Eine Antwort auf Thor v. Waldstein

Thor v. Waldstein ist für die lückenlose Aufzählung der gravierenden Fehlleistungen der Regierung Merkel zu danken.

Michael Wiesberg

Michael Wiesberg ist Lektor und freier Publizist.

Die­se Bilanz hät­te alle­mal für eine Abwahl rei­chen müssen.

Daß Mer­kel und ihre Entou­ra­ge (trotz emp­find­li­cher Ver­lus­te) wei­ter auf die Geschi­cke Deutsch­lands ent­schei­dend Ein­fluß neh­men wer­den, ist in der Tat ein Para­do­xon, für das der Autor maß­geb­lich die „demo­kra­ti­sche Unzu­rech­nungs­fä­hig­keit der Deut­schen“ ver­ant­wort­lich macht. Mit eini­gem Recht kann man sich des­halb fra­gen, ob die Deut­schen, die der „Kata­stro­phen­ge­stalt“ Mer­kel (Sie­fer­le) eine neu­er­li­che Amts­pe­ri­ode beschert haben, „noch zu ret­ten sind“.

Den­noch möch­te ich an die­ser Stel­le ein paar Argu­men­te für die Exkul­pa­ti­on „der Deut­schen“ anbrin­gen, die es immer­hin geschafft haben, mit der AfD eine poli­ti­sche Ant­wort von Gewicht zu bil­den, die sich nun anschickt, im Bun­des­tag end­lich für das zu sor­gen, was die Regie­rung Mer­kel bis­her nicht gewohnt war, näm­lich eine Oppo­si­ti­on, die dezi­diert für deut­sche Inter­es­sen ein­tritt. Die Zei­ten, in denen im Bun­des­tag ein frag­wür­di­ger „Kon­sens der (Monopol-)Demokraten“ gepflegt wer­den konn­te, dürf­ten damit der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren. Das ist bereits ein ganz gro­ßer Schritt, der ange­sichts der deut­schen Ver­hält­nis­se nicht hoch genug ver­an­schlagt wer­den kann.

Der Wahl­kampf hat im übri­gen gezeigt, und nun kom­me ich auf die ange­spro­che­nen Exkul­pa­tio­nen zu spre­chen, in wel­chem Maße „die Öffent­lich­keit“ mitt­ler­wei­le von den Medi­en ver­ein­nahmt wor­den ist.

Wer noch Bele­ge für das Dik­tum von Cas­par von Schrenck-Not­zing gesucht hat, daß die Öffent­lich­keit, die einst auf der Sei­te der Oppo­si­ti­on stand, „heu­te ihren Platz gewech­selt hat“ und die Auf­ga­be erfüllt, „Oppo­si­ti­on von vorn­her­ein unmög­lich zu machen“ (im Vor­wort zu Han­no Kes­t­ing: Öffent­lich­keit und Pro­pa­gan­da, Bruch­sal 1995), der kann im zurück­lie­gen­den Wahl­kampf mehr als fün­dig werden.

Die Medi­en­öf­fent­lich­keit ist längst zum „Teil des Herr­schafts­sys­tems“ gewor­den und agiert ent­spre­chend; sie­he aktu­ell dazu unter ande­rem hier. Botho Strauß hat die­se Ent­wick­lung poin­tiert wie folgt zusam­men­ge­faßt: „Das Regime der tele­kra­ti­schen Öffent­lich­keit ist […] der umfas­sends­te Tota­li­ta­ris­mus der Geschichte.“

Nun kann man dar­auf ver­wei­sen, daß sich mitt­ler­wei­le eine Gegen­öf­fent­lich­keit in Form von Social media, aber auch diver­ser Zeit­schrif­ten, Foren etc. gebil­det hat, die die­ser (Regierungs-)Propaganda zumin­dest par­ti­ell etwas ent­ge­gen­zu­set­zen ver­sucht. Wer sich kri­tisch infor­mie­ren will, dem ste­hen Mög­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung, die es so in der Geschich­te bis­her nicht gab.

Den­noch dürf­te die Mei­nungs­bil­dung der meis­ten Zeit­ge­nos­sen über die eta­blier­ten Tages- und Wochen­zei­tun­gen, deren Netz­sei­ten und immer noch über das Fern­se­hen erfol­gen, die wesent­li­cher Bestand­teil der erwähn­ten „tele­kra­ti­schen Öffent­lich­keit“ sind.

Öffent­li­che Mei­nung – das ist eine Schluß­fol­ge­rung von Han­no Kes­t­ing, der zeigt, war­um die­se mit der „ver­öf­fent­lich­ten Mei­nung“ gleich­zu­set­zen ist – ist ein Mit­tel, „bestimm­te Men­schen­grup­pen“ „in ihrem Ver­hal­ten zu beein­flus­sen, ihr Tun und Las­sen zu len­ken und auf bestimm­te Zie­le hin aus­zu­rich­ten“. Es ist die „tele­kra­ti­sche Öffent­lich­keit“, die Tag für Tag die Regie­rung Mer­kel als „alter­na­tiv­los“ anmo­de­riert und ihre fata­len Fehl­leis­tun­gen rela­ti­viert, unter den Tisch gewischt oder als Aus­druck „huma­ni­tä­rer Poli­tik“ weich­ge­zeich­net hat.

Im glei­chen Maße wur­de die ein­zig wirk­li­che Oppo­si­ti­on im Land, die AfD, in den Main­stream-Medi­en ver­schwe­felt und als unwähl­bar dar­ge­stellt. Bei­spiel­haft hier­für ist unter ande­rem der Focus, der seit Wochen nichts unver­sucht gelas­sen hat, um die AfD in die „Braun­zo­ne“ zu drän­gen. Ganz zu schwei­gen von dem alar­mis­ti­schen Nazi­ge­schrei, das „Über­zeu­gungs­trä­ger“ vom Schla­ge eines Heri­bert Prantl oder Jakob Aug­stein ange­zet­telt haben, um mit der größt­mög­li­chen Hau­bit­ze, die in die­sem Land auf­ge­fah­ren wer­den kann, das aus ihrer Sicht Unsag­ba­re doch noch zu verhindern.

Was damit gesagt wer­den soll: Vie­le Deut­sche sind Tag für Tag damit beschäf­tigt, die kom­ple­xen Her­aus­for­de­run­gen des All­tags zu meis­tern; evtl. bleibt abends ein wenig Zeit, sich via Tages­schau oder über eine der übli­chen Quas­sel­run­den zu infor­mie­ren, in die Per­so­nen, die abwei­chen­de Mei­nun­gen bezie­hen, zum öffent­li­chen Abwat­schen ein­be­stellt werden.

(Zu-)Wenige dürf­ten die Zeit fin­den, sich alter­na­tiv zu infor­mie­ren. Die­se alter­na­ti­ven Infor­ma­ti­ons­quel­len wer­den zudem als Orte denun­ziert, die Fake news pro­du­zie­ren oder dort anzu­sie­deln sind, wovor es den meis­ten Zeit­ge­nos­sen graust, näm­lich rechts.

Mit ande­ren Wor­ten: Es wird dem Durch­schnitts­deut­schen sehr schwer gemacht, sich ein vom Main­stream abwei­chen­des poli­ti­sches Urteil zu bil­den und vor allem offen­siv zu ver­tre­ten. Vie­le ver­fal­len des­halb in eine Art kogni­ti­ve Dis­so­nanz: Sie haben zwar erkannt, daß die Din­ge falsch lau­fen, machen aber am Wahl­tag doch wie­der dort das Kreuz, wo sie es immer gemacht haben, und scheu­en das Expe­ri­ment, den poli­ti­schen Ver­hält­nis­sen womög­lich eine neue Rich­tung zu geben, und zwar erst recht dann, wenn es in eine „ver­bo­te­ne Rich­tung“ gehen soll.

Die Schluß­fol­ge­rung, es sei letzt­lich die „poli­ti­sche Unzu­rech­nungs­fä­hig­keit“ der Deut­schen, die maß­geb­lich dafür ver­ant­wort­lich ist, daß der „Rau­ten­kanz­le­rin“ eine neue Amts­pe­ri­ode beschert wird, ist des­halb mei­nes Erach­tens eine Ver­kür­zung einer kom­ple­xen poli­ti­schen Kon­stel­la­ti­on und führt vor allem in der Sache nicht wei­ter, lau­tet die unter­schwel­li­ge Bot­schaft doch: Wenn ihr Deut­schen kei­ne Kon­se­quen­zen aus den Fak­ten zieht, die wir euch prä­sen­tie­ren, dann müßt ihr eben auch damit leben, daß die­ses Land an die Wand fährt.

Es bleibt dabei: (Rechts-)Konservative Poli­tik in Deutsch­land wird auch in Zukunft nach dem Mot­to „Ste­ter Trop­fen höhlt den Stein“ betrie­ben wer­den müs­sen. Den gro­ßen Befrei­ungs­schlag mit dem Effekt, daß es den Deut­schen plötz­lich wie Schup­pen von den Augen fällt, wohin sie ihre Clas­se poli­tique geführt hat, wird es – aller Vor­aus­sicht nach – nicht geben.

Immer­hin aber ist am gest­ri­gen Sonn­tag­abend ein ziem­lich gro­ßer Trop­fen nie­der­ge­gan­gen, der Hoff­nung macht, daß die „Bestän­dig­keit des sich selbst kor­ri­gie­ren­den Sys­tems“, das kei­ne „Trans­for­mier­bar­keit“ (Botho Strauß) mehr denk­bar erschei­nen läßt, ent­schei­dend durch­bro­chen wer­den konn­te. Nun gilt es, das gest­ri­ge Wahl­er­geb­nis auf­zu­neh­men und in sei­ner Wir­kung auszubauen.

PS: An die­ser Stel­le noch ein Wort zum gest­ri­gen Wahl­abend. Wäh­rend bei fast allen Äuße­run­gen der Spit­zen­po­li­ti­ker der geschla­ge­nen Par­tei­en (erwar­tungs­ge­mäß) ein­mal mehr deren Unein­sich­tig­keit her­vor­stach, insze­nier­te sich Cem Özd­emir, Spit­zen­kan­di­dat einer Par­tei, die mit ihrem Zuwan­de­rungs­lob­by­is­mus ein expo­nier­ter Teil der bun­des­deut­schen Mise­re ist, unwi­der­spro­chen ganz staats­tra­gend als Anwalt der Demo­kra­tie. Mehr­mals wies er sinn­ge­mäß dar­auf hin, daß wir Sor­ge zu tra­gen hät­ten, daß auch unse­re Kin­der in einer lebens­wer­ten Gesell­schaft leben könnten.

Von (sperr­an­gel­weit) offe­nen Gren­zen und davon, daß „uns plötz­lich Men­schen geschenkt wur­den“ (Göring-Eckardt), ist bei Özd­emir kei­ne Rede mehr; es dreht sich nun alles um Kli­ma­schutz, Euro­pa und „Gerech­tig­keit“. Wenn es ein Indiz für poli­ti­sche Unzu­rech­nungs­fä­hig­keit der Deut­schen gibt, dann ist es in der Tat­sa­che zu suchen, daß die­se Par­tei poli­tisch auch künf­tig ein ent­schei­den­des Wort mit­zu­spre­chen hat und in einer neu­en Regie­rung womög­lich sogar Minis­ter stel­len wird.

Michael Wiesberg

Michael Wiesberg ist Lektor und freier Publizist.

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Kommentare (52)

H. M. Richter

26. September 2017 12:48

"Es wird dem Durchschnittsdeutschen sehr schwer gemacht, sich ein vom Mainstream abweichendes politisches Urteil zu bilden und vor allem offensiv zu vertreten." [Michael Wiesberg]

Dennoch scheitert das Bemühen, den "Durchschnittsdeutschen" die Bildung eines solchen politischen Urteils dauerhaft zu verunmöglichen, an einem einfachen Umstand: Der tagtäglichen Erfahrung. Schaut man sich beispielsweise an, wo in Bayern die Alternative für Deutschland besonders stark abschnitt, dann sind dies vor allem ländliche Gebiete am Ende der Brenner- und Balkanrouten. Diese unmittelbaren Erfahrungen wurden und werden von Tag zu Tag zu einer größeren Kraft, zu einer Kraft, die tatsächlich gerade dabei ist, die Massen zu erreichen. Die steten Tropfen dieser tagtäglichen Erfahren bergen somit die Möglichkeit, daß sie sich zu einem Fluß verbinden, denen bestimmte Uferbefestigungen auf Dauer nicht gewachsen sind.

deutscheridentitärer

26. September 2017 13:10

"Was damit gesagt werden soll: Viele Deutsche sind Tag für Tag damit beschäftigt, die komplexen Herausforderungen des Alltags zu meistern."

