Der nächste Staatspolitische Salon des Instituts für Staatspolitik (IfS) findet am 14. Februar (19 Uhr) in Berlin statt.
Mein Vortragsthema lautet: »Querfront im Zeitalter des digitalen Kapitalismus?«. Eine These lautet: Gesucht wird eine Gegenerzählung zum Silicon Valley-basierten Technokraten-Individualismus. Eine Erzählung, die Gemeinschaft und Solidarität in den Fokus stellt und nicht Profit und Prinzipien der totalen Transparenz.
Dies ist, so meine ich, die Herkulesaufgabe der Zukunft für jene politische Rechte, die nicht von Sehnsüchten nach der verdampften ständischen Idylle getrieben ist, sondern vom Willen, die komplizierte Zukunft im Hightech-Kapitalismus zu verstehen und seine Herausforderungen zu meistern.
Im Anschluß werde ich mit Dr. Erik Lehnert über den kaplaken-Band Querfront diskutieren.
II.
Zum bereits dritten Staatspolitischen Salon in Halle/Saale laden wir ein am 15. Februar (Donnerstag) im patriotischen Hausprojekt der Adam-Kuckhoff-Straße 16. Beginn ist 19 Uhr, Einlaß ab 18.30 Uhr!
Nach dem ersten Salon im Dezember 2017, bei dem Alexander Markovics (Wien) vor 50 Teilnehmern über Rußlands Weg im 21. Jahrhundert referierte, und dem zweiten Vortrag im Januar, bei dem die Kernmannschaft der Bürgerinitiative Ein Prozent ein Impulsreferat entlang der Frage »Braucht die patriotische Bewegung Gewerkschaften?« hielt, folgt nun ein Abend, der Meta- und Realpolitik zusammenbringt:
Dr. Jan Moldenhauer, den Lesern der Sezession bestens bekannt, spricht zum Thema »Vorbild Japan? Zuwanderungspolitik im Land der aufgehenden Sonne«.
Das Thema ist doppelt brisant.
- In der AfD äußern sich erste Stimmen (darunter Björn Höcke), daß Deutschland sich nicht, wie oftmals gefordert, am australischen oder kanadischen Modell eines liberalen Einwanderungslandes, sondern am konservativen japanischen Zuwanderungsmodell orientieren solle. Bislang findet die von Japan praktizierte Migrationspolitik im deutschen Diskurs über Zuwanderung aber selten Erwähnung. Moldenhauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Magdeburger Landtag, wird das japanische Zuwanderungskonzept skizzieren und gemeinsam mit den Teilnehmern über dessen Bedeutung für die Zuwanderungs- und soziale Frage diskutieren.
- Einen Halle-spezifischen Touch erhält der Vortrag aufgrund der jüngsten Entwicklungen der Uni um die Aussetzung der Immatrikulationsmöglichkeit im Bereich der Japanalogie (die am Standort der Politikwissenschaften angesiedelt ist). Moldenhauer wird, gemeinsam mit Dr. Hans-Thomas Tillschneider, der sich wie kein zweiter Landespolitiker für den Erhalt der Japanalogie einsetzt, die Lage analysieren. Erste Studenten aus dem mittelfristig bedrohten Fachbereich haben bereits in Gesprächen ihr Kommen angekündigt, worüber wir uns besonders freuen.
Die Anmeldung, die zwingend erforderlich ist, um an den geschlossenen Veranstaltungen des IfS teilzunehmen, richten Sie – egal ob bzgl. Halle oder Berlin – an anmeldung[at]staatspolitik.de.
Franz Bettinger
Der Begriff Querfront, so Benedikt Kaiser im Kaplaken- Band Nr. 49, sei historisch weitgehend negativ konnotiert. Das weiß ich nicht. Jedenfalls heute würde eine Querfront mE viel Sinn machen, sind doch die Forderungen der Neuen Rechten und die der alten Linken in vielen Belangen beinah deckungsgleich. Warum passiert das nicht? Auf S. 55 des oben erwähnten Bandes wird klar, dass Globalismus (als das höchste Stadium des Kapitalismus) nichts anderes ist als getarnter, alter Imperialismus. Dies zu begreifen, dazu sind die Linken heute intellektuell nicht mehr in der Lage, und deshalb bekennen sie sich heute ohne Vorbehalte zur "Transatlantisierung", d.h. zum Westen. (Früher war's der Osten). Mit wenigen Ausnahmen (wie S. Wagenknecht) sind die heutigen Linken (die Grünen Knallerbsen sowieso) gegen Putin, aber für Clinton, für Interventions-Kriege und für moralischen Imperialismus. Die Linken erkennen die Pax Americana an. Dabei ist nicht zu übersehen, dass so gut wie alle Kriege (ausgenommen der Falkland-Krieg, der ein eher altmodischer und damit die Ausnahme war) nach 1945 von Demokratien ausgingen, konkret: von der NATO und den USA oder ihren Satrapen. Auch der Angriffskrieg gegen Serbien 1999 gehört in diese Reihe. Er ist zu 100% dem Grünen Joschka Fischer anzulasten. Schade, dass dessen Rede und die seines Vorredners Gregor Gysi auf youtube oder sonst wo nicht auffindbar sind. (Kann die jemand aufspüren?) Diese grandiosen Reden - Demagogie schlägt Sach-Argumente - gehören für immer in die Schul- und in die Geschichts-Bücher. Die Witztruppe der Grünen war echt für einen Krieg mit menschlichem Antlitz (S.61). "Töten für Menschenrechte und Frieden." Diese Typen und Typinnen haben nicht nur ein Polygamie-, Kindersex- und Pederasten-Problem, sondern ein viel grundsätzlicheres.