Ordo ab chao

In letzter Zeit beginne ich gern mit dem Nachdenken, indem ich einen Kommentar aufgreife.

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.

Wenn ein gedank­li­ches Gewe­be ent­ste­hen soll, bedarf es zahl­rei­cher frem­der Fäden, und die­ser Tage schaut es so aus, daß wir so eini­ges neu den­ken müs­sen. Am 27. Juni war im Kom­men­tar­be­reich zu lesen:

Was wir brau­chen, sind kei­ne Ver­hal­tens­re­geln für das Füh­ren eines Bür­ger­kriegs, son­dern für das Über­le­ben in einer Dik­ta­tur. Die­se Dik­ta­tur wird sich brei­ter Zustim­mung in der Bevöl­ke­rung erfreu­en, weil sie sich als ein­zi­ge Chan­ce offe­rie­ren wird, einem Bür­ger­krieg zuvorzukommen.

Blickt man phä­no­me­no­lo­gisch auf das poli­ti­sche Welt­ge­sche­hen, so las­sen sich mit der Zeit bestimm­te über­ge­ord­ne­te Prin­zi­pi­en dar­aus ablei­ten, die stets mit der Macht ein­zel­ner über beein­fluß­ba­re ande­re zu tun haben. Die kon­kre­ten Phä­no­me­ne sind dann die Erschei­nungs­for­men des betref­fen­den geis­ti­gen Prin­zips. Es ist nicht ganz leicht, all­ge­mein zu defi­nie­ren, was ein „geis­ti­ges Prin­zip“ ist. Daher sol­len drei sol­che Prin­zi­pi­en (die durch­aus mit­ein­an­der zusam­men­hän­gen) hier ein­mal bei­spiels­hal­ber auf­ge­zählt sein:

1. Divi­de et impe­ra („Tei­le und herr­sche“) ist ein sol­ches. Eine zu besie­gen­de oder zu beherr­schen­de Grup­pe (wie z.B. ein Volk) wird in Unter­grup­pen mit ein­an­der wider­stre­ben­den Inter­es­sen auf­ge­spal­ten. Dadurch soll erreicht wer­den, daß die Teil­grup­pen sich gegen­ein­an­der wen­den, statt sich als Grup­pe ver­eint gegen den gemein­sa­men Feind zu stel­len. His­to­risch gibt es mas­sen­haft Bei­spie­le, die die­sem Prin­zip folgen.

2. Ein ande­res geis­ti­ges Prin­zip ist der dia­lek­ti­sche Drei­schritt, den Hegel pro­mi­nent for­mu­lier­te, aber nicht erfand: The­se – Anti­the­se – Syn­the­se. Ein Zustand bringt not­wen­dig sein Gegen­teil her­vor, und die­ser pola­re Gegen­satz wird dann in einer Lösung „auf­ge­ho­ben“. Auch hier gibt es der his­to­ri­schen Bei­spie­le Legi­on: jede Fami­li­en­grün­dung, jede Revo­lu­ti­on, jeder Krieg samt Frie­dens­schluß drückt aus einem bestimm­ten Blick­win­kel betrach­tet die­ses geis­ti­ge Prin­zip aus.

3. Das­je­ni­ge Prin­zip, das uns hier inter­es­sie­ren soll, heißt ordo ab chao (= Ord­nung aus dem Cha­os). Das grie­chi­sche Wort cha­os (=„lee­rer Raum, das ers­te Vor­han­de­ne“ in der Wel­ten­schöp­fung) ist im Latei­ni­schen erst spät gebräuch­lich, bedeu­tet aber auch dort die gestalt­lo­se Urmas­se, aus der die Welt durch Son­de­rung der Ele­men­te geschaf­fen wur­de. Es ist dies (mir ist es egal ob “übri­gens” oder ” kaum zufäl­lig”) der Wahl­spruch der Obers­ten Räte des frei­mau­re­ri­schen Sys­tems des Alten und ange­nom­me­nen Schot­ti­schen Ritus. Ordo ab chao bezeich­net in der Frei­mau­re­rei den Schöp­fungs­akt, der durch den Men­schen immer wie­der von neu­em her­vor­ge­ru­fen wer­den soll.

Geis­ti­ge Prin­zi­pi­en ste­hen zunächst nicht in der Macht ein­zel­ner Men­schen. Sie suchen sich gewis­ser­ma­ßen ihren his­to­ri­schen Aus­druck und kön­nen dann jeweils im Nach­hin­ein auf­ge­spürt wer­den: hier an die­ser Stel­le zu die­ser Zeit hat sich die­ses oder jenes Prin­zip ver­wirk­licht, sodaß sich ein Phä­no­men mit­hil­fe einer bestimm­ten Denk­fi­gur erklä­ren läßt.

Nun zurück zum oben zitier­ten Kom­men­tar. Es möge uns, folgt man die­ser Ein­schät­zung, in Zukunft nicht um unse­re Posi­ti­on in einem Bür­ger­krieg gehen, in wel­chem „wir“ (als Deut­sche, als Patrio­ten, als Wei­ße) Par­tei sein sol­len. Der Bür­ger­krieg ist nur die Dro­hung. Es geht viel­mehr um die Instal­la­ti­on einer welt­um­span­nen­den Bür­ger­kriegs­ver­hin­de­rungs­vor­rich­tung. Und die soll­te uns zu den­ken geben.

Am 3. Juni die­ses Jah­res lan­cier­te der Vor­sit­zen­de des World Eco­no­mic Forum, Klaus Schwab, das The­ma der nächs­ten Kon­fe­renz in Davos im Janu­ar 2021: The Gre­at Reset. Das andert­halb­stün­di­ge Pro­pa­gan­da-Video, das man auf der Netz­prä­senz des WEF anschau­en kann, lie­fert in mei­nen Augen ein Mus­ter­bei­spiel dafür, zur Über­win­dung des Cha­os die Schöp­fung einer neu­en Ord­nung zu versprechen.

In den ers­ten Minu­ten wird die Rich­tung unmiß­ver­ständ­lich klar: „Our world has chan­ged“ heißt es zu Beginn, als wäre die­ser „Wan­del“ der Lauf der cha­os­ge­bä­ren­den Natur. Auf­fäl­lig ist, daß bestimm­te beklem­men­de Ele­men­te inner­halb des Cha­os (Schutz­mas­ken, Video­kon­fe­ren­zen, Dekon­ta­mi­na­ti­on, zwei durch eine Glas­schei­be getrenn­te Alte etc.) bereits oktroy­ier­te Ord­nungs­maß­nah­men dar­stel­len, die aber durch schnel­le Schnit­te mit Natur­ka­ta­stro­phen­bil­dern ver­mischt wer­den. Auf die­se Wei­se wird das Beklem­men­de der not­wen­di­gen Ord­nung mit der Cha­os-Sei­te asso­zi­ier­bar: „fra­gi­li­ty“ erscheint als anthro­po­lo­gi­sche Kon­stan­te, die eine neue Welt­ord­nung rechtfertigt.

Schwab ent­wirft in sei­nem Rede­bei­trag den fol­gen­den frame: unse­re Welt sei durch die „Corona“-Krise sowie durch den „Kli­ma­wan­del“ an einen Punkt gekom­men, wo nicht mehr auf die alt­her­ge­brach­te Wei­se gewirt­schaf­tet wer­den kön­ne. Daher müs­se die Welt­öko­no­mie jetzt auf reset gesetzt wer­den. So lau­tet der vom Sprach­re­gime per­fekt gewähl­te Begriff aus der Com­pu­ter­spra­che. Reset (engl.:„zurücksetzen“) ist ein Angli­zis­mus für einen Vor­gang, durch den ein elek­tro­ni­sches Sys­tem in einen defi­nier­ten Anfangs­zu­stand gebracht wird. Dies ist dann erfor­der­lich, wenn das Sys­tem nicht mehr ord­nungs­ge­mäß funk­tio­niert und auf die übli­chen Ein­ga­ben nicht reagiert.

