Nachdem am 1. Mai in einem Duisburger Polizeiauto ein Aufkleber der Identitären Bewegung gesichtet wurde, laufen inzwischen die Ermittlungen auf Hochtouren: Gleich die gesamte Revierbelegschaft der betroffenen Polizeikaserne mußte ihre Spinde öffnen, überregionale Medien schreiben von einer Razzia.
Ich stelle mir das schon komisch vor: Morgens klopft es an der Tür, draußen stehen die verlegenen Beamten aus dem Nachbarrevier und zeigen beschämt einen Durchsuchungsbeschluß vor, um anschließend die persönlichen Habseligkeiten nach belastendem Material und „Hinweisen auf eine rechte Gesinnung“ zu durchwühlen.
Klar, wahrscheinlich wird das alles etwas kühler und professioneller abgelaufen sein, für solcherlei Untersuchungen gibt es auch bei der Polizei (wie man munkelt nicht allzu beliebte) Spezialabteilungen, und eigentlich ist das sogar noch besser für uns.
Man verstehe mich nicht falsch, mir geht es hier gar nicht um Schadenfreude. Der betreffende Aufkleber war ja nun, wenn man den Fotos glauben darf, an der Sonnenblende eines Einsatzfahrzeugs befestigt – andere hängen dort Familienfotos oder Devotionalien ihres Fußballvereines hin.
Ob es sich bei dem Sticker mit der Aufschrift „Wehr‘ Dich, es ist Dein Land“ um eine private Motivationsbotschaft, oder vielleicht sogar ein frisch abgeknaupeltes Souvenir handelte, läßt sich also gar nicht abschließend beantworten. Ich weiß jedenfalls, daß die eine oder andere Kühlschranktür unserer Aktivisten auch mit fachgerecht entfernten Antifa-Stickern verziert wird, dafür bekommt man unter Identitären zum Glück allenfalls einen schiefen Blick, aber noch keine Hausdurchsuchung. Es muß sich also nicht zwangsläufig um einen Unterstützer unserer Ideen handeln, obgleich mich das auch nicht wundern würde.
Wir können jedenfalls bei dieser ganzen Sache nur gewinnen. Sollte der verantwortliche Beamte disziplinarisch zur Rechenschaft gezogen werden, wird das seine Wut auf die Zustände, die er als Polizist im Multi-Kulti-Hotspot Duisburg erlebt, sicher nur schwerlich abkühlen.
Weiter kann ich mir kaum vorstellen, daß die Durchsuchung der privaten Spinde bei der Besatzung der Polizeikaserne besonders gut ankommen wird, auch das mediale Buhei in Verbindung mit den blitzschnellen Reflexdistanzierungen der Vorgesetzten stößt sicherlich nicht nur auf Gegenliebe – man kennt das ja von der Bundeswehr.
Vielleicht hat sich ja sogar der eine oder andere Kollege beim Bierchen nach Dienstschluß ganz klammheimlich danach erkundigt, wo man so schmucke Aufkleber eigentlich herbekommt. Natürlich nicht für den Dienstwagen, aber vielleicht ja für die Sonnenblende im privaten Passat.…
Alles nur Vermutungen, keine Frage. Was ich hingegen versichern kann, ist, daß im IB-Laden dieses Wochenende Sonderschichten geschoben werden mußten, weil das kleine Skandälchen für mehr als nur ein paar Dutzend Neubestellungen sorgte.
Ich wünsche also dem vermuteten „schwarz-gelben Schaf“ in der Duisburger Polizei möglichst nachlässige Ermittlungen seitens der Dienstaufsichtsbehörden, treue Kollegen, die wissen, daß man zu manchen Kleinigkeiten auch einfach mal die Klappe halten kann und natürlich allzeit Petri Heil! beim exekutiven Angeln im Nafri-Sumpf.
Niekisch
"Ich stelle mir das schon komisch vor: Morgens klopft es an der Tür, draußen stehen die verlegenen Beamten aus dem Nachbarrevier und zeigen beschämt einen Durchsuchungsbeschluß vor, um anschließend die persönlichen Habseligkeiten nach belastendem Material und „Hinweisen auf eine rechte Gesinnung“ zu durchwühlen."
Es muß nicht immer komisch sein und die Beamten nicht beschämt. Als in den 70iger Jahren unsere Wohnung wegen Verfassens eines Gedichts mit angeblich verfassungswidrigem Inhalt in Anwesenheit von Frau und kleinen Kindern durchsucht werden sollte, kündigte der Trupp an der Tür bei fehlendem Wohlverhalten deren Eintreten und den Einsatz der Waffen an. Der gesamte Vorgang war menschenverachtend, herabwürdigend, ein Chaos wurde hinterlassen, harmloseste Literatur beschlagnahmt, selbst Kohlepapier mitgenommen, im Keller die Kartoffeln umgewälzt. Ich gönne es niemandem! Lange Zeit fühlst Du Dich zu Hause nicht mehr heimisch.
Im übrigen ist die Sympathie gegenüber identitärem Denken in Bundeswehr, Justiz, Polizei, bei deutschen Taxifahrern und Friseuren nicht unerheblich.