Als am 12. Mai eine Handvoll Aktivisten der Identitären Bewegung in einer kleinen Nußschale an die Aquarius, das Flaggschiff von “SOS Mediterranee”, heranfuhr und mittels Banner und Pyrotechnik eine Protestaktion durchführte, ahnte wohl keiner der Beteiligten, welches Abenteuer von dort seinen Lauf nahm.
Die erfolgreiche Aktion sollte der Startschuß werden für die in diesem Jahr vielleicht wichtigste und meistdiskutierte Kampagne einer Nichtregierungsorganisation.
Damals versprachen die Aktivisten: “Wir kommen wieder!” – jetzt sind sie da.
Ihr Budget: 150.000 €.
Ihr Schiff: die C‑Star.
Ihre Besatzung: Identitäre Aktivisten aus ganz Europa.
Ihre Mission: Illegale Aktivitäten dokumentieren, zurückgelassene Schlepperboote versenken, Europa verteidigen.
Obwohl die C‑Star zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Sizilien angekommen ist, wo der Großteil der Aktivisten wartet, ist die Kampagne bereits jetzt ein voller Erfolg. Sekundiert durch die Recherche der Bürgerinitiative “Ein Prozent”, haben die Identitären es geschafft, die Augen der widerwilligen Öffentlichkeit auf das Treiben im Mittelmeer zu lenken.
Politiker in Deutschland und Österreich sind gezwungen, Farbe zu bekennen: Sebastian Kurz übernimmt die Forderungen der IB, Martin Schulz besucht die NGOs und gratuliert zur erfolgreichen Schlepperarbeit.
Doch nicht nur in den Parlamenten fallen Masken. Das, was man mal als “linksgrün-versifftes Establishment” bezeichnet hat, tobt. Es tobt so sehr, daß aller Orten Risse in der glänzenden Oberfläche auftauchen, aus denen wie schwarzes Pech Mißgunst, kindische Enttäuschung und Entsetzen über die Entschlossenheit der Aktivisten quillt. Wie um sich selbst zu beruhigen, werden die immer gleichen Lügen (“Die Identitären wollen Flüchtlinge im Mittelmeer ertränken”) wiederholt, gleichzeitig wird mit allen zuhandenen Mitteln versucht, die C‑Star daran zu hindern, ihren Zielhafen anzusteuern.
Bereits im Suezkanal sorgten absichtlich gestreute Gerüchte und falsche Anschuldigungen (u.a. sollten sich bewaffnete Söldner an Bord des Schiffes befinden) für eine unsanfte Durchsuchung der C‑Star und eine Verzögerung des Missionsbeginns. Nach kurzer Zeit konnte die Fahrt fortgesetzt werden.
Mitte der Woche dann der nächste Streich: Im Hafen der zypriotischen Stadt Famagusta wird das Schiff abermals festgehalten, der Kapitän und der Reeder in Haft genommen. Der Vorwuf diesmal (bitte nicht lachen): Menschenschmuggel.
Ich erlaube mir, an dieser Stelle die Stellungnahme der Missionsleitung einzufügen:
+++ Trotz Intrigen und Sabotage: Defend-Europe-Mission geht weiter! +++
Für „Defend Europe“ haben wir die C‑Star gechartert, ein seetüchtiges Schiff mit erfahrener Mannschaft. Die Crew setzt sich aus verschiedenen Nationalitäten zusammen, wie es bei den meisten Schiffen der Fall ist. Laut dem Charter-Unternehmen befanden sich auch 20 Seemannsanwärter an Bord. Um ihre Ausbildung erfolgreich zu bestehen, müssen diese erst eine gewisse Anzahl an Meilen auf See sammeln. Dazu kaufen sich die Anwärter auf verschiedenen Schiffen ein, was ein vollkommen übliches und rechtlich einwandfreies Verfahren darstellt.
Die Seemannsanwärter hatten vor, in Ägypten von Bord zu gehen, doch eine Planänderung ließ sie ihre Reise auf der C‑Star fortsetzen. In Zypern wollten sie dann endgültig die Heimreise antreten.