Das WEF, Renaud Camus sprach ein­mal tref­fend von der „Davo­kra­tie“, hält „COVID-19“ für die Gele­gen­heit („oppor­tu­ni­ty“) der Stun­de, jetzt eine neue Wirt­schafts­ord­nung zu schaf­fen. Was kam zuerst, die Hen­ne oder das Ei? UN-Gene­ral­se­kre­tär Antó­nio Guter­res sagt im sel­ben Film:

We must build more equal, inclu­si­ve and sus­tainable eco­no­mies and socie­ties that are more resi­li­ent in the face of pan­de­mics, cli­ma­te chan­ge and the many other glo­bal chan­ges we face. – Wir müs­sen Öko­no­mien und Gesell­schaf­ten errich­ten, die glei­cher, ein­schlie­ßen­der und nach­hal­ti­ger sind, die­se sind belast­ba­rer ange­sichts von Pan­de­mien, Kli­ma­wan­del und all den ande­ren glo­ba­len Ver­än­de­run­gen, die uns bevorstehen.

Es geht um nichts gerin­ge­res als den “Gre­at Reset of Capi­ta­lism”. Expli­zit sol­len nicht die Lücken des alten Sys­tems gestopft wer­den (“to fill cracks in the old sys­tem”), son­dern das Sys­tem soll – die Com­pu­ter­me­ta­pher kaschiert das poli­ti­sche Gesche­hen – neu “auf­ge­setzt” werden. 

Klaus Schwab sieht dar­in “one sil­ver lining”, einen ver­hei­ßungs­vol­len Sil­ber­streif am Hori­zont, daß “Coro­na” gezeigt hät­te, wie schnell “wir” zu radi­cal chan­ges to our life­styl­es bereit wären. Fast aus dem Stand wären Unter­neh­men und Indi­vi­du­en von bis­her für uner­läß­lich gehal­te­nen Gewohn­hei­ten abge­kom­men, etwa von Flug­rei­sen oder Büro­ar­beits­plät­zen. Der Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Wil­liam S. Eng­dahl, auf den ich mich hier bezie­he, hält dies kei­nes­wegs für einen Sil­ber­streif. Ich möch­te ergän­zen: es han­delt sich viel­mehr um tech­no­lo­gi­sche Dis­rup­ti­on, die durch den Nim­bus der Ver­hei­ßung von umfas­sen­der Gleich­heit (equa­li­ty), Ein­be­zie­hung (inclu­si­on) und Nach­hal­tig­keit (sus­taina­bi­li­ty) im Hand­um­dre­hen nicht nur die Wirt­schafts- und Arbeits­welt, son­dern auch unse­re mora­li­schen Wahr­neh­mungs­or­ga­ne überwältigt. 

Wenn nun Ordo ab chao auch als akti­ver mensch­li­cher Schöp­fungs­akt begrif­fen wer­den kann, ist es mög­lich, daß sich bestimm­te Men­schen das geis­ti­ge Prin­zip absicht­lich und miß­bräuch­lich zunut­ze machen. Das Cha­os, zu des­sen Über­win­dung sie antre­ten, stif­ten sie selber.

Man kann aus der Geschich­te grund­le­gen­de Mecha­nis­men dedu­zie­ren und ist, hat man ein­mal einen sol­chen Mecha­nis­mus ermit­telt, dar­auf­hin in der Lage, sel­ber Geschich­te zu schaf­fen, um sei­ne Inter­es­sen durch­zu­set­zen. Da Men­schen Natur­ka­ta­stro­phen (zumin­dest abge­se­hen von Geo­en­gi­nee­ring) nicht direkt her­vor­ru­fen kön­nen, stif­ten sie eine Meta-Erzäh­lung: Kli­ma­ka­ta­stro­phe, Pan­de­mie, Welt­wirt­schafts­kri­se und Ras­sen­kampf  als gleich­zei­tig „aus­bre­chen­de“ chao­ti­sche Zustän­de, gegen­über denen ihre eige­ne (weit über eine öko­no­mi­sche Umpro­gram­mie­rung hin­aus­ge­hen­de) Ord­nung dann als Ret­tung erscheint.

In den 60er Jah­ren galt es in den USA als ein Ziel „kom­mu­nis­ti­scher Umtrie­be”, zuerst welt­wei­tes Cha­os zu erzeu­gen, und dann u.a. die (umge­stal­te­te) UNO als ein­zi­ge Hoff­nung für die Mensch­heit aus­zu­ru­fen. Es könn­te sein, daß der gegen­wär­ti­ge ame­ri­ka­ni­sche “Bür­ger­krieg” genau­so wie “Coro­na” und “Kli­ma” ein Teil des Cha­os sind, in wel­chem die Moh­ren und ihre wei­ßen Geg­ner nur ihre Schul­dig­keit tun und dann – auf Reset-Knopf­druck – gehen können.

Die dann errich­te­te Ord­nung dürf­te der Ord­nungs­lie­be aller Kon­ser­va­ti­ven Hohn sprechen.

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.

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Kommentare (61)

RMH

29. Juni 2020 09:52

Wichtiger Artikel. Es ist dabei m.M.n. gleich, ob das Chaos bewusst angestoßen wurde oder nicht, es entspricht in jedem Falle dem herrschenden Prinzip des Pragmatismus, solche Situationen "bestmöglich" für eigenen Ziele auszunutzen. Dabei sollte man sich aber klar sein, dass es eine Filterblase der Herrschenden und der beruflichen Nomenklatur gibt. Der Normalbürger hatte kaum Home-Office. Er malochte schlicht weiter und/ oder wurde in den Zwangsurlaub oder Kurzarbeit 0 geschickt. Die schöne neue Welt fand mithin nur bei wenigen statt. Echtes Chaos bricht momentan nur aus, wenn die sog. "Partyszene" das Momentum ausnutzt oder der Frühpensioniär mit seinem Wohnmobil oder SUV mit Fahrradträger an der Grenze zu Dänemark im Stau steht ;)

Gustav Grambauer

29. Juni 2020 09:58

Warum nennt die Volkswagenstiftung ihren Forschungsklüngel ausgerechnet "Schumpeter-Fellowship"?!

https://de.wikipedia.org/wiki/Schöpferische_Zerstörung

(Wobei die Hermann-Göring-Werke ja schon den ihnen selbst das Wasser abgrabenden Club of Rome maßgeblich mitgetragen hatten, was Dr. oec. Klein-Mäxchen, an die Stringenz oder wenigstens den gutwilligen Versuch der Stringenz ökonomischer Entscheidungen im Rahmen der dem Fußvolk gelehrten ökonomischen Doktrinen glaubend, niemals verstehen wird.)

- G. G.

MARCEL

29. Juni 2020 10:04

Als Ausprägung solch einer Ordnung könnte ich mir eine anti-deutsche/weiße Apartheid vorstellen, denn dafür reichen die Ressourcen des Sicherheitsapparates gerade noch. Das impliziert die Aufteilung (besser: Aufgabe) von Territorien, sowie eine "Schutzgeld-Ökonomie", eingefasst in digitale Überwachung (in E. Samjatins Roman "Wir"von 1920 heißen die Spitzel "Beschützer"). De facto also ein Multi-Separatismus, von dem auch L. Obertone spricht: Die einen haben ihr Stammesgebiet, die anderen ihr Reservat.

Nur glaube ich hierzulande nicht an einen Mastermind und einen perfekten Plan, sondern eher an die pure Not. Man wählt das "geringere Übel" und den leichteren Gegner. Garant für Frieden ist das alles nicht, allenfalls ein Zeitgewinn.

Ein gebuertiger Hesse

29. Juni 2020 10:08

"Die dann errichtete Ordnung dürfte der Ordnungsliebe aller Konservativen Hohn sprechen."

Und doch wird eine Ordnungsliebe, die echt ist, sich auch im Chaos ihren Weg bahnen. Hier zählt die Aufrechterhaltung des Rechten im Kleinen. Läßt man an der Stelle die Zügel schleifen, ist es bald aus. Gerade Konservative sollten das wissen.