Das stimmt keineswegs. Fast alle mir bekannten "Deutschen", also vornehmlich Studenten sind ausgesprochen faul und arbeitsscheu. Das ist auch durchaus rational, da man sich um Grundbedürfnisse keine Sorgen zu machen braucht, und Arbeit nur Zeit wegnehmen würde, die man zweckmäßiger zur Befriedigung des Luxusbedürfnis Nr. 1 aufwenden kann, nämlich der Suche nach einem Sexualpartner. Diese findet allerdings vor allem abends oder über Tinder statt, so dass der größte Teil des Tages im Netz vergammelt wird. Genug Zeit zu informieren haben die Leute also. Sie sind auch keineswegs uninformiert per se, wie meine Gespräche ergeben haben, aber sie entscheiden sich entweder gewisse Informationen aus Bequemlichkeit nicht zu glauben, oder sie schaffen den Absprung von der sozialen Konditionierung nicht, der ihnen verbietet eine interessengemäße Wahlentscheidung zu treffen. Das liegt daran, dass der deutche Volkscharakter stets sehr bedenkliche Züge aufgewiesen hat, die aber durche einen heroischen Zug in Schach gehalten wurden. Mit dem zweiten Weltkrieg wurde der Teil unseres Volkes, der genetischer Träger dieses Heroismus war, und seine geistigen Vorraussetzungen vernichtet, so dass wir mit dem duckmäuserischen, feigen Teil übrig blieben, Anwesende ausgenommen. Ein Volk existiert, wenn es als Volk existieren will. Das ehemalige deutsche Volk will das aber nicht, also existiert es auch nicht mehr. Und das ist auch gut so, wenn wir uns die nominell deutsche Biomasse hierzulande mal anschauen; ich kann da nichts bewahrenswertes erkennen. Ich sehe überall nur noch Fette, Dumme, Hässliche, Zerpiercte, Verwahrloste. Was ist da wünchenswerter als ein frischer Wind aus Afrika und Asien?

PS.: Das Gesagte gilt nur für Westdeutschland.

deutscheridentitärer

26. September 2017 13:14

PS.: Das Gesagte gilt nur für Westdeutschland.

RMH

26. September 2017 13:27

"Die Medienöffentlichkeit ist längst zum „Teil des Herrschaftssystems“ geworden und agiert entsprechend;"

Wie es demjenigen, der es sich antun konnte, ein bisschen den MSM zu folgen, aufgefallen sein dürfte, wurde die Richtigkeit der oben aufgestellten These nebst den weiteren Ausführungen des Artikels bereits in der sog. "Elefantenrunde" des vergangenen Wahlabends bestätigt, als urplötzlich damit begonnen wurde, die öffentlich-rechtlichen Medien dafür abzuwatschen, weil sie bei ihrem "Erziehungsauftrag" versagt haben (in der "Elefantenrunde" geschah dies durch Schulz und später durch Herrmann). In den Folgetagen wurde die Kritik an den Medien immer wieder vorgetragen und lauter. Entlarvend auch dieser, aktuelle Artikel, bei dem ganz selbstverständlich zu Grunde gelegt wird, die Medien hätten zielorientiert contra rechts zu arbeiten und das Ganze wird dann auch noch mit dem Wort "Qualitätsstandards" verbrämt:

https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/afd-und-die-medien-ueber-taten-berichten-nicht-ueber-worte-a-1169759.html

Gehen wir also einmal davon aus, dass es intern sicher einige intensive "Gespräche" geben wird. Und wie immer, wenn gehobelt wird, fallen Spähne und evtl. ist das ein Anlass für den einen oder anderen Spahn, sich zukünftig anders zu positionieren (siehe den Fall Eva Herman).

Valjean72

26. September 2017 13:41

@deutscheridentitärer: "Das liegt daran, dass der deutche Volkscharakter stets sehr bedenkliche Züge aufgewiesen hat,  ..."

---

Worauf spielen Sie an? Das klingt ja nach bester Antifa-Manier und am Ende ergehen Sie sich in schwärzesten Defätismus.

John Haase

26. September 2017 14:36

@deutscher Identitärer

Uni ist aber wirklich auch die größte Echokammer überhaupt. Eine ihrer wichtigsten Funktionen ist ja die Kaschierung von Jugendarbeitslosigkeit, so daß dort natürlich auch dementsprechend viel junges Gesocks herumläuft.

Bei mir (wie wohl bei vielen von uns) wechseln Zuversicht, Untergangsfurcht und Untergangswunsch auch je nach Tageslage, aber heute mal etwas Zuversichtliches:
1. Die Tatsache, daß 13% der Wähler sich trotz der zu 95% geschlossenen Propaganda der gesamten Öffentlichkeit aus Medien, Politik, Vereinen, Kirchen, des gesamten breiten Bündnisses für Toleranz, Vielfalt und Buntheit gegen Rechts also, für die Unterstützung der AfD entschieden haben, macht Hoffnung. Früher war so etwas nicht möglich. Es ist ja derzeit wieder viel die Rede davon, daß man den Umgang mit der AfD ändern müsse. Wahlweise müsse man sie ignorieren oder in die Öffentlichkeit bringen, damit sie sich selbst entlarve, man müsse sie in Sachfragen stellen oder scharfe Gegenrede gegen Personal und Positionen halten. All das wurde und wird bereits getan. Gebracht hat es nichts. Der Grund ist klar: es macht keinen Unterschied mehr. Das mediale verzweifelte Gesuche nach dem richtigen Hebel zur Kaltstellung der AfD greift ins Leere. Es gibt ihn nicht.
2. Am Wahlabend gab es in den Öffentlich-Rechtlichen irgendwo eine Umfrage, die besagte, daß besonders viele Wähler der AfD diese nicht aus Überzeugung, sondern um den anderen Parteien einen Denkzettel zu verpassen wählten. Eine kurze Überschlagsrechnung von mir ergab etwa 1.000.000 Überzeugte. Das ist ziemlich viel. Eine Million Deutsche, die so ähnlich denken wie wir? Leute, das ist doch wunderbar, das war vor ein paar Jahren noch anders.
3. Ich kenne die Zweifel am eigenen Volk, dennoch: sieh diese Million als Dein Volk an. Die anderen Deutschen, die ganzen Wegducker, Willkommensklatscher, Idioten, Verblendete etc. sind teilweise verloren, teilweise werden sie später dazukommen. Aber diese Million ist jetzt schon da. Sieh Dich als einer von noch verhältnismäßig wenigen Gerechten, die mit ihrem Beispiel die anderen zu ihrer Identität zurückführen werden.

Biggeo

26. September 2017 14:36

Total frustriert war ich über das Ergebnis der Grünen, die ich doch so hoffnungsvoll bei 6 % sah. Aber in einer westdeutschen Studentenstadt, wenn auch mit mathematisch - naturwissenchaftlicher Ausrichtung, hätte ich nicht so naiv sein dürfen. Und selbst wann die Grünen nur bei 6 % angekommen wären, sie wären denn doch ein Partner für die allein an ihrem Machterhalt agierende Kanzlerin. Hinsichtlich des von meinem Vorkommentator  Gesagten, über faule Studenten, muss ich dem aus eigener Erfahrung ganz erheblich widersprechen. Das mag für die Gechwätzwissenschaften gelten, nicht jedoch für Studenten an einer sog. Eliteuniversität,  wo Mintfächer Vorrang haben.  Zumindest meine Söhne  haben  und hatten allein  aufgrund der Anforderungen im Studium und auch jetzt als Arbeitnehmer an der Universität keine Zeit für politische Antifakrimmnalität. Dennoch  haben sie sich nicht irre machen lassen und denken selber.  Was die Deutschen anlangt, befürchte ich, dass sie nicht demokratiefähig sind. Denn ansonsten  hätten sie vor den blanken Tatsachen, welche uns in den letzten Jahren von den sogenannten politischen Eliten um die Ohren gehauen wurden, schon zu Hunderttausenden auf die Straße gehen müssen. Ich bin sicher, dass die Franzosen dies demnächst machen werden.

Thor v. Waldstein

26. September 2017 14:37

Lieber Herr Wiesberg,

mit nahezu allem, was Sie schreiben, gehe ich d´accord. Möglicherweise liegt der Unterschied zwischen uns allein in der Art und Weise des Herangehens: Auch wenn wir beide die massenpsychologischen und soziologischen Gesetzmäßigkeiten kennen, mit denen der moderne Mensch an die  Kette der öffentlichen Meinung gelegt wird, glaube ich gleichwohl, daß es unsere Aufgabe bleibt, an das Gewissen, den Verstand und das Verantwortungsbewußtsein des Einzelnen zu appellieren. M. E. ist es ein Fehler, dem demokratisch Unzurechnungsfähigen zu früh pardon zu geben, bevor nicht feststeht, ob es ihm eben nicht doch möglich gewesen wäre, sich mit eigenen geistigen Bordmitteln aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien. Vielleicht bin ich ja ein unverbesserlicher Kantianer, aber ich kann mir kaum einen  Weg der politischen Erneuerung Deutschlands denken, der nicht über (bessere) Erkenntnis, (geschärfte) Urteilskraft und (zurückgewonnene) Verantwortung verliefe. Günter Maschke hat schon vor zwei Jahrzehnten vor einem Rousseauismus der Rechten gewarnt, der darin besteht, das Volk als Unschuldslamm darzustellen, dessen verhängnisvoller Abstieg allein mit dem verruchten BRD-"Führungs"personal zusammenhängen würde. So einfach bekommt es der BRDianer auch bei mir nicht, schon gar nicht in Social-media-Zeiten, wo die Decouvrierung der offiziösen Lücken und Lügen nur einen Mausklick weit entfernt ist. Das ändert freilich nichts daran, daß es unsere Aufgabe bleibt, den von Ihnen treffend dargestellten wachsenden Widerstand unseres Volkes gegen seine Abschaffer weiter zu bündeln und mit dem nötigen geistigen Pulver zu versorgen.

In diesem Sinne beste Grüße

Ihres

v. Waldstein

Rosenkranz

26. September 2017 15:20

Von meinen überaus liebenswerten Gartenfreunden, die alle studiert und auch beruflich etwas der Kirsche haben, von denen hat niemand die AfD gewählt. Ja, man war nun wegen der 13 Prozent für diese Partei sogar noch erschüttert und denkt ans Auswandern, wenn das so weitergehen sollte. Ich bin der einzige, der in diesem Kreise an den bundesrepublikanischen Zuständen leidet. Man kommt argumentativ an diese Menschen nicht heran. Es braucht daher gewisse einschneidende Erlebnisse, um ihre Meinung zur Masseneinwanderung zu verändern. Aber selbst in diesem Punkt wäre ich mir nicht ganz sicher. In Hamburg sind mir bereits mehrfach deutsche Frauen begegnet, die ein islamisches Kopftuch tragen. Mann und Frau, die meisten werden sich den neuen Herren fügen. Auf die mögliche Bekehrung kann man also nicht warten. Völker erblühen und vergehen auch wieder. Dieses ist Normalzustand. Die westlichen und nördlichen europäischen Völker haben beschlossen, zu vergehen. Die, die sich damit nicht abfinden können, müssen zusammenfinden und die Flamme weitertragen. Eine wundervolle Aufgabe. Erste Refugien sind entstanden: Les Brigandes (Frankreich); CasaPound (Italien); Wolfes of Vinland (USA); Hausprojekte von Kontrakultur in Halle und Arnshaugk in Neustadt an der Orla.

deutscheridentitärer

26. September 2017 15:26

@Valjean 72

Nennen sie es Dummheit, Naivität, Vertrauensseligkeit in die Obrigkeit, die Fähigkeit mit gutem Gewissen schlechte Dinge zu tun, die Unfähigkeit das Abstrakte und Konkrete ihrem Rang nach zu behandeln, der Zwang gute Dinge auf ihr schlechtes Extrem zuzuspitzen, wie auch immer. Das Vorhandensein dieser Züge erscheint mir seit der Reichsgründung im deutschen Kollektivcharakter vorhanden zu sein, sie sind auch nicht durchweg negativ, sondern entfalten ihre schädliche Kraft erst wenn sie von bösartiger Führung entsprechend instrumentalisiert werden. Mit Antifatum hat diese Beobachtung nichts zu tun, ich schrieb ja, dass diese Züge von einem besseren Element in Schach gehalten wurden, und zudem eben nur bei schlechter Führung von liebenswerten Skurrilitäten wie der Köpenickiade zu verabscheuungswürdigen Torheiten werden. Ansonsten finde ich es affig so zu tun, als wäre das deutsche Volk in seiner Gesamtheit heutzutage etwas besonders schützenswertes. Man versucht halt es zu schützen, weil es eine ethische Pflicht ist, aber es ist keine die das Herz besonders anspricht. Wie auch immer, darum soll es nicht gehen, ich muss nur periodisch dem Verlangen nachgeben, den angestauten Frust rauszulassen. Wer sich heute richtig den Tag verderben will soll diesen Artikel lesen: https://www.zeit.de/kultur/2017-09/afd-bundestagswahl-rassismus-deutschland-deutschstunde/komplettansicht

nom de guerre

26. September 2017 15:58

@ deutscheridentitärer

>>Mit dem zweiten Weltkrieg wurde der Teil unseres Volkes, der genetischer Träger dieses Heroismus war, und seine geistigen Vorraussetzungen vernichtet, so dass wir mit dem duckmäuserischen, feigen Teil übrig blieben, Anwesende ausgenommen.<<

Darf ich als Quintessenz Ihrer Aussage entnehmen, dass nur Feiglinge lebendig aus einem Krieg zurückkommen? Finde ich eine reichlich bizarre Sichtweise. Ich erzähle Ihnen jetzt nicht die Kriegsbiographien meiner männlichen Familienmitglieder der damaligen Generation und inwieweit es letztlich Zufall gewesen sein dürfte, dass der eine tot und der andere „nur“ kriegsversehrt war, während der nächste 85 Jahre alt wurde (ließe sich jetzt noch fortsetzen), sondern formuliere lediglich die simple Frage, ob es Ernst Jünger Ihrer Ansicht nach am notwendigen „Heroismus“ mangelte. Der ist immerhin aus zwei Weltkriegen (im ersten bekanntlich mehrfach verwundet und hochdekoriert) wieder nach Hause gekommen.