Wie wir aus Berichten wissen, wurden die Matrosen am Flughafen von NGO-Personal aufgehalten. Den Seemannsanwärtern wurde angeboten, doch in Europa zu bleiben und hier Asyl zu beantragen. Dafür lockten die NGOs mit falschen Versprechungen und viel Geld.
Fünfzehn Seeleute lehnten diese Angebote ab, fünf ließen sich bestechen und beschuldigen nun uns und die Reederei der „Schlepperei“. Dieses unerhörte Vorgehen zeigt uns, wie weit die NGOs gehen, um uns davon abzuhalten mit der C‑Star die Situation vor der libyschen Küste aufzuklären. Leider verzögert sich der Beginn unserer Mission damit weiter, wird uns aber nicht daran hindern, dieses Unternehmen zum Abschluss zu bringen.
Bereits beim Passieren des Suez-Kanals hatten NGOs auf ähnliche Weise versucht, unser Schiff an der Weiterfahrt zu hindern. Aber alle Anschuldigungen von Waffen, Drogen bis zu Söldnern erwiesen sich als Lügen und konnten die Fortsetzung der Reise nur kurz verzögern.
Ein Rechtsbruch unsererseits liegt nicht vor. Wir erwarten daher das Ende der Ermittlungen und setzen dann unsere Mission ordnungsgemäß fort.
Defend Europe geht weiter!
Ein richtiger Kracher.
Unverzüglich begannen die Geier in den sozialen und nicht ganz so sozialen Medien loszukrähen. Siegesstimmung machte sich breit, in ihrer Euphorie teilten Linke und NGOs alle, was sich irgendwo zu dem Thema fand, und machten #DefendEurope damit zu einem der am häufigsten gelesenen Hashtags auf Twitter.
Zwei Tage später ist das Konto der Mission um mehrere tausend Euro schwerer, die haltlosen Anschuldigungen widerlegt und die C‑Star wieder auf dem geplanten Kurs. Die Katerstimmung ist im Moment fast körperlich spürbar: Allenthalben macht sich Frustration und Unglauben breit, hier in Halle möchte man sich mit einer Party namens “Schöner feiern ohne Nazis” ablenken, gestern nacht versuchten zwei frustrierte Früchtchen, einen Farbbeutelanschlag auf unser Objekt zu verüben, wurden aber von der Wachmannschaft daran gehindert.
Fakt ist aber auch, daß die Missionsleitung auf Sizilien sehr genau mitbekommen hat, welche Maßnahmen zu ergreifen das Interessenkartell aus NGOs, Politikern und Medien bereit ist, um unliebige Aktivitäten zu verhindern. Die Kaperfahrt, die sich gerade dort unten abspielt, ist, das bleibt festzuhalten, kein Ferienabenteuer. Was die Jungs und Mädels von “Defend Europe”, unterstützt durch die “Ein-Prozent”-Recherche, die unzähligen Spender und eine virale Gegenöffentlichkeit, machen, ist nichts anderes als eine friedliche Kriegserklärung an die gesamte europäische Grenzpolitik und an die Hegemoniestellung eines Kartells, das ausgedient hat.
Aus dem Halleschen Krähennest (mit hervorragendem Blick über den geisteswissenschaftlichen Campus, das erwähne ich immer wieder gerne) schicke ich deswegen diesen Artikel als höchstrichterlich ausgestellten Freibeuterbrief nach Catania und wünsche fette Beute!
PS: Wer finanziell unterstützen will, darf hier was zur Heuer dazuschießen, auf dem Laufenden bleibt man indes am besten hier.
calculus
Wenn ich es recht verstehe, gibt es bereits schon wieder einen Update. Offenbar haben die Aktivisten allen ein Schnippchen geschlagen, um auf ihr Schiff zu kommen:
Instead members of the mission flew to Cyprus on Friday morning to meet the boat whilst telling media outlets, including HuffPost UK, that it was still headed to Catania.
https://www.huffingtonpost.co.uk/entry/defend-europe-fake-news_uk_597d06a1e4b0da64e87994b4
Offenbar hat die Kriegslist geklappt, denn die MSM heulen nun etwas von "Fake news", übersehend, daß nicht die Aktivisten für die Meldungen verantwortlich sind, sondern sie selbst!