Laurenz

29. Juni 2020 10:23

(1)

Ich hatte die Tage erst diese Debatte mit einem klugen Freund & Kommunal-Politiker. Er verwies auf Putin. Wenn selbst dieser Corona-Maßnahmen ergriffe, müsse ja was dran sein. Mein Gegenargument war, auch die Russen brauchen Medikamente, die in Mittel- oder Ost-Asien produziert werden.

"Gefühlt", würde ich eher auf selbst-erkannte Unfähigkeit der Eliten tippen, denn alle imaginären Plagiate, wie Klimawandel, Pandemien, Rassismus-Debatte sind doch nur Ablenkungs-Manöver von der eigentlichen Realität. Die Rassismus-Debatte zB, findet nicht in China statt. Warum? Weil jeder Chinese von Hause aus ein Rassist ist, und dies dort allgemeine gesellschaftliche Anerkennung findet. 

Ich habe natürlich im Netz nachgeschaut, und fand das hier ... https://de.wikipedia.org/wiki/Ordo_Ad_Chao

https://youtu.be/00r3eMT0mEQ

Fand ich irgendwie treffender, finden Sie nicht?

Alleine angesichts Chinas setzt sich der Westen mit einer versuchten Neu-Ordnung ins Hintertreffen. Wir sind keine Chinesen & es bringt nichts, Chinese sein zu wollen.

nom de guerre

29. Juni 2020 10:23

Dien Kommentar über die bevorstehende und breit akzeptierte Diktatur habe ich auch gelesen. Instinktiv hätte ich gerne widersprochen, befürchte aber, der Forist könnte richtig liegen.

Nur am Rande: „Ordo ab chao bezeichnet in der Freimaurerei den Schöpfungsakt, der durch den Menschen immer wieder von neuem hervorgerufen werden soll.“ – Das haben nicht die Freimaurer erfunden, es ist viel älter. Laut Mircea Eliade („Kosmos und ewige Wiederkehr“) gibt/gab es in jeder traditionellen Gesellschaft das Prinzip, in jedem neuen Bauwerk, überhaupt in jedem entscheidenden Vorgang des menschlichen Lebens den Schöpfungsakt zu wiederholen. (Selbst solche Dinge wie das vor 30 Jahren z.T. noch übliche Richtfest ordnet er so ein, auch wenn die Teilnehmer den Hintergrund nicht mehr kennen.) Worum es bei der aktuell zu errichtenden „neuen Ordnung“ gehen könnte, stellt allerdings eine Pervertierung dessen dar, weil, wie Sie schreiben, das angeblich zu überwindende Chaos mglw. überhaupt erst erschaffen wird.

Laurenz

29. Juni 2020 10:24

(2)

Übrigens, in einem Zins-System, ist jeglicher Reset vorprogrammiert. Dazu braucht man nur das einfach geschriebene Buch Dirk Müllers "Cashkurs" zur Hand zu nehmen. Nachschlagen reicht. Damit ist u.a. der große Knall gemeint, der im Kommentariat der letzten JS - oder HB-Artikel angesprochen wurde. Es ist aber in der jüngeren Geschichte bis zum jetzigen Augenblick so gelaufen, daß der Reset, der sich zwingend aus Zinseszins ergibt, permanent hinausgezögert wird. Die Macht erkauft sich immer weitere Zeit und bezahlt mit der Zukunft. Ohne Transfers aus Deutschland bricht der Euro zusammen, einfach nur deswegen, weil alle anderen Euro-Staaten nicht Willens sind, ihre Bürger zu enteignen & Steuern zu erhöhen.

Franz Bettinger

29. Juni 2020 10:39

Eine wunderbar klare Analyse dessen, was geplant ist und uns womöglich bevorsteht! Die Davokratie, die Diktatur des deep state, baut allerdings auf zwei schwache, durchsichtige Lügen auf: jener Lüge des Klimawandels (welcher, wenn überhaupt existent, ein Segen wäre) und auf der Lüge des Corona-Virus (die hier nicht mehr diskutiert werden muss). Hoffnung liegt darin, dass immer mehr Menschen diese Lügen erkennen und sich wehren. 

Der_Juergen

29. Juni 2020 11:04

Dem Kommentator, dessen Wortmeldung Caroline Sommerfeld hier zitiert, habe ich auf dem betreffenden Strang zustimmend geantwortet und ebenfalls auf das Freimaurermotto "Ordo ab Chao" hingewiesen. Ich fügte hinzu, dass die massenweise Anlockung muslimischer und afrikanischer Migranten nicht nur dem Fernziel der Rassenmischung dient, sondern auch einem sehr viel näher liegenden Ziel. Wenn die Wirtschaft infolge der Politik des Systems kollabiert, werden die Kulturbereicherer plündern, es wird sehr viele Tote geben, und dann kann das System, nachdem es unpopuläre Figuren wie Merkel ausgetauscht hat, unter dem Beifall der Bevölkerungsmehrheit "Ordnung schaffen" und eine offene Tyrannei errichten.

Gustav Grambauer

29. Juni 2020 11:12

Was wird eigentlich, wenn die NWO verliert?

Pjakin hat neulich im Zusammenhang mit dem Schicksal der Zivilisation darauf hingewiesen: schon viele Schiffsbesatzungen haben erfolgreich gemeutert und, nachdem die Leiche des Kapitäns den Haien übergeben ward, gemerkt, daß sie gar nicht navigieren konnten, woraufin unzählige Schiffe auf dem Meeresgrund gelandet sein dürften.

Hatte vor zwei Wochen dazu ein Anschauungsbeipiel: habe unsere Tochter zum "Schnuppern" zu den hiesigen Padfindern gebracht. Die Pfadfinderei war mal eine exzellent organisierte und straff geführte Vorfeldbewegung / Kaderreserve der Freimaurerei, zum Zwecke des Ausfilterns der geeigneten Neophyten für den Tempeldienst in den Logen und Orden. Mit dem Niedergang der Freimaurerei in der Breite ist denen ihr Überbau komplett weggebrochen, die sind, nun sich völlig selbst überlassen, buchstäblich kopflos geworden. Man sieht es ihnen bis ins Korps der Neunjährigen hinunter auch an: völlig amorph und chaotisch ("kunterbunt"), es fehlen, - ich drücke mich höflich aus -, jegliche Idee und somit jegliche ideelle Führung, ganz zu schweigen von den fehlenden kulturellen Formen. Bitte ganz unten links den sommersprossigen sogenannten Badge anschauen:

https://manegg.ch

War dies vor 200 bzw. 100 Jahren perspektivisch so geplant gewesen?

- G. G.

Gustav Grambauer

29. Juni 2020 11:12

Beim Niedergang meiner - extrem von der Freimaurerei / dem Illuminatismus geprägten - Geburtsstadt Gotha werde ich den Eindruck ganz bewußt hinterlassener "Verbrannter Erde" nicht los (sogar der "Mohren"

https://de.wikipedia.org/wiki/Volkshaus_zum_Mohren

selbst ist mittlerweile eingerissen, die Stadt hatte das Gebäude über Jahrzehnte von innen her verfaulen lassen). Sage das mit dem Vergleich der blühenden Nachbarstadt Eisenach vor Augen, die eine völlig gegensätzliche, strotzgesunde und damit immunitätsstärkende Prägung hat - von Walther von der Vogelweide, dem Tempelrittertum / den Kartäusern (noch heute kann man auf Eseln zur Wartburg hochreiten!), von den Bachs, der Frau Sunna, der deutschen Hochromantik / Wagner, den Burschenschaften und dem Jugendstil her.

- G. G.

Ein gebuertiger Hesse

29. Juni 2020 11:17

@ Jürgen

Was ist in Ihrer Beschreibung noch gleich das "System" - der Tiefe Staat?

Laurenz

29. Juni 2020 11:33

@nom de guerre & Gustav Grambauer

Von was für einem Niedergang der Freimaurerei schreiben Sie? Seit 250 Jahren ist die Freimaurerei zersetzend, blutrünstig, Kriegs-treibend & dient der Kontrolle der Wasserträger & Produktiven einer Gesellschaft. Das ist ähnlich der Beichte, die mal vielleicht wohlmeinend gedacht, zu einem kostengünstigen Informations-System verkam.

