Und das obwohl es fast 900 Seiten umfaßt, ein aus den Quellen gearbeitetes Fachbuch ist und für die schuldstolzen Deutschen eine unbequeme Wahrheit bereithält: Das Deutsche Reich hat den Ersten Weltkrieg nicht gewollt und bis zum Schluß versucht, ihn zu verhindern.
Diese Einsicht ist nicht neu. Sie war bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts vorherrschend und wurde erst im Zuge der Vergangenheitsbewältigung, die bei den Deutschen eine krankhafte Neigung zum Krieg diagnostizierte, obsolet. Die Rezensenten des Buches bemühten sich daher, aus der eindeutigen Aussage Clarks die alte These vom „Hineinschlittern“ der europäischen Mächte in den Krieg herauszulesen, um so wenigstens eine Teilschuld am Ausbruch des Krieges bei Deutschland finden zu können. Das Institut für Staatspolitik lenkt auf dem Berliner Kolleg dagegen den Blick auf die Tatsachen, um so zu einer Revision der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts zu gelangen.
Der Historiker Prof. Dr. Hans Fenske wird in seinem Vortrag zeigen, daß die Alliierten nicht nur bei Kriegsausbruch die treibende Kraft waren, sondern sich auch über den Verlauf des ganzen Krieges Friedensgesprächen verweigerten. Prof. Dr. Günter Scholdt wertet als Literaturwissenschaftler die Sinndeutungen des Krieges durch deutsche Schriftsteller aus und Dr. Karlheinz Weißmann zeigt den Sommer 1914 als die Geburtsstunde eines mittlerweile allgemein verbreiteten Stereotyps: des häßlichen Deutschen.
Das 23. Berliner Kolleg findet am 1. Februar 2014 ab 13:30 Uhr im Logenhaus in der Emser Straße 12–13 in Berlin Wilmersdorf statt. Hier finden Sie die bk23tagungsfolge sowie den bk23anmeldebogen, den Sie uns per Post oder per Fax (030–75549878) schicken können. Eine Anmeldung per ePost ist ebenfalls möglich: institut[a]staatspolitik.de. Bitte melden Sie sich an – das erleichtert uns die Planung und sichert Ihnen die Teilnahme!