Smartphones, Tabletts. Computer etc. erhalten keine Softwareupdates mehr und müssen weggeworfen werden, obwohl sie technisch noch brauchbar wären. Drucker enthalten einen Chip, der sie nach einer bestimmten Zeit oder Seitenzahl unbrauchbar macht. Geräte enthalten einen Akku, der nicht wechselbar ist.

So funktioniert Obsoleszenz-Ökonomie.

 

Imagine

22. Juni 2022 09:51

2/2

In wissenschaftlichen Fachkreisen ist das Systemproblem schon seit vielen Jahrzehnten bekannt. Jedoch verhält man sich im Bereich der etablierten Wissenschaft zur Systemfrage so wie die drei bekannten drei Affen. Denn man will durch Systemkritik nicht negativ auffallen.

Politisch werden überhaupt keine realistischen Lösungen auf Systemebene mehr diskutiert. Die ökologisch orientierten Marxisten und Ökosozialisten, die es in den 70er Jahren noch häufig gab, sind aus der Öffentlichkeit verschwunden. Keine einzige Partei thematisiert realitätsadäquat den Zusammenhang zwischen Wirtschaftssystem und Ökologie. Viel Symbolpolitik ist vorhanden mit Umweltzonen, Emissionsgrenzwerten, Häusersanierungen etc.

Die grüne Politik der Oligarchen zielt auf die Einschränkung des Massenkonsums. Das ist im Prinzip alles. Die Zukunft ist eine Dritte-Welt-Struktur, eine Klassenspaltung in die Masse der Armen, die zuvor breite Mitte wird immer kleiner, darüber eine kleine Schicht von Reichen und ganz oben die Superreichen (Oligarchen).

Leute wie Luisa Neubauer, Andreas Malm  etc. haben doch nur die Funktion von Clowns und Unterhalter für die doofen Massen. So wie die Talkshow-Schwätzer, Comedians etc.

Laurenz

22. Juni 2022 10:48

@Imagine

Das hatten wir doch neulich schonmal im HB-Artikel  https://sezession.de/65966/befinden-ost  &  https://de.wikipedia.org/wiki/Phoebuskartell

In der industriellen Produkten der DDR gab es keine Obsoleszenz.

Kein Sozialpatriot wird Ihnen die Kritik daran absprechen. Diesen Mist haben die liberalen Weichspüler zu verantworten. Sollbruchstellen gehören verboten. Nicht vereinheitlichte, nicht wiederverwendbare Verpackungen gehören einfach extrem hoch versteuert. (zB Parfümflaschen mit 1.000%). Das gilt auch für die Sprache. Eine sehr hohe Anglizismus-Steuer im gewerblichen & medialen Bereich ist angemessen. 

Unter Schröder/Fischer scheiterte Trittin schon mit dem Dosenpfand. Ich denke, hier rennen Sie offene Tore ein.

Maiordomus

22. Juni 2022 11:01

@Laurenz. Bei bekannten und wohl nicht auszuräumenden Meinungsverschiedenheiten eint uns die Anerkennung z.B. des obigen Analyseartikels von Lichtmesz. Unterdessen haben Sie gesehen, dass auch @imagine nicht nur immer ideologisches Zeugs absondert, sondern dass analog zu Wagenknecht gilt: Wo er mal recht hat, hat er recht. Noch zustimmungsfähig, was Sie neulich über den leider an Krebs erkrankten Tim Kellner schreiben, mit Hinweis, dass er (zumal mit seinen Einstreuseln mit Fäkalsprache) nicht für alle appetitlich genug ist. Er wirkt aber im Vergleich zu anderen, für mich unerträglichen Rechtsbloggern wie dem Digitalen Chronisten usw. in seiner Unverdrossenheit persönlich integer: ein Meister im Sammeln oberdummer Aussagen und Stellen aus dem öffentlichrechtlichen  Fernsehen, dessen Propaganda er meist "verdammt treffend" zur Kenntlichkeit erstellt, Da helfen Hinweise im Netz auf  Kellners Vorstrafen wenig. Vielfach ersetzt derselbe einem den Konsum der von ihm karikierten zwangsfinanzierten Medien. "Gefällt es euch nicht? Unterhalte ich euch nicht!" Tim Kellners Stil würde freilich nicht zu SiN passen.  Ich wünsche ihm aufrichtig gute Genesung. 

