zu unterschiedlichen Themen eine neue Studie aus der Feder des Vereinsvorsitzenden Felix Menzel erschienen. Der wohl bewußt gewählte plakative Titel Die Ausländer. Warum es immer mehr werden führt aber all diejenigen in die Irre, die ein banales Propagandawerk erwarten: Menzels Büchlein bietet aufschlußreiche Diskussions- und Lösungsansätze zugleich; der Ton ist durchgehend unaufgeregt und wohltuend sachlich.
Die Analyse ist in drei Teile gegliedert:
+ Erstens werde die Anzahl der Ausländer deswegen steigen, weil wir in einer Welt leben, die vernetzt ist wie nie. Mitgefühl und Empathie werden fortwährend geweckt, Naturereignisse und menschliche Katastrophen in Nah und Fern landen in kürzester Zeit als Schlagzeile oder visueller Momentaufnahme auf den Smartphones und im Internet. Gutmeinende denken, durch Aufnahme möglichst vieler Menschen aus krisenbelasteten Regionen lösen sich Probleme von alleine. Menzel prüft, ob diese Zunahme menschlichen Mitleidens per se als ein Fortschritt anzusehen ist.
+ Zweitens steige die Zahl der Migranten, weil die globale Überbevölkerung nach wie vor nicht als Kernproblem erkannt wird. Mehr Menschen heißt weniger Raum, heißt bereits auf kurze Sicht mehr Kriege aufgrund von Verteilungskämpfen und Ressourcenknappheit.
+ Drittens werden weltweit mehr Menschen zu Ausländern, weil westlich sozialisierte Bürger zu sehr an die Utopie globaler sozialer Gerechtigkeit glauben. Die Annahme, man müsse universelle Werte global durchsetzen, um – illusorisch genug – rechtliche Standards für alle Menschen dieser Welt zu garantieren, führe zu Bekehrungseifer, Anmaßung und Kriegen – mögen sie auch in den Dienst hehrer Ideale gestellt werden. Das utopische Denken führe daher geradewegs ins Desaster und löse direkte Flüchtlingsströme aus.
Nach dieser dreigeteilten Darlegung des Anstiegs der Migrationszahlen, wendet sich Menzel den entsprechenden Problemfeldern in Europa zu und widmet jedem der größeren einen eigenen Überblick: Überalterung, Fachkräftemangel, Flexibilitätswahn, Armutseinwanderung, Flüchtlinge und Asylbewerber, kriminelle Ausländer und Terroristen.
Menzel tut dies nüchtern und ausgewogen, vertritt seinen Standpunkt aber selbstbewußt und deutlich. Schade lediglich, daß zwar abermals etwa Agamben, Bauman und das Duo Hardt/Negri bemüht werden, “nonkonforme”, d. h. nicht-linke Veröffentlichungen zu diesem Themenkomplex aber nicht einmal im Literaturverzeichnis aufgeführt werden. Dabei hätte Menzel seine Ausführungen zur Verantwortung des Westens am globalen Migrationsdilemma wie auch zum nötigen Abschied vom Wachstum wohl mit keinem Autoren fundierter stützen können als mit Alain de Benoist, und die Bedeutung des großen Ansturms auf Europa wird bei Jean Raspail doch etwas verständlicher als durch die Brüder Comaroff.
Das heißt indes nicht, daß Menzel Herausforderungen ausblendet oder auf alternative Lösungsansätze verzichtet: Für die Bewältigung akuter Probleme hierzulande fordert er – wie bereits auf der Netzseite seines Onlinemagazins Blaue Narzisse angemahnt – eine fundamentale Neuordnung des Asylsystems, um abschließend die Gretchenfrage zu stellen: Brauchen wir überhaupt Einwanderung? Und wenn ja: Welche? – Antworten gibt es bei:
Felix Menzel: Die Ausländer. Warum es immer mehr werden (= BN-Anstoß, Bd. 5), 100 S., 8,50 Euro, Chemnitz 2015 – hier bestellen
Unke
Wenn das Werk wirklich so argumentiert wie geschildert ist es nicht lesenswert.
1.
Vorwiegend bei den Frauen (die leider wählen dürfen) und bei den medialen Tränendrüsendrückern. Männer sind rational; nicht zuletzt deswegen, weil sie den ganzen Sch...paß (Heimstätte für die Mühseligen und Beladenen) bezahlen müssen.
2.
etc... Seit Malthus nichts wirklich Neues. Und von der Geschichte widerlegt. Die "globale Überbevölkerung" ist eines der widerlichsten zeitgenössischen Meme, es kommt aber den Umvolkern zupass. Letztere beschreiben die sozusagen zwangsläufige Folge, dass die Volksmassen deswegen an Europa "heranbranden" (und nicht 'draußen gehalten' werden könnten) als Naturgesetz, siehe G. Heinsohn.
3.
Auch das ist eine typisch weibliche Eigenschaft, bzw.: weibliches Gutmenschentum (gerne auch in der angelsächsischen Version: Abolitionismus und Prohibition gehen auf weibliche Initiativen zurück), verbunden mit Marxismus ist gesellschaftlicher Sprengstoff. "Westlich sozialisiert" heisst also: unter der kulturmarxistischen Weiberknute.
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Die übrigen Meme "Überalterung" (logo - wenn die Frauen gegen die Männer gehetzt werden und letztere zu Tode besteuert werden geht die Demographie zum Teufel!), "Fachkräftemangel" (das ist nun wirklich pure Propaganda) etc. gehe ich nicht weiter ein.
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Schade. Anstelle der Ursachen werden Phänome beschrieben, der Erklärungsgehalt ist entsprechend begrenzt.