“Der Islam gehört nicht zu Deutschland” – Gespräch mit Karl Albrecht Schachtschneider

Das AfD-Neumitglied Nikolaus Fest hat sich mit seinen Vorschlägen zum Umgang mit den Moslems in Deutschland...

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

ziem­lich weit aus dem Fens­ter gelehnt – so weit, daß es selbst der Jun­gen Frei­heit (für die Fest gele­gent­lich schreibt) ein biß­chen mul­mig wur­de ob sol­cher “Hirn­ge­spins­te”. Sind das die bür­ger­li­chen Intel­lek­tu­el­len, die die AfD so drin­gend braucht? Grund genug, ein­mal an das zu erin­nern, was die­je­ni­gen zum The­ma sagen, die schon ein biß­chen län­ger als Fest Far­be bekennen:

SEZESSION: Sehr geehr­ter Herr Pro­fes­sor Schacht­schnei­der, in Ihrer Schrift Gren­zen der Reli­gi­ons­frei­heit am Bei­spiel des Islam kom­men Sie zu dem Schluß, daß der Islam kei­ne grund­ge­setz­lich geschütz­te Reli­gi­on sei. Wel­che grund­sätz­li­chen Unter­schie­de gibt es zwi­schen Chris­ten­tum und Islam?

SCHACHTSCHNEIDER: Ich habe dar­ge­legt, daß der Islam nicht durch Art. 4 Abs. 2 GG, die Gewähr­leis­tung der unge­stör­ten Reli­gi­ons­aus­übung geschützt ist. Die Mus­li­me kön­nen sich auf die Frei­heit des Glau­bens und die des Bekennt­nis­ses beru­fen. Die­se Grund­rech­te des Art. 4 Abs. 1 GG geben aber kei­ne Rech­te zum äuße­ren Han­deln, son­dern nur Rech­te zu inne­ren Vor­stel­lun­gen. Die Grund­rech­te müs­sen genau unter­schie­den werden.
Der Islam ist eine poli­ti­sche Reli­gi­on, die ihre reli­giö­se Rechts­ord­nung, die Scha­ria, durch­set­zen will. Das Chris­ten­tum ist dem­ge­gen­über nach­hal­tig säku­la­ri­siert. Es trennt das Reli­giö­se vom Poli­ti­schen, das Jen­seits vom Dies­seits, die Kir­che vom Staat. Nur eine sol­che Reli­gi­on kann den Schutz durch das Grund­ge­setz bean­spru­chen. Das ist die Logik des Reli­gi­ons­plu­ra­lis­mus. Die Säku­la­ri­sa­ti­on ist die größ­te Kul­tur­leis­tung Euro­pas. Kein Bür­ger darf in einer Repu­blik, die demo­kra­tisch sein muß, das Wort Got­tes über die Gesetz­ge­bung und die Geset­ze stel­len, und kei­ner darf ver­su­chen, durch Mehr­heits­ent­schei­dung das Gemein­we­sen zu einem Got­tes­staat zu machen. Das miß­ach­tet die Gren­zen der Religionsgrundrechte.
Es kann kein Wider­stands­recht aller Deut­schen gegen jeden, der unse­re Ver­fas­sungs­ord­nung zu besei­ti­gen trach­tet, und zugleich ein Grund­recht geben, dies zu unter­neh­men. Der Islam wür­de sein Wesen als Lebens- und Rechts­ord­nung auf­ge­ben, wenn er sich säku­la­ri­sie­ren woll­te oder sollte.

SEZESSION: Sind die west­li­chen Demo­kra­ti­sie­rungs­ver­su­che im Irak oder Afgha­ni­stan zum Schei­tern ver­ur­teilt, weil eine mus­li­mi­sche Mehr­heits­be­völ­ke­rung besteht?
SCHACHTSCHNEIDER: Ja, der Islam ist sei­nem Wesen nach nicht demo­kra­tie­fä­hig. Die isla­mi­sche Reli­gi­on ist eine Ord­nung, die alles Han­deln bestimmt. Deren uralten Geset­ze gel­ten als von Allah her­ab­ge­sandt. Der Koran und die kora­ni­sche Tra­di­ti­on sind mit einer frei­heit­li­chen demo­kra­ti­schen Ord­nung, dem Kern unse­rer Ver­fas­sung, schlech­ter­dings unver­ein­bar. Got­tes Geset­ze ste­hen nicht zur Dis­po­si­ti­on der Poli­tik. Die Macht­ha­ber haben die Wil­len Got­tes, was immer das sei, zu ver­wirk­li­chen. Dafür ist jeder Mus­lim ver­ant­wort­lich. Dar­um ist er zum Dschi­had ver­pflich­tet. Der Islam wird von der Umma, der welt­wei­ten Gemein­schaft aller Mus­li­me, ver­ant­wor­tet. Es gibt immer wie­der vor­sich­ti­ge Säku­la­ri­sie­rungs­an­sät­ze, gera­de von Mus­li­men bei uns in der west­li­chen Welt. Aber die­se Ver­su­che sind gegen­über den macht­vol­len Ver­tei­di­gern und För­de­rern des Islam chancenlos.

SEZESSION: Die Tür­kei arbei­tet auf einen EU-Bei­tritt hin und müß­te dazu eige­ne Insti­tu­tio­nen, die bis­lang den Lai­zis­mus garan­tie­ren, demo­kra­ti­sie­ren, etwa den Natio­na­len Sicher­heits­rat. Was wäre die Folge?
SCHACHTSCHNEIDER: Das wür­de die Isla­mi­sie­rung der Tür­kei wesent­lich för­dern. Im Sep­tem­ber des vori­gen Jah­res ist durch ein Ver­fas­sungs­re­fe­ren­dum bereits die Unab­hän­gig­keit des Ver­fas­sungs­ge­richts von der AKP, der isla­misch ori­en­tier­ten Regie­rungs­par­tei, durch ein neu­es Beset­zungs­ver­fah­ren erheb­lich geschwächt wor­den. Die­ses Gericht war eine wei­te­re Stüt­ze des Laizismus.

SEZESSION: Das Grund­ge­setz gibt, wie Sie sagen, jedem Deut­schen das Recht zum Wider­stand gegen die­je­ni­gen, wel­che die frei­heit­lich demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung besei­ti­gen wol­len. Ist der Bun­des­prä­si­dent ein Ver­fas­sungs­feind, wenn er den Islam als Teil Deutsch­lands bezeichnet?
SCHACHTSCHNEIDER: So weit wür­de ich nicht gehen. Aber er ver­kennt die Rechts­la­ge gründ­lich, sicher, weil er über die­se, obwohl selbst Jurist, schlecht unter­rich­tet ist. Er hat sich damit als unge­eig­net für sein Amt erwie­sen; denn er ist ver­pflich­tet, das Grund­ge­setz zu wah­ren und zu ver­tei­di­gen. Nur weil vie­le Mus­li­me in Deutsch­land leben, gehört deren Reli­gi­on nicht schon zu Deutsch­land, zumal die­se unse­rer Ver­fas­sungs­ord­nung widerspricht.

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Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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Kommentare (56)

KassandraPari

7. Oktober 2016 18:17

@norgeprivacy „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ – Gespräch mit Karl Albrecht Schachtschneider https://t.co/ETGKpwFhWt

Falkenauge

8. Oktober 2016 21:51

Es gibt Muslime in Europa, die nicht islamisch leben und gegen eine Säkularisierung nichts hätten, aber die Entwicklung des Islam bestimmen nicht sie, sondern die Umma, die Gemeinschaft aller Gläubigen der Welt. Eine aufklärerische Entwicklung ist hier nicht erkennbar, im Gegenteil. Auf die politische Verbindlichkeit ihrer Religion wird auch von den Islam-Verbänden in Deutschland nicht verzichtet und mit den lügenhaften Phrasen von „Toleranz“ und „Frieden“ davon abgelenkt.

Der rechtliche und politische Gestaltungsanspruch des Islam wird in den Moscheen gepredigt. Und die Gebete sind die stetige Unterwerfung unter den Koran und die Scharia und stellen diese über die freiheitliche demokratische Ordnung. In den Minaretten wird die totale Herrschaft Allahs nicht nur symbolisiert, sondern im Muezzinruf auch laut vom Lande eingefordert. Burka und Naqib machen die gleichheitswidrige Unterordnung der Frau unter den Mann im Islam augenfällig sichtbar. „Alle diese Bauten, Kleidungen und Handlungen sind Unternehmungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung des Grundgesetzes und finden deswegen keinen Schutz im Grundrecht der ungestörten Religionsausübung des Art. 4 Abs.2 GG, aber auch nicht in anderen Grundrechten. Sie propagieren und postulieren religiös ein politisches System, welches mit der Verfassung der Deutschen … unvereinbar ist.“ (Schachtschneider)

Siehe wesentliche Punkte aus seinem angesprochenen Buch:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2016/07/18/islam-und-religionsfreiheit-der-totalitaere-kuckuck-im-ei-der-religion/

Marcus Junge

8. Oktober 2016 22:24

Sie sollten beachten wer bei der JF da von "Hirngespinsten" fabuliert, es ist, wie könnte es anders sein, Thomas Fasbender. Ein ganz spezieller Spezialist bei der JF. Den Namen liest man dort auch noch nicht so lange und wenn man von ihm etwas liest, dann schüttelt "man" fast mit dem Kopf, was diese Knallgranate dort zu suchen hat. Insbesondere wenn es um Rußland / USA geht, dann wähnt man sich bei der WeLT.

Allerdings paßt dies dann ja auch perfekt zu Herrn Fest. https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2016/afd-neuzugang-fest-fordert-schliessung-aller-moscheen/
Auszug:
"Angesprochen auf dezidiert Amerika-kritische und antiwestliche Strömungen in der AfD nannte Fest das Engagement der Amerikaner in Europa unerläßlich zur „Garantie unserer Sicherheit“. Forderungen nach einem Austritt aus der Nato erteilte er eine klare Absage: „Die Nato ist ein Wunderwerk“, unterstrich Fest. "

So einer ist ganz sicher keine Alternative. Daher halte ich Herrn Fest für ein U-Boot.

Mal davon abgesehen. Keine einzige Moschee zündet eine Bombe oder übernimmt das Land, sie ist nur ein Symbol. Moscheen verbieten ist daher völlig idiotisch, dadurch ist kein einziger Moslem weniger im Land. Die Moslems müssen weg, zurück nach "Südland". Aber am Thema vorbei zu tönen, ist ja auch keine Neuheit bei der AfD.

Brandenburger Sandstein

8. Oktober 2016 23:22

Vielleicht sollte noch angemerkt werden, dass bis auf die Ausnahmen Tunesien und die Türkei sämtliche Verfassungen islamischer Länder nicht auf einer irgendwie gewählten "Verfassung" beruhen, sondern dem Koran. Und zwar 1:1. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: als hätten wir keine Grundrechte, sondern 10 Gebote. Wer das begriffen hat braucht auch keine langatmigen Erläuterungen, der weiß Bescheid. Achte den Prof. Schachtschneider dennoch, allein ich weiß nicht ob er so klug ist wie er sich gern gibt, (frei nach ka wem): dumm ist wer immer das gleiche macht und ein anderes Ergebnis erwartet. So wie er Verfassungsbeschwerden einreicht, Paragraphen wälzt und am Ende kommt doch immer das gleiche raus. Naja jeder was er kann. Allein die AfD ist doch in der Lage noch was zu reißen..ist doch ansich alles gesagt und jeder weiß Bescheid. Oder?