>>[…] deutsche Volk […] existiert […] nicht mehr. Und das ist auch gut so, wenn wir uns die nominell deutsche Biomasse hierzulande mal anschauen; ich kann da nichts bewahrenswertes erkennen. Ich sehe überall nur noch Fette, Dumme, Hässliche, Zerpiercte, Verwahrloste. Was ist da wünchenswerter als ein frischer Wind aus Afrika und Asien?<<

Sprechen Sie bitte ausschließlich für sich selbst. Normalerweise lese ich Ihre Beiträge gerne, da ich Ihre Gedanken interessant finde (auch und gerade, weil ich diese meist nicht teile), aber das hier empfinde ich wirklich als beleidigend (da nützt es auch nichts, dass Sie als „Disclaimer“ Anwesende ausnehmen - über deren Leben wissen Sie nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts, außer dass sie in diesem Forum kommentieren - und anscheinend alle Ostdeutschen; warum eigentlich? sehen die da alle aus wie frisch aus dem Lebensborn, gepaart mit einem IQ von 135? wäre mir neu). Ich muss sagen, ich verstehe diese Untergangsfixiertheit auch überhaupt nicht, es gibt doch so vieles in diesem Land und auf der Welt, das zu erhalten sich lohnt. Man muss es nur sehen (wollen).

Fnord

26. September 2017 16:29

@deutscheridentitärer: Eventuell sollten Sie sich in anderen Kreisen bewegen. Studenten der Geschwätzwissenschaften, angehende Sozialingenieure und Medienproletarier sind kein repräsentativer Durchschnitt. Hier, im kartoffel- und rübenlastigen Umland um Frankfurt, gibt es durchaus noch junge Männer, die weder faul noch arbeitsscheu sind - diese haben sich aber auch zumeist für's Handwerk entschieden und den Weg der Akademidiotisierung bewußt nicht beschritten. Zugegeben, die meisten sind mehr oder minder unpolitisch, haben aber ein gesundes Gespür für richtig und falsch, was sie häufig zu natürlichen Verbündeten macht, obwohl sie das Etikett "Rechts" für ihre Instinkte ablehnen würden. Es ist immer leicht, als Durchblicker (nicht bös' gemeint) die Schlafschafe zu verachten. Aber nur die Wenigsten sind in unseren Zeiten, und insbesondere im Westen, gemäß des weiten Klammerbegriffs "Rechts" sozialisiert worden. Viele, mich inbegriffen, mußten und müßen sich aus dem Alt-68er-Mukus herausstrampeln und das ist meist eine langwierige und bisweilen recht einsame Angelegenheit. "Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen." - viele der Turbohedonisten ersticken das unbestimmte Gefühl, das etwas nicht stimmt, im Rausch der Endorphine. Natürlich wird gegen Rechts, gegen die Ernsthaftigkeit, gegen Erkenntnis und Realität gekeilt, denn wer will schon freiwillig unglücklich sein? Und wenn man dann sein Haupt aus dem zeitgeistigen Kleb erhebt, wohin mit dem unweigerlich aufwallenden Zorn? Auf die Puppenspieler zielen, nicht die Puppen richten; die Überzeugungstäter, die echten Feinde des Eigenen, sie sind es, die den sengenden Furor spüren müßen. Auf die traurigen, umerzogenen Seelen spucken, schafft nur weitere Überzeugungstäter.

Heinrich Brück

26. September 2017 16:36

In diesem politischen System stehen die Medien über den Politikern. Das demokratische System dieser Façon nutzt die Massenmanipulation, ausgespielt gegen individuelle Manipulation, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Die Aufgabe des Durchschnittsdeutschen war es schon immer, sich um sein Auskommen und seine Familie zu kümmern, was in einem ihm positiv eingestellten System ohne große Bedenken möglich wäre. Es kann auch nicht seine Aufgabe sein, gegen die politische Überforderung erfolgreich vorzugehen. Um mit der Demokratie die Massen reinlegen zu können, muß schon eine gewissen Intelligenz vorhanden sein, sonst würde der demokratische Hochmut nicht in allen westlichen Demokratien so gut funktionieren. Die Fakten sind abstrakt für die Masse nicht zu eruieren. Die "politische Unzurechnungsfähigkeit" ist eine Grundkonstante durch die Geschichte der Menschen und auch nicht weiter schlimm. Katastrophal wird es erst dann, wenn die Masse zur Wahl geschickt wird. Daran läßt sich schon deshalb nichts ändern, weil in einer demokratischen Erziehung eine Verbindung zwischen Wahlkreuz und Politik suggeriert wird; als ob der Bäcker die Entscheidungen des Milliardärs beeinflussen könnte? Kann auch in der besten Demokratie, im schönsten Sozialstaat, niemals passieren!

Jette

26. September 2017 17:34

"Es wird dem Durschnittsdeutschem sehr schwer gemacht..."

Leider kann ich Herrn Wiesbergs Worte nur bestätigen. Beruflich habe ich viel mit Menschen aus den unterschiedlichsten Berufen zu tun. Wie oft  entwickelten sich in den letzten Wochen  Gespräche mit diesen Leuten, natürlich blieb die AfD nicht unerwähnt. Und  wie oft traf ich dann auf völlige Ahnungslosigkeit und Unkenntnis bei meinem Gegenüber. Als gewichtige Untermauerung seiner vorgetragenen Meinung erklärte mir dann manch Einer: Das haben sie doch im Fernsehen gezeigt, oder: Das hat doch in der Zeitung gestanden!  Ich wurde mehrmals  mit offenen Augen angestarrt, wenn ich den Versuch unternahm auf  alternative Quellen  hinzuweisen. Richtig geheuer erschien dies manchem Zeitgenossen nicht!

Gotlandfahrer

26. September 2017 17:37

@ deutscheridentitärer:

"Das liegt daran, dass der deutche Volkscharakter stets sehr bedenkliche Züge aufgewiesen hat"

Ich glaube nicht daran, dass uns Deutschen per se ein Mehr an Bedenklichem anhaftet als der menschlichen Natur an sich. Ich gehöre auch zu denen, die nicht so gern Parallelen ziehen zwischen dem Denunziantentum im Dritten Reich und dem heutigen. Zu Letzterem: Hier handelte es sich damals um sicher im Einzelfall charakterloses Handeln, jedoch in einem Kontext eines auf Gruppenerhalt (erfolglos) angelegten Unterfangens. Hier lässt sich ein redlicher Ansatz wenigstens hinein interpretieren, wenn man bedenkt, dass gleichzeitig Menschen der Gruppe bereit waren, ihr Leben für die Gruppe zu geben. Die heutige Situation verhält sich hierzu diametral entgegengesetzt: Es ist ein Unterfangen, dass auf Gruppenzerstörung angelegt ist ohne dass sich hierfür jemand mit seinem Leben einsetzt. Da lässt sich nichts redliches hineindenken. Dies Beispiel als ein Indikator dafür, dass bezüglich Volkscharakter hier keine Kontinuität erkennbar ist, selbst wenn man aus dem Beispiel diejenigen herausrechnet, die sich angesichts ihrer für die Sache verlorenenen Leben heute genetisch nicht mehr abbilden würden. Die Vererbungslehre zwingt auch nicht zur Verzweiflung dahingehend, dass mit den Guten von damals jede Möglichkeit zum heldenhaften Handeln aus unserer Population entschwunden ist. Vielmehr glaube ich, dass uns im Volkscharakter sicherlich überdurchschnittlich Hang anhaftet, eine Sache um ihrer selbst Willen zu tun. Auch die deutsche Gründlichkeit schlägt sich in der Intensität der Wirklichkeitsverweigerung nieder. Aber am Ende reagieren wir Deutsche im Durchschnitt doch wohl eher wie alle Menschen auf die individuelle Belohnungsschemata, die uns umgeben, wechselwirkend beeinflußt wesentlich auch dadurch, welche moralischen Präferenzen wir in Kindheit und Jugend ausbilden konnten. In Konsequenz heißt das, und darin widerspreche ich ähnlich wie Sie ebenfalls dem obigen Artikel, dass die Heilung des Gemeinwesens nicht eine Frage der zeitlichen Durchdringung der Kommunikation an lediglich begrenzt aufnahmefähige Akteure ist. Dies würde bedeuten, dass der Tropfen lediglich den Stein aushölen muß, der an sich von der notwendigen inneren Struktur angelegt ist. Vielmehr ist es die innere Struktur (des Anreizschemas, nicht des  Volkscharakters), der die Tropfen entstehen lässt. Das Anreizschema muß sich erst durch Austrocknung der Belohnungsströme totlaufen, bevor aus Tropfen ein Tsunami wird.

deutscheridentitärer

26. September 2017 17:45

"Darf ich als Quintessenz Ihrer Aussage entnehmen, dass nur Feiglinge lebendig aus einem Krieg zurückkommen? "

Natürlich nicht. Wohl aber fällt die heroische Elite, dienigen mit überschießender idealistischer Kraft, in überproportional starker Weise. Das erscheint mir unmittelbar einleuchtend.

" aber das hier empfinde ich wirklich als beleidigend"

Trotz dessen, dass Sie FDP gewählt haben (eigtl. der Gipfel der Dummheit), können Sie sich getrost ausgenommen fühlen, Ihre Beiträge zeugen von einem hohen Bildungs- und Intelligenzniveau

"über deren Leben wissen Sie nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts, außer dass sie in diesem Forum kommentieren"

Wer hier kommentiert, ist zumindest unzufrieden damit, als Volk aus der Geschichte auszutreten. Damit hat er schon weit mehr Wert gezeigt als der Durchschnittsdeutsche.

"und anscheinend alle Ostdeutschen; warum eigentlich? sehen die da alle aus wie frisch aus dem Lebensborn, gepaart mit einem IQ von 135? wäre mir neu"

Zwar sind Ostdeutsche bedeutend freundlicher und angenehmer im Umgang als Westdeutsche, aber darauf will ich gar nicht hinaus. In Sachsen ist die AfD stärkste Kraft. Das heißt die grundlegenden Funktionen des Menschseins wie der Selbsterhaltungstrieb funktionieren im Osten noch.

" es gibt doch so vieles in diesem Land und auf der Welt, das zu erhalten sich lohnt. Man muss es nur sehen (wollen)."

Das ist doch einfach nur noch grotesk. In welchen Kreisen bewegen Sie sich denn bitte, um sich so eine Meinung leisten zu können?

" Hier, im kartoffel- und rübenlastigen Umland um Frankfurt, gibt es durchaus noch junge Männer, die weder faul noch arbeitsscheu sind - diese haben sich aber auch zumeist für's Handwerk entschieden und den Weg der Akademidiotisierung bewußt nicht beschritten. "

Es gibt überall noch Restbestände der alten Ordnung, das stimmt. Das stimmt im Kontrast dann nur umso trauriger. Ungefähr die Hälfte der Schüler machen Abitur und studieren. Und natürlich ist "der Deutsche" im weltweiten Vergleich immer noch unglaublich fleißig. Aber das schwindet mit jeder Generation mehr und wird bald ganz verschwunden sein, genau wie "der Deutsche" als solcher. Vielleicht aber auch nicht, das kann man ja nicht wissen. Ich habe allerdings den Verdacht, dass wir uns zu den Deutschen von 1870 verhalten wie die heutigen Griechen zu denen der Antike.

Gotlandfahrer

26. September 2017 17:52

 @ John Haase:

Ihre Überschlagsrechnung ist klasse. 1 Million ist in der Tat ein Bestand, mit dem sich Staat machen ließe. Meine Hoffnung lautet ebenfalls, dass die Kopfzahl der deutschen Jugendlichen im 18. Jahrhundert auch nicht größer war. Natürlich waren die nicht von einer Übermacht destruktiver Marodeure umgeben wie heute. Aber die Marodeure werden aussterben, weil sich ihre Energiezufuhr von alleine erledigt. Und solange auch nur zwei unbeugsame Pärchen übrigbleiben kann das der Anfang eines neuen deutschen Geschlechts (nicht im Gendersinne das 90ste...) sein.

@ Thor v. Waldstein:

Die Kantianer haben an der Misere nicht unerheblichen Anteil. So wie ich als Oberflächenphilisoph verstehe, hat Kant, um eine Antwort auf die englischen Aufklärer zu geben, die sich (ggf. ohne es zu beabsichtigen) anschickten, Gott mittels der Naturwissenschaften hinterfragbar zu machen, ihnen mittels der Botschaft 'nutze Deinen eigenen Verstand' (er drückte es umfänglicher aus, als ich jetzt in dieser 'Zusammenfassung') eine Begrenzung auferlegen wollen, um Gott (und König) nicht anhand der Naturwissenschaften scheitern zu lassen. Die Nutzung des 'eigenen Verstandes' soll nach Kant ja (außer ich unterliege einer Fehlinterpretation) erfolgen, weil Wahrheit nicht mit Mitteln der (englischen) Aufklärung objektiv messbar ist. Das ist im Grunde eine ebenfalls sehr vernünftige Ansicht, sie hat jedoch den Nachteil, dass sich aus ihr am Ende jede Derrida'sche Dekonstruktion ableiten lässt. Denn wenn jeder seinen eigenen Verstand nutzen muss, kann auch jeder zu anderen Ergebnissen kommen. Kant wollte damit das Gottesbild schützen, hat damit aber versehentlich das Tor zum Relativismus aufgestossen. Nicht umsonst verehrten die Horden der roten Armee an Königsberg nichts und niemandem, außer das Grabmal Kants, der ihrer selbstreferenziellen Ideologie die Vorstufen ebnete. Sie wussten schon, was sie an ihm hatten.

herbstlicht

26. September 2017 18:15

@deutscheridentitärer 26. September 2017 11:10 schrieb:

"Mit dem zweiten Weltkrieg wurde der Teil unseres Volkes, der genetischer Träger dieses Heroismus war, und seine geistigen Vorraussetzungen vernichtet, so dass wir mit dem duckmäuserischen, feigen Teil übrig blieben, Anwesende ausgenommen. .... PS.: Das Gesagte gilt nur für Westdeutschland"

Ah?  Gibt es irgendwelche Belege dafür, daß der Blutzoll aus dem Gebiet der DDR geringer gewesen sei als der Westdeutschlands?

RMH

26. September 2017 18:41

"Ich sehe überall nur noch Fette, Dumme, Hässliche, Zerpiercte, Verwahrloste. ... PS.: Das Gesagte gilt nur für Westdeutschland."

"Zwar sind Ostdeutsche bedeutend freundlicher und angenehmer im Umgang als Westdeutsche, aber darauf will ich gar nicht hinaus. In Sachsen ist die AfD stärkste Kraft. Das heißt die grundlegenden Funktionen des Menschseins wie der Selbsterhaltungstrieb funktionieren im Osten noch."

@deutscheridentitärer, ich finde, Sie idealisieren hier die Bevölkerung der "fnL" etwas zu sehr. Gerade, was seltsame Moden, Körperschmuck (Piercings) und Tatoos angeht, könnte der Geschmack in diesen Gegenden häufig etwas dezenter und distinguierter ausfallen, insbesondere die jungen Damen könnten mit Haarfärbemitteln und den weiteren Elementen des "porn chic" geschmackvoller umgehen (habe beruflich seit vielen Jahren dort regelmäßig zu tun und meine, dass ein bisschen beurteilen zu können -  die regelmäßigen Glossen von E.K. geben hierzu ja auch immer wieder einmal Hinweise). Und freundliche Menschen findet man überall, genauso, wie unfreundliche, wobei der unfreundliche Anteil mittlerweile überwiegend zu werden scheint, was aber - neben der in ganz Deutschland zurückgehenden guten Erziehung - auch ein Stück weit Selbstschutz sein kann. Aber: Es geht immer noch um das ganze Deutschland - mit all seinen Stärken und Schwächen und regionalen Unterschieden (genau das macht Deutschland ja aus: Es war bereits unabhängig von größeren Zuwanderermengen kulturell vielfälltig bzw. darin liegt etwas "spezifisch" deutsches ;) ). Aber evtl. werden ich auch langsam etwas zu altersmilde.

Michael Wiesberg

26. September 2017 19:15

@ Thor von Waldstein

Lieber Herr Doktor v. Waldstein,

besten DANK für Ihre wie immer sehr lesens- und nachdenkenswerten Ausführungen, insbesondere auf den "Rousseauismus der Rechten" (Maschke); eine Warnung, die mir, wie ich zugeben muß, nicht mehr präsent war. Ein Grund mehr, einmal wieder bei Maschke nachzulesen.  Möglicherweise habe ich den "demokratisch Unzurechnungsfähigen" doch etwas zu viel Verständnis entgegengebracht.

Ihnen weiter eine gute Zeit und herzliche Grüße,

Ihr Michael Wiesberg

Marc_Aurel

26. September 2017 21:23

Möglicherweise ist die politische Unzurechnungsfähigkeit eines Teiles des Volkes unter anderem auch darin begründet, dass Politik und zum Beispiel auch Geschichte, recht trockene Themenfelder sind, die sich einem auch nicht mal eben schnell über Nacht erschließen. Selbst im heutigen multimedialen Zeitalter, in dem fleißige Aktivisten in den alternativen Medien diese Themengebiete unermüdlich beackern und Informationen hübsch und aufwendig aufbereitet entweder als kompakten Videoclip, als Blog oder als Webseite präsentieren, bedarf es dennoch einer gewissen Passion um sich dort Stück für Stück hinein zu fräsen. Wer kein grundsätzliches bzw. tieferes Interesse daran hat, wird seine Freizeit anderweitig nutzen und greift dann eben, wenn er doch einmal etwas politisches entscheiden muss, zum Fastfood des Mainstreams, das ihm ja überall leicht zugänglich serviert wird und das nur einen Knopfdruck weit entfernt ist. So mancher, der sein Defizit auf diesem Gebiet erkannt hat und beginnt, zumindest ein grundsätzliches Interesse zu entwickeln, scheitert auch einfach an der Vielfalt und Breite des Angebots und an der Frage, welcher Quelle er nun wirklich vertrauen kann, zumal die ersten 10-15 Treffer bei Google ja meistens zur Wahrheitspresse führen, ganz abgesehen davon das die Qualität alternativer Quellen, wenn er denn bis zu diesen durchdringt, stark schwankt. Ich würde es vielleicht nicht ganz so absolut ausdrücken wie Machiavelli, der dem Volk keine besondere politische Müdigkeit zutraute,  aber zumindest ein Teil des Volkes ist wohl dauerhaft darauf angewiesen, was politische und historische Themen betrifft, von jemanden, der es hoffentlich gut meint oder auch nicht, am Händchen genommen und auf schmalen Pfaden durch den Sumpf geleitet zu werden. Demokratie überfordert eben auch einige Zeitgenossen. Im Grunde ist es eigentlich auch unerheblich ob Desinteresse, Zeitmangel, Faulheit, falsche Prioritätensetzung, Gruppenzwang, Gewohnheit, Ignoranz, Einfältigkeit, Hilflosigkeit, massive Indoktrination oder andere Ursachen für den Unwillen sich politisch (wirklich) zu bilden die Ursache sind, das Ergebnis bleibt dasselbe: ein Kreuz an der falschen Stelle. Die Frage ist, was kann man dagegen tun.

tOm~!

26. September 2017 22:42

Leserkommentare bei E&R, da reden sie ständig über uns:

"L’Allemagne est une démocratie véritablement représentative : toutes les opinions sont représentées au Parlement car ils ont la PROPORTIONNELLE, leurs législatives ne sont pas truquées comme en France . Merkel vient d’obtenir 33% des sièges au parlement, donc comme d’habitude il y aura gouvernement de COALITION : en France le "Président" s’appuie sur une majorité absolue de députés, mais cette majorité est toujours ILLEGITIME . Tant que les Français ne l’auront pas compris rien ne changera . Pas de chômage en Allemagne, les gens ne peuvent profiter du système français où c’est à qui tirera le plus sur la corde des indemnités chômage . 250 milliards d’euros d’excédent commercial pour l’Allemagne, 50 milliards de déficit pour la France ! Le seul point noir c’est le taux de fécondité des Allemandes : 1,5 ce qui implique que la population germanique diminue . Deutschland Erwache !"

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"Excusez-moi mais en lisant l’article, je ne vois pas de tragédie. Evitons de comparer les carottes et les navets. Visiblement, l’Allemagne a su éviter nombre de tares et dérives françaises, ce qui peut expliquer une certaine "apathie" des allemands. Si malaise Allemand il y a, il me semble assez éloigné du malaise français, même si ses origines sont identiques."

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"Quand on a perdu 2 guerres mondiales et surtout après la 2 éme ,on baisse la tête et on travail pour trois fois rien,comme des esclaves. Si le taux de natalité en Allemagne est si bas c’est bien que les gens sont trop épuisé pour avoir envie de s’occuper des enfants,et qu’ils ne gagnent pas assez bien leur vie,femmes compris,mais avant d’avoir ce genre de constat aux infos ou de la bouche des politiques ,il va s’en passer du temps..super modèle."

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https://www.egaliteetreconciliation.fr/Le-modele-economique-et-social-allemand-une-tragedie-47757.html

Die in Israel geborene Avigail Abarbanel bezeichnet es in genauer Wiederholung dessen, was das IMT angeklagt und verurteilt hat als *Crime against Humanity*, gegen den Willen der autochthonen Bevölkerung in einem Gebiet ausländische Bewohner anzusiedeln.

nom de guerre

26. September 2017 22:48

@ deutscheridentitärer

>>Trotz dessen, dass Sie FDP gewählt haben (eigtl. der Gipfel der Dummheit), können Sie sich getrost ausgenommen fühlen, Ihre Beiträge zeugen von einem hohen Bildungs- und Intelligenzniveau<<

Dann habe ich ja noch mal Glück gehabt ;-) Und es ist nicht der Gipfel der Dummheit, aber es steht Ihnen natürlich frei, das anders zu sehen.

>>Wohl aber fällt die heroische Elite, dienigen mit überschießender idealistischer Kraft, in überproportional starker Weise. Das erscheint mir unmittelbar einleuchtend.<<

Ich will nicht in Abrede stellen, dass das sein kann. Da ich selbst dankenswerterweise noch keinen Krieg erlebt habe, kann ich es letztlich nicht beurteilen – aber Sie auch nicht. Als Verallgemeinerung leuchtet es mir nicht ein. Vor rund 15 Jahren habe ich die Stahlgewitter gelesen. Wenn dort die Besetzung (nennt man das so? hab’s inzwischen vergessen) eines Schützengrabens versucht, den gegnerischen zu erobern, ist es logisch, dass von den Angreifern viele fallen. Ist das dann heroisch oder sind die nicht vielleicht doch eher bloß der Kugel, die sie trifft, „im Weg“? Ich weiß nicht, ob Sie noch diese Familienfeiern kennen, bei denen die älteren Männer unweigerlich anfingen, vom Krieg zu erzählen. Bei uns haben die „Alten“ das früher jedenfalls gemacht (bis auf die, die sich zu dem Thema äußest hörbar ausschwiegen) und ich habe aufgrund dessen oder auch anhand von Feldpostbriefen, die ich gelesen habe, rückblickend den Eindruck, es war aus Sicht der Teilnehmer meist nicht heroisch, wenn jemand nicht mehr nach Hause kam, sondern fieses Pech. Pech, weil man getroffen wurde, Pech, weil man nicht UK gestellt worden war (oder zunächst schon, nach dem verlorenen Afrikafeldzug aber dann doch wieder eingezogen wurde), Pech, weil man in den Abruzzen nachts und wegen möglicher Angriffe ohne Licht einen LKW fahren musste (der dann einen Abhang runterstürzte – mit tödlichem Ausgang) oder Pech, weil eine Verwundung nicht schnell genug behandelt werden konnte. Die einzige Heldentat, die mir erzählt wurde, ist die Geschichte eines entfernten Onkels (der das nicht selbst berichtet hat, obwohl er ansonsten recht viel sprach), einem Feldwebel, der einen verwundeten ganz jungen Soldaten unter Beschuss auf dem Rücken weggetragen und dadurch gerettet hat. Wäre diese Tat heldenhafter, wenn er dabei getroffen worden und beide tot gewesen wären oder wird sie durch den tatsächlichen Verlauf (er hat den Krieg überlebt und seinen Genpool, auf den Sie ja anspielen, auch ganz gut weitergegeben) weniger heroisch?

>>" es gibt doch so vieles in diesem Land und auf der Welt, das zu erhalten sich lohnt. Man muss es nur sehen (wollen)."

Das ist doch einfach nur noch grotesk. In welchen Kreisen bewegen Sie sich denn bitte, um sich so eine Meinung leisten zu können?<<

Komische Frage. Nach meiner Selbsteinschätzung bewege ich mich in wenig bemerkenswerten Kreisen. Ich „leiste“ mir diese Meinung, weil ich es nicht für zielführend halte, andauernd überall nur Negatives zu sehen. Machen Sie doch zum Beispiel mal einen Spaziergang in der Natur – auf die Frage, was es Erhaltenswertes gibt, antwortet meine Schwester übrigens: „Gänseblümchen“ (sie meint das ernst und ich stimme ihr zu) – und schauen Sie sich alles an oder hören den Vögeln zu. Ich gebe zu, Windräder, Autobahnen und anderes in der Art machen das nicht überall zum Genuss, aber umso mehr gilt es die relativ unberührten Stellen zu erhalten. Was gibt es noch? Unseren dörflichen Kulturverein, der unter anderem ein winziges Museum betreibt. Und auf einer allgemeineren Ebene: Unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat. Oder dass bei uns zumindest theoretisch niemand hungern muss und Frauen nicht mehr beim Kinderkriegen sterben. Nichts davon ist selbstverständlich und nichts davon schmeißt man einfach weg, auch nicht gedanklich.

sven h.

26. September 2017 22:57

@ John Haase . Ihr Punkt 3 erntet meine volle Zustimmung. Ich höre ständig in der Arbeit so Sätze wie "AFD spricht Probleme an,blabla", aber gewählt hätte man sie nicht. Was für Feiglinge oder Dumme? Ja, diese 1 Million sind unsere Leute. Zur Not reicht mir das. Wir brauchen Vertrauen untereinander! Schwarzgelngrün wird nicht funtionieren und nächstes Jahr wird die AFD stark in Bayern. In Langwasser (ein Ortsteil von Nürnberg) hat die AFD > 24% und dort habe ich kaum AFD Plakate gesehen, war alles mit LINKEN Plakaten zugestellt.

cnahr

26. September 2017 23:16

Rein deutsche Introspektion ist irreführend. Nationaler Selbsthass ist weitverbreitet im US-Einflußbereich, von Amerika selbst bis Kanada, Großbritannien, Schweden. Der entscheidende Unterschied ist die Zugehörigkeit zum UdSSR-Reich bis zu dessen Kollaps. Dort ist der Widerstand gegen den Volksaustausch wesentlich lebendiger. Das ist kein genetischer Faktor, sondern jahrzehntelange Propaganda. Was das Problem nicht unbedingt einfacher macht.

Ruewald

27. September 2017 00:53

Als Ergänzung zu der treffenden Formulierung  von Botho Stauß „das Regime der telekratischen Öffentlichkeit ist […] der umfassendste Totalitarismus der Geschichte“ sei auf die folgende durch die höchst verdienstvolle Schweizer Institution, «Swiss Propaganda Research», veröffentlichte umfangreiche Studie hingewiesen:  «Die Propaganda-Matrix: Wie der CFR (=Council of Foreign Relations) den geostrategischen Informationsfluss kontrolliert». https://swprs.org/die-propaganda-matrix/

https://seniora.org/de/politik-wirtschaft/deutschland/1075-system-merkel-wie-lange-noch

Diese Studie müsste Pflichtlektüre in allen um Realitätsbewusstsein bemühten Bürgerrunden und Studienseminaren sein. Gut belegt und mit anschaulichen Graphiken legt die Studie dar, wie nicht nur deutsche Medien ins Netzwerk des CFR eingebunden wurden und sind, sondern auch NGOs, Denkfabriken und Experten, Militär, Geheimdienste, Regierungen, Hollywood, PR-Büros, Nachrichtenagenturen, Medieneigentümer und Chefredakteure und einzelne Journalisten, etc. Das Netzwerk des Councils kann von einer verdeckten Operation (z.B. Gladio) bis hin zur medialen Bericht­erstattung eine ganze Ereigniskette dirigieren und so eine künstliche Realität erschaffen, mit der sich die Öffentlich­keit nahezu beliebig lenken lässt. Die Nachrichtendienste dienen als Propaganda-Multiplikatoren. Besonders subtil ist die Strategie der "seriösen Medien": Seriöser Journalismus bildet überhaupt erst die Grundlage für die Glaubwürdigkeit der traditionellen Medien, auf deren Basis dann gezielt und wirkungsvoll geopolitische (und andere) Propaganda lanciert werden kann. Denn der arglose Leser und Zuschauer hat kaum eine Chance, zwischen zwei ehrlichen Beiträgen die geschickte Manipulation zu erkennen oder auch nur zu erahnen. Dadurch erhellt sich vielleicht das Paradox, daß überdurchschnittlich hoher IQ (bei akademisch Ausgebildeten) erschreckend wenig mit "politischer Zurechnungsfähigkeit" korreliert. Die "gebildeten" Leser halten z.B. die Zeit und die FAZ für seriöse, zuverlässige Informationsquellen, ohne die subtile Manipulation zu gewärtigen.

deutscheridentitärer

27. September 2017 01:05

"Dann habe ich ja noch mal Glück gehabt ;-) Und es ist nicht der Gipfel der Dummheit, aber es steht Ihnen natürlich frei, das anders zu sehen."

Haben Sie nicht den Fernsehspot über die unternehmerischen Ambitionen des 18-jährigen Lindner gesehen? Wie können Sie so eine Karrikatur wählen? Die FDP wäre in einer normalen Welt eine ehrbare Partei, war sie auch mal, in einer Zeit, in der sie wahrscheinlich ihr Weltbild geprägt haben. So wie Dinge heute aber nun mal liegen, ist es absurd, in einer Stimme für die FD etwas anderes zu sehen als eine Stimme für das antideutsche Parteienkartell (die "87%). Was Sie zum Sterben im Krieg gesagt haben stimmt alles, aber es ist doch offensichtlich, dass die Tapferen im Angriff vorangehen und in der Verteidigung als Letzte ausharren. Das wirkt sich statistisch eben aus. Dass diese Theorie angesichts der europa- und amerikaweiten Verbreitung des ethnischen Selbsthasses wenigstens nicht hinreichend ist, haben andere Kommentatoren ja bereits dargelegt.

" Machen Sie doch zum Beispiel mal einen Spaziergang in der Natur – auf die Frage, was es Erhaltenswertes gibt, antwortet meine Schwester übrigens: „Gänseblümchen“ "

Ja, da stimme ich Ihnen völlig zu. Denn die Natur zeichnet sich ja nicht zuletzt dadurch aus, dass man in ihr vom Anblick der Zeitgenossen verschont bleibt. Ich entnehme ihren Auführungen außerdem, dass Sie in ländlicher Umgebung wohnen. Dann können Sie sozusagen nicht richig mitreden - die Degeneration konzentriert sich natürlich in der Stadt und ist dort auch viel aufdringlicher. Aber ich will Ihnen ihre Sicht nicht schlecht reden. Wenn Sie das so sehen, gut für sie, ich würde durchaus wünschen ich könnte das auch. Das niemand mehr hungern muss ist allerdings die Wurzel allen Übels, ich sage das ohne rethorische Übertreibung. Wer nie mit Not und Mangel konfrontiert wird, atrophiert. Ein gesunder Wuchs und eine gesunde Entwicklung ist nur gewährleistet, wenn ein Organismu Widrigkeiten überwinden muss. Dass fehlt, und deshalb blühen überall die Degenerationserscheinungen auf. Das immerhin findet absehbar sein Ende, und das ist bereits mehr als ich vor 10 Jahren erwartet habe. (Ich nehme an, dass Sie dem nicht zustimmen werden, aber ich bin jung genug um wirklich im kompletten Überfluss aufgewachsen zu sein, und ich habe die schädigenden Wirkungen an mir selbst und all meinen Altersgenossen erlebt. Bereits Ernst Jünger hat gesagt, seine Generation sei durch eine zu liberale Erziehung verhunzt, aus unserer Warte ein schlechter Witz)

Ruewald

27. September 2017 01:14

Eine bemerkenswerte Begebenheit über die Macht der Medien ex negativo. Meine Mutter ist 96 (Jahrgang 1921), war Lehrerin, ist jetzt blind, schwerhörig, seit einigen Jahren weder Fernsehen noch Radio. Ich fragte ihre Meinung zu den 38 Fragen (die für sie nicht relevanten wurden übersprungen) des Wahl-o-Mat ab, ohne sie zu beeinflussen. Die Begründungen ihrer Antworten waren vernünftig, Demenz ausgeschlossen. Die Auswertung ergab das verblüffende Ergebnis: Übereinstimmung  über 80% mit NPD bzw. fast 70% mit AfD. Mein Erklärungsversuch: sie hat aus ihrer sehr langen Lebenserfahrung, ihrem gesunden Menschenverstand und ihrem "Bauchgefühl" heraus geurteilt, unbeinflußt durch Medienpropaganda. Interessantes Nachspiel: wir teilten dies einer ihrer Freundinnen mit; diese ist 20 Jahre jünger, dürfte leicht Überdurchschnittsbürgerniveau repräsentieren. Sie war "schockiert", und sie sagte, sie hätte "furchtbare Angst vor der AfD". - So wird Angst durch die Medien geschürt, und die Unzurechnungsfähigen merken das überhaupt nicht.

tOm~!

27. September 2017 01:48

Sehr verehrter Herr Wiesberg,

wie richtig Ihre Beobachtungen sind, erlebe ich jeden Tag im Konzern. Nicht in "der Firma", die manch Alteingesessene offenbar immer noch verträumt im Hinterkopf haben. Und die nun nach und nach durch Fremdvolk ersetzt werden, die Rente und ihren Lebensabend bereits planen. Die passende Begleitmusik dazu spielen Zeitungen wie die BILD und Fernsehsender wie RTL. Es ist eine Sisyphosarbeit gegen die sogenannte „telekratische Öffentlichkeit“ anzukämpfen und man muß sich den herkömmlichen Westdeutschen genau so wie einen Müllcontainer vorstellen, wo lediglich Abfall und Dreck reingekippt wird. Propagandamüll eben. Sicherlich können sich die mitlesenden Damen und Herren leicht vorstellen, was dabei herauskommt?

"Die AfD hat keine Zukunft"

"Die AfD muß nun erstmal beweisen, daß sie konstruktiv arbeiten kann"

"Manche Abgeordnete aus der AfD kommen vom äußerst rechten Rand" ( Darauf stellte ich vor mehreren Kollegen scherzend klar, daß ich auch von dort komme, trotz Code of Conduct! )

"Ja, aber die AfD..." ( Wie beherzt Bundesdeutsche doch widersprechen können, wie dressierte Hunde, ich verweise ungern auf die Köterrasse, aber an dieser Stelle muß es mir gestattet sein! )

Abschließend noch eine sehr vielsagende Perle, ein Bonmot von erlesener Güte:

"Mir geht es doch gut"

Noch Fragen? Täglich gilt es, einen riesigen Ekel zu überwinden und man arbeitet sich an diesen demokratischen Propaganda-Müllcontainern ab, wo man nur kann. Zur aktuellen Lage waren junge Familienväter gefragt - die wenigstens zuhören und bei denen ich völliges Verständnis habe, daß sie sich nicht Nonstop mit Politik beschäftigen möchten/können -  warum sie mir denn nicht wenigstens widersprechen und die beste Antwort kam von einem Kollegen, der in der Frühstückspause trocken anmerkte, wer nichts gegessen hat, kann auch nicht mit...

Bones

27. September 2017 12:25

Auch wenn es einigen auf die Nerven gehen wird, möchte ich an dieser Stelle noch einmal um Verständnis für die FDP-Wähler werben, die in übertriebener Weise stigmatisiert werden. deutscheridentitärer spricht etwa vom "Gipfel der Dummheit".

Aus meiner Sicht liegen die Dinge so: Der Einzug der AfD in den Bundestag mit einem ordentlichen Wahlergebnis ist sehr erfreulich. Er darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß eine Oppositionspartei keine Entscheidungen bewirken kann; diese werden von den Regierungsparteien getroffen.

Auf manchen Gebieten bedarf es eines raschen Handelns der Bundesregierung. Besonders die Migrationsproblematik darf nicht vier Jahre lang verschleppt werden. Hier dürfte wohl allseits Einigkeit bestehen. Von der Fortsetzung einer Großen Koalition wäre in diesem Punkt nichts Gutes zu erwarten. Hoffnung hätte dagegen "Schwarz-Gelb" gegeben. Die CSU propagiert die Obergrenze, die FDP ein Einwanderungsgesetz. Beide Konzepte könnten dazu beitragen, der unkontrollierten Zuwanderung Einhalt zu gebieten. Hätten die 25% Nichtwähler wenigstens zur Hälfte den "Gipfel der Dummheit" erklommen und ihre Stimme der FDP gegeben, so wäre diese jetzt die zweitstärkste Kraft nach der Union und könnte mit dieser unproblematisch die besagte Koalition bilden.

Umgekehrt gewendet: Hätte es die "Dummen" nicht gegeben, die FDP gewählt haben, wäre diese dem Bundestag ferngeblieben und die Union stünde jetzt (nachdem die SPD glücklicherweise gekniffen hat) ohne Koalitionspartner da.

So wie die Dinge liegen, reicht es nicht für "Schwarz-Gelb", wohl aber für "Jamaica". Mit den linksversifften Grünen werden sich die Verhandlungen in der Flüchtlingsfrage allerdings schwierig gestalten.

