Wenn jeder davon im Durchschnitt 1.000 Euro herumliegen hat, kommen wir auf 50 Millionen Euro.
Mit diesem Betrag als Startkapital ließe sich eine Menge anstellen. Rein theoretisch könnte man damit sogar eine Bank gründen, wenn der bürokratische Aufwand nicht so riesig wäre. Aber im Ernst: Es ist an der Zeit, daß wir nicht nur auf Spendenbasis Projekte großziehen, sondern auch damit beginnen, Unternehmen aus unserer Szene heraus für das ganze Volk zu gründen.
Vor vielen Jahren kam auf fast jeder IfS-Akademie der Vorschlag, man müsse einen neuen Fernsehsender aufbauen. Heute wäre das so einfach wie nie zuvor. Freilich geht es auch eine Nummer kleiner: mit einem Szene-Café, einem Lebensmittelladen, der ausschließlich auf regionale Produkte setzt, einem Unternehmen für Brett‑, Computer- oder Smartphone-Spiele, einem Finanzdienstleister, der dafür sorgt, daß junge, patriotische Unternehmen Investoren finden, oder, oder, oder …
Unsere metapolitischen Vorstellungen werden sich langfristig jedenfalls nur durchsetzen, wenn einige von Ihnen den Mut aufbringen, mit Ihrer Idee durchzustarten. Neben der in Deutschland dabei zu erwartenden öffentlichen Anfeindung dürfte die Finanzierung das zweite große Problem sein. Ich vermute allerdings, daß die meisten von Ihnen unsere mittlerweile gewonnene Stärke unterschätzen.
Die AfD hat vor Weihnachten mal eben so über zwei Millionen Euro Spenden für den Bundestagswahlkampf eingesammelt. Das ist enorm und konnte nur mit einer starken Gemeinschaft im Rücken funktionieren. Diese Gemeinschaft zu aktivieren, gehört nun ebenfalls zu den wichtigsten Aufgaben eines jeden patriotischen Projekts und Unternehmens. Wem es gelingt, viele dafür zu begeistern, wenig zu geben, der wird erfolgreich sein.
Das gilt nicht nur für Spenden, sondern auch für Kredite und Investitionen. Schauen Sie sich einmal die Plattformen kapilendo und Seedmatch an. Auf kapilendo.de suchen mittelständische Unternehmen Kreditgeber. Mit einem Betrag ab 100 Euro kann man bereits dabei sein. Im Optimalfall bekommt man eine jährliche Verzinsung zwischen 6 und 8 Prozent. Geht das Unternehmen allerdings pleite, kann man auch sein ganzes Geld verlieren. Der Fachbegriff für diese Art der Kreditvermittlung lautet Crowdlending. Seedmatch.de ist dagegen eine Crowdinvesting-Plattform, die Mikro-Investoren, die kleine Beträge ab 250 Euro einsetzen wollen, und junge Unternehmen zusammenbringt.
Auf meinem Tagesgeldkonto erhalte ich derzeit Zinsen in Höhe von 0,35 Prozent. Da die Inflation höher ist, bedeutet dies eine schleichende Enteignung für die deutschen Sparweltmeister. Über zwei Billionen Euro sollen deutsche Sparer nahezu unverzinst „herumliegen“ haben. Das sollte zeigen, daß mein Überschlag für das herumliegende Vermögen bei Patrioten sehr, sehr konservativ angesetzt ist.
Statistisch betrachtet hat jeder Deutsche im Durchschnitt fast 25.000 Euro herumliegen. Jetzt multiplizieren Sie das mal bitte mit 50.000 oder 100.000 Patrioten bzw. am besten gleich mit denjenigen, die dieses Jahr AfD wählen dürften. Bei 15 Prozent der Stimmen und einer Wahlbeteiligung von 70 Prozent der ca. 60 Millionen wahlberechtigten Deutschen sind das über sechs Millionen Bürger, die 150 Milliarden Euro „herumliegen“ haben.
Damit ließen sich Berge versetzen. Unser Volk besitzt potentiell also noch genug Kraft, um einen epochalen Wandel herbeizuführen. Wir müßten uns nur dazu entschließen, wirklich alles in die Waagschale zu werfen. Oder zumindest für den Anfang ein, zwei oder drei Prozent davon.
Was ist folglich zu tun? Auf der einen Seite brauchen wir junge, mutige, patriotische Existenzgründer, die ihr Ding einfach durchziehen, auch wenn einmal eine Fensterscheibe zu Bruch geht. Auf der anderen Seite sind all diejenigen als Spender, Kapitalgeber und Investoren gefordert, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen.
Patrioten geben Geld für Unternehmen von Patrioten und erhalten nach fünf Jahren im Optimalfall eine ansehnliche Rendite. Zugegeben: Es gibt sicherere Möglichkeiten der Geldanlage, als sein Erspartes über ein Crowdlending oder -investing einem von uns zu geben. Das Argument, daß etwas zu unsicher ist und man deshalb am besten gar nichts macht, führt jedoch geradewegs in die Enteignung und den Bürgerkrieg. Wer dies verhindern will, sollte langsam etwas risikofreudiger werden und auf die richtigen Leute setzen.
Philip Stein
Lieber Felix, es gibt so eine Organisation bereits. Sie heißt Ein Prozent.