 

Kommentar Sommerfeld: Bitte um Beantwortung der Frage, danach aber keine Freimaurerdiskussion. Ist "schöpferische Zerstörung" ein geistiges Prinzip, das verkommen ist? Selbst zerstört wurde?

A. Kovacs

29. Juni 2020 11:49

Der Begriff "Schöpfung" ist falsch gewählt, weil dem Menschen nicht möglich. Aber sonst leuchten mir der Artikel und seine Conclusio ein. Die jährlich neuen und eindeutig inszenierten "Krisen", die immer deutlicher werdende Rolle nicht-staatlicher Akteure (die es immer gab, aber m. E. nicht in dieser Offenheit), das alles scheint sich im Vortrag des Herrn Schwab zur "Neuen Normalität" zu bündeln. Der Sack soll zugemacht werden. Mich interessiert, wie linke Ideologie und Islam in dieser Neuen Normalität gebändigt werden sollen, denn beide passen nicht so richtig in die anzunehmenden Pläne der Davokraten. 

Laurenz

29. Juni 2020 11:52

@CS

Peter Scholl-Latour vertrat die These, in Seinen Büchern China betreffend, daß ein radikaler Schnitt durch Mao nötig war, um die 3.000 Jahre alte verkrustete Mandarin-Kultur zu beseitigen, damit etwas Neues geschaffen werden konnte.

Apostat

29. Juni 2020 11:56

Wo die" Reise" hinführt, hat  O.Spengler im "Untergang des Abendlandes" vorweggenommen. 

Und die Indizien sind nicht mehr zu übersehen.: Kampf gegen die  Nationalstaaten, Machtkonzentration in Brüssel , erste Schritte zum Cäsarismus.

Schuldkult, Selbsthass, Niederknien- Vorzeichen der Fellachenkultur.

Waldgaenger aus Schwaben

29. Juni 2020 12:17

Man kann aus der Geschichte grundlegende Mechanismen deduzieren und ist, hat man einmal einen solchen Mechanismus ermittelt, daraufhin in der Lage, selber Geschichte zu schaffen, um seine Interessen durchzusetzen.

Genau das sind die beiden marxistische Denkfehler in einem Satz.

1 Man kann aus der Geschichte grundlegende Mechanismen deduzieren

Korrekt ist: Man Behauptung über grundlegende Mechanismen der Geschichte aufstellen. Doch nicht alles was plausibel klingt, ist auch richtig. Thesen müssen ihre Richtigkeit durch eintreffende und präzise Prognosen beweisen.

Gibt es einziges Beispiel, dass per Gelehrtenarbeit ein grundlegender Mechanismus aus der Geschichte deduziert wurde, der 

a. über die Alltagserfahrung(Küchenpsychologie) hinaus ging und

b.präzise und richtige Prognosen produzierte, die über Zufallstreffer hinaus gingen?Die Prognosen müssten nicht unbedingt auf zukünftige historische Ereignisse gerichtet sein. Eine Vorhersage, die zum Beispiel durch spätere archäologische Funde oder später entdeckte Dokumente sich als richtig erwies, genügte auch.

(1/2)

Waldgaenger aus Schwaben

29. Juni 2020 12:17

2. und ist, hat man einmal einen solchen Mechanismus ermittelt, daraufhin in der Lage, selber Geschichte zu schaffen, um seine Interessen durchzusetzen.

Selbst wenn es möglich wäre, solche "grundlegender Mechanismus" zu entdecken, ist es so, dass Geschichte wie jedes komplexe Geschehen, das Ergebnisse mehrerer sich gegenseitig aufhebender oder verstärkender Mechanismen ist. Um Geschichte zu schaffen müsste man also alle Mechanismen und ihre wechselseitigen Einflüsse kennen und nicht nur einen oder ein paar.

Als Paradebeispiel sei der technische Fortschritt genannt. Er ist unvorhersehbar und stärkster Motor historischer Vorgänge.

(2/2)

Der_Juergen

29. Juni 2020 12:46

@gebürtiger Hesse

Unter dem "System" verstehe ich nicht nur den "tiefen Staat", sondern auch die sichtbaren Machthaber. Deutschland wird von einem Parteienkartell regiert, das von der CSU bis zur Linkspartei und den Grünen reicht. Diese Parteien unterscheiden sich in ihrer Phraseologie zusehends weniger und in ihren Zielen kaum mehr. Sie streben das Aufgehen Deutschlands in einer multinationalen, idealerweise globalen Diktatur sowie die allmähliche Auslöschung der Deutschen durch Vermischung mit Afrikanern und Orientalen an. Die Bluthunde dieses Systems sind die Journalisten von der Lügenpresse, die linken Intellektuellen  u. a. Dass Merkel und Konsorten fremdgesteuert sind, unterliegt keinem Zweifel. Von wem? Namen wie Soros oder Rothschild fallen jedem ein, aber m.E. stehen über diesen noch andere, unsichtbare Kräfte. Ich nenne sie nicht, weil ich meine Behauptung nicht beweisen könnte. 

RMH

29. Juni 2020 12:50

@Laurenz,

Die Maurerei in ihrer Breiten- und Flächendeckung ist im Niedergang. Die örtlichen Logen z.T. überaltert und sie suchen durchaus nach Nachwuchs. Wurden Sie noch nicht dezent angesprochen oder zu einem Vortragsabend eingeladen?

Waldgaenger aus Schwaben

29. Juni 2020 12:51

Nachtrag:

Spengler, der hier  erwähnt wurde, hat tatsächlich erstaunliche Vorhersagen gemacht. Er lehnt die "Machbarkeit" der Geschichte vehement ab.

Im 20.Jahrhundert hat der Versuch, Geschichte zu lenken zu Strömen von Blut und Tränen geführt. Wenn der Artikel den neuerlichen Versuch angebliche Mechanismen der Geschichte zu benutzen ablehnt, kann ich ihm nur zustimmen.

Kommentar Sommerfeld: Exakt, Sie haben mich richtig verstanden. Geschichtsmanagement, oder wie Götz Kubitschek neulich im Podcast sagte, "Bewirtschaftung von Gegensätzen", ist marxistische Programmatik par excellence. Indes: wir können sie für falsch, für Hybris, für gefährlich halten - sie geschieht.

Monika

29. Juni 2020 13:26

„Verhaltensregeln für das Überleben in einer Diktatur“

Es handelt sich nicht um eine Diktatur ! ( Einen Diktator kann man beseitigen), sondern um ein „posttotalitäres System“ ( treffend beschrieben bei Václav Havel, „Versuch in Der Wahrheit zu leben“). Havel: „Es gehört zum Wesen des posttotalitären Systems, dass es jeden Menschen in die Machtstruktur einbezieht“. Das geschieht über die Ideologie ( heute: Vielfalt, Multikulti, Buntheit, Teilhabe etc.), die alle mitmachen, auch wenn der Elefant im Raum nicht zu übersehen ist ( siehe Stuttgart).  2. Es braucht deshalb auch keine weltweite Bürgerkriegsverhinderungsordnung ! Havel: „Der moderne Mensch hat offenbar bestimmte Veranlagungen, ein solches System zu ertragen“. Im derzeitigen  Chaos braucht man nur ein paar Tschetschenen. ( siehe Dijon) . Alles gut , also ! 

Winkelried

29. Juni 2020 13:32

Cui bono?  Das WEF ist eine klassische gemeinnützige Schweizer Stiftung, ansässig in der calvinistischen Stadt am Ausfluss der Rhone. Vor wenigen Jahren mit dem Status einer internationalen Organisation in den Olymp der Gemeinnützigkeit aufgestiegen. Gespeist wird die Stiftung/Organisation von hunderten Mitgliedsunternehmen, welche mehrheitlich globale Unternehmen mit einem Mindestjahresumsatz von 5 Milliarden USD darstellen. Die Zeche für die globale big liberal Party zahlt mehrheitlich der Bund, Kanton Graubünden und die Stadt Davos, sprich schlussendlich der eidgenössische Steuerzahler. Zitat aus Friedrich Schiller, die Räber "zu einem Spitzbuben wills Grütz - auch gehört dazu ein eigenes Nationalgenie, ein gewisses, dass ich so sage, Spitzbubenklima, und da rath ich dir, reis ins Graubündner Land, das ist das Athen der heutigen Gauner".