Grobschlosser

22. Juni 2022 11:04

Luisa Neubauer ist Vorbild für viele junge Menschen ( linkes Mittelschichtmilieu )- lehnt ein Kind oder ein Schüler , ein Student die "positive Lichtgestalt" ( O-Ton Religionslehrer / Norddeutschland ) im Rahmen einer (halb)öffentlichen Debatte ab ( "ist kindisch , konsumiert viele Produkte und Dienstleistungen usw" ) reagiert ein ( inzwischen durchorganisierter Mob) mit Ausgrenzung ( Schule ) oder eben auch mit Gewalt ("uneinsichtige Bürger müssen erzogen werden" O-Ton aus Göttingen. Der akad. Mittelbau vermeidet den Konflikt mit gewaltbereiten Diskursblockwartpersönlichkeiten - er sitzt feige in seinem Büro und signalisiert mit Jutebeuteln und pol. Aufklebern "Zugehörigkeit" . Rein dialektisch gesehen hat sich der Linksterrorismus politisch bezahlt gemacht - nun dringt er in die TV Werbung (internationale Buntmenschen wollen mir ein Produkt aus deutscher Produktion verkaufen ) - GRÜN steht für eine "fortschrittliche" für eine "gute und richtige Gesinnung" - die Greta-Ideologie hat ausnahmslos alle staatlichen Schulen erobert und definiert dort die Grenzen des Sagbaren .

Andreas Walter

22. Juni 2022 12:24

“Das hätte allerdings eine Umwälzung der heutigen Industriegesellschaften zur Folge, gegen die Maos “Großer Sprung nach vorn” einem Sitzstreik auf einer abgelegenen Landstraße gliche."

Hihihi, lach, ja! In der Tat.

Wobei Die (die Umhinundherwälzungen) so oder so kommen.

Wenn Das Leben® nämlich eines will, dann ist es leben. Das funktioniert aber nur mit ebenso starken Partnern wie zum Beispiel Der Tod® oder das Nichts, die Ver-nichtung. Das Eine gebiert sozusagen das Andere, ruft es auf den Plan, in die Welt.

Frauen z. B. schenken Leben. Die Frage ist nur, wem. Darum steht auch Gewalt, die Ver-gewaltigung nicht weit von dieser "Tür", Pforte, Tor. Lug und Trug, Ver-achtung, Arroganz und Hochmut, Empörung (Emporia), Selbstermächtigung und sui generis ebenso. Macht kommt von machen, aber auch von zulassen. Machen lassen. Macht ist unerlässlich. Darum auch sexy. Pulsbeschleunigend. Aufregend. Le-bendig. Unbändig.

https://youtu.be/RC2qLPJFglQ

 

Amos

22. Juni 2022 12:27

Ägypten, angeblich100 Mio Einwohner, bei einer weiter hohen Geburtenrate. Eine GoogleMaps Kurzanalyse mit Flug über die beeindruckenden Suburbs der Megacity Kairo, buchstäblich aus dem Wüstenboden gestampft, ergibt, fruchtbar ist im Prinzip das Nildelta, eine Fläche, so groß, wie Rheinland- Pfalz. Dass dieses Land mit seinen Horden hoffnungsloser Jungmänner (sowohl, was den Arbeits, als auch, was den Heiratsmarkt angeht), auf Nahrungsmittelimporte angewiesen ist, leuchtet spontan ein. Was passiert, wenn diese länger ausbleiben, ist eher offen. Wie sich unsere grünen Menschheitsbeglücker die Lösung für diese im Süden nahezu überall entstandenen kritischen Lagen vorstellen, dürfte in diesem Forum jedoch jedem klar sein, speziell, wenn er sich noch an Kretschmann 2016 erinnert: „In Mecklenburg ein, zwei, viele Neu-Damaskus schaffen“, hier dem Sinn nach zitiert…Derweil reiht sich hierzulande jeder Kleintierzüchterverein in den karnevalistischen Triumphzug von Inklusion, Vielfalt und Buntheit, in den Totentanz der Toleranz.