Waldgänger aus Schwaben

8. Oktober 2016 23:44

“I’m a Christian, a Conservative and a Republican. In That Order”
(Mike Pence, Vizepräsident-Kandidat der Republikaner)

Die Trennung von Politik und Religion ist im Christentum von an Anfang an anlegt. Die Säkularisation war keine Kulturleistung Europas, sondern die Abkehr von einem Irrweg, den das Christentum beschritten hatte.

Als Belege die Stelle, die auf die Erzählung von der Wundersamen Brotvermehrung folgt:

Joh,6,14
Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll.
15 Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

Sowie die dritte und letzte Versuchung Jesu nach Matthäus, 4:

8 Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht
9 und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.
10 Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.

Waldgänger aus Schwaben

8. Oktober 2016 23:52

Was aber den Islam angeht:

Keine der klassischen fünf Säulen oder Pflichten des Islams widerspricht einem friedlichen Zusammenleben mit anderen Gläubigen oder Nicht-Gläubigen. Solange die Moslems sich darauf beschränken, widerspricht ihre Religionsausübung nicht unseren Gesetzen.

Einar von Vielen

9. Oktober 2016 00:12

Eine hochinteressante Argumentation, die auch meinem persönlichen Empfinden entspricht. Diese wird aber vermutlich über folgende Flanke angegriffen werden: Wo verläuft die Grenze zwischen innerem und äußerem religiösen Handeln? Ist der verweigerte Handschlag schon deswegen äußerlich, weil er ein physischer Akt ist, oder doch nur allein Ausdruck innerer Haltung? Und da kaum ein Moslem irgendeine Verpflichtung zum Dschihad unterschrieben hat: Kann man ihm, der ggf nur rein innerliche Haltung auslebt, einschränken weil irgendwo - und sei es noch so regelmäßig - im Koran ein weltlicher Herrschaftsanspruch behauptet wird? Macht Euch der Erde Untertan könnte hier genauso unsereins entgegengehalten werden. Moslems kann noch nicht einmal entgegengehalten werden, dass es eine den Islam konstituierende Instanz gäbe, an deren Aussagen er sich messen lassen müsste.

Das Widerstandsrecht gäbe da vermutlich mehr her, hier jedoch nur gegen die konkreten Individuen oder Unterkreise, den ein entsprechendes Ansinnen nachgewiesen werden könnte. Das wird beim 'Islam' per se nicht gelingen.

Dennoch ist es lobenswert, wichtig und richtig, ein Verbot von Moscheen in den Diskurs eingeführt zu haben. Allein weil es eine 'Stake' ist, der eine neue Phase markiert. Weiter so.

Einar von Vielen

9. Oktober 2016 00:19

Im Übrigen noch was Positives: Ich war schon des Öfteren, seit einigen Jahrzehnten, bei deutschen Länderspielen in Hamburg, auch beim 3:0 heute. Ich habe noch nie das hanseatische Publikum so beherzt die Nationalhymne singen hören. Bringt nix, aber zeigt was.

jak

9. Oktober 2016 02:57

Na immerhin hat man bei der JF inzwischen den Autorennamen des Kommentators beigefügt. Heute Mittag war da noch kein Name. Ganz schlechter Stil, einen Mitarbeiter öffentlich so anzurempeln, habe ich mir da gedacht. Fasbender schreibt:

„...ein faktisches Verbot der öffentlichen islamischen Reliogionsausübung (Kopftuchverbot in der Öffentlichkeit, Schließung aller Moscheen) in Deutschland.“

Also ich habe nicht die ganze Pressekonferenz gesehen. In dem oben verlinkten Ausschnitt sagt Fest aber ganz klar:

„...das bedeutet, dass man AUCH Moscheen schließen muss...“

Ja was denn sonst? Wenn von einer Moschee aus gegen die staatliche Ordnung agitiert wird, dann muss man den Laden natürlich dicht machen und die Propaganda unterbinden. Genauso haben Kopftücher, Salafismus, usw in öffentlichen Einrichtungen nichts zu suchen. Und Fest sagt ganz klar, dass es ihm um die „öffentliche Ausübung“ und das „öffentliche Bekenntnis“ des fundamentalistischen Islams in der BRD geht. Daheim darf jeder tuun und lassen was er mag. Liberaler Verfassungsstaat also. FDGO und so. Horror, Gesetze gelten da für alle, auch für Moslems. Wehrhafte Demokratie also...

Und dass Problem liegt wo? Ist die Nachrichtenlage so dünn, dass man sich jetzt irgendwas aus den Fingern saugen muss? Nicht mal in Dresden ein Polenböller-Nazi-Terroranschlag? Oder läuft da wieder irgendeine Kampagne nach dem Muster böser Nazi-Höcke?

Wutbürger

9. Oktober 2016 06:57

Der Islam gehört nicht zu Deutschland.
Er gehört zu einem Teil der hier lebenden Gastarbeiter und Invasoren ("Flüchtlinge"). Zu etwa 4 bis 4,5 Millionen; vielleicht auch schon 6 Millionen Ausländern hier in Deutschland gehört der Islam; aber doch nicht zu Deutschland.
Es gibt so gut wie keinen Deutschen, der Moslem ist. Die Zahl dürfte sich um ein paar Hundert in ganz Deutschland bewegen; weniger als 0,00001%.
Auch in der Vergangenheit, selbst in der jüngsten - vom Mittelalter ganz zu schweigen - hat der Islam keine Wurzeln in Deutschland. Oder kennt jemand islamische Traditionen irgendwo in Deutschland in den Jahren 1.000, 1600, 1900, 1933 oder auch 1960?! Nein, der Islam kam erst mit den in den 1960/70er Jahren angeworbenen Gastarbeitern, und blieb bei diesen.
Somit hat der Islam absolut keine Tradition zu Deutschen in Deutschland. Damals nicht, heute nicht und bestimmt auch nicht in der Zukunft.
Wenn die Gastarbeiter und Invasoren endlich in ihre Heimatländer zurückgeführt worden sind; hoffentlich bald; hat sich auch die Frage des Islam in Deutschland endgültig erledigt.
Wer also wie der Gauck(ler) behauptet der Islam gehöre zu Deutschland, oder gar islamischen Unterricht in deutschen Schulen fordert ist nichts weiter als ein Lügner, Dummkopf oder eine Kombination von beidem und mit Sicherheit ein Volksverräter. Mehr nicht.

Peter Flensburg-Untertau

9. Oktober 2016 07:24

Ist ja gut und schön, was Schachtschneider da erzählt, hilft aber überhaupt nicht, weder jetzt noch später. Die Progressiven haben oftmals bewiesen, dass sie das Recht so biegen, wie sie wollen. Wie die Rettung des Euro, Aufgabe der Grenzen, Asylgesetzgebung als Siedlungsprojekt usw. Und mit diesen Rechtsverbiegungen haben sie immer wieder Erfolg. Es kann daher keinen Erfolg haben, rechtlich zu argumentieren, denn das Recht ist ein Instrument, das sich längst weitgehend in den Händen der Progressiven befindet, vom Justizministerium übers Amtsgericht bis hoch zum Bundesverfassungsgericht, ganz zu schweigen vom Bundeskanzleramt. Da es etliche Jahrzehnte dauerte, bis diese Besitzergreifung vollzogen wurde, würde es (bestenfalls) etliche Jahrzehnte dauern, sie rückgängig zu machen. Aber was passiert inzwischen? Da sind doch dann längst alle Widerspenstigen ausgewandert, beschnitten oder unter Kopftüchern versteckt. Soll heißen, der Kampf gegen den Islam kann rechtlich nicht erfolgreich sein. Er kann nur erfolgreich sein politisch, gesellschaftlich und militärisch, letzteres gegen die militanten Moslems. Aber selbst wenn der Herrgott plötzlich aus den Wolken hervorschaut und aus Jucks alle Moslems wieder zurück nach Islamistan beamt, wird das millionenstarke Heer der hiesigen und allzu deutschen Progressiven eine neue Paradieswelttheorie aushecken, denn sie können und wollen nichts anderes. Sehe da also wenig Hoffnung. Soll man denn sein Leben vergeuden im Kampf gegen stumpfe Moslems und bösartige Progressive? Es gibt genug Länder, wo weder die einen noch die anderen allzu zahlreich sind.

Winston Smith 78699

9. Oktober 2016 07:53

Berühmte letzte Worte: “At least I have chicken”

Fremd sieht das Geniale eben für die anderen aus. Was werden seine letzten Worte sein? https://www.youtube.com/watch?v=zWH_9VRWn8Y
In einer Senfspalte heißt es bereits:

Er ist seit wenigen Tagen Mitglied, gibt aber ein Statement nach dem anderen ab und wirkt, als ob er der Parteichef oder zumindest der Pressesprecher wäre, und die Medien behandeln ihn auch so. (berichten darüber) Die AfD-Führungsfiguren haben meines Wissens bislang gar nichts dazu gesagt. [...] Sie scheinen wie erstarrt. ein bisschen überfahren? [...; derselbe Kommentator weiter unten:] Und jetzt kommt mir das einfach so vor, als ob da jemand von der Konzernzentrale reinschneit, den Laden übernimmt, und die Filialleitung hat dazu gar nichts zu melden.

https://www.pi-news.net/2016/10/nicolaus-fest-zu-polizei-und-sicherheit/

Ob Festens Leeroy-Jenkins-Methode zum Ruhm letztlich auch wieder in eine bizarre Strategie eingepflegt werden kann? Oder zwingt dieser wahre Nietzscheversteher als heiliger Narr das gesamte verdutzte rechte Lager zur Wandlung? ("Forcierte Evolution wird uns stärker machen" spricht ein beliebiger evil genius und drückt den Knopf.) Aber bedenke auch, wie schnell sich so ein Husarenstück auf dem Trittbrett des mühsam besonnenen Widerstands wohl verbraucht und wie endzeitlich es in dessen Reihen hingegen aussähe, wenn dies gar Schule machte. Daher sei vor Nachahmung gewarnt, oder wie Musashi lehrt: zweimal etwas tun geht gerade noch.

Der_Jürgen

9. Oktober 2016 10:33

Obwohl ich Prof. Schachtschneider durchaus schätze, las ich dieses Gespräch mit gemischten Gefühlen. Ich will Schachtschneider unter keinen Umständen mit Nicolaus Fest auf eine Stufe stellen, der – wie
@Aristoteles
und ich im letzten Strang festhielten – offensichtlich ein U-Boot der Atlantiker ist, aber die Vorstellung, man könne eine Religion, die dank der wahnsinnigen Einwanderungspolitik des antideutschen Parteienkartells in Deutschland mittlerweile X Millionen Anhänger zählt, einfach als „verfassungsfeindlich“ erklären und, wie Fest expressis verbis verlangt, verbieten, ist aus folgenden Gründen eine Absurdität:

Selbstverständlich wird keine BRD-Regierung je einen solchen Schritt ergreifen, und wenn sie es doch täte, würde er von den Gerichten mit absoluter Sicherheit blockiert, weil er der verfassungsmässig gewährleisteten Religionsfreiheit widerspräche. Mit dem Argument, der Islam sei "seinem Wesen nach nicht demokratiefähig" und im Grunde eine politische Ideologie mit Weltherrschaftsansprüchen, käme man in Teufels Küche, weil man dasselbe auch von einer anderen Religion sagen kann, die in der BRD besonders streng geschützt wird.