Ein gebuertiger Hesse

29. Juni 2020 13:34

@ Jürgen

Danke für die reichhaltige Erläuterung. Sie scheinen am Richtigen dran zu sein. An einem auch physischen Ort der freien Rede würde ich Sie sofort auf ein Bier einladen.

Grobmotoriker

29. Juni 2020 13:49

Wie Sie richtig feststellen, "Geistige Prinzipien stehen (...) nicht in der Macht einzelner Menschen". Wenn dem so ist - wovon ich überzeugt bin -, dann soll sich der Rechte/ Konservative/Reaktionäre/Deutsche/Weiße/Patriot aus dem gewiß kommenden, sich schon deutlich abzeichnenden Chaos tunlichst raushalten. Es gibt ein uraltes, chinesisches Sprichwort: "Vom sicheren Ufer aus das Feuer auf der anderen Flußseite gelassen beobachten", und ich füge hinzu: Und erst dann eingreifen, wenn die Feuerwalze vorbeigezogen ist. Wir haben das Chaos nicht verursacht, haben nichts dazu beigetragen, sind dafür nicht verantwortlich. Und haben wir die Mittel, das Chaos abzuwenden oder auch nur abzuschwächen? Schon aus dem Grund sollten wir das Kommende von unserem Ufer aus gelassen beobachten - mit oder ohne Erdbeeren im Burgunder. Das Abwenden des Chaos steht nicht in unserer Macht.
Wir sollten uns vielmehr Gedanken machen über die Zeit danach, die Zeit des Great Reset. Die "andere Seite" tut es offensichtlich schon.

Laurenz

29. Juni 2020 14:06

@RMH

Mein Ende letzten Jahres verstorbener Vater war "Bruder" in einer kleinen, teils überalterten Good-Fellow-Loge zu Frankfurt am Main, die tatsächlich das lebt, woran sie glaubt, bewundernswert. Persönlich habe ich nichts gegen diese Lebensart, politisch schon. Nach den Gesprächen zur Beerdigung lud man mich zwar formal ein, man sah aber von einer weiteren Akquise ab, weil GoodFellows sich zwar nicht als Freimauer ansehen, ich aber die lebenden "Brüder" meines Vaters auf die systemische Problematik hinwies.

Möchte das, was Sie geschrieben haben, RMH, nicht in Abrede stellen. Aber ich verweise Sie auf die USA. 53 von 56 Verfassungs-Vätern waren Freimaurer. Warum oder wann sollten diese oder deren Nachfolger jemals die Macht und damit die Macht über den Planeten abgegeben haben?

Diese Sippschaft zu eliminieren, würde nur in einem stalinistischen - oder maoistischen System halbwegs funktionieren. Es macht im Grunde mehr Sinn, die meist wohlmeinenden Logenbrüder auf den eigentlichen Sinn von Logen hinzuweisen.

Fritz

29. Juni 2020 14:12

Der Begriff "Brasilianisierung" trifft das was geschieht recht gut, denke ich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Brasilianisierung#:~:text=Brasilianisierung%20des%20Westens%20ist%20eine,Richtung%20einer%20zunehmenden%20sozialen%20Ungleichheit.

Dazu muss man nicht über ein Oberkommando spekulieren; Die UNO und die EU und Merkel und Soros sind sicher dabei, aber das Profitinteresse des Großkapitals erklärt das ganze hinreichend. Das besondere ist halt, dass es den Kapitalisten gelungen ist, die Linke (und auch die radikale Linke) zu kooptieren und zum Unterstützer ihres Projektes zu machen.

nom de guerre

29. Juni 2020 14:14

@ Laurenz & C.S.

Die Frage kann ich ganz kurz beantworten: Ich schreibe gar nichts über den Niedergang der Freimaurerei, habe mich mit denen noch nie näher beschäftigt. Das ist G.G.s Feld.

Was Eliade meint, falls der Kommentar von C.S. auch darauf bezogen war, ist (schreibe aus dem Gedächtnis, die Lektüre ist lange her): die Mächte des Chaos sind aus Sicht traditioneller Gesellschaften immer da, die (geordnete) Welt muss also stets rituell von neuem geschaffen, zumindest bestätigt werden, damit sie existieren kann. Einen ähnlichen Kontext hat es z.B., wenn Thor immer wieder die Reifriesen erschlagen muss, d.h. Mächte des Chaos, die die Ordnung der Götter und Menschen bedrohen.

Der Unterschied zu dem Modell der NWO ist für mich a) dort wird das Chaos künstlich herbeigeführt, um eine Pseudo-Ordnung einführen zu können, b) der „Schöpfungsakt“ weist keine spirituelle Anbindung auf, das ganze, soweit es offen stattfindet, ist eine rein diesseitige, materielle, auf den Menschen bezogene manipulative Angelegenheit. Mit anderen Worten, es kann, legt man die traditionelle Sichtweise, wie ich sie verstehe, zugrunde, auf lange Sicht nicht funktionieren.

frdnkndr

29. Juni 2020 15:27

2.

Und weiter:

"Man könnte meinen, dass die Lüge für wahr gehalten wird, weil sie sich, wie die Werbung, nicht bemüht, ihre Falschheit zu verbergen. Wie es schon beim Ersten Weltkrieg der Fall war, kann der Krieg gegen das Virus nur trügerisch motiviert sein.

Die Menschheit tritt in eine Phase ihrer Geschichte ein, in der die Wahrheit auf einen Moment in der Bewegung des Falschen reduziert wird. Wahr ist diejenige falsche Rede, die für wahr gehalten werden muss, auch wenn ihre Nichtwahrheit bewiesen ist.

Aber auf diese Weise wird die Sprache der Menschen als Ort der Manifestation der Wahrheit höchstselbst konfisziert. Sie können jetzt nur noch stumm die Bewegung der Lüge — die wahr, weil real ist — beobachten."

Gustav Grambauer

29. Juni 2020 15:28

Frau Sommerfeld

"Ist 'schöpferische Zerstörung' ein geistiges Prinzip, das verkommen ist? Selbst zerstört wurde?"

Soweit ich sehe hat Sadaschiva, der Urvater des Kommunismus, dieses Prinzip vor 7.000 (?) Jahren in die Zivilisation eingeführt. Warum übersetzt die tantrische Tradition ger "God" (Gott) / "G-O-D" mit "G"enerator-"O"perator-"D"estroyer?

"Guru Bramah
Guru Vischnu
Guru Devo Maheschvarah ..."

Warum das jetzt hier?

https://twitter.com/drtedros/status/1085559977597636609

https://www.freepressjournal.in/india/maha-shivratri-2020-why-cern-has-a-statue-of-lord-shiva

Warum werden wir alle noch viel von meiner "Lieblingssekte" Ananda Maraga und ihrem PROUT-Programm hören?

Mal bei denen nachfragen, die uns von Indien her die Welt erklären wollen, z. B. bei Nina Hagen, oder bei Armin Risi, leidenschaftlicher Q-Anon-Jünger, im Rausch des "Machtwechsels auf der Erde" schwelgend.

Und wie lautet die Antwort aus Mitteleuropa darauf (auf Seite 232 geht`s weiter!):

https://books.google.ch/books?id=3P6QuWeMn1gC&pg=PA231&lpg=PA231&dq=goethe+hindu+elefantenrüssel&source=bl&ots=Tw_ZPE5GhT&sig=ACfU3U2nhJmAPjMbU4b5Qdop2BLsyQ9QpA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj7orrLjKfqAhUFD2MBHUAQDe8Q6AEwAHoECAkQAQ#v=onepage&q=goethe%20hindu%20elefantenrüssel&f=false

Caramba, Caramba ...!

- G. G.

Gustav Grambauer

29. Juni 2020 15:29

Laurenz

"Von was für einem Niedergang der Freimaurerei schreiben Sie? Seit 250 Jahren ..."