Der Hinweis auf das Video mit dem 18jährigen Christian Lindner überzeugt mich übrigens nicht. Waren mir nicht alle einmal jung und mit 18 Jahren noch etwas unreif? Ich denke nicht, daß man ihm eine Jugendsünde heute noch nachtragen sollte.

 

nom de guerre

27. September 2017 14:38

@ Bones

Das sehe ich genauso. Ich hätte mir auch noch mehr „Dumme“ gewünscht, dann wäre die Erwartung, dass zukünftig eine bessere Regierungspolitik gemacht werden kann, realistischer. Mit den Grünen erkenne ich nicht so richtig, wie es gehen soll.

@ deutscheridentitärer

>>Haben Sie nicht den Fernsehspot über die unternehmerischen Ambitionen des 18-jährigen Lindner gesehen? Wie können Sie so eine Karrikatur wählen?<<

Die Betonung liegt hier auf „18 Jahre alt“ – der Rest dürfte selbsterklärend sein. Und jetzt schauen wir mal, was Lindner mit 38 kann und tun wird. Vernünftige Ideen, gerade auch zum Thema Einwanderung, scheint er zu haben. Nebenbei bemerkt haben wir hier in unserer Großgemeinde eine aktive, heute sogar relativ junge FDP, die auf kommunaler Ebene das eine oder andere Positive auf den Weg gebracht hat (und nein, ich lobe mich gerade nicht selbst, ich bin nicht Mitglied). Trotzdem finde ich es gut, dass die AfD als starke Opposition im Bundestag vertreten ist, da sie bei bestimmten Themen definitiv gebraucht wird.

>>Denn die Natur zeichnet sich ja nicht zuletzt dadurch aus, dass man in ihr vom Anblick der Zeitgenossen verschont bleibt.<< Hierbei stimme ich Ihnen ausnahmsweise einmal uneingeschränkt zu – wobei ich im Wald eigentlich immer nur angenehme Menschen treffe; meistens aber in der Tat niemanden. Mitreden kann ich jedoch durchaus, ich habe neulich im Lidl spaßeshalber mit mir selbst „Suche den Deutschen“ gespielt und tatsächlich in dem recht vollen Geschäft außer mir genau noch eine solche Person gesehen. Das heißt, gewisse negative Veränderungen passieren hier schon auch, ich weigere mich aber, nur die wahrzunehmen. Warum sollte ich auch? Dass Sie viele unserer Probleme auf Degeneration infolge von Überfluss usw. zurückführen – ja, man kann das so sehen. Ich würde Ihnen aber eine Lektüre z.B. über das städtische England Mitte des 19. Jahrhunderts empfehlen. Die Lebensbedingungen in den unteren Klassen dürften das Gegenteil von Überfluss und liberaler Erziehung gewesen sein – glauben Sie, das war für irgendwen gut oder daraus sind besonders gesunde (körperlich, seelisch und moralisch) oder aufrechte Menschen hervorgegangen? Allerdings ist Ihre Generation vermutlich wirklich noch mehr im Überfluss aufgewachsen als meine, und ich denke manchmal, das nimmt Ihnen bzw. Ihren Altersgenossen etwas die Fähigkeit, unsere derzeitigen Lebensbedingungen wertzuschätzen. Wer bestimmte unschöne Realitäten weder aus eigener Anschauung noch aus Erzählungen aus erster Hand kennt, kann auch nicht einschätzen, wie es wäre, wenn sie plötzlich wieder da wären. Diesen Eindruck hatte ich schon vor einigen Wochen bei dem Artikel über den Bürgermeister von Venedig, als ich mich über das „Waidmannsheil“ und die angesichts des Themas, wie ich finde, unpassend schnodderige Tonlage des Autors sehr aufgeregt habe. Auch da habe ich mich gefragt, ob der junge Mann eigentlich weiß, was und wovon er redet. Wie auch immer, wir werden hier sicher nicht zu einem übereinstimmenden Ergebnis kommen, was aber auch nicht weiter schlimm ist.

PS: Was die angeblich „zu liberale“ Erziehung von Ernst Jünger und seiner Generation angeht, sollten Sie nicht vergessen, dass er aus einem gut situierten bürgerlichen Elternhaus mit anscheinend eher liberalen Ansichten stammte (die Eltern haben erst geheiratet, als er vier Jahre alt war, das ist für die damalige Zeit schon ziemlich heftig). Die Erziehung eines kleinen Ernst, der 1895 bspw. in irgendeine Arbeiterfamilie im Ruhrgebiet hineingeboren worden wäre, hätte sicher wesentlich anders ausgesehen.

deutscheridentitärer

27. September 2017 17:46

"Er darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß eine Oppositionspartei keine Entscheidungen bewirken kann; diese werden von den Regierungsparteien getroffen. Auf manchen Gebieten bedarf es eines raschen Handelns der Bundesregierung. Besonders die Migrationsproblematik darf nicht vier Jahre lang verschleppt werden. "

In einer normalen Situation wäre dem so. In der jetztigen Situation ist es aber ganz anders. Die "Flüchtlingskrise" ist der einzige Grund dafür, dass die AfD in ihrer jetzigen Form im Bundestag sitzt. Insofern haben die Medien völlig recht damit, dass wir Rechten dankbar für diese Krise sein müssen. Es verhält sich hier ähnlich wie mit den Terroranschlägen. Hier ginge es zwar fehl, von Dankbarkeit zu sprechen, aber doch von Notwendigkeit. Denn: Die Gewalt der muslimischen Einwanderer gegen die europäische Stammbevölkerung geschieht täglich, vormittags in den Schulen, abends und nachts auf der Straße. Ständig wird gemobbt, geprügelt und auch gemordet und vergewaltigt. Aber es interessiert niemanden, die Medien können diese Dinge unterhalb der Wahrnehmungsschwelle in den Lokalteilen halten. Ein Terroranschlag durchbricht die Mauer des Schweigens. Nun sind die Medien der ihnen eigenen Logik ausgeliefert und berichten hysterisch. Endlich werden somit die Folgen der Migrationspolitik für die einheimische Bevölkerung sichtbar. Genauso verhält es sich mit der Flüchtlingskrise, die unbarmherzig die Folgen der deutschen Identitätsschwäche freigelegt hat. Und mehr noch: würden alle Migraten über Nacht aus Deutschland verschwinden, hätte sich nichts verbessert. Es würde lediglich wieder in Ruhe vor sich hin gefressen und vor sich hin kopuliert werden, ohne die störende Bedrohung aus dem Orient, die ein absehbares Ende der Party verhießen hat. Es geht also darum, auf das genaue Gegenteil dessen zu hoffen, was man normalerweise erhoffen würde, also: Massenmigration, Terror, Islamisierung.

"Ich würde Ihnen aber eine Lektüre z.B. über das städtische England Mitte des 19. Jahrhunderts empfehlen."

Verhungern ist das Schlimmste, zweifellos. Am zweitschlimmsten ist es aber im Überfluß zu verfetten. Zum Glück strebt die Natur immer zum Gleichgewicht. Wir sind hier verfettet und locken nun die hungrigen Armen an. Bald hat es sich dann mit materiellem Überfluss und auch materieller Sicherheit erledigt. Dann wird der ganze Morast hierzulande austrocknen. Was gut und edel ist, entsteht ja nicht, weil gute und edle Leute es anstreben, sondern weil der Druck der Verhältnisse die Leute dazu zwingt, starke, tragfähige Strukturen zu errichten. Der Mensch ist evolutionär zum Bestehen in einer Mangelsituation gemacht. Fällt diese weg, implodiert er wie ein Tiefseefisch, den man an die Oberfläche holt.

Valjean72

27. September 2017 19:05

Wer als Patriot allen Ernstes Hoffnungen in diese FDP setzt, dass sich in Bezug auf die Misere unserer Zeit, etwas grundsätzlich zum positiven bewegen wird -  hat meiner bescheidenen Meinung nach die Zeichen der Zeit (noch) nicht erkannt. Solch einer lässt sich allzu bereitwillig mit Fangbegriffen wie "Einwanderungsgesetz", "Obergrenze" (200'000 pro Jahr?)  oder "gesteuerte Zuwanderung" blenden und dies  unter fataler Verkennung der Dynamik, der wir uns gegenübersehen. Oder aber er ist ein Troll, diese Möglichkeit besteht auch.

Utz

27. September 2017 20:12

Hoffnung hätte dagegen "Schwarz-Gelb" gegeben. Die CSU propagiert die Obergrenze, die FDP ein Einwanderungsgesetz. Beide Konzepte könnten dazu beitragen, der unkontrollierten Zuwanderung Einhalt zu gebieten.

Auch mit Schwarz-Gelb hätte sich nichts geändert. Merkel hätte sich durchgesetzt, auch deshalb, weil die FDP vielleicht ein Einwanderungsgesetz "propagiert", aber nicht um alles in der Welt dahinter steht. Das war jetzt im Wahlkampf ein ganz praktisches Argument um die Wähler abzuschöpfen, die sich nicht AfD zu wählen getraut haben, aber in Wirklichkeit ist gerade der FDP eine Obergrenze nicht wichtig: schließlich war sie schon immer eine Arbeitgeberpartei, und den Arbeitgebern konnten noch nie genug Arbeitslose vor den Fabriktoren stehen. Herausgekommen wäre wahrscheinlich eine Aktion, die etwas bessere Leute AUCH nach Deutschland lockt, ansonsten aber mit vielen Ausnahmen allen Spielraum läßt, die Grenzen praktisch offen zu lassen.

nom de guerre

27. September 2017 23:56

@ Valjean72

Ganz kurz, da Sie das Wort Troll verwenden und damit in dieser Diskussion nur Bones oder mich meinen können (hoffentlich treibt sich Herr Mannelig nicht irgendwo in der Nähe rum; dann bekäme ich es jetzt wirklich mit der Angst zu tun!): Nur weil Ihnen die Kombination Patriot + FDP-Wähler in einer Person offenbar nicht einleuchtet, bedeutet das nicht, dass es solche Menschen nicht gibt. Ich kann auch vieles, was andere Menschen sagen oder meinen, nicht nachvollziehen, aber ich unterstelle ihnen trotzdem nicht, dass sie „herumtrollen“, sondern akzeptiere, dass ihre Ansichten für sie selbst durchaus Sinn ergeben. Nennt sich Toleranz für Andersdenkende und hat sich im Großen und Ganzen bewährt.

@ deutscheridentitärer

Nun ja, belassen wir es dabei, wir müssen schließlich nicht versuchen, einander zu überzeugen.

Schneekette

28. September 2017 00:53

@nom de guerre

„Wir müssen schließlich nicht versuchen, eiander zu überzeugen“

Verzeihung, aber doch! Dieses REGIME hat an den Grundfesten des Rechtsstaates herumgepfuscht, wie noch keines seit 70 Jahren. Dieses Regime hat eine Gleichschaltung produziert, wie sie noch vor wenigen Jahren (Zeiten in denen Sie offensichtlich seelig gefangen sind) nicht einmal vorstellbar war. Dieses Regime hat das Weiterbestehen der eiropäischen Völker zur Disposition gestellt, ja sogar unwahrscheinlich gemacht. Also erzählen Sie mir nicht, wer hier wen nicht zu überzeugen hat, wenn IHRE FDP teil des Regimes war, ist und bleiben wird!

Der_Jürgen

28. September 2017 01:39

@valjean

Genau wie Sie kann ich es nicht fassen, dass es auf diesem Forum Menschen gibt, die für die FDP gestimmt haben. Doch da @nom de guerre und @bones rational argumentieren und auf Einwände in zivilem Ton antworten, gehe ich mit absoluter Sicherheit davon aus, dass sie keine Trolle sind. Im Namen des Pluralismus sollen sie sich ruhig zu Wort melden und ihre Argumente vorbringen dürfen. Böse Absicht ist ihnen unter keinen Umständen zu unterstellen, sondern lediglich eine völlige Verkennung der Lage. Wie man von der FDP oder von der CSU mit ihrer "Obergrenze von 200.000" (was auf eine verlangsamte Form des Volkstods hinausliefe, und den wollen wir überhaupt nicht, weder in rascher noch in langsamer Form) eine grundlegende Veränderung der irrsinnigen Einwanderungspolitik erwarten kann, ist mir ein Rätsel. Doch bitte sehr, jeder soll auf seine Facon selig werden, solange er anderen nicht den Mund stopfen will - und das tun die beiden Foristen ja nicht.

Cacatum non est pictum

28. September 2017 03:54

@Bones

Auf manchen Gebieten bedarf es eines raschen Handelns der Bundesregierung. Besonders die Migrationsproblematik darf nicht vier Jahre lang verschleppt werden. Hier dürfte wohl allseits Einigkeit bestehen. Von der Fortsetzung einer Großen Koalition wäre in diesem Punkt nichts Gutes zu erwarten. Hoffnung hätte dagegen "Schwarz-Gelb" gegeben.

Lassen Sie mich dieses Zitat verwenden, um noch einmal einige grundlegende Irrtümer aufzuzeigen, denen so viele Leute aufsitzen, und zwar nicht zuletzt in diesem Forum. In den Kommentaren zu den AfD-Artikeln der letzten Tage haben sich sogar Foristen handzahm gezeigt, die mir hier als kompromisslose Systemoppositionelle bekannt waren. Wir haben den Krieg verloren und sind spätestens seitdem politisch fremdbestimmt. Es reicht schon fast hin, sich das bewusst zu machen, um die politischen Vorgänge unserer Tage - aber auch die der vergangenen Jahrzehnte - grob zu verstehen. Das parlamentarische Parteiensystem haben die Siegermächte hier eingeführt. Friedrich Romig - ein antaios-Autor übrigens - hat in seinem Werk "Der Sinn der Geschichte" einen Satz formuliert, der bei mir hängengeblieben ist; er schrieb, dass Demokratie ein Volk spalte und deshalb ein ideales Mittel sei, um es von außen zu beherrschen. Die Deutschen waren große Aufhalter der Neuen Weltordnung, und dafür hat man sie in zwei Weltkriegen elendig und grausam büßen lassen. Um jeden zukünftigen Widerstand dieser Art auszuschließen, hat man ihnen die Parteiendemokratie geschenkt. In 70 Jahren deutscher Parlamentsarbeit ist nie irgendetwas entschieden worden, was die Interessen der Globalisten nachhaltig behindert hätte. Das Parteienspektrum hat oppositionelle Kräfte gebunden, und stets aufs Neue wurde die erfolgreiche Schmierenkomödie von der Volksherrschaft aufgeführt. Die Deutschen, frohgemut wegen des anhaltenden Wohlstandes, haben diese Absurdität bereitwillig geschluckt. Nun aber eskalieren die Dinge politisch immer mehr, und die Zahl der Zweifler wächst und wächst. Nennen Sie mich von mir aus einen Ketzer: In meinen Augen ist die AfD ein letzter Versuch, den hochkochenden Zorn der Menschen in parlamentarische Bahnen zu lenken und auf diese Weise unschädlich zu machen (denn die AfD wird natürlich ebenfalls nichts zustande bringen, was den einflussreichen Kreisen gefährlich werden könnte - dafür wird allerspätestens das höchst verdächtige Spitzenpersonal sorgen). Ich glaube, der Parlamentarismus liegt in seinen letzten Zügen. Er wird - wie es auch in der Weimarer Republik der Fall war - die auf uns zurollenden gewaltigen Probleme nicht lösen können und wird in diesem Zuge von der Bildfläche verschwinden. Die NWO-Strategen stehen bereit, die kommenden Krisen als Hebel zu benutzen, um die europäischen Nationalstaaten endgültig zu beerdigen (Schäuble hat das vor Jahren schon angedeutet, und Macrons Sorbonne-Rede ist exakt in diesem Sinne auszulegen). Dann wäre der Weg frei für einen aus Brüssel regierten EU-Zentralstaat, in dem die Völker den Interessen der Großkonzerne bis auf weiteres schutzlos ausgeliefert wären. Was ich also sagen will, ist dies: Keine Partei und keine Koalition im Bundestag wird die existenziellen Schäden abwenden, die uns drohen. Das können wir nur selber, indem wir als Volk Einigkeit beweisen. Gegen die vitalen Interessen einer starken Volksmehrheit - siehe Visegradstaaten! - können nicht einmal Verräter regieren, gleich welcher Partei sie angehören.

Heinrich Brück

28. September 2017 04:01

"Nennt sich Toleranz für Andersdenkende und hat sich im Großen und Ganzen bewährt."

Trotzki würde nicht widersprechen.

Marc_Aurel

28. September 2017 12:11

@Cacatum non est pictum:

Im Prinzip haben Sie ja Recht und das Thema Scheinopposition mag zum Beispiel für die FDP, deren Häuptling Linder ja Mitglied in einem dieser Transatlantik-Vereine ist, auch zutreffen, aber bei der AfD habe ich durchaus noch Hoffnung, denn zu groß war der Hass, mit dem die CFR-Fraktion die AfD überschüttet hat. Einer lancierten Pseudoopposition wird es normalerweise nicht so schwer gemacht. Auch die Transatlantiker sind nicht allmächtig und wie man etwa am Beispiel Ungarn sehen kann, kann Widerstand auf parteipolitischer / parlamentarischer Ebene durchaus Erfolg haben. Es ist aber illusorisch zu erwarten, das die AfD als 13% Opposition mal eben schnell das Land enttransatlantifiziert und wieder vollsouverän macht, das offen anzustreben wäre wohl auch in der jetzigen Lage nicht geschickt vermute ich.

Gustav Grambauer

28. September 2017 14:29

Bones

"Auf manchen Gebieten bedarf es eines raschen Handelns der Bundesregierung. Besonders die Migrationsproblematik darf nicht vier Jahre lang verschleppt werden."

Dazu bedarf es erst einmal einer Bundesregierung. Stellen Sie sich auf neue politische Sitten ein, mit denen der Wahlpöbel verhöhnt wird. Holland ist seit März ohne Regierung und wird auf unabsehbare Zeit keine haben, wozu braucht also die BRD unbedingt eine Regierung? Die SPD zieht heroisch im KgR (um der AFD nicht die Oppositionsführerschaft zu gönnen) subito ihre Leute aus den Ministerien ab, Merkel wird auf lange, lange Sicht lediglich einer geschäftsführenden (kommissarischen) CDU-Minderheitsregierung vorstehen und dazu einfach die derzeitigen SPD-Ministerien mit ihren eigenen Leuten auffüllen. Schulz hat diesen Plan bereits, aller einleitenden Lieschen-Müller-Jamaika-Schaumschlägerei zum Trotz, man muß nur genau hinhören, abgesegnet (ab 2:29, insbesondere 3:43): https://www.youtube.com/watch?v=3mmyt3KFnZk

Sie reden ganz offen vom absichtlichen Verschleppen der Regierungsbildung über die Niedersachsen-Wahl hinaus, was in dieser Banananrepublik schon als völlig normal angesehen wird, und was meiner Voraussicht nach noch viel, viel, viel länger gehen wird.

- G. G.

nom de guerre

28. September 2017 14:48

@ Schneekette

Zu sich gegenseitig überzeugen (wollen) oder eben nicht: Sie haben die Diskussion offenbar nur zum Teil verfolgt. Mein letzter Satz richtete sich an deutscheridentitärer und bezog sich auf unsere Auseinandersetzung darüber, ob unsere Gesellschaft so degeneriert sei, dass sie den Untergang verdient habe (deutscheridentitärer: ja, ich: nein). Dass wir unvereinbare Standpunkte haben, ist klar und aus meiner Sicht war an der Stelle alles gesagt. Wenn er noch etwas dazu beitragen möchte, kann er das natürlich trotzdem tun, aber das ist so offensichtlich, dass ich es nicht erwähnenswert fand. Auch hinsichtlich der FDP habe ich im Grunde nichts hinzuzufügen, ich erwarte nicht, hier irgendwen zu überzeugen, werde mich aber auch umgekehrt nicht von Ihnen oder anderen überzeugen lassen, auch wenn ich durchaus gerne Ihre Argumente zur Kenntnis nehme (warum auch nicht, tut das jemandem weh?) – nur Troll lasse ich mich ungern nennen. Ach so, doch noch eine Frage: Wenn Sie sagen, so schlimm wie bei diesem „Regime“ (ich nehme an, Sie meinen die Merkel-Regierung und die parlamentarische Nicht-Opposition der letzten Jahre) war es in den vergangenen 70 Jahren nie, was hat dann die FDP damit zu tun? Die war doch bis letzten Sonntag gar nicht im Bundestag.

@ Der_Jürgen

Ich danke für die Unterstützung (nehme es mal als solche wahr). Im Übrigen sind eine Abschiebungspraxis, die sich selbst ernst nimmt, eine Obergrenze und ein vernünftiges Einwanderungsgesetz das Beste, worauf wir hoffen können. Was wollen Sie denn sonst machen? Wollen Sie eine Mauer um ganz Deutschland herum bauen oder einen absolut unüberwindbaren Zaun? Nur mal so als Gedankenanstoß, damit würden wir nicht nur die anderen aus-, sondern auch uns selber einsperren. Walter Ulbricht hätte sich gefreut wie ein Keks und gerade wer, wie viele hier, unseren „herrschenden Eliten“ alles Schlechte zutraut, müsste das doch eigentlich im höchsten Maße alarmierend finden. Deshalb verstehe ich auch diese ganzen Zaunenthusiasten nicht, die jedes Mal in Jubel ausbrechen, wenn wieder ein Stück von Südosteuropa zerschnitten wird. Mag sein, dass dies momentan das kleinere Übel darstellt, aber langfristig ist das eine Katastrophe, übrigens auch ökologisch betrachtet, weil Lebensräume zerstört werden. Für diese gesamte Problematik muss eine Lösung gefunden werden, aber eine reine Abwehr der – auch aus meiner Sicht, das möchte ich betonen! – unerwünschten Einwanderer durch Zäune und Grenzkontrollen kann es nicht sein. Parallel dazu müssen Schlepper konsequent als Kriminelle verfolgt werden und es muss den Auswanderungswilligen in Afrika und im Nahen Osten deutlich gemacht werden, dass alles, was sie über Europa hören, Propaganda ist, dass sie hier keine Perspektive haben. Und – vielleicht das Wichtigste – man sollte das im Rahmen unserer Möglichkeiten Machbare tun, um die Perspektiven der Menschen in Afrika zu verbessern. Wozu auch mehr Aufklärung über Geburtenkontrolle gehören dürfte. Anders werden Sie den „Volkstod“ nicht aufhalten können, selbst wenn Sie persönlich 25 deutsche Kinder haben oder noch bekommen sollten.

@ Heinrich Brück

>>"Nennt sich Toleranz für Andersdenkende und hat sich im Großen und Ganzen bewährt."

Trotzki würde nicht widersprechen.<<

Was hat der damit zu tun? Die Feinheiten der kommunistischen/sozialistischen Ideologie haben mich schon immer überfordert.

Utz

28. September 2017 16:54

"...und es muss den Auswanderungswilligen in Afrika und im Nahen Osten deutlich gemacht werden, dass alles, was sie über Europa hören, Propaganda ist, dass sie hier keine Perspektive haben. Und – vielleicht das Wichtigste – man sollte das im Rahmen unserer Möglichkeiten Machbare tun, um die Perspektiven der Menschen in Afrika zu verbessern. Wozu auch mehr Aufklärung über Geburtenkontrolle gehören dürfte."

Es fehlt doch nicht daran, daß die Invasoren nicht wüßten, wie es hier bei uns ist. Das Problem ist, sie wissen es genau und kommen trotzdem bzw. deshalb. Aufklärung über Geburtenkontrolle, das halte ich mit Verlaub für naiv. Wenn eine Flüchtlingshelferin eine Afrikanerin, die gerade ihr viertes Kind in Deutschland bekommen hat, frägt, ob sie sich nicht überlegen wolle, ob es nun reichen könnte mit Kinderkriegen, und die antwortet, sie könne, auch wenn sie persönlich das wolle, nicht aufhören Kinder zu kriegen, weil wenn sie jetzt plötzlich aufhören würde Kinder zu kriegen, würde ihr Mann in den Verdacht geraten, er wäre impotent geworden. Und damit hätte er seine Ehre verloren. Dagegen kann man nicht so einfach mit Aufklärung ankommen, jedenfalls nicht, wenn man schnell handeln will. Wenn man in Jahrhunderten denkt, ginge es vielleicht. Aber die Zeit haben wir nicht. Fazit: Dann lieber Zäune!

nom de guerre

28. September 2017 19:25

@ Utz

Das mit der Geburtenkontrolle ist sicher ein langfristiger Prozess, da haben Sie Recht, aber irgendwann muss man ja mal damit anfangen. Allerdings glaube ich nicht, dass die Leute in Afrika über die Verhältnisse in Europa Bescheid wissen. Eine Person, die ich gut kenne, unterrichtet in Deutsch- und Integrationskursen. Neulich erzählte sie von einem Afrikaner (ich weiß nicht mehr, aus welchem Land er kommt oder kommen will), der nach eigener Aussage vor seiner Ankunft in Europa davon ausgegangen sei, die Weißen dort würden alle Englisch oder Italienisch sprechen. Ein anderer habe sie gefragt, ob es denn bei uns keine Viehmärkte gebe, bei ihm zu Hause in Eritrea fänden jeden Samstag welche statt. Und im Maghreb scheint man anzunehmen, dass man einen 13-Jährigen (also einen wirklich 13-Jährigen, keinen, der das nur vorgibt) nach Spanien schicken kann, damit der (sofort!) Geld verdient und zu Hause die Familie unterstützt, und ist schwer enttäuscht, wenn das nicht funktioniert. Ich denke, diese Leute wissen das, was ihnen die Schlepper oder deren Anwerber vorflunkern, um ihr Geschäft anzukurbeln. In diesem Bereich wäre eine sofortige Aufklärung m.E. auf jeden Fall möglich, man (d.h. die politisch Verantwortlichen) müsste es nur wollen. Effektiv etwas tun kann man aber nur dann – und das hatte ich oben auch geschrieben – wenn man gleichzeitig konsequent abschiebt, soweit kein Asylgrund vorhanden ist.