Ein Verbot des Islam bei gleichzeitigem Verbleib von vielen Millionen Mohammedanern auf deutschem Gebiet wäre ein Rezept für Mord und Totschlag, für Terrorismus in einem Ausmass, das die Welt noch nie gesehen hat. Folglich wäre ein solcher Schritt nur in Verbindung mit einer Repatriierung der grossen Mehrheit der Muslime sinnvoll. Eine dermassen drastische Massnahme kann jedoch nur eine nationale Regierung ergreifen, die über umfassende diktatorische Vollmachten verfügt – und solche Vollmachten setzen natürlich die Ausserkraftsetzung des Grundgesetzes voraus.

Wer unter Berufung auf das – von den Herrschenden ohnehin tagtäglich mit Füssen getretene – Grundgesetz den Islam für illegal erklären will, handelt also schizophren.

Diese Folgerung ergibt sich zwingend aus den Gesetzen der Logik. Ein so gescheiter Mann wie Schachtschneider müsste dies begreifen und begreift es im Grunde genommen wohl auch. Dasselbe gilt auch für Fest, doch wer viele Jahre lang für das ekelhafteste Schmutzblatt der Nation schrieb – ein Blatt, das täglich lügt, bis sich die Balken biegen, und in dem eine Kreatur namens Franz Josef Wagner ständig ihre Jauche vergiessen darf -, mag zwar Intelligenz, nicht aber Moral und Anstand besitzen.

cherusker69

9. Oktober 2016 11:34

Das der Islam nicht zu Deutschland gehört kann ich zustimmen, da ich kein Islam bestimmtes Deutschland und Europa will..Ich kann mich mit den Bild nicht anfreunden das unsere Vorfahren vor den Toren Wiens umsonst gekämpft haben um uns vor der Islamisierung zu bewahren.

Worüber ich mir aber auch Gedanken mache ist, das bei uns das Familienbild und diverse andre Werte zerschlagen werden das der Islam hoch hält.

Ich denke das wir zwei Probleme haben und das ist die Amerikanisierung und die Islamisierung,zwischen diesen beiden Fronten werden wir Stück für Stück aufgerieben.

Ich kann mich mit beiden nicht anfreunden.

Gustav

9. Oktober 2016 13:06

"Das Christentum ist demgegenüber nachhaltig säkularisiert. Es trennt das Religiöse vom Politischen......

Die Säkularisation ist die größte Kulturleistung Europas."

Richtet die Augen auf den endlosen Strom der Zeiten und seht, wie trübe und kotverschmutzt die Wasser dieses Flußes daherkommen, den die Menschheit befährt: Am Bug des Schiffes stehen Adam, der Rebell, und dann Kain, der Brudermörder, und hinter diesem der Haufe von Leuten ohne Gott und ohne Gesetz, Gotteslästerer, Konkubinarier, Blutschänder, Ehebrecher; selbst die wenigen, die Gott verherrlichen, vergessen zuletzt Seine Glorie und Seine Herrlichkeiten, und gemeinsam fahren alle, mit aufrührerischem Geschrei, auf dem geräumigen Schiff ohne Kapitän die schmutzigen Stromschnellen des großen Flußes hinab, mit schrecklichem und jähzornigem Jauchzen wie eine meuternde Besatzung. Und sie wissen nicht, wohin sie fahren, noch woher sie kommen, noch wie das Schiff heißt, das sie trägt, noch welcher Wind sie voranstößt. Wenn sich von Zeit zu Zeit eine düstere, prophetische Stimme erhebt und ruft: "Wehe den Schiffern! Wehe dem Schiff", so hält das Schiff doch nicht an, noch hören die Schiffer zu; und die Wirbelstürme rasen heftiger und das Schiff beginnt, in den Spanten zu ächzen, und weiter gehen die unzüchtigen Tänze und die üppigen Gelage, die Salven irren Gelächters und das wahnsinnige Lärmen, bis, in einem feierlichsten Augenblick, dies alles plötzlich endet: die üppigen Gelage, die Salven irren Gelächters, das Ächzen des Schiffes und das Heulen der Wirbelstürme. Über all das breiten sich die Wasser, und die Stille ist über den Wassern, und Gottes Zorn ist über den stillen Wassern.

Juan Donoso Cortés

Morbrecht

9. Oktober 2016 13:27

"Kein Bürger darf in einer Republik, die demokratisch sein muß, das Wort Gottes über die Gesetzgebung und die Gesetze stellen..."

Die Idee, dass der Bürger Gott nicht über den Menschen und seine Werke stellen dürfe, mag auch demokratisch sein; sie ist aber in erster Linie totalitär.
Auf der abendländischen Staatsidee beruhende Gemeinwesen hatten dieses Problem nicht, da ihre Gesetzgebung auf der Naturrechtslehre beruhte und somit auf Gott hingeordnet war und christliche Bürger somit in der Regel nicht in Gewissenskonflikte brachte.
Leider sind auch in der Rechten immer wieder Tendenzen zu beobachten, die offenbar den radikalen Bruchl mit der abendländischen Tradition suchen und in Anknüpfung an das linke Prinzip den Menschen als Quelle von Wahrheit und Autorität betrachten und sich dadurch auf den Weg der Auflösung begeben.
Leider ist auch die AfD und ihr Umfeld im Großen und Ganzen eben nicht konservativ, sondern ein geistiges Kind der Moderne, dass sich in seinem Materialismus und Säkularismus nur marginal von linken oder liberalen Ideologien unterscheidet.

Arrow

9. Oktober 2016 13:30

Kann man die Junge Freiheit überhaupt zum widerständigen Milieu rechnen? Sie wirkte schon im Fall Gedeon mehr als linientreu.

Walter Roth

9. Oktober 2016 14:00

Die Junge Freiheit lese ich eben darum seit langem nicht mehr.
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Was Fassbender da treibt ist Anbiederung aus Angst vor ÄCHTUNG.
Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
Ich habe die Videos von Nikolaus Fest gesehen und mir selten etwas derart gut gesprochenes und formuliertes anhören dürfen.
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Er formuliert absolut Präzise und treffend, ein Genuss.
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Religionsfreiheit wurde auch hier in der Schweiz anlässlich des Minarettverbotes ständig als Argument herangezogen.
Auch hier in der Schweiz aber gibt und gab es nie eine "Freiheit der Religion" was als Freiheit der Religions-Gemeinschaft verstanden werden muss, sondern eben nur die Freiheit zu Glauben was man möchte.
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Das schächten der Tiere für das koschere Fleisch unserer Schweizer jüdischen Glaubens, wurde bereits 1896 verboten.
Mein Urgrossvater aber machte das trotzdem bis 1936. Das Verbot entsprang zu grossen Teilen eher dem Antisemitismus denn der Tierliebe, den so mancher Metzger schnitt einfach auf und lies verbluten, das war übliche Praxis damals. Notschlachtungen wurden sogar in den 70igern immer noch so durchgeführt.
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Der "Calvinistische" Kanton Genf verbot das Tragen der Soutane um 1875, was sich klar gegen die Katholischen Priester richtete.
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Tja, solche Dinge findet man noch einige in unserer Geschichte.
Religionsgemeinschaften unterstanden seit der Aufklärung weltlichen
Gesetzen und deren Gerichtsbarkeit. Ausnahmen gab es, aber immer weniger.
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Ich führe immer auch das Video von Schachtschneider an um den Menschen zu erklären was der Unterschied zwischen "Religionsfreiheit" und der "Freiheit des Bekenntnisses" ist.
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Religionsfreiheit würde ja bedeuten das Muslime in der Schweiz Frauen beschneiden, Ehebrecherinnen steinigen dürfen, usw.....
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Nein Fest hat recht, so eine Ideologie muss man am Ausüben ihrer Ideen hindern.
Hier in der Schweiz versucht die Politik ja zunehmend den Volkswillen auszuhebeln ( Masseneinwanderungsinitiative), und immer werden "höhere" Werte angeführt. Bilaterale Verträge haben bei unseren Bundesräten beinahe schon Kultstaus, oder dann eben die Universellen Menschenrechte die zu Göttlichen Geboten gemacht werden.
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Nur beim Islam gilt das alles nichts mehr.
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Tja, es ist eben kein Kampf für Menschenrechte, sondern ein Kampf gegen die Eigenwilligen Bürger des eigenen Landes die sich partout nicht zu Sozialisten erziehen lassen wollen.

Gauck Jurist

9. Oktober 2016 14:04

Wann soll denn Joachim Gauck die juristischen Staatsexamina abgelegt haben?

Oder lebt Prof. Schachtschneider immer noch in der Amtszeit Christian Wulffs?

Valjean72

9. Oktober 2016 15:29

@cherusker:

Ich denke das wir zwei Probleme haben und das ist die Amerikanisierung und die Islamisierung,zwischen diesen beiden Fronten werden wir Stück für Stück aufgerieben.

Ja und nach meinem bescheidenen Gefühle sind es gerade jene, die am lautesten gegen den Islam, bzw. gegen die Islamisierung Euroas wettern -(und darüber andere, für Patrioten existenzielle Politikfelder vergessen) - die im Verborgenen für eine Manifestierung der Amerikanisierung arbeiten.

Der Diskursteilnemer Aristoteles schrieb unlängst an dieser Stelle zum AFD-Eintritt von Nicolaus Fest:

Die Eskalierung der Konfrontation Islam-Westen wurde von langer Hand geplant und Pegida ist ein Teil davon.
Auch Nicolaus Fest ist ein Teil im Mosaik, in das er sich zu gegebener Zeit eingeordnet hat.

Mich hält das nicht davon ab, weiter zu Pegida zu gehen,
allerdings aus Liebe zu Deutschland und nicht aus Hass auf den Islam.

Muslime sind keine Deutschen, richtig, und Moscheen gehören entsprechend auch nicht zu Deutschland.
Deswegen bin ich auch zu 100 % gegen die Islamisierung Deutschlands.
Warum sollte ich aber einen Moslem geringschätzen und ihm Kleidervorschriften machen?
Dass Musliminnen, die zeitweise in Deutschland leben, bevor sie wieder in ihre Heimat zurückkehren, ihre Kopftücher abnehmen sollen, ist mir SCHLEIERhaft.
Ich respektiere deren Bekenntnis zu ihrer Religion mehr als ein Bekenntnis zu Adidas, Mc Donald’s oder Red Bull.

Dem kann ich in allen Punkten beinahe uneingeschränkt zustimmen. Allein nach meinem Dafürhalten müssten keineswegs wieder alle Muslime das Land verlassen.

Der Zustrom muss gestoppt und umgekehrt werden, so viel ist klar.