Genau lesen. Hatte nicht geschrieben "Mit dem Niedergang der Freimaurerei ..." sondern "Mit dem Niedergang der Freimaurerei in der Breite ...".

---

Habe einen Fehler zu berichtigen, auf den ich aufmerksam gemacht wurde. Hatte aus einem unerklärlichen Grund immer die VW-Werke für die Hermann-Göring-Werke gehalten. Letztere sind aber die benachbarten Salzgitter-Werke.

- G. G.

LotNemez

29. Juni 2020 15:29

@CS

Ihr Kommentar erinnert mich an Naomi Kleins Beschreibung der "Schock-Strategie" in ihrem gleichnamigen Buch. Auch sie sah hier die global agierende Finanzkaste federführend am Werk: 

Im zweiten Kapitel geht Klein auf die Chicagoer Schule und Milton Friedman und dessen neoliberale Theorien ein. Diese seien nach wirtschaftlichen Schocks, militärischen Niederlagen oder Naturkatastrophen grundsätzlich dazu genutzt worden, um breite Privatisierungsmaßnahmen und den Abbau sozialstaatlicher Mechanismen durchzusetzen. 

Seitdem - das Buch ist von 2007 - hat sich das Repertoire der Shockstrategen noch erweitert, aber das Prinzip bleibt dasselbe. Hufeisentheorie, ick hör' dir trapsen.

Systematisch Funktionierendes kaputt zu schlagen, dann aber nicht wieder aufzubauen, sondern in einem chaotischen oder zumindest weitaus ineffizienteren Zustand zu halten - ich habe mich oft gefragt, inwieweit das überhaupt finanziell lohnenswert sein kann. Wenn wenn etablierte Wertschöpfungsnetzwerke zerstört werden, verdienen doch alle weniger. Es sei denn!!!, man will fremdes Eigentum günstig erwerben. Dann lohnt sich die Wertminderung. Und das gilt auch für die inneren Krisen. Wenn die Volkswirtschaft schwächelt, wegen einer weniger leistungsfähigen Multikultigesellschaft, leiden die Unternehmen, leidet der Absatz, die Innovationskraft usw. und das Ganze ist dann weniger wert.

LotNemez

29. Juni 2020 15:34

Könnt ihr euch an den James-Bond-Film erinnern - Goldfinger glaub ich - der Plan war dort nicht, das Gold aus Fort Knox zu stehlen, sondern es radioaktiv zu verstrahlen, um Nachfrage zu erzeugen und die übrigen Goldreserven im Wert teigen zu lassen. Sprich: Enteignung durch Entwertung.

Und im Effekt zeigt sich, dass z.B. in der Ukraine massig Land von westlichen Investmentfonds aufgekauft wird, oder dass in Libyen westliche Konzerne die Hand auf die Ölquellen legen. Einige Nationen schaffen es gerade noch, die Angriffe auf ihre Industrie finanziell abzufedern. Das kostet aber ungemein viel Geld. Coronahilfen z.B. sind ja nichts anderes. Das zehrt an der Substanz und irgendwann ist eine Volkswirtschaft auch mal reif für Zerschlagung und feindliche Übernahme. Eine wichtige Rolle werden dabei auch Ratingagenturen spielen .

Zusammenfassung: Schocken, Entwerten, Billig aufkaufen (= Enteignen) -> Neuordnung.

Anmerkung eines Bekannten:

Hierin manifestiert sich auch der Grundkonflikt: Trump/Republikaner stehen für das »schaffende Kapital«, das im Chaos natürlich nichts schaffen kann. Soros & Co./DemocRats stehen für das »raffende Kapital«. Spekulanten brauchen Kursbewegungen, die Richtung ist dabei egal. Die können auch bei fallenden Kursen absahnen. Am maximalsten natürlich, wenn sie Kurseinbrüche »vorhersehen«, weil sie sie nämlich durch ihren politischen NGO-Terrorismus induziert haben.

Wahrheitssucher

29. Juni 2020 15:58

@ Der_Jürgen

„Ich nenne sie nicht, weil ich meine Behauptung nicht beweisen könnte.“

Wie ist zu vermitteln, was nicht zu beweisen ist?

Der_Juergen

29. Juni 2020 17:07

@Wahrheitssucher

Wir glauben alle an viele Dinge, die wir nicht beweisen können. Oft spricht die Logik zwingend für eine bestimmte These, aber es fehlt das eine oder andere Glied in der Beweiskette. Schon mancher  des Mordes Angeklagte, den alle für den Täter hielten, zog den Kopf aus der Schlinge, weil seine Schuld nicht hieb- und stichfest beweisbar war. Ähnlich verhält es sich mit den unsichtbaren Strippenziehern in der Politik. Deren oberster Chef ist meiner Ansicht nach eine Figur, die für kein irdisches Gericht je greifbar sein wird. Ich nehme an, Sie haben mich verstanden.

Laurenz

29. Juni 2020 17:41

@Gustav Grambauer & RMH

OskarKayser, verstanden. Die Freimaurerei ist in der Breite im Niedergang begriffen. Zugegeben, gut 5 Mio. offizielle Mitglieder weltweit sind nicht sehr viel. Aber waren es je mehr?

Welchen Sinn sollte es haben (im Gegensatz zur preußischen Armee zB), heute noch die Parteibuch-Hanswurst-Offiziere der Bundeswehr in einer Loge aufzunehmen? Die wohl-situierte F...upForFuture-Bewegung will doch gar nichts Neues mehr erschaffen, nur das von anderen Erworbene verwalten, für Logen völlig nutzlos.

Das, was CS hier anspricht, hat in mehr politischer Form Roland Tichy jüngst zum Thema gemacht, indem er im wesentlichen von Murray ableitet. Es geht hier mehr oder weniger um die formale Diktatur von Minderheiten. Dadurch bleibt die mächtigste Minderheit einfach unauffällig.

Aber auch wenn man kniet, um sich reinzuwaschen, bleibt man trotzdem weiß... Sind Ablaßbriefe nicht doch sittsamer?

https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/identitaetspolitik-oder-die-zersplitterung-der-gesellschaft/ (2x den Artikel klicken)

Waldgaenger aus Schwaben

29. Juni 2020 18:21

@Sommerfeld

wir können sie für falsch, für Hybris, für gefährlich halten - sie geschieht.

Und die Konsequenz daraus?

Dinge unter's Mikroskop zu legen, bringt oft einen Erkenntnisfortschritt.

Die Tötung Floyds durch einen weißen Polizisten, die zufällig gefilmt wurde, werden nur  abseitigste Verschwörungstheoretiker für eine Inszenierung halten. Alles war Zufall: Die brutale Fixierung durch den Polizisten, der Tod des Opfers, die Videoaufzeichnung und das anschließende Hochladen.

Danach lief eine Schockwelle rund um den Globus. Diese wäre zu analysieren. Was wir daraus lernen könnten?

In Stuttgart trat ein sechszehn jähriger Deutscher (Fußnote: mit Migrationshintergrund) einem sechsundzwanzig järhigen Studenten (keine Angabe zur Herkunft, deshalb wahrscheinlich Deutscher ohne MG) so heftig gegen den Kopf, dass sogar die Staatsanwaltschaft sich ermannte, gegen ihn wegen versuchten Totschlags zu ermitteln.

Wenn das Opfer nun tot wäre, wenn die Tat gefilmt worden wäre, hätten wir eine vergleichbare Schockwelle. Warum nicht? Wie könnte die öffentliche Wahrnehmung erreicht werden? Nicht, dass ich mir wünsche so etwas geschähe je, aber ich befürchte, es wird nicht ausbleiben.

 

heinrichbrueck

29. Juni 2020 20:39

Jede Führung lenkt Geschichte. Nichts verläuft führungslos. Die Bewertung hängt von der Perspektive ab. Sind die Lösungsvorschläge vermittelbar, wie der Patriot Act nach 9/11 („Ordo ab chao“), können die negativen Auswirkungen nicht verhindert werden. Realität wird durch die Medien transportiert, Positionen eingenommen, auch wenn sie politisch keine Rolle spielen, und die Steuerungsmechanismen können länderübergreifend ablaufen.