Heinrich Brück

29. September 2017 00:51

@ nom de guerre

Wirkliche Macht haben diejenigen, die für nichtexistentes Kapital Zinsgeld verlangen dürfen und es auch bekommen. Ihr Toleranzsatz ergibt aus dieser Perspektive keinen Sinn. Der deutsche Fleiß opfert sich der absoluten Macht der Falschmünzer, anstatt für Gott und Familie zu leben. Untergeordnete Ideologien sind wie Schachfiguren auf dem Weltbrett des Finanzsystems. Organisierte Kriege, zerstörte Sittlichkeit, alles eine Frage des Geldes. Die FDP ist lediglich ein Strohmann für ihre Klientel, wie andere Parteien auch. Was Sie als "gewisse negative Veränderungen passieren hier schon auch" wahrnehmen, bedeutet Ausrottung.

nom de guerre

29. September 2017 14:41

@ Heinrich Brück

Was Sie schreiben, erscheint durchaus schlüssig, was nicht bedeutet, dass ich Ihre Ansicht teile, allerdings vermisse ich bei Ihnen wie auch bei den meisten anderen Foristen, deren Kommentare in diese Richtung gehen, einen greifbaren Lösungsansatz. Sie und andere scheinen die Demokratie in ihrer gegenwärtigen Form (oder überhaupt, daraus werde ich nicht so richtig schlau) abzulehnen, aber ich erkenne nicht, was Ihrer Meinung nach die Alternative wäre. Das Konkreteste, was ich dazu hier bisher gelesen habe, war der Artikel von Frau Sommerfeld, in dem sie die Idee irgendeines Amis, Frauen das Wahlrecht zu entziehen, weil die ja mehrheitlich links wählen würden, wohlwollend, wenn auch im Ergebnis eher ablehnend (ganz eindeutig war das für mich nicht), diskutiert hat. Eine Erweiterung meines Horizonts, die ich nach wie vor, hmm, verwirrend finde.

Fritz

29. September 2017 16:16

In der Tat ist ein bloßes Schotten dicht machen und sich nicht um das kümmern, was draußen passiert, keine Lösung (und es funtkioniert auf Dauer auch nicht). Es gibt durchaus Leute, die sich gedanken gemacht haben, was man konkret tun könnte, um sowohl die Massenzuwanderung nach Europa zu stoppen, wie auch den menschen in ihren Heimatländern zu helfen. ich enpfehle hier sehr die Schriften des englischen Ökonomen Paul Collier, der nicht ideolgisch, sondern pragmatisch denkt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Collier_(%C3%96konom)

Meine Frau ist aus Südamerika, ich war häufig dort. Südamerika ist in einer besseren Situation als Afrika, aber trotzdem lebt auch ein Bettler oder Sozialhilfeempfänger in Deutschland um Klassen besser als dort. Alle Afrikaner, die physisch in der Lage sind, würden nach Deutschland kommen wollen. Nur mangelndes Geld hält die meisten davon ab. Was die Vermehrung der Afrikaner betrifft, muss man übrigens bedenken, dass es dort keine Rentenversicherung gibt. Wenn man im Alter versorgt sein will, muss man Kinder haben; und traditionell starben viele Kinder in den ersten jahren, so dass man viele Kinder haben musste. Ist also nicht so, dass nur Dauergeilheit und Machismo dahinter stecken.

nom de guerre

29. September 2017 19:33

@ Fritz

Das Problem dürfte hierbei sein, dass die Ideen bspw. eines Paul Collier – die ja durchaus auch in Deutschland zur Kenntnis genommen werden, so etwa immer mal wieder vom Cicero – bzw. überhaupt eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den Ursachen des Migrationsproblems politisch nicht gewollt oder zumindest nicht für notwendig befunden werden. Mir scheint, auf politischer Ebene betrachtet man die Migrationsfrage derzeit weitgehend erst ab dem Punkt, an dem die Migranten auf einem Schlauchboot im Mittelmeer herumdümpeln, und tut so, als sei es ein Naturgesetz, dass sie dort sind. Insofern ist es nur folgerichtig, wenn sich die ideologisch geführte Debatte bislang darauf konzentriert, ob man sie alle nach Europa hineinlässt oder eben, wie erwähnt, möglichst viele Zäune baut – was, wie Sie zutreffend schreiben, aber auf Dauer nichts bringen wird.

deutscheridentitärer

29. September 2017 23:24

@ nom de guerre

Bzgl. der FD: vielleicht finden Sie ja Zeit und Lust, sich dieses Video von Martin Sellner anschauen, der die Dinge besser auf den Punkt bringt, als ich es kann:

https://www.youtube.com/watch?time_continue=761&v=4JFVSF9e0bY

nom de guerre

30. September 2017 02:46

@ deutscheridentitärer

OK, hab ich mir angesehen, lieben Dank für den Hinweis. An Selbstbewusstsein scheint es Herrn Sellner jedenfalls nicht zu mangeln und er kann seine Gedanken klar verständlich auf den Punkt bringen. Das können Sie übrigens auch, dass Sie mich nicht überzeugen, bedeutet nicht, dass Sie sich unklar oder unvollständig ausdrücken würden; ich sehe die Dinge nur anders als Sie. Aber zu Sellner: In Teilen stimme ich seiner Analyse durchaus zu. Die Dämonisierung der AfD in den Medien und durch den politischen Gegner ist einer der Gründe für ihren großen Erfolg, und dass dies z.B. in der ZEIT momentan in peinlicher Weise weiterbetrieben wird, ist kaum hilfreich (ich meine, was soll das? knapp 13% haben die AfD gewählt, dieses für viele Leute unschöne Ergebnis verschwindet nicht, weil man sich Gedanken darüber macht, wie andere Abgeordnete darauf reagieren könnten, wenn in der Bundestagskantine jemand wie Marc Jongen neben ihnen sitzen sollte: Weihwasser sprengen? mit Knoblauch rumwedeln? so etwas ist schlicht albern!). Ebenso hat natürlich der Verweis auf das Dritte Reich in der Vergangenheit (neben anderen Gründen, die Martin Sellner nicht nennt) dazu beigetragen, dass sich eine Partei rechts der CDU/CSU nicht etablieren konnte (wobei diese Erkenntnis nicht allzu originell ist, sondern vielmehr seit langem bekannt). Allerdings verstehe ich nicht, wieso die FDP eine Fake-Partei sein soll. Nur weil es zwischen zwei Parteien gewisse inhaltliche Überschneidungen gibt bzw. weil sich ein Teil der Anhänger der einen unter bestimmten Umständen auch mit der Wahl der anderen Partei arrangieren könnte, ist doch nicht eine der beiden „echter“ als die andere. Solche Überschneidungen gibt es auch zwischen Teilen der CDU und den Grünen sowie zwischen (anderen) Teilen der Grünen und der SPD. Ist deshalb eine dieser Parteien ein Fake? Außerdem: Die FDP gibt es (sagt Wikipedia) seit dem 12.12.1948. Seitdem war sie mit vielen Höhen und Tiefen an ich weiß nicht wie vielen Bundes- und Landesregierungen beteiligt und hat (fast) immer in der jeweiligen Regierung ihren eigenen liberalen Akzent gesetzt. Dass das von 2009-2013 nicht so gut funktioniert hat, hat sie bekanntlich teuer bezahlt, aber jetzt ist sie zurück und wird vermutlich Teil einer Regierung sein. Ob Jamaica gut geht (und wünschenswert ist) – mal schauen. Die AfD hingegen existiert erst seit 2013 und hat in diesen vier Jahren mehrere z.T. starke Verschiebungen ihrer Ausrichtung durchgemacht, von Lucke zu Petry zur jetzigen Führung und jetzt ohne Petry, wobei derzeit noch nicht absehbar ist, ob es nicht zu weiteren Verschiebungen kommen wird. Was ich damit sagen will: Wenn hier eine Partei erst noch beweisen muss, dass sie kein Fake ist und auf Bundesebene erfolgreich bestehen kann (in einem Parlament, wo man mit Reden, in denen der Begriff „Ficki-ficki-Fachkräfte“ – so gefallen ich glaube im Landtag von Sachsen-Anhalt – auftaucht, nicht allzu weit kommen wird), dann ist es doch wohl der Neuling AfD! Ihr Herr Sellner in allen Ehren, aber ich sehe nicht, dass der überwiegende Teil der FDP-Wähler sich auf dem Sprung befindet, die AfD zu wählen. Sicher haben es sich viele überlegt (ich ja auch), aber es geht da mindestens zum Teil eben auch um sehr unterschiedliche Kulturen und – noch wichtiger – Politik besteht nicht nur aus dem Migrationsthema, sprich, bei einer Wahlentscheidung spielen darüber hinaus viele andere Fragen eine Rolle, bei denen man sich bei der FDP besser aufgehoben fühlen kann als bei der AfD. Dass die AfD als starke Opposition im Bundestag sitzt, finde ich wie schon erwähnt gut, aber vielleicht ist es doch ein bisschen verfrüht, davon zu träumen, wie sie CDU und FDP das Wählerpotenzial absaugen kann. So etwas kann leicht in Größenwahn umschlagen, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf, als jemand, der „nur“ den AfD-Direktkandidaten gewählt hat, weil er mich als Person überzeugt (er kam gegen den schwarzen Besenstiel, der er selber auch mal war, natürlich nicht an, ist aber über die Landesliste reingekommen). Witzig finde ich übrigens auch, dass diese strategischen Überlegungen öffentlich und in epischer Breite von diesem sehr wichtigen Vertreter der Identitären Bewegung geäußert werden, von der sich die AfD doch gerade so deutlich abgrenzen will. Oder wollte? Oder so tut, als ob sie es will oder mal gewollt hätte? Sehen Sie, was ich meine? Man wählt diese Partei und weiß eigentlich gar nicht so richtig, was oder wen man dafür bekommt…

Bones

30. September 2017 11:48

Ich habe mir das von deutscheridentitärer bezeichnete Video mit Martin Sellner angesehen. Ich stimme Sellner zu: Einen FDP-Wähler wird man am ehesten überzeugen können, zur AfD überzulaufen, wenn man ihm klarmachen kann, daß die von seiner Partei im Wahlkampf vorgestellten Konzepte in Wahrheit nichts als Potemkinsche Dörfer waren, die zum Zweck der Machterringung aufgestellt wurden. Wenn also alles "fake" war (schon wieder ein undeutsches Wort!) und die FDP, wie Sellner sagt, eine "reine Fake-Partei" ist. Das würde voraussetzen, daß diese Konzepte (besonders das Einwanderungsgesetz) bei der ersten Gelegenheit für eine Regierungsbeteiligung geopfert werden.

Warten wir also ab, wie die Jamaica-Verhandlungen verlaufen werden. In drei Monaten sprechen wir uns wieder (dann fast schon im neuen Jahr, 2018).

deutscheridentitärer

1. Oktober 2017 01:46

 @nom de guerre

Das Schöne ist, dass wir, wie Bones schreibt, in Kürze wissen werden,  wer Recht gehabt hat. Ich für meinen Teil halte es für offensichtlich, dass das Einschwenken der FDP auf eine einwanderungskritische Position ausschließlich opportunistischen Überlegungen geschuldet ist. Der AfD dagegen wird man viel vorwerfen können, aber wohl kaum Opportunismus. Was den politischen Habitus angeht ("Ficki-Ficki-Fachkräfte") so würde ich mir hier ebenfalls ein konsistent-professionelles Auftreten wünschen; wenn ich aber sehe, dass die Verwendung des Begriffs "Jagen" seitens Gauland einen öfftl. Aufschrei hervorruft, während am gleichen Abend die AfD-Wahlparty belagert wird und Gäste angegriffen werden, verzeihe ich der AfD jede sprachliche Undisziplniertheit. Jede Partei, die unabhängig ihrer inhaltlichen Ausrichtung nicht die Ehre hat einen derart miesen Doppelstandard anzuprangern, ist für mich unwählbar. Was die Tatsache angeht, dass Sellner seine strategischen Überlegungen so freizügig offenlegt,so ist das in der Tat amüsant. Unsere Gegner sind nämlich derart in ihren vielen Lügen verstrickt, dass sie daraus keinen Vorteil ziehen können. Taktisch angebracht wäre jetzt offensichtlich eine generelle Mäßigung, aber im Angesicht dessen, dass der beschworene Nazieinzug in den BT nun stattgefunden hat ist Mäßigung natürlich das letzte was man glaubhaft vermitteln kann. Man wird also weiterhin die Flucht nach vorne antreten. Und was die AfD und ihr Verhältnis zur IB angeht, so ist dies eben - bisher möchte ich hoffen - nicht ganz eindeutig gewesen. Wobei ich das noch nie ganz nachvollziehen konnte, ist die IB doch deutlich weniger durch tatsächlich rechtsextreme Äußerungen aufgefallen als einzelne AfD-Mitglieder. Genauso dumm, dass man sich nicht voll mit PEGIDA, einer denkbar harmlosen Bewegung, solidarisiert hat.

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