Caroline

9. Oktober 2016 15:36

Ich kann mich mit den Bild nicht anfreunden das unsere Vorfahren vor den Toren Wiens umsonst gekämpft haben um uns vor der Islamisierung zu bewahren.

Liebet Eure Feinde! Das Bibelwort ist nicht in dem Sinne zu verstehen, daß je ein Christ auf die Idee gekommen wäre, Europa deshalb den Türken und Sarrazenen preiszugeben.

So sinngemäß (bin gerade nicht daheim am Bücherschrank) Carl Schmitt in "Der Begriff des Politischen". Zum Unterschied inimicus/hostes, politischer bzw. Privatfeind - letzteren zu "lieben" im Sinne einer subjektiven Versöhnungsleistung, ist klug und gut, erstern zu "lieben" dumm und schlecht. Je nun, inzwischen kann man kaum mehr Christ sein (siehe vorheriger Artikel und Kommentarstrang), ohne dies geradezu zu m ü s s e n.

Und wieder: diese normative Kraft des Faktischen (es gibt so viele Muslime in Deutschland, ergo m u ß ihre Religion vom Grundgesetz geschützt werden), ist einfach bodenlos. Aus dem Sein aufs Sollen zu schließen würde, wenn allgemeiner Imperativ, auch nach sich ziehen, daß z.B. weil es viele Verbrechen gibt, diese doch so sein sollen. Moral heißt nicht, daß man Logik aussetzen darf um des Guten willen.

Heinz Obst

9. Oktober 2016 15:44

@Cherusker69
Sonntag, 9. Oktober 2016, 11:34 AM

Der Islam ist das Vehikel, mit dem die europäischen Nationalstaaten, respektive das, was davon momentan noch übrig ist, zunächst unterwandert und sodann von innen heraus zerstört werden.

Gleichzeitig laufen mehr oder minder offene Vorbereitungen für einen seitens des - Zitat N. Fest - "Wunderwerkes NATO" geplanten, großen Krieges gegen Russland und China.

Russland ist quasi militärisch umzingelt, an seiner Peripherie wird fortwährend gezündelt.

China wird im pazifischen Raum provoziert.

Möglicherweise glaubt man seitens derer, die das "Wunderwerk" steuern, den jetzt nach West- und Mitteleuropa importierten Islam im Rahmen dieses Großkrieges gleich mit liquidieren zu können, oder man setzt just darauf, Europa seinem Schicksal zu überlassen, weil es in der NWO-Nachkriegsordnung ohnehin keine Rolle mehr spielen soll.

Andreas Walter

9. Oktober 2016 17:07

Die Aufnahme von Fest war ein schwerer Fehler. Das habe ich gestern oder vorgestern bereits auch schon gedacht. Es beruhigt mich daher hier zu lesen, dass auch andere diesen Eindruck haben, mich mein ungutes Gefühl womöglich nicht täuscht.

Vielleicht mache ich aber auch den Fehler, den Islam für reformationsfähig, für kompromissfähig zu halten, was er aber womöglich nicht ist. Dann aber müsste man seinen Anhängern sogar die Tür weisen, geriert sich der Koran nämlich als absolutistisches, nicht kompromissbereites, totalitäres Manifest.

Das Fest daher die Gretchenfrage stellt kann darum auch Absicht sein, um Druck auf die Regierung und Islamverbände auszuüben, endlich eine klare Haltung in diesem Punkt einzunehmen, wie sie es in Zukunft mit dem Koran in Deutschland halten wollen. Nur das verlangt ja auch Bachmann von Mazyek.

Allerdings kann man Machtpolitik, politisierte Religion auch im und aus dem Untergrund heraus betreiben, ebenso wie Zersetzung, Unterwanderung und Indoktrination. Auch der Islam, wenn in einer bestimmten Form praktiziert, gehört daher nicht mehr zu Deutschland, muss darum stetig bekämpft und immer weiter wieder zurück- und auch rausgedrängt werden. Krieg ist daher bereits absehbar, spätestens aber nach der nächsten Weltwirtschaftskrise.

Dietrich Stahl

9. Oktober 2016 17:29

@Marcus Junge
„Daher halte ich Herrn Fest für ein U-Boot.“

Vermute ich auch. Ich habe vorhin das letzte Video aus seiner kürzlich gestarteten Video-Offensive gesehen:

https://www.youtube.com/watch?v=ImmljpnCOTg

Konnte mir nicht verkneifen, seine Dogmatik zu kommentieren:

„Freiheit und Wahrheit sind ewig und unzerstörbar! https://freiheit-wahrheit-verantwortung.de/ Widerspruch: Freiheit ist das höchste Gut des Volkes! Alles andere ist nachgeordnet. Sicherheit ist eine Illusion. Mit dem Versprechen dieser Illusion wird versucht, die Agenda der Volksfeinde durchzusetzen.“

Wenn Herr Fest ein U Boot sein sollte (für mich noch nicht ganz sicher), dann gibt es ja schon eine kleine U Boot Flotte in der AfD.
Herr Meuthen und Herr Gauland tauchen schon länger in trüben Gewässern.

@Einar von Vielen
„Ich habe noch nie das hanseatische Publikum so beherzt die Nationalhymne singen hören. Bringt nix, aber zeigt was.“

Auf den zweiten Satz kommt es für mich an. Es muss und kann ja nicht alles sofort was bringen. Kleinste symbolische Handlungen befördern den Bewusstseinswandel, der zu beobachten ist.

Schritt für Schritt. Mit Geduld und Durchhaltevermögen wird das deutsche Volk seine Freiheit erobern – „wie einst Lilly Marlen“.
Äh, pardon, wie einst im Herbst habe ich gemeint. Im Herbst 1989.

Dietrich Stahl

9. Oktober 2016 18:07

Nachtrag zum Beitrag vom 9.10.16, 17:29 Uhr

Zu Beginn der Sportschau von 18:00 Uhr ein Bericht vom Iron Man auf Hawaii, der Weltmeisterschaft der Triathleten.

Drei Deutsche auf dem Siegertreppchen! Hat etwas symbolisches. Die Deutschen HABEN Durchhaltevermögen!

Brandenburger Sandstein

9. Oktober 2016 18:16

Was hier manche Leute schreiben ist nur noch unterirdisch! Da wird gefaselt von Logik. Dazu ein Gedanke: die Marktwirtschaft unterliegt der Logik, die Zuwanderung vom neuen Lohnsklaven unterliegt der Logik. Die Aussage, dass der Islam zu Deutschland gehöre, weil es die Muslime tun, folgt einer Logik. Logik ist garnichts! Und schon dreimal nicht der Freund von konservativen Argumentationen. Logik ohne Ethik ist sogar das Gegenteil von gut und richtig. Werte Mitleser: schämt euch im Dutzend!
Und dann so Sätze wie: brillante Argumentation. Ja brillant wirkungslos und zwar seit Jahren was der "Schachti" da macht. Ich glaub ich sollte die Forenkommentarspalten fürs erste meiden, gibt doch echt Menschen unter uns die glauben wir argumentieren die Probleme weg. Unfassbar naiv! Die werfen Weide Kinder im industriellem Maßstab, da ist nichts mit Argumenten da werden Fakten geschaffen. Meine Fresse regt mich das langsam alles auf hier!

OJ

9. Oktober 2016 18:43

Schachtschneider stellt - wie so oft - juristische Behauptungen auf, die er nicht weiter juristisch begründet. Stattdessen deckt er alles mit einem wolkigen Politiksprech zu. Aus diesem Grund spielt der Mann in der Rechtswissenschaft auch überhaupt keine Rolle.

Wolf Silius

9. Oktober 2016 18:47

@ Marcus Junge
„Die Nato ist ein Wunderwerk“, unterstrich Fest. So einer ist ganz sicher keine Alternative. Daher halte ich Herrn Fest für ein U-Boot.

Wäre das Festhalten an der Nato ein Beleg dafür, daß er ein U-Boot ist, würde Fest seine Meinung gewiß nicht so unverblümt propagieren. Oder halten sie ihn für dumm ?
Auch die AfD (s.Parteiprogramm) will im übrigen die Nato nicht abschaffen sondern umstrukturieren. Ich selbst würde die Schwerpunkte anders setzen als Nicolaus Fest, aber seine Vorstellungen sprengen sicher nicht den Rahmen einer Volkspartei, die die AfD ja sein will.

Mal davon abgesehen. Keine einzige Moschee zündet eine Bombe oder übernimmt das Land, sie ist nur ein Symbol. Moscheen verbieten ist daher völlig idiotisch, dadurch ist kein einziger Moslem weniger im Land.

Die Verbreitung des Islam – und mit ihr der Scharia – stellt eine weitaus größere Bedrohung für Europa und seine Völker dar als ein paar Bombenleger. In den Moscheen werden, sofern ich hinreichend unterrichtet bin, weitgehend die Vorgaben eben dieser Scharia gelehrt und nicht die Integration in den Rechtsstaat sowie in die Kulturnation Deutschland. „Idiotisch“ wäre es, dies zu ignorieren. Die Schließung von Moscheen ist eine Frage des Selbsterhalts, gleich ob man nun mit dem Rechtsstaat oder kulturell argumentiert.

Ulex

9. Oktober 2016 18:56

Um Verwirrungen entgegen zu treten: das Interview entstand doch bereits 2011, steht unten drunter, sollte man künftig vielleicht deutlicher machen

Und fest hat auf Nachfrage eben geäußert dass es nicht um "auch" Moscheen schließe Gege sondern um "alle" was dem Berliner afd-Vorsitzenden dann doch zu weit ging.

Soviel hab ich zumindest nebenbei hier grad in den emiraten weilend mitbekommen

Wolf Silius

9. Oktober 2016 19:01

@ Gauck Jurist
Wann soll denn Joachim Gauck die juristischen Staatsexamina abgelegt haben?

Oder lebt Prof. Schachtschneider immer noch in der Amtszeit Christian Wulffs?

Im Febraur 2011 schon. -;)

rautenklause

9. Oktober 2016 19:45

@ Caroline

ja, es heißt "Liebet Eure Feinde!", aber eben nicht: "Habet keine Feinde!" - das scheinen nicht nur im Klerus etliche zu vergessen. Martin Mosebach hat das auf der CS-Tagung in Marbach 2013 auf einem Vortrag sehr schön ausgeführt ... nachzulesen in "Sinn und Form" 1/2014 ... lohnt sich

Heinz Obst

9. Oktober 2016 20:06

Michael Klonovsky vermerkte in seiner Acta diurna zum 9. Oktober 2016:

Jungfräulicher 9. Oktober 2016

Der Franzose Michel Houellebecq erscheint in den deutschen Medien gemeinhin mit dem Namenszusatz "Skandalautor", wahlweise auch als "Provokateur". Man muss das wahrscheinlich als journalistische Entlastungshandlung verstehen, etwa so, wie die AfD immer mit dem Zusatz "rechtspopulistisch" versehen wird. Wer ohne solche Attribute auskommt, erweckt den Verdacht der Sympathie. Wer einmal Sympathie anklingen ließ, wird auch noch zehn Jahre später in Haftung genommen, wenn der Provokateur nun wirklich etwas Unverzeihliches, nicht mehr zu Tolerierendes geäußert hat.

Vor ein paar Tagen nun hat Houellebecq mit seiner Dankesrede zur Verleihung des Frank-Schirrmacher-Preises – über die groteske Kluft zwischen Namenspatron und Preisträger breiten wir den Mantel des Schweigens – einen Stein in den deutschen intellektuellen Konsens-Teich geworfen. Feuilletonisten wie der Zeit-Mann Robin Detje – zum Bellen geboren, zum Apportieren bestellt – schlugen prompt an. Detje bescheinigte dem Franzosen "ein aberwitzig reaktionäres Weltbild", das "seiner Kunst unwürdig" sei; was der Romancier in Berlin vorgetragen habe, sei "nekrophiler Muff vom Endzeitclash" gewesen (ein "Muff vom Clash", da macht aber einer Ernst). "Der Zündler vom Dienst", bellte assistierend der Tagesspiegel, ein paar andere Pudel stimmten kämpferisch ein, aber eine veritable, auf Existenzvernichtung sinnende Hatz wäre wohl nur losgebrochen, wenn der Autor erstens ein Deutscher und zweitens kein Millionär wäre. Angesichts seiner vorhersehbaren Folgenlosigkeit verebbte der Angriff, und der Skandalautor gewann, nur mäßig gezaust, das rettende linksrheinische Ufer.

Diese Rede, suggerierte der erwähnte Feuilletonist, schände gewissermaßen das Houellebecq’sche Gesamtwerk. Tatsächlich fügt sie sich so vollkommen nahtlos darein wie ein Zeit-Feuilletonist ins Zeit-Feuilleton oder ein Pinguin in die Antarktis. Houellebecq handelt die Themen ab, die sich auch in seinen Romanen finden: die Bindungslosigkeit, Fortpflanzungsunwilligkeit und Abdankungsgeneigtheit des westlichen Menschen, die Verweiblichung und Gouvernantisierung der Gesellschaft, die Niederwerfungsbereitschaft des vor allem von innen sturmreif geschossenen Kontinents vor dem Islam, die groteske Selbsteinsperrung der westlichen Intellektuellen ins Laufställchen der politischen Korrektheit. Inbegriffen ist zudem eine maßvolle Attacke auf die französische Linke; die sei, so Houellebecq, "allem Anschein nach am Sterben". Er beobachte einen Prozess, der sich seit dem Amtsantritt von François Hollande beschleunigt habe. Die Linke sei "immer aggressiver und bösartiger geworden. Es handelt sich um den klassischen Fall des in die Enge getriebenen Tiers, das Todesangst verspürt und gefährlich wird."

Wie gesagt, all das ist Houellebecq as usual. "Was damals an Inhalten von den Linken noch übriggeblieben war, war die Ablehnung des Rassismus oder, genauer gesagt, ein gegen die Weißen gerichteter Rassismus", heißt es im Roman Die Möglichkeit einer Insel (2005). "Ich bin Rassist", spricht eine Figur in Plattform (2001). „Ich bin Rassist geworden (...) Eine der ersten Folgen des Reisens...". "Wenn die Leute über die ‚Menschenrechte’ reden, habe ich immer den Eindruck, es handele sich dabei um Ironie", steht im selben Roman, und ebendort findet sich die Passage: "Wir legten eine kurze Pause ein, um zu Mittag zu essen. Zur gleichen Zeit schlugen zwei Jugendliche aus der Cité des Courtilières einer Frau in den Sechzigern mit einem Baseballschläger den Schädel ein. Als Vorspeise nahm ich Makrelen in Weißweinsauce." Der Feuilletonistenblick auf die Welt in drei Sätzen! Chapeau!

Houellebecq hat seine Berliner Rede als freier Geist vorgetragen; das erhebt sie zu einem Ereignis, den einen ein Ärgernis, eine Wonne den anderen. Allein der Vergleich zwischen der Blutrünstigkeit und Mordlust der Jakobiner und jener der Dschihadisten ist grandios und käme einem hiesigen Autor wohl kaum in den Sinn, geschweige über die Lippen (wobei sich Martin Mosebach in seiner Büchnerpreisrede einer ähnlichen Frechheit erkühnte, indem er Saint Just und Himmler in einem reaktionären Atemzug vereinte). Herrlich in ihrer Rücksichtslosigkeit gegen die herrschenden Sprachregelungen ist auch die Passage, in der Houellebecq darauf verweist, dass Frankreich nach Schweden das zweite Land der Welt sein könnte, welches die Kunden von Prostituierten bestraft, woraus er folgert: "Die Prostitution abschaffen heißt, eine der Säulen der sozialen Ordnung abzuschaffen. Das heißt, die Ehe unmöglich zu machen. Ohne die Prostitution, die der Ehe als Korrektiv dient, wird die Ehe untergehen und mit ihr die Familie und die gesamte Gesellschaft. Die Prostitution abzuschaffen, das ist für die europäischen Gesellschaften einfach ein Selbstmord."

Der "Skandalautor" unternimmt gar nicht erst den Versuch einer Anpassung an irgendein diskursives Benimmregelwerk. Warum sich um die Selbstknebelungsrituale einer abdankenden Gesellschaft scheren? Anthropologischen Optimismus kennt er nicht, daher rührt seine Fremdheit gegenüber der Linken. Er gehört nirgends dazu. Er will nicht gefallen. "Seien Sie richtig gemein, dann sind sie wahr", hat er vor fast 20 Jahren, damals noch ein unbekannter Autor, im Figaro Litteráre als Maxime ausgegeben. Wie Gott ist auch er Biologist, und darum trifft er lakonische Feststellungen wie: "Der Jihadismus wird ein Ende finden, denn die menschlichen Wesen werden des Gemetzels und des Opfers müde werden. Aber das Vordringen des Islam beginnt gerade erst, weil die Demografie auf seiner Seite ist und Europa, das aufhört, Kinder zu bekommen, sich in einen Prozess des Selbstmords begeben hat. Und das ist nicht wirklich ein langsamer Selbstmord. Wenn man erst einmal bei einer Geburtenrate von 1,3 oder 1,4 angekommen ist, dann geht die Sache in Wirklichkeit sehr schnell."

In seinem Roman Plattform hat Houellebecq unmittelbar vor dem 11. September 2001 den islamischen Terror thematisiert und in Unterwerfung dann die naheliegendste Frage der Gegenwart gestellt, nämlich: Was geschieht in den westeuropäischen Ländern, wenn der stetig wachsende und im Vergleich mit den Eingeborenen vor allem deutlich jüngere muslimische Bevölkerungsteil anfängt, seine Vorstellungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens in die Politik "einzubringen"? Der erste literarische Repräsentant des sexuellen Pauperismus, der trostloseste Schilderer der existentiellen Erschöpfung des europäischen Menschen, der Erfinder des Begriffes "nullogam" und Verkünder einer neuen Kallokratie – "Die körperliche Schönheit spielt hier genau die gleiche Rolle wie der Geburtsadel im Ancien régime" (Die Möglichkeit einer Insel) – stimmte auf einmal den Sirenengesang der Erlösung an.

Eine Erlösung hat naturgemäß ihren Preis. Es war kein Zufall, dass ein Literat, der den Krieg der Geschlechter in falkenäugiger Illusionslosigkeit schildert, irgendwann jene Zivilisation in den Blick nehmen würde, die diesen Krieg von vornherein unterbindet. Das skandalöse Geheimnis des Buches Unterwerfung besteht ja nicht darin, dass es islamfeindlich ist – das ist es nämlich nicht –, sondern dass es beschreibt, wer den Preis einer Islamisierung Europas zahlen würde: die Frauen. Die Kölner Silvesterkirmes war gewissermaßen die erste Rate.

Der westliche Mann, dessen ist sich Houellebecq gewiss, wird den neuen Frontverlauf mit einem Achselzucken hinnehmen. Er wird die Frauen, die ihm den Genderterror und den Häuserkampf der Gleichstellung mitsamt ihren merkwürdigen Ansprüchen und angeblichen Rechten aufgedrängt haben, nicht verteidigen. Und was seine eigene Tauglichkeit im Selbsterhaltungskampf angeht, hat der Schriftsteller schon vor Jahren ein Urteil getroffen: "Es war nicht sicher, ob die Gesellschaft sehr lange mit Individuen wie mir überleben konnte."

PS: Mein Lieblingsstatement von Houellebecq ist übrigens der Satz, den er zu einer amerikanischen Journalistin sagte, als die sich erkundigte – damals wohnte er noch in Irland –, ob draußen Ebbe oder Flut sei: "Ja, wir haben bemerkt, dass sich das bewegt, aber wir machen die Vorhänge zu." Das erinnert mich an Chopin, der von seinem Freund Delacroix in der Kutsche durch Paris chauffiert wurde und diesen bat, er möge bitte die Vorhänge zuziehen, er wolle nichts sehen. Mir geht es manchmal ähnlich, etwa wenn ich mit dem Taxi durch gewisse deutsche Stadteile fahre; dann würde ich auch gern den Fahrer bitten, die Vorhänge zu schließen, aber es gibt ja leider keine mehr, und am Ende versteht mich der Kutscher sowieso nicht.

PPS: Aus aktuellem Anlass: meine Rezension des Romans Unterwerfung vom Februar 2015, hier.

Ostelbischer Junker

9. Oktober 2016 21:01

Was ich persönlich an der Islamdedatte ästhetisch zum kotzen finde: durch die letztjährige Massenzuführung und jahrzehntelange Stalagmitenbildung werden die guten und richtigen Ideen der Religionsfreiheit und Toleranz (nicht im Sinne des alten Fritzen, diesem Räuberkönig und Moscheenbauer zu verstehen!- Merkel will wohl seine Peuplierungspolitik fotsetzen) nachhaltig diskreditiert. Hier werden gute, anständige Menschen, weil sie ihre Heimat erhalten wollen in radikales Denken getrieben. Mit der einzelnen, auch salafistischen Moschee kann ich leben, doch hunderte liberale kann auch mein Herz nicht ertragen.

Meier Pirmin

9. Oktober 2016 21:09

@Gustav. Finde Donoso Cortez, über den auch Erik von Kuehnelt-Leddihn schrieben und Reinhold Schneider, einen der brillantesten Reaktionäre der Geschichte, aber er war nun mal ein Gegner der Säkularisierung. Noch Papst Gregor XVI. verfluchte jeden Katholiken, der für die Trennung von Kirche und Staat war. Noch gut an jenem Papst war, dass er den Begriff "christlich" für Parteien ausdrücklich verbot, später auch Pius IX., weswegen sich die Partei dann Zentrum nennen musste, meines Erachtens die älteste noch vor kurzem existierende historische Partei Deutschlands. Es bleibt aber beeindruckend, dass Democrazia Christiana und CDU und CVP und dergleichen, alles Parteien, die den Namen des Christlichen korrumpiert haben, ursprünglich als Parteinamen verboten waren. Die wenigsten päpstlichen Verlautbarungen, kennt man sie näher, sind dumm formuliert. Beispielsweise ist der Syllabus errorum von 1864, die vernichtende Abrechnung der Kirche mit dem Liberalismus, was heute niemand mehr ernst nimmt, im Detail und in der Tiefenstruktur klug formuliert, wiewohl vordergründig fast immer Kopfschütteln auslösend.

Caroline

9. Oktober 2016 21:38

@ Brandenburger Sandstein: nanana, wenn, dann richtig ad hominem - ich spreche hier nicht im Dutzend von Logik, sondern ganz allein, und dem Schämen stehe ich ziemlich kritisch gegenüber.

Die Aussage, dass der Islam zu Deutschland gehöre, weil es die Muslime tun, folgt einer Logik. Logik ist garnichts! Und schon dreimal nicht der Freund von konservativen Argumentationen. Logik ohne Ethik ist sogar das Gegenteil von gut und richtig. Werte Mitleser: schämt euch im Dutzend!

Logik? Es gibt einen Unterschied zwischen "Logik" in der ordinary language, da heißt das sowas wie "sinnvoll ineinandergreifende Sätze", "verständliche Rede, gesunden Menschenverstand voraussetzend" oder einfach "diese Schlußfolgerung stimmt so" (diese Bedeutung von "Logik" hat ethische Bedeutung, ist aber an sich nicht moralisch) - und Logik im strengen Begriffssinne der Aussagenlogik. Was ich hier meine, dürfte klar sein.
Leider gibt es eine dritte Bedeutung von "Logik" und der sind Sie wohl aufgesessen: das ist Sprache der BRD, das ist Merkelsprech, nämlich "logisch=alternativlos". Dahin gehört so ein Satz wie der von Ihnen zitierte, daß Marktwirtschaft "einer Logik folgt" oder eben, daß die Leut' wirklich glauben, die bloße Existenz von Muslimen hierzulande rechtfertige den rechtlichen Schutz ihrer Religion. Solcherart verquere Logik zu beobachten ist meines Erachtens sehr wohl die Aufgabe konservativen Denkens.
Und daß wir hier allesamt intellektuelle Korinthenkackerei betrieben, statt unverzüglich und mit Macht die Welt zu verändern oder wem auch immer eine reinzuschlagen, je nun, das ist wohl das einzige, was man auf einer rechtsintellektuellen Seite erwarten darf. Darf ich Ihnen raten, vielleicht einfach was anderes anzufangen anstelle dieses allzu enervierenden Sezessionslesens?
@rautenklause: danke, kluge Texte, in denen so argumentiert wird, such ich schon länger!

Aristoteles

9. Oktober 2016 21:41

Alle Moscheen in Deutschland zu schließen,
halte ich - trotz der Radikalität
(über den Zeitraum ließe sich sicher vernünftig diskutieren) -
für eine Forderung mit Augenmaß,
denn ein Moslem, der es zu seinen fünf Glaubenspfeilern zählt,
einmal in seinem Leben nach Mekka zu pilgern,
kann kein Deutscher sein,
auch wenn er abstammungsmäßig ein Deutscher ist.

Zum Deutschsein gehört eben auch der Glaube.

Muslime, die in Deutschland leben, sind Gäste
und haben keinen Anspruch darauf,
ihren Glauben in Deutschland zu institutionalisieren.

Einer Muslimin aber als Privatfrau das Kopftuch zu verbieten,
weil das Kopftuch ein faschistisches Symbol sei,
ist provokant, rüpelhaft und menschenverachtend.

Wie ein Christ seinen Glauben bekunden kann,
indem er sein Kreuz zeigt,
ein Jude seinen Davidstern,
so auch ein Moslem seinen Halbmond oder was auch immer.

Und die NATO in Zeiten zu preisen,
in denen diese nicht nur in Syrien, Libyen und Afghanistan u.a.,
sondern auch in Osteuropa
aggressive Kriegshetze betreibt
und mit gesteuerten Milizen, Söldnerheeren, Geheimagenten und Kriegsmaterial aktive Angriffskriege führen lässt,
ist
aufgrund der Verbandelung diverser Konzerne mit der Politik (prominentes Beispiel ist der Sohn des amerikanischen Vizepräsidenten Hunter Biden
https://de.wikipedia.org/wiki/Hunter_Biden)
selbst faschistoid.

Heinz Obst

9. Oktober 2016 22:10

@ Brandenburger Sandstein
Sonntag, 9. Oktober 2016, 06:16 PM

...

Und dann so Sätze wie: brillante Argumentation. Ja brillant wirkungslos und zwar seit Jahren was der „Schachti“ da macht. Ich glaub ich sollte die Forenkommentarspalten fürs erste meiden, gibt doch echt Menschen unter uns die glauben wir argumentieren die Probleme weg. Unfassbar naiv! Die werfen weiter Kinder im industriellem Maßstab, da ist nichts mit Argumenten da werden Fakten geschaffen. Meine Fresse regt mich das langsam alles auf hier!

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@ Brandenburger Sandstein

Selbstverständlich läßt sich der feixend in der Hollywood-Schaukel sitzende Gorilla nicht wegargumentieren.

Die Frage ist: Wer soll denn den Gorilla ergreifen, fesseln und in sein angestammtes Habitat zurückschaffen, ohne von diesem mit einem lässig geführten Prankenschlag final erledigt zu werden?

Auf ein Überraschungsmoment ist in dieser Hinsicht wohl eher nicht (mehr) zu bauen.

Eine adäquat ausgerüstete Firma, deren Mitarbeiter auf solcherlei Aufgaben spezialisiert sind, existiert in Buntland nicht.

Die Frage, ob Hilfe aus dem (benachbarten) Ausland zu erwarten wäre, ist eine reine Suggestivfrage.

Die Fakten sind, wie Sie richtig feststellen, längst geschaffen und manifestieren sich sukzessive von Tag zu Tag weiter.

Auf einem Hügel nahe dem thüringischen Bad Frankenhausen lädt (außer montags) das weithin sichtbare Gebäude des sogenannten Bauernkriegspanorama(s) zum Besuch.
Dieses Monumentalgemälde erinnert an die totale Niederlage der von Thomas Müntzer angeführten Bauern in der Schlacht von Bad Frankenhausen, je nach Sichtweise entweder als frühbürgerliche Revolution oder Deutscher Bauernkrieg in den Geschichtsbüchern vermerkt.

Zum Schicksal Thomas Müntzers heißt es bei Wikipedia:

"Am 15. Mai 1525 wurde er nach der Schlacht bei Frankenhausen, die in einer völligen Niederlage der von Müntzer zusammengerufenen Bauernhaufen endete, gefangen genommen und in der Festung Heldrungen auf Befehl Graf Ernsts II. von Mansfeld im Beisein des Herzogs Georg des Bärtigen gefoltert. Im Turm von Heldrungen eingekerkert, schrieb er seinen Abschiedsbrief an die Aufständischen, die er dabei zur Einstellung des weiteren Blutvergießens aufrief. Am 27. Mai 1525 wurde er vor den Toren der Stadt Mühlhausen enthauptet, sein Leib aufgespießt, sein Kopf auf einen Pfahl gesteckt."

Besetzter

9. Oktober 2016 22:39

Man sollte sich im klaren sein, das wir Deutschen nie ein Problem mit dem Islam hatten.

M.L.: No ja, anno 1683 und in den Jahrhunderten davor sah das anders aus...

Erst seit er hier in Deutschland ist, also muss dringend eine Rückführung aller Muselmannen erfolgen und zwar lückenlos.
Der erste deutsche Amtsträger, der öffentlich einen Natoaustritt fordert erlebt den nächsten Tag nicht.
Man denke an Kelly und den alten General.
Das Grunddilemma von Deutschland ist, die Besatzung, die Wehrlosigkeit und die Marionettenregierigen.
Eine Rettung kann nur auf der Straße erfolgen und nicht an der Wahlurne.

Lepanto

9. Oktober 2016 23:01

Moscheen verbieten?! Das hat nur eines zur Folge. Wie bei Böhmermann's Gedicht (welches leider den tollen extra3 Edowahnsong vergessen gemacht hat), wird sich der letzte Deutsch-Türke und Nur-auf-dem-Papier-Moslem hinter Erdogan bzw. in die Moschee treiben.
Wenn man sie einen u. gegen uns aufbringen will, dann sollte man diesen Festreden ein Forum bieten. Gegen wen sich die Wut dann wohl entladen?

Ostelbischer Junker

9. Oktober 2016 23:56

@ Herr Pirmin: wie heißt es doch sinngemäß bei Cioran: (oder einem anderen, Klonovsky hat ja die Abstinenz verdammt)
An den Ideen der Aufklärer klingt alles so gut und ist doch alles falsch; an den Ideen der Reaktionäre klingt alles grausam und ist doch alles wahr....sollte das Motto von uns allen sein, um es im Gedächtnis zu behalten.

la vie est belle

10. Oktober 2016 00:34

Ich halte den Islam nicht für das Problem!

Das Problem ist der Import des Islam, also der Große Austausch. Was die Muselmanen in ihrem Gebiet machen ist mir persönlich völlig Banane, solange es nicht nach Europa kommt. Dafür sollten sie allerdings dort bleiben, wo sie herkommen, was wiederum schwierig ist, wenn man Waffen dorthin exportiert, bzw. sich an deren Problemen bereichert a la Waffenindustrie.

Der Feind ist oben, nicht neben uns. Es ist wie bei einem Hund, der nicht verstehen will, dass es nicht der Stock ist, der ihn schlägt, sondern derjenige, der ihn schwingt.

Aber natürlich gehört der Islam nicht zu uns. Ich verstehe nicht, warum man das Offensichtliche noch zu erklären versucht. Was als Nächstes? Ob es den Großen Austausch wirklich gibt?
Na klar,weiß doch jeder.

Arist von Kreyff

10. Oktober 2016 01:56

Von dem Satz,dass der Islam zu Deutschland gehöre,oder auch nicht,dass Deutschland also in irgendeiner possessiven Beziehung zum Islam steht, sollten wir uns wir uns schleunigst verabschieden.Diese Ausdrucksweise ist semantisch sehr ungenau und typisches Politikersprech.
Wir sagen stattdessen: Deutschland gehört nicht zum dar al islam,dem Haus des Islam,d.h. es ist nicht Teil der islamischen Welt.Das versteht jeder Muslim sofort! Wir sind kein islamisches Land.Ihr seid hier nur geduldet.
In unserem Land gilt nicht die Scharia,deshalb gehören wir zum Haus des Krieges,dar al harb.Wir werden nicht dem Islam zu Eigen werden!Niemals!

Elementarsatz

10. Oktober 2016 04:42

Zu Fasbender und einigen Kommentaren in der JF fällt mir nur eines ein: cuckservatism.

Zu Fest: Das Problem ist ethnischer Natur, nicht kultureller. Eine Einwanderung schwachintelligenter und genetisch fremder Menschen ist abzulehnen. Auch viele "Konservative" oder "Rechte" sehen gerne Einwanderung, wenn es sich um fähige Leute handelt. Hier war die Rede von "säkularen" Moslems. Das ist egal, denn eine Einwanderungsgesellschaft ist eine unsolidarische Gesellschaft, egal, ob die Leute alle Ingenieure und Lehrer sind, oder, wie jetzt, schwachbegabt und geringqualifiziert (Dvorak-Stocker reißt das in der aktuellen Neuen Ordnung auch an). Wobei letzteres natürlich noch einmal verheerender wirkt. Daher ist Einwanderung abzulehnen, wie dies auch Japan und Südkorea größtenteils halten; dort sind die wenigen Einwanderer ethnisch nahe Menschen, in Japan also Koreaner under Chinesen. Ein paar tausend Nigerianer und Türken, keine Millionen -- und das bei 127-129 Millionen Einwohnern.

Fest hätte etwas sinnvolles gesagt, wenn er sich für eine Remigration ausgesprochen hätte. So aber ist auch das nur cuckservatism.

Andreas Walter

10. Oktober 2016 05:32

https://www.n-tv.de/politik/Die-Kriegserklaerung-der-Identitaeren-article18804581.html

Wen möchte da also Gudula Hörr gegen die Neue Rechte, gegen deutsche Patrioten in Stellung bringen? Doch nicht etwa Das Kapital?

"Laut HBS Medien- und Markenstudie 2012 ist n-tv bei Finanzdienstleistern und institutionellen Anlegern der führende, aus beruflichen Gründen gesehene Fernsehsender.[9]" Wikipedia, n-tv, 10.10.2016

https://www.n-tv.de/panorama/Merkels-Opa-kaempfte-gegen-Deutsche-Die-Wurzeln-der-Aniola-Kazmierczak-article10353776.html

https://www.evangelische-journalistenschule.de/ausbildung/jahrgaenge/2-jahrgang-19971998/volontaer_in/gudula-hörr

https://www.n-tv.de/ntvintern/Impressum-article9517336.html

https://www.nachrichtenmanufaktur.de/team/

Sie hat seltsamerweise zwei fast identische Facebook Seiten, lediglich mit teilweise unterschiedlichen Freunden. In beiden Fällen jedoch schmückt der gleiche steinerne Engel das Face-Bild dieser antideutschen Aktivistin.

Was mag wohl die Motivation für ihre heimatfeindliche Haltung sein? Oder hat sie noch eine Wohnung oder ein Häuschen abzubezahlen? Oder ist es die teure Ausbildung ihrer Kinder? Oder womöglich alleinerziehend, denn für die Uni dürften die Kinder noch zu jung sein. Falls sie überhaupt welche hat. Schon erstaunlich, was 30 Silberlinge alles vermögen.

Stefanie

10. Oktober 2016 07:41

"Der Islam gehört zu Deutschland!"
Irgendwie beschwört das in meinem Kopf das Bild einer Maus , die sich an einen Elefanten klammert und quieckt:"Hab ich Dich!"
Wer hat hier eigentlich wen?

Der Gutmensch

10. Oktober 2016 08:10

Zitat von Heinz Obst:

Der westliche Mann, dessen ist sich Houellebecq gewiss, wird den neuen Frontverlauf mit einem Achselzucken hinnehmen. Er wird die Frauen, die ihm den Genderterror und den Häuserkampf der Gleichstellung mitsamt ihren merkwürdigen Ansprüchen und angeblichen Rechten aufgedrängt haben, nicht verteidigen. Und was seine eigene Tauglichkeit im Selbsterhaltungskampf angeht, hat der Schriftsteller schon vor Jahren ein Urteil getroffen: „Es war nicht sicher, ob die Gesellschaft sehr lange mit Individuen wie mir überleben konnte.“

Also bitte. Houellebecq und seine Kameraden sind sicher westliche Männer. Aber deutsche Männer sind sie deshalb noch lange nicht:

Soweit ich das beobachtet habe, ist die Frau in Frankreich ein Prestigeobjekt, ohne das keine männliche Rangordnung auskommt:
Sarkozy hatte die Schönste, Hollande die Eloquenteste, Strauss-Kahn die meisten (dafür ist er allerdings von der neidischen StA gejagt worden). Die Gender-Personen werden gehasst, weil sie sich durch ihre bloße Existenz darüber lustig machen.

Der Islam kann diesen - vermutlich nicht unerheblichen - sozialen Stress abbauen: Erstens braucht man sich nicht mehr von Genderisten auslachen zu lassen, denn wer Stoff auf dem Kopf trägt ist eben - weiblich. Problem gelöst! Und dann braucht man sich nicht mehr darüber zu ärgern, wenn die Frau des Nachbarn schöner oder eloquenter ist als die eigene Frau; denn der Islam sorgt zuverlässig dafür, dass man mit diesen Informationen nicht mehr belästigt wird. Und sollte man heimlich den Strauss-Kahn machen, kann einem auch keiner mehr was!

Also bitte - wieso sollte sich Houellebeqc dem entgegenstellen?

Anders aber der deutsche Mann. Der ist auch ein Freund von Statussymbolen, um sich zu orientieren. Aber unsere finstere Geschichte lehrt uns, dass an der Spitze der Rangordnung auch ruhig jemand stehen kann, der offiziell unbeweibt ist. Das stört die deutschen Männer nicht beim Austragen der Rangkämpfe. Was sie aber stört, ist, wenn sie privat nicht ihren Pläsierchen folgen und sich nicht das Weibchen aussuchen können, dass ihnen eben gefällt: Wohin man schaut, verstellt einem der Islam den Blick und wohin man fragt, unterbindet der Islam die freie Kommunikation zwischen den Geschlechtern! Das ist wirklich ärgerlich. Viel ärgerlicher als die Gender-Personen; die reizen hierzulande vielleicht zum Lachen (weil sie so ungemütlich zwischen den Stühlen sitzen), aber sie werden nicht angefeindet; warum denn auch.

Unterm Strich steht also die Frage: Männer - wollt ihr bloß westliche sein, nach französischem Vorbild wie Houellebeqc? Oder seid Ihr im übrigen deutsche Männer und wisst es besser?

Der Gutmensch.

Dietrich Stahl

10. Oktober 2016 08:15

@Caroline
„Liebet Eure Feinde!“
@rautenklause
„ja, es heißt „Liebet Eure Feinde!“, aber eben nicht: „Habet keine Feinde!“

Vor mehr als dreißig Jahren sah ich einen Film in der damaligen DDR. Ein Satz darin tönte mit der Stimme der Wahrheit und begleitet mich bis heute:

„Gib denen mit Liebe, die Gott dir in den Weg stellt.“

Der Ausländer, sei er Türke, Araber oder Neger, der mich nach dem Weg fragt, bekommt eine freundliche Antwort von mir – in der Regel.

Der politische Islam ist für mich ein Feind des deutschen Volkes und gehört in seine Schranken verwiesen.
Von Toleranz gegenüber Minderheitenterror jeglicher Art halte ich gar nichts.

@Brandenburger Sandstein

Nicht Fakten machen Geschichte. Es ist das Bewusstsein, das das Sein und auch Geschichte kreiert.

Mauer, Schießbefehl, politische Gefangene, Stasi Apparat und IMs, Propaganda und Repression – das waren Fakten in der DDR. Klingt nach einer aussichtslosen Situation.

Zitat von der Seite
https://www.freiheit-wahrheit-verantwortung.de/verantwortung/ :

„Als die DDR Bürger ihre Identität realisierten, was sich in dem machtvollen und unwiderstehlichen Mantra „Wir sind das Volk“ manifestierte, waren sie frei.
Sie nahmen sich nur noch das, was ihnen zustand. Die Macht der Unterdrücker schmolz dahin wie Schnee in der Frühlingssonne.

Was danach kam, ist eine andere Geschichte – Freiheit muss eben täglich neu errungen werden.“

Ich schließe mich dem sehr feinen, auf gutem Gespür beruhendem Rat @Caroline, der mich schmunzeln ließ, an: „Darf ich Ihnen raten, vielleicht einfach was anderes anzufangen anstelle dieses allzu enervierenden Sezessionslesens?“

Meier Pirmin

10. Oktober 2016 09:13

@Ostelbischer Junker. Sie täuschen sich nur insofern, als Ihre geliebten Reaktionäre meistenteils ebenfalls zur Aufklärung gehören, etwa bei den Nichtkatholiken Justus Möser, Albrecht von Haller, Johann Georg Zimmermann, Edmund Burke, Arthur Schopenhauer, zu schweigen zumal von der ganzen riesigen angelsächsischen Fraktion. Und dass Rousseau, von dessen bei Linken zitierten Schlagworten im jeweils ersten Kapitel bis zum Schluss oft nur noch wenig übrig bleibt, der wohl radikalste Fortschrittskritiker der Neuzeit war, auch ein Gegner der modernen Bildung und Verschulung, die Hochschulen mit inbegriffen. Und wenn Sie glauben, der Radikalpessimist Voltaire, auch enger Freund der klügsten Frau der damaligen Zeit, Newton-Übersetzerin Madame de Chätelet, habe irgendetwas mit Kässmann-Gutmenschentum am Hut, dann empfehle ich Ihnen einen Besuch in der Voltaire-Bibliothek in Genf. Voltaire, welcher in Vernay eine Kapelle um 30 Meter versetzen liess, was dort eine lateinische Inschrift festhält, ist noch längst so katholisch wie der gegenwärtige Papst, war wie Diderot ein Jesuitenschüler. Unter den Fortschrittskritikern der Gegenwart würde ich Hermann Lübbe den Vorzug geben, gerade weil er als Dialektiker zunächst mal ein Verteidiger des Fortschritts ist, was sich nicht nur methodisch als vernünftig erweist. Erst angesichts unserer Sterblichkeit und mit Blick auf die Ewigkeit, deren Philosoph Augustinus war, der "Ahnvater unseres Protestantismus" (Herder), sinkt die Chimäre Fortschritt in den Abgrund.

Der_Jürgen

10. Oktober 2016 10:39

@Elementarsatz

"Das Problem ist ethnischer Natur, nicht kultureller."

Es ist sowohl ethnischer als auch kultureller Natur. Ich gebe Ihnen völlig Recht, dass auch eine Masseneinwanderung von Fremdrassigen mit hohem durchschnittlichem IQ und niedrigen Kriminalitätsraten (Koreaner, Japaner, Chinesen) abzulehnen ist, weil auch sie Fremde ist. Andererseits stellt die Einwanderung von Menschenmassen aus dem Nahen Osten und Afrika aufgrund ihres mehrheitlich islamischen Glaubens ein zusätzliches enormes Problem dar, neben ihrem niedrigen durchschnittlichen IQ. Die Fernostasiaten haben zum Glück keine fanatische und intolerante Religion und begehen keine Terrorakte.

@La vie est belle @Lepanto

Ungeteilte Zustimmung; Sie bringen es beide kurz und bündig auf den Punkt.

@Gustav

Haben Sie Dank für dieses grossartige Zitat von Juan Donoso Cortes, das in mir sofort den Wunsch weckte, diesen Autor, den ich bisher nur dem Namen nach kenne, zu lesen.

@Pirmin Meier

Sie erwähnen Erik von Kuehnelt-Leddihn, den wohl nur die wenigsten kennen. Ich stiess bei der Übersetzung eines Buchs von Patrick Buchanan erstmals auf diesen Namen (für Buchanan ist er eine wichtige Quelle) und recherchierte dann im Internet über diesen Mann, der eine wahrhaft erstaunliche Bildung besass. Auch ihn werde ich gelegentlich lesen. Allerdings scheint er trotz seiner Bildung und Intelligenz nicht in der Lage gewesen zu sein, den wirklichen Feind der abendländischen Kultur zu erkennen. Na ja, das waren und sind viele andere konservative Denker auch nicht.

Arminius Arndt

10. Oktober 2016 10:53

Das Thema "Schließung von Moscheen" nur über die grundsätzlich religiöse und verfassungsrechtliche Schiene zu begründen, ist etwas eindimensional.

Wir haben es wiederholt erlebt, dass die Türkei, respektive Herr Erdogan, in der Lage ist, im Nu zehntausende von Türken in Deutschland für Demonstrationen etc. mobilisieren zu können. Das geht sicher nicht nur über die hier via Sat-Schüsseln zu empfangenden türkischen Medien. Da spielen die der Türkei zugehörigen DITIB Moscheen, die sicher einen großen Teil der Moscheen in Deutschland darstellen (nach Eigendarstellung der DITIB auf deren deutscher Webseite vertritt sie nach Umfragen über 70% der in Deutschland lebenden Muslime), auch eine Rolle.

Andere Länder aus dem arabischen Raum werden mit ihren Petrodollars sicher auch via von ihnen finanzierter Moscheen bei uns hineinregieren können, wenn sie wollen, evtl. tun sie das ja auch.

Neben der Verbreitung einer nicht mitteleuropakonformen Religion, drängt sich daher der dringende Verdacht auf, dass viele Moscheen auch Kommunikations- und Machtbasen ausländischer Mächte in Deutschland zu sein scheinen. Alleine das langt meiner Meinung nach, diese Läden sehr gründlich unter der Lupe zu behalten und im Zweifelsfalle dicht zu machen.

PS: Von einer Schließung von Moscheen sind übrigens bei weitem nicht alle Moslems betroffen. Gerade für die hier in Deutschland recht zahlreich lebenden türkischen Aleviten spielt die Moschee keine Rolle - Sie haben sog. Cemevi, die mehr Gemeinderäume als reine Gebetshäuser sind.

Der Gutmensch

10. Oktober 2016 11:40

@Caroline

Ich kann mich mit den Bild nicht anfreunden das unsere Vorfahren vor den Toren Wiens umsonst gekämpft haben um uns vor der Islamisierung zu bewahren.

Und ich kann mich nicht anfreunden mit der Idee, dass die Katholiken etwa weiterhin derselben Fehlvorstellung bzgl. des Islam anheimfallen, wie die Protestanten eben mentalitätsbedingte Probleme haben, sich anständig gegenüber dem Judentum zu positionieren: Auf der einen Seite tobt der Vernichtungswille - und auf der anderen die Unterwerfungssucht.

Begreift Euch als Alternative zwischen Frankreich einerseits und Polen andererseits. Der deutsche Weg wird nur dann ein eigener sein, wenn er die Möglichkeiten erweitert.

d. G.

Stil-Blüte

10. Oktober 2016 13:34

@ Morbrecht
Vielen Dank für die klaren Worte. Einjeder Gläubige, der gottesfürchtig (als Verschreiber hatte sich mir soeben 'gottesfrüchtig' unterbewußt aufgetan) ist, ob Hindu, Moslem, Jude, Christ, Woodu, Manitu stellt s e i n e n Gott über alle anderen Götter und alle weltlichen Gesetze. Gott ist Prämus, die Welt sekundär. In dieser Folge. Wäre dem nicht so, hätten wir kein Christentum, keinen Luther, keine 10 Gebote, kein Vaterunser primär und sekundär als Folge keine Aufklärung, keinen Rechtsstaat, keine Trennung von Kirche und Staat (Gebet Gott, was Gottes ist und dem Kaiser, was des Kaisers ist). Gott und Staat bewegen sich nicht auf der gleichen Ebene; der Staat ist Gott untergeordnet und nur durch diese Position kann, ein muß er agieren. Naiv zu glauben, daß nur der Islam einen direkten Bezug zu Allah ausübt. Er macht es nur unmißverständlicher. Es ist noch nicht so lange her, daß dies auch in Mitteleuopa gang und gäbe war, wäre der Gottgnadentum der Kaiser und Könige ist anders nicht zu verstehen.

Der Gottes- und Menschensohn Christus relativiert diesen Gottglauben. Was aber verkannt wird - der Teufel, das Teuflische, der Feind, das Feindselige besteht weiter. Ich finde, den Verführungen, Verlockungen Christi sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wie verhält es sich damit, sogar noch in homöopathischen Verdünnungen: ' Sei lieb, lieb, lieb, gegenüber Fremden, anders ausgedrückt, du bekommst ein reines Gewissen: Alle diese Wohlfahrtsverbände, Amnesty international, Ärzte ohne Grenzen, Spendenaktionen ohne Ende, Kinder in Not, Weihnachtskollekte in deutschen Kirchen leben vom Ablaßhandel des Atheisten und Funktionschristen. Was früher bei der Oberschicht zu einem Kulturgewinn an Bauten, Bildern, Grabmälern, Skulpturen, auch nach dem Bildersturm in der Musik, zu einem außerordentlichen Gewinn geführt hat, und woran wir uns heute noch ergötzen können, verrinnt heute ohne Nachhaltigkeit in einem Faß ohne Boden.

@ Meier Pirmin
Und nun muß ich auch bei Ihnen bedanken. Wie Sie immer wieder mit einem Detailwissen aufwarten, der und wieder in unsere (Geistes-)Geschichte einbindet, verzeihe ich Ihnen auch dann noch, wenn Sie, angesichts der Spannbreite der Foristen, ein wenig zu viel des Guten tun. Denn: Immer wieder entdeckte ich an mir selbst: Was habe ich doch für Defizite, weniger des Wissens als das des Verstehens unserer Geschichte, unserer Vergangenheit.

@ Dietrich Stahl
Wir sind d a s Volk war ein Schlachtruf, der in Wir sind e i n Volk mutierte. Unbenommen, auch unser Volk braucht Mythen, Legenden, Parolen, Symbole. 'Wir sind das/ein Volk ist so eine Parole.

Doch: Auch ein Markus Wolf hat die Wende vorbereitet, indem er als Chefgeheimagent freiwillig ins Privatleben zurücktrat,um bei der erstbesten Gelegenheit in der Öffentlichkeit, der Kundgebung ungeschoren als Redner auftreten zu können. Wie das? Inzwischen bestätigen freigegebene Dokumente aus Moskau, daß es Jahre vor Wende im großen Stil um K o n v e r s i o n von Ost und West ging (und immer noch geht), einer Ermächtigung ü b e r die Mächtigen und Ohnmächtigen von Ost und West. An der Humboldt-Universität Berlin gab es Philosophen, die selbst im Bunde mit dem Geheimdienst (OiBE) diesbezügliche Theorien entwickelten.

Caroline

10. Oktober 2016 17:46

@der Gutmensch
das Zitat hab ich von Cherusker69, also credits to him
Ich kann mich mit den Bild nicht anfreunden das unsere Vorfahren vor den Toren Wiens umsonst gekämpft haben um uns vor der Islamisierung zu bewahren.

Diese Frage, wie sich da als Christ verhalten, treibt mich auch um. Denn in einem katholischen Gottesdienst halt ich's derzeit einfach nimmer aus. Das ist alles ein einziger menschheitsduseliger Kinderwortgottesdienst - ich habe früher mal solchen geleitet, und auf einem Kinderkreuzweg beschwerte sich eine Mama, ich möge doch bitte nicht erzählen, daß Jesus mit Stöcken geschlagen wird (obwohl man's am Bild eh sah), das wäre zu grausam. So sind sie alle!
Als Spätbekehrte ist mir institutionell nur diese Art Christentum nahegebracht worden, es muß doch aber auch Möglichkeiten geben (da es sie historisch zweifellos gab!), Christentum als sich abgrenzende Religion zu praktizieren. Ein beherztes "Gott mit uns" - wie ist es möglich? Gegen den Islam predigen z.B. ist Jahrhunderte möglich gewesen, jetzt fehlt uns alle Form dafür.
Ich kenn da jemanden, der glaubt, ich wäre wohl vom Glauben abgefallen, denn was ich so "Rechtes" alles dächte, sei ja nimmer christlich zu nennen und mit der Bergpredigt nicht zu vereinbaren. Genau das ist die Fragestellung.

Eveline

11. Oktober 2016 09:04

Kenner des Islams sagen, es sei die frauenfreundlichste Religion, zumindestens der Gründer der selbigen. Er hätte mit einer 25 jährigen älteren Frau zusammengelebt... und sei sehr unglücklich gewesen, als sie starb.

So nach und nach sickert immerhin auch durch - Dan Brown ´s Romane sei Dank, auch Jesus Christus hatte Kinder und war verheiratet. Mit einer Frau, Maria Magdalena. Warum die Logen da so ein Riesengeheimnis draus machten, gerade der "Westen" , welcher regierungsmäßig durchsetzt damit ist, ist nur noch mit dem "lieben" Gott zu erklären.

Gott wurde nicht im Himmel gelassen, sondern in die Polarität der Erde gezogen, wenn es einen lieben Gott gibt, muß es auch etwas Böses geben,
sein Gegenspieler war geboren und jede Fernsehdiskussion benötigt und bedient dieses Gut - Böse Schema.
Die Politiker leben davon und hetzen einander die Völker auf.

Wo ist die Liebe? Sie kann mit diesem lieben Gott Schema nicht fließen, weil die Hälfte fehlt. Das Weib , die Energie der Weiber fehlt - ganz tief im Westen.

Der Gutmensch

11. Oktober 2016 10:31

Liebe Caroline,

ich steh da nicht im Stoff; ich war nur neulich mit meinem Kind bei einem katholischen Erntedankgottesdienst. Der war fast völlig politikfrei und hat mir gut gefallen. Ich hoffe daher, dass man sich auch in den Amtskirchen wieder auf die Religion selber konzentriert.

Ansonsten kommt mir die Debatte zunehmend bizarr vor. Vor 26 Jahren haben wir erlebt, wie sich die gesamte Alltagskultur von 17 Millionen Menschen, die nicht "kamen" sondern in ihrem eigenen Land blieben, nur dass sie eben ihre Mauer abrissen ihre Armee auflösten, von heute auf morgen verändert hat; irreversibel! Der Hebel für diese totale Veränderung war die wirtschaftliche Überlegenheit auf der einen Seite und eben - der politische Apparat.

Heute kommen eine Millionen Menschen; lassen Sie es meinetwegen zwei oder drei sein ... und auf einmal tut man so, als sei man besorgt? Worüber, genau?

Im Osten kann ich das verstehen. Das sind eben die Nachwirkungen dieser totalen Aufgabe von allem, was mal den Alltag prägte. Man will nicht über neue Stöckchen springen, in welcher Form auch immer sie einem hingehalten werden.

Aber im Westen springt man doch sowieso nicht über Stöckchen, sondern man lässt springen; ziemlich effektiv - fragen Sie nur unsere europäischen Nachbarn!

Wie gesagt - ich kann darüber nur noch den Kopf schütteln.

d. G.

hildesvin

12. Oktober 2016 21:57

Wie "(k)eine Wala, ein weises Weib" (Vegtamskvida)
auf PI schrieb: Fest ist kein U-Boot. Er ist ein Überwasserschiff.

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