Menschen und Völker können erkannt, manipuliert, und in ihrer Funktionsweise beschrieben werden. Sie, die Völker, können reingelegt, mißbraucht, verschaukelt und letztendlich zestört werden. Es hängt davon ab, wie ein Volkscharaker damit umgeht, in der Geschichte seinen Platz verteidigen zu müssen. Wo sich der Feind befindet. Weiße Deutsche können sich fragen, ob ihre westliche Regierung erfolgreich war, oder der Austausch (auch deutscher Machtstrukturen).

Die Zerstörer haben insofern einen Vorteil, weil sie langfristig planen können. Verfestigt sich eine ideologisch-antiweiße Machtstruktur, bringt Feindmarkierung, die nur ein erster Schritt sein kann, ohne Machtübernahme überhaupt nichts. Gegen Ideologiemarionetten sich zu verschleißen, Unverständnis des Systems und falsche Zielsetzungen im Angebot, wurde der Kampf gegen die NWO schon längst umgedreht und der Feind der NWO entpuppte sich als Freund der unsichtbaren Weltregierung.

tearjerker

29. Juni 2020 21:32

„Als Ausprägung solch einer Ordnung könnte ich mir eine anti-deutsche/weiße Apartheid vorstellen, denn dafür reichen die Ressourcen des Sicherheitsapparates gerade noch.“ (Marcel)

Voraussetzung der Tyrannei ist es, die grösste demografische Gruppe dauerhaft zu unterdrücken. Hierzu wird man wie bei einer Besatzung üblich haufenweise checkpoints errichten und deren Durchlässigkeit an eine Vielzahl von Voraussetzungen knüpfen: Impfnachweise, Waffenverbote, gruppenbezogene Rechte nach Geschlecht, Rasse usw und Konditionierung auf neue soziale Normen. Das alles flankiert von einer militarisierten Polizei, voraussichtlich orts-und landfremden Söldnern, die als Auftragnehmer über private Agenturen lokal Unruhen niederschlagen, Zersetzung autonomer Strukturen durch Föderalisierung, schrittweise Herabstufung der Legislative, deren Aufgaben Richter und Henker übernehmen werden, Ausbau der Privilegierung nicht bleichgesichtiger gesellschaftlicher Gruppen und Herausbildung der Verwaltungselite und Republikverweser als neue Führungskaste. Folgerichtig.

Volksdeutscher

29. Juni 2020 21:42

"Eine zu besiegende oder zu beherrschende Gruppe (wie z.B. ein Volk) wird in Untergruppen mit einander widerstrebenden Interessen aufgespalten."

Aber ganz genau genommen ist das das Prinzip der Demokratie, so wie wir sie heute kennen. Die Nation wird aufgespalten in politische Interessengemeinschaften, sprich Parteien, die und deren Anhänger sich gegenseitig wie fremde verfeindete Stämme bekämpfen. Und das preist man dann auch noch als "Vorteil" der Demokratie. Die Fähigkeit des Denkens in Nation hat aufgehört, man denkt fortan nur noch in Parteien und handelt nach Parteiinteressen.

Franz Bettinger

29. Juni 2020 23:15

@frdkndr (15:26): (NB: Wollen Sie sich kein einprägsameres Pseudonym zulegen, z.B. Kinderfreund?) Sie haben recht. Im Moment hantiert die Propaganda mit leicht durchschaubaren Lügen und reüssiert doch, selbst wenn Spahn die Lüge offen benennt.

Zweite Welle? Nein. Das ist nur ein Trick mit Zahlen. Aber er funktioniert, weil die meisten Menschen schlecht im Rechnen sind. 5% der Teste sind falsch positiv. Das ist lange bekannt. Wenn man 100 Menschen testet, werden 5 Menschen Corona-positiv getestet, obwohl sie keinen Virus in sich tragen und völlig gesund sind. Je mehr Menschen man testet, desto mehr werden als krank gelten wegen eines qualitativ schlechten Testes (geringer Spezifität). Die absoluten Zahlen steigen, nur weil man (mehr) testet. Wenn Luxemburg all seine 0,6 Mio. Einwohner testet, werden testbedingt, nicht Virus-bedingt, 5% falsche Ergebnisse herauskommen und 30.000 „neue Corona-Fälle“, obwohl es keinen einzigen gibt. Das hat Gesundheits-Minister Spahn im Interview sogar zugegeben (zu meinem Erstaunen). Immerhin hat er den Fallstrick erkannt und ihn öffentlich gemacht, sogar mit verständlichen Worten.

Man hat ihm das vorgeworfen. Das hätte Spahn nie sagen dürfen, weil's Wasser auf die Mühlen der Falschen sei. Nun, wenn die Mühlen der anderen (Falschen) mit der Wahrheit angetrieben werden, dann sind es vielleicht gar nicht die Falschen, sondern die Richtigen?! 

LotNemez

30. Juni 2020 00:49

@Volksdeutscher

Ein guter Punkt. Das ist auf den ersten Blick für unsere Belange ein Nachteil der Demokratie. Andererseits: widerstreitende Interessengruppen gab es auch schon vor dem Zeitalter der Demokratien und da haben sie sich die Köpfe eingehauen, aus heutiger Sicht wegen Nichtigkeiten. (30-jähriger Krieg) Da bietet die Demokratie eben die Möglichkeit, das auszuhandeln. Man könnte außerdem argumentieren, dass nachdem jetzt die neuen Machthaber weitgehend inthronisiert sind, diese auch ganz gern ohne Demokratie weitermachen würden und sie deshalb zu dem wenigen gehört, was bei uns noch auf der Habenseite steht, eben weil sie diskursstörend wirkt.

ratatoskr

30. Juni 2020 08:13

" Die Tötung Floyds durch einen weißen Polizisten, die zufällig gefilmt wurde, werden nur  abseitigste Verschwörungstheoretiker für eine Inszenierung halten "

Ich denke es sind beide Varianten durchaus im Bereich des Möglichen. Man kann das auch trennen: Die Situation an sich war Zufall, was dann passierte aber nicht, das war die Inszenierung. Sie wissen es nicht, ich weiss auch nicht!

" Danach lief eine Schockwelle rund um den Globus. Diese wäre zu analysieren. Was wir daraus lernen könnten? "

Was wollen Sie daraus lernen? Dass die Macht der Massenmedien ziemlich gross ist? Das diese bestimmen können was "wahr" und was "unwahr" ist? Man spürt doch: Was geschah, geschah weil es jemand genau so wollte! Die Frage ist: Wer nutzt all diese Menschen als naive Idioten aus? Wer hetzt uns gegeneinander auf?

" Wenn das Opfer nun tot wäre, wenn die Tat gefilmt worden wäre, hätten wir eine vergleichbare Schockwelle. "

Sind Sie da ganz sicher? Das hätten ja schon unzählige Schockwellen sein müssen.

Maiordomus

30. Juni 2020 09:02

Die obigen Debatten bedeuten mir wenig, was ich kürzlich mit einem besser hier nicht geschalteten  Zwischenruf ausgedrückt habe.

Umso mehr aber per Video zugängliche Stuben-Lesung von Götz Kubitschek zum Abenteuerlichen Herzen von Jünger, mit Beziugnahme auf den "grossartigen Schriftsteller Erhard Kästner", dessen Ausführungen zum Berg Athos und zu den "Müttern" im Goetheschen Sinne. Erinnert mich an Aufenthalt dort im Oktober 1969, kurz nach einer  als verhängnisvoll empfundenen Bundestagswahl. Die Welt der Mönche und die Welt der Mütterr!  Letztere begegnete mir damals in der frei sprudelnden Thermalquelle der Thermopylen, ehemalige Schlachtstätte v. 480 v. Chr. Wir drei Studenten hatten dort wild kampiert, am Morgen sahen wir griechische Matronen in Lendenschürzen, übrigens "oben ohne", dort ihr Bad nehmen. Wie wir uns wegbewegen wollten, luden sie uns freundlich ein, auch gleich ins Wasser zu kommen. Ein Erlebnis "wie vor Jahrtausenden". Eine junge Griechin war aber, wohl wegen uns, nicht zu bewegen, ebenfalls in dieses wilde Thermalbad zu steigen.

