geht jedes Mal unheimlich viel Zeit dafür drauf, sich Gedanken über die inhaltliche Ausrichtung zu machen. Und dann kommt so ein Martin Lichtmesz um die Ecke (siehe IfS-Film) und erklärt, das Wichtigste an diesen Veranstaltungen sei das Gemeinschaftserlebnis.
Er hat natürlich recht. Nur so läßt sich auch erklären, warum für den zwischentag am 4. Juli in Erlangen bereits so viele Messekarten verkauft werden konnten, obwohl erst jetzt alle Aussteller und Vorträge feststehen.
Erfreulich ist dies, weil es ein Zeichen für Vitalität ist. Vitalität bedeutet in diesem Fall die Verbindung von Gemeinschaftserlebnis und angestrengter, inhaltlicher Auseinandersetzung. Das von Lichtmesz angesprochene Gemeinschaftserlebnis entsteht nämlich nur, weil alle Anwesenden ernsthaft über die wirklichen Probleme Deutschlands und Europas nachdenken.
Das trifft auch auf alle vierzehn Aussteller des nächsten zwischentages zu. Sie kommen am 4. Juli nach Erlangen, weil sie wissen, dort ein Publikum zu finden, das den Scheindebatten der Bundesrepublik echte Kontroversen vorzieht. Es handelt sich bei den Ausstellern um etablierte Verlage und Zeitschriften (Antaios, Compact, …), Jugendinitiativen wie die Identitäre Bewegung, Studentenverbindungen mit 200-jähriger Tradition (Deutsche Burschenschaft) sowie um einige Neuzugänge, bei denen wir gespannt sind, wie sie sich präsentieren werden (Umwelt & Aktiv, Info-DIREKT).
Um die inhaltliche Ausrichtung der Messe deutlich zu machen, gibt es beim vierten zwischentag zudem erstmals ein Rahmenthema für die acht Vorträge und Diskussionen. Es lautet „Geopolitik und Einwanderung“. Der Verlag Antaios wird dazu die Neuübersetzung des Heerlager der Heiligen vorstellen, Gereon Breuer spricht über „Das Spiel nationaler Interessen zwischen Krieg und Frieden“, die Identitären stellen ihre Kampagne „Der große Austausch“ vor, Peter Feist (Compact) wird referieren und ich werde in meinem Abschlußvortrag ein paar Gedanken über „Repressive Toleranz“ entwickeln.
Alle weiteren wichtigen Informationen finden sich auf zwischentag.de. Die komplette Ausstellerliste findet sich hier. Zum Begleitprogramm geht es hier entlang und Messekarten können hier bestellt werden.
PS: Wer nicht nur aufgrund des Gemeinschaftserlebnisses zum vierten zwischentag kommt, sondern noch mehr über die Inhalte erfahren möchte, kann auf Seite 2 die ausführliche Vorankündigung meines Vortrags über „Repressive Toleranz“ lesen.
Ausführliche Vorankündigung des Vortrags über “Repressive Toleranz und die globalen Ursachen der Masseneinwanderung” auf dem zwischentag in Erlangen am 4. Juli 2015:
Zu Toleranz aus Vernunft oder Moral sind sicherlich viele Individuen fähig und es ist eine auf den ersten Blick eine erfreuliche Entwicklung, daß Menschen weltweit aufgrund der medialen Vernetzung an Empathie gewinnen.
Doch große Organisationen, Netzwerke, Unternehmen und Staaten kennen Toleranz nur als Mittel zum Zweck. Sie darf nur so weit gehen, wie sie den eigenen Interessen dienlich ist. Damit ist der Kontrollverlust vorprogrammiert. Die „Quadratur des Kreises aus Wohlstand, sozialem Zusammenhalt und politischer Freiheit“ (Ralf Dahrendorf) muß mißlingen, führt aber nicht etwa zu Revolutionen und Umbrüchen.
In den permanent gewordenen Ausnahmezuständen – Finanzkrise, Terrorismus, Massenmigrationen, … – greift die herrschende Klasse vielmehr überraschend erfolgreich auf repressive Maßnahmen zurück, die darauf abzielen, das Verhalten der „toleranten Gesellschaft“ so zu steuern, daß sie nicht auseinanderfällt. Unterschwellig laufen diese Maßnahmen, die als notwendige Anpassungen an eine sich rasant wandelnde Welt verkauft werden, immer auf dasselbe hinaus: Alle Menschen der Welt sollen ihre kulturelle Identität aufgeben, sich „flexibel“ verhalten und als „Humankapital“ und Konsumenten funktionieren.
Es wird in diesen Ausnahmezuständen also um Toleranz und Verständnis für die neuesten Zumutungen geworben und jeder, der sich um seinen Arbeitsplatz und gesellschaftliches Ansehen sorgt, macht zähneknirschend das, was von ihm verlangt wird. Eine wehrhafte Reaktion auf diese „repressive Toleranz“ kommt immer nur für wenige, mutige Abweichler in Frage. Ihre als Notwehr erfolgende Verteidigung des Eigenen kann jedoch nur erfolgreich sein, wenn zugleich eine Antwort auf die Globalisierung formuliert wird. Wer die Welt der Anderen nämlich mit politischen, ökonomischen oder militärischen Mitteln zerstört, braucht sich nicht zu wundern, wenn diese Anderen den eigenen Kristallpalast stürmen.
Ich wünsche mir deshalb eine Welt, in der jeder gerne in seiner Heimat lebt. Dies ist eine Vision. Wir werden ihr nur näher kommen, wenn wir begreifen, was repressive Toleranz in der heutigen globalisierten Welt bedeutet.