Imagine

22. Juni 2022 13:02

1/2

@Maiordomus   22. Juni 2022 07:53
„Nein, gegenüber diesem Mainstream, der sich sogar an den Hochschulen breit macht, und zwar nicht nur in Schweden, auch in Deutschland und übrigens absolut auch in der Schweiz, da kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.“

Wie und wer kann Einfluss auf den Diskurs an den Hochschulen nehmen?

Traditionell waren dies die von der Scientific Community anerkannten wissenschaftlichen Autoritäten.

Heute gibt es einen gespaltenen Diskurs im Wissenschaftsbetrieb, zum einen den Elitendiskurs auf dem Niveau anerkannter Top-Wissenschaftler, zum anderen jenen unter den Studierenden der Massenhochschulen. Dem typischen Massen-Studenten geht es vor allem um einen möglichst gut benoteten formalen Diplom- oder Masterabschluss, um gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. An echter wissenschaftlicher Arbeit und Können sind die wenigsten interessiert. Sie versuchen mit einem Minimum an Studierarbeit ihr Ziel zu erreichen. Wobei Täuschung, Betrug oder sogar Bestechung an der Tagesordnung sind. Moralische Hemmungen gibt es beim Plagiieren oder der Bezahlung eines Ghostwriters nicht mehr.

Nicht nur Abschlussarbeiten, sondern auch Dissertationen werden durchgewinkt. Die meisten Professoren vermeiden den Zeit- und Energieaufwand, diese sorgfältig zu lesen.

Imagine

22. Juni 2022 13:04

2/2

Aber auch heute noch gibt es den Elitendiskurs in der Wissenschaft, der jenseits der medialen Öffentlichkeit und auch nicht selten auch jenseits der Hochschulöffentlichkeit verläuft. Zugang erhält man nur durch eigene Spitzenqualifikationen und –leistungen.

Gegenwärtig sehe ich niemanden aus dem neurechten Milieu, der am Elitendiskurs in der Scientific Community teilnimmt bzw. die Voraussetzungen dazu hat, dort akzeptiert zu werden.

Laurenz

22. Juni 2022 13:27

@Maiordomus @L.

Kellner war mal Pozilist.
Kositza: Potzblitz!

Laurenz

22. Juni 2022 13:51

@EK

Botzplitz!

Imagine

22. Juni 2022 14:34

@Laurenz  22. Juni 2022 10:48
„In der industriellen Produkten der DDR gab es keine Obsoleszenz. Kein Sozialpatriot wird Ihnen die Kritik daran absprechen. Diesen Mist haben die liberalen Weichspüler zu verantworten.“

Warum gab es in der DDR keine Obsoleszenzproduktion?

Weil sich die (groß)industriellen Produktionsmittel in Gemeineigentum befanden.

Im Kapitalismus befinden sich diese im Privateigentum. Die Privateigentümer wollen die Kapitalrendite für ihre Investitionen realisieren. Das können sie nur über verkaufte Massenproduktion.

Technisch könnte z.B. Samsung Smartphones bauen, deren Speicher oder andere Komponenten erweitert und erneuert werden können, deren Akku wechselbar ist und die in 10 und mehr Jahren noch ihren Zweck erfüllen , sofern die Software entsprechend upgedatet wird. Aber dann verkaufen sie nicht mehr diese Massen an neuen Smartphones mit der Folge, dass ihre Investitionen in die Produktionsanlagen entwertet werden.

Deshalb ist eine effektive Öko-Politik unter kapitalistischen Produktionsbedingungen und Eigentumsverhältnissen nicht wirklich möglich. Weil es eine de facto Enteignung der Kapitalisten erfordern würde.

Aber welcher Neu-Rechte weiß dies? Und welcher Sozialpatriot fordert offen die Überwindung der kapitalistischen Produktionsbedingungen und Eigentumsverhältnisse?

Wie viele unter den heutigen Rechten kennen Sie, die überhaupt soweit denken können?

Mitleser2

22. Juni 2022 16:27

@Imagine: Sie schreiben viel richtiges. Aber Ihr Festhalten am doktrinären Marxismus entwertet Sie dann wieder. Die großindstrielle Produktion der DDR war vor allem ineffektiv und extrem umweltverschmutzend. Ob dies dann ohne Obsoleszenz war, ist völlig untergeordnet.

Kurativ

22. Juni 2022 17:23

Vielen Dank für die interessante und gute Recherche. Sehr ausführlich und informativ.

Wenn alle Hauptmedien nur noch ein Thema in die Köpfe der Menschen hämmern wollen, dann sollte man sich Gedanken machen, was als Globalziel verfolgt wird. Aus meiner Sicht sieht das wie folgt aus:

  1. Russland, Iran und andere Staaten durch Einnahmeverluste zu ruinieren, dann zu okkupieren und dann selber die Rohstoffe ausbeuten.
  2. Versuchen, den natürlichen Klimawandel aufzuhalten um damit eine weitere Erwärmung der USA zu verhindern. Konkurrierende Staaten wie Russland, China und Kanada würden sonst von einer Klimaerwärmung profitieren (Nordpassage, neues Farmland, etz)
  3. Deutschland von seiner Automobilindustrie(Verbrennungsmotor) zu trennen und durch eigene Produkte (Tesla) zu ersetzen. Wirtschaftskraft bedeutet Macht und die soll in den USA konzentriert werden.

Die von den Regierungen angedachten Maßnahmen werden das Klima aber nicht ändern. Man hat schon umgesteuert. Man hat einen Krieg angezettelt, um einen Konkurrenten zu "ruinieren".

Imagine

22. Juni 2022 18:05

@Mitleser2   22. Juni 2022 16:27
„Die großindustrielle Produktion der DDR war vor allem ineffektiv und extrem umweltverschmutzend. Ob dies dann ohne Obsoleszenz war, ist völlig untergeordnet.“

Um die DDR ging es doch gar nicht. Dies war nur ein Beispiel für eine andere Handlungslogik in einem anderen Wirtschaftssystem und unter anderen Eigentumsverhältnissen.

Das erfordert allerdings Abstraktionsvermögen.

Dass die DDR insgesamt kein Beispiel für einen gesellschaftlichen Fortschritt war und daher das Gegenteil von einem Zukunftsmodell für unsere Gesellschaft ist, habe ich schon x-mal betont.

Es scheint, dass das Abstraktionsvermögen zur Erfassung von Verfahrenslogiken sowie der Transfer von abstrakten Systemlogiken auf andere konkrete Verhältnisse bei den meisten Menschen nicht mehr vorhanden sind, auch nicht bei Gymnasialabschluss.

Der Verlust von Denkvermögen scheint den heutigen Zustand dieser Gesellschaft zu kennzeichnen: Fixierung auf Empirie, kognitives Unvermögen, theoretischen Ausführungen zu folgen, und zudem Unfähigkeit zu richtigen logischen Schlussfolgerungen.

Das betrifft nicht nur das einfache Volk, sondern auch Politiker, Journalisten, Wissenschaftler etc.

ff.

Laurenz

22. Juni 2022 18:07

@Imagine @L.

Als Marxist wollen Sie schon wieder regulieren, enteignen, Freiheit einschränken. Das verstehe ich nicht oder besser gesagt, deswegen bin ich kein Marxist. die Politik muß nur die Regeln aufstellen, unter denen frei gewirtschaftet wird. Zu dieser Regelkompetenz braucht man auch Militär. Wenn man also zB einen HP-Rechner kauft, wird HP im Land seines Stammsitzes darauf dringen, daß die eigene Regierung Einfluß auf den regulierenden Staat nimmt. Deswegen braucht der regulierende Staat Militär. 

Deshalb ist eine effektive Öko-Politik unter kapitalistischen Produktionsbedingungen und Eigentumsverhältnissen nicht wirklich möglich. Weil es eine de facto Enteignung der Kapitalisten erfordern würde.

Das ist nur im Kopf eines Marxisten so.

Wie viele unter den heutigen Rechten kennen Sie, die überhaupt soweit denken können?

De meisten. Der bekannteste unter uns wird JS sein.

Imagine

22. Juni 2022 18:08

Das Corona-Szenario ist das beste Beispiel dafür. Die Menschen sind für Impfungen mit experimentellen gentechnischen Stoffen, obwohl empirisch evident ist,  dass diese Impfstoffe nicht vor eigener Infektion und auch nicht vor der Ansteckung anderer Menschen schützen, sondern neben ihrer mangelnden Effektivität zudem die Gefahr von schweren Nebenwirkungen und sogar Todesfällen aufweisen.

Und was soll man zu diesem Urteil sagen?

„Die Deutsche Bahn muss ihren Kunden künftig beim Ticketkauf im Internet eine geschlechtsneutrale Ansprache anbieten. Der Oberlandesgericht Frankfurt sah in der bisherigen Auswahl "Herr" oder "Frau" eine Diskriminierung.“ (MDR)

„Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main gab einer Person recht, die sich von der Bahn diskriminiert fühlt. Denn René_ Rain Hornstein, so nennt sich die Person, wird von der Bahn als "Herr" angesprochen, obwohl sie sich als nicht-binär identifiziert. Das Gericht hat nun entschieden, dass die Vertriebstochter der Bahn es von Januar 2023 an unterlassen soll, die klagende Person mit dieser falschen Anrede zu diskriminieren. Außerdem muss die Bahn an Hornstein eine Entschädigung in Höhe von 1000 Euro zahlen.“ (SZ)

Niekisch

22. Juni 2022 20:21

"welcher Sozialpatriot fordert offen die Überwindung der kapitalistischen Produktionsbedingungen und Eigentumsverhältnisse?"

@ Imagine 14:34: Ich...und ich gehe sogar so weit zu fordern, dass Mobilien nur bis zu einem sehr beschränkten Höchstbetrag, Immobilien überhaupt nicht vererbbar sind, zu Lebzeiten nur zu Lehen gegeben werden.

RMH

22. Juni 2022 21:20

" ... und ich gehe sogar so weit zu fordern, dass Mobilien nur bis zu einem sehr beschränkten Höchstbetrag, Immobilien überhaupt nicht vererbbar sind, zu Lebzeiten nur zu Lehen gegeben werden."

Das ist schon nicht mal mehr Sklavenmoral, das ist Ameisenmoral.

Imagine

22. Juni 2022 22:39

Noch zum Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main:

Meier hat bei der Bahnticketbestellung im Internet  „d“ oder „Enby“ angekreuzt. Unklar ist folglich dessen Phänotyp.

Bislang hörten wir Durchsagen in der Bahn, wie: „Herr X oder Frau Y wird gebeten, wegen einer dringenden Angelegenheit zum Zugschaffnerabteil zu kommen …“
Hören wir demnächst: „Enby Meier, bitte zum Zugschaffnerabteil kommen!“?

Wenn der Schaffner ihn im Zugabteil sucht, könnte dieser fragen:
„Wer ist Herr oder Frau Meier?“ Aber das wäre nicht korrekt, da Meier „weder – noch“ ist.

Der nicht-binäre Meier will Bürgermeister werden. Welches Personalpronomen darf benutzt werden? Nicht zulässig ist „er“ oder „sie“, angeblich soll „sier“ – ausgesprochen: „si-er“ – genommen werden.

Wie sieht ein nicht „nicht binärer Phänotyp“ aus? Wie können Kinder lernen, diesen von Mann und Frau zu unterscheiden?

Bei Transsexuellen haben wir gelernt, den früheren Herrn Oberstleutnant mit Frau Oberstleutnant anzureden.

Wie wird dies bei nicht-binären Soldaten sein?

Deutschland, einig Irrenhaus!
 

Imagine

22. Juni 2022 22:53

@Niekisch   22. Juni 2022 20:21
„… ich gehe sogar so weit zu fordern, dass Mobilien nur bis zu einem sehr beschränkten Höchstbetrag, Immobilien überhaupt nicht vererbbar sind, zu Lebzeiten nur zu Lehen gegeben werden.“

Wer es mit individueller Freiheit ernst meint, muss auch Chancengleichheit herstellen.

Die Begrenzung des leistungsfreien Bezugs von Schenkungen und Erbschaften auf einen Höchstbetrag war schon immer eine Forderung von echten Freiheitlichen.

Aber wo gibt es diese in unserer Gesellschaft? Schon gar nicht bei den Konservativen.

Laurenz

23. Juni 2022 00:04

@Niekisch & RMH

22. Juni 2022 20:21

@Imagine  Ich...und ich gehe sogar so weit zu fordern, dass Mobilien nur bis zu einem sehr beschränkten Höchstbetrag, Immobilien überhaupt nicht vererbbar sind, zu Lebzeiten nur zu Lehen gegeben werden.

(Zitat RMH:) Das ist schon nicht mal mehr Sklavenmoral, das ist Ameisenmoral.

Da muß man RMH deutlich beipflichten. Mit Niekischs Sozialismus, wird keiner mehr motiviert sein, die Last ein Haus zu bauen oder zu erwerben, auf sich zu nehmen. Es existieren dann einfach keine Häuser, die als Lehen vergeben werden könnten. Von daher ist die Aussage Niekischs nicht konsequent zu Ende gedacht.

Niekisch

23. Juni 2022 11:08

@ Imagine&Laurenz: Wir wollen uns doch, liebe Kollegen, nicht nach dem mainstream richten, sondern sollten Charaktersozialisten werden. Unsere Vorfahren brachten es schon zu Allmende-Verfassungen und Gemeinschaftsnutzung. Wenn nicht privat gebaut wird, wird nicht gebaut? Wer sagt das denn? Wie antiquiert ist dieses Denken denn? Schaut Euch die ganzen Eigenheimsiedlungen mit aussterbender deutscher Bevölkerung doch einmal an. Nicht für nicht mehr vorhandene Erben gebaut, sondern für die Großfamilie Mkoko Zelumba. Hätten wir seit Jahrzehnten bedarfsgerecht gebaut, dann wäre für die Bevölkerungsersetzung durch uns Fremde überhaupt kein Platz. Zersiedelung wäre uns weitgehend erspart geblieben. Unnötige Infrastruktur müßte nicht rückgebaut werden. 

Imagine

23. Juni 2022 12:57

1/2

@Niekisch    23. Juni 2022 11:08
„Wir wollen uns doch, liebe Kollegen, nicht nach dem mainstream richten, sondern sollten Charaktersozialisten werden.“

Mit der Bezeichnung „Charaktersozialist“ kann ich wenig anfangen, damit assoziiere ich einen sozialistischen Fanatiker, so wie die Stalinisten und Maoisten in der K-Gruppenszene der 70er Jahre, die sogar Pol Pot mit seinem Terrorregime idealisierten.

Beim wissenschaftlichen Sozialismus geht es doch nicht um die Realisierung einer Gerechtigkeits- und Gleichmachermoral, so wie dies von den Ostblock-Kommunisten propagiert wurde, sondern im Zentrum steht die Befreiung vom Zwang der fremdbestimmten Arbeit.

Zur Befreiung gehört auch entsprechendes persönliches Eigentum, weil Eigentum Freiheit bedeutet und Eigentumslosigkeit hingegen Unfreiheit und Zwang zur Lohnarbeit, um überleben zu können.
 

Imagine

23. Juni 2022 12:58

2/2

Staatseigentum bedeutet eben nicht persönliches Eigentum. Die VEB-Betriebe in der DDR befanden sich nicht wirklich in Volkseigentum, denn das Volk hatte daran keine persönlichen Eigentumsrechte in Form von Anteilseigentum. Deshalb konnte man der Bevölkerung der DDR einfach deren Volkseigentum wegnehmen, ohne dass die Menschen realisierten, dass sie enteignet wurden.

So wie in der BRD die Privatisierung von Post, Bahn etc. eine Volksenteignung war, was aber kaum jemand begriffen hat.

Wohneigentum für möglichst viele sollte das Ziel sein, wo niemand von Privateigentümern oder dem Staat aus seiner Wohnung vertrieben werden kann, wenn die Mieten so hoch werden, dass diese nicht mehr bezahlbar sind.
 

Laurenz

23. Juni 2022 13:09

@Niekisch @Imagine & L.

Sie, Niekisch, wissen besser als ich, daß dieser historische Zeitraum, den Sie beschreiben, doch nur ein Fliegenschiß' in unserer Geschichte darstellt, der auch keine Chance auf nachhaltiges Überleben, von wem auch immer, gewährleistet. Das betrifft die Innen-, wie die Geopolitik. Es ist auch nicht schlimm, wenn wir weniger werden. Schlimm ist die Zuwanderung, die auch völlig unproduktiv bleibt. Selbst wenn man Zuwanderung befürworten würde, wären 1 Mio. Vietnamesen, weder Afrikaner, noch Orientalen, zweckdienlich. Wer denn doch mit Orientalen & Afrikanern leben will, kann dies ja im Orient oder Afrika tun. Hätten Sie aufmerksam unsere Geschichte studiert, dann wäre Ihnen klar geworden, daß Immobilien in Krisenzeiten aus dem Ausland aufgekauft wurden. In Asien ist genau das verboten. Als Argument wird von den Liberalen immer der positive Kapitalfluß nach Deutschland in die Waagschale geworfen. Als ob nach Asien kein Kapital flösse.

Niekisch

23. Juni 2022 14:13

@ Imagine & Laurenz: In Schubladen schieben gefällt mir nicht. Auch nicht ein an der Aussage vorbei schlängeln oder entstellend darauf eingehen mißfällt mir. Schade eigentlich, es nimmt den Spaß am Diskurs.

Mitleser2

23. Juni 2022 14:51

@Imagine: "Wohneigentum für möglichst viele sollte das Ziel sein, wo niemand von Privateigentümern oder dem Staat aus seiner Wohnung vertrieben werden kann, wenn die Mieten so hoch werden, dass diese nicht mehr bezahlbar sind."

+1

Genauso ist es. Die Italiener und Spanier und andere vermeintliche "ärmere" Nationen werden die kommenden Krisen viel besser meistern können. Nur im angeblich "reichen" Deurschland wohnen zu viele zur Miete.
 

Imagine

23. Juni 2022 16:47

Es gab in Berlin viele Wohnungen, die sich im kommunalen Eigentum befanden. Aber die sind an „Heuschrecken“ für wenig Geld verhökert wurden. Über mögliche bzw. wahrscheinliche Korruptionsgelder, die geflossen sind, kann man nur spekulieren.

In Wien gibt es noch viele preisgünstige Wohnungen, die sich in kommunalem Eigentum befinden.

Was ist aus den Immobilien in der DDR geworden, die sich in Volkseigentum befanden?

Thematisiert die AfD im Osten den großen Raubzug gegen die DDR-Bevölkerung bei der Wiedervereinigung? Oder schweigt man lieber, weil dieser Raubzug unter einem CDU-Kanzler Kohl staatgefunden hat und man die CDU nicht verärgern will?

Und an der Regierungsmacht angekommen, sich - wie alle anderen Parteien – Staat und Volk zur Beute machen will?

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