Volksdeutscher

30. Juni 2020 09:13

LotNemez: "Andererseits: widerstreitende Interessengruppen gab es auch schon vor dem Zeitalter der Demokratien und da haben sie sich die Köpfe eingehauen, aus heutiger Sicht wegen Nichtigkeiten. (30-jähriger Krieg)"

Sie haben recht. Aber damals war die politische Macht trotz alledem in einer Hand. Und selbst nach einer Übernahme blieb dieses Prinzip davon unberührt.

Vielleicht hinkt meine Folgerung, nach meinem Gefühl jedoch war diese Spaltung in miteinander rivalisierende religiöse Gruppen - Katholiken gegen Protestanten - die erste verheerende Schritt in Richtung Demokratie. Demokratie nach meinem politischen Verständnis bedeutet an allererster Stelle die Spaltung der Nation, in anderen Worten: die Zerstörung der nationalen Einheit, wenn nötig durch Aufwiegeln bestimmter Gruppierungen gegeneinander. Politische Heterogenie im Inneren höhlt den Staat auf Dauer aus.

Monika

30. Juni 2020 09:14

@Kovacs „mich interessiert, wie linke Ideologie und Islam in dieser neuen Normalität gebändigt werden sollen, denn beide passen nicht so richtig in die anzunehmenden Pläne der Davokraten“

.o doch, das passt sehr gut zusammen. Da muss nichts gebändigt werden. „Ein guter Kapitalist ist ein guter Kommunist“ . „Der Internationalismus ist die geheiligte, abstrakte Ideologie des Kapitalismus“...Ziel der Kapitalisten „Konsumenten aller Länder vereinigt euch“ Siehe das Interview mit dem großartigen Ulrich Schacht , ab Minute 7 

https://duckduckgo.com/?q=ulrich+schacht+video&t=ipad&ia=videos&iai=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DhgKCSv4ZvOs&pn=1&iax=videos

Monika

30. Juni 2020 09:34

@ Waldgänger aus Schwaben 

Ich denke nicht, dass die Tötung Floyds zufällig gefilmt wurde. Selbst wenn, führte der Film nicht zufällig zu einer Schockwelle. Da steckt schon professionelle Lobbyarbeit dahinter. Es gibt z. B. grausame Videos von Morden an Weißen in Südafrika, die öffentlich wahrnehmbar sind. Diese haben bisher nicht zu einer vergleichbaren Schockwelle geführt. Auch nicht das Video von der Enthauptung zweier skandinavischer Mädchen im Atlasgebirge. Es gibt eine Hierarchie der Opfer. Über die Ursachen kann man diskutieren.

Laurenz

30. Juni 2020 09:36

@LotNemez & Volksdeutscher

Ihre Demokratie-Debatte bleibt sinnentleert. Möchte auch nicht den maßlos überschätzten Helmut Schmidt mit seinen Übeln zitieren. Das ist der Debatte über Repräsentative - oder Basis-Demokratie äußerst ähnlich. Repräsentative Demokratie ist keine Demokratie, da nur diejenigen gewählt werden können, die auf Partei-Listen stehen. Die Möglichkeit, Parteilose zu wählen ist äußerst eingeschränkt. Eine echte Monarchie oder Diktatur leiden meist an demselben Übel, wie die Repräsentative Demokratie, nämlich, die Herrscher sind mindestens genauso blöd, wie das Volk. Um Ihnen ein Beispiel zu geben, Polen. Mit den Polen (historisch ein ost-germanischer Stamm) versteht man sich privat meistens sehr gut, sie sind einfacher in der Debatte als Balkanvolk-Angehörige oder auch Russen. Aber die Polen haben grundsätzlich die Neigung noch miserablere Regierungen zu wählen als wir. Wir sind also mit diesem Problem nicht alleine. Wenn Sie Freiheit wünschen, setzen Sie Sich für mehr Föderalismus ein.

Nath

30. Juni 2020 09:42

@Gustav Grambauer. "Mal bei denen nachfragen, die uns von Indien her die Welt erklären wollen."

Die Doktrin, wonach Shiva der "Gott der Zerstörung" sei, ist weder durch die frühesten noch die späteren Referenztexte gedeckt. Sie gelangte zu begrenzter Popuarität, als sich die damalige brahmanistische Orthodoxie von der Sankhya-Philosophie her auslegte, wonach es drei kosmische Grundeigenschaften (gunas) gibt, rajas (Leidenschaft/Schöpfung) , sattva (Harmonie/Bewahrung)  und tamas (Dunkelheit/Zerstörung). In einer Art "ökumenischem Kompromiss" ordnete man die Gottheiten der aufkommenden theistischen Schulen (Vischnuismus, Shivaismus) besagten gunas zu (Trimurti), über welchen Brahman, nicht zu verwechseln mit dem Schöpfergott Brahma, als das höchste Prinzip angesetzt wird. Einer solchen Funktionalisierung ihres jeweils höchsten Gottes stimmten jedoch besagte theistischen Schulen niemals zu. Für einen Vischnuiten (der von Ihnen erwähnte Armin Risi gehört z.B. dieser Richtung an) ist Maha-Vishnu niemals bloß der "Gott der Bewahrung" sondern das Absolute selbst, und entsprechend verhält es sich mit Shivaiten, für welche Shiva (der vedische Rudra) niemals der "Gott der Auflösung" sondern mit dem Höchsten identisch ist. Wie erwähnt finden sich auch vorher, im Veda und in den Upanishaden selbst, keinerlei Anhaltspunkte für Trimurti. An einer Stelle des Yajurveda heißt es z.B.: "Der eine Rudra (Shiva) ist ohne ein Zweites"   

Der_Juergen

30. Juni 2020 11:23

@Volksdeutscher

Sie schneiden einen sehr wichtigen Punkt an. Ich dachte dabei an Julius Evola, der den Faschismus von rechts kritisierte. Unter anderem darum, weil dieser als Partei konstituiert war. Für Evola braucht es überhaupt keine Parteien, weil diese definitionsgemäss nur einen Teil des Volkes repräsentieren (das Wort "Partei" kommt von "pars", "Teil). 

Gustav Grambauer

30. Juni 2020 11:39

Nath

Sehen Sie das Zauberlehrling-Problem?

Die Typen bei der WHO oder beim CERN interessieren sich sicher nicht für die Feinheiten, auf die Sie dankenswerterweise hinweisen. Die haben einen Kult gesucht, der ihrer Sektiererseele und Zerstörungssucht entgegenkommt bzw. diese ideologisch abdeckt, sind bei Schiva fündig geworden und werden Schiva immer im Sinne ihrer Sektiererei und Destruktivität verstehen und interpretieren. Dabei dürfen sich diese kleinen Würstchen endlich mal gaaanz, gaaanz groß fühlen, als die Lords of the Universe, die auf jedem Vulkan tanzen.

Dabei sind es genau die Kleinkaro-Spießer mit neurotisch-psychotischen Kontrollzwängen, von denen es z. B. bei der WHO nur so wimmelt, worüber Amazing Polly ja immer so entsetzt ist. Gib diesen Krämerseeelen den Schiva-Kult, und dann gib ihnen die Macht über ganze Kontinente ...

Daß sich auch die spirituell-ambitioniertesten Mitteleuropäer asiatische Kulte suchen und diese mit allergrößter Seriosität und Disziplin pflegen, ist ein anderes Thema.

- G. G.

Volksdeutscher

30. Juni 2020 12:40

@Laurenz: Wie sehr Sie auch recht haben mögen, ist es dennoch nicht falsch, auch in die Richtung zu denken, in welche LotNemez und ich es taten.

@Der_Juergen: Evola hat vollkommen recht, wenn er behauptet, daß man aus den von ihm benannten Gründen keine Parteien nötig habe. Es traut sich heute jedoch kaum ein Intellektueller, die Demokratie öffentlich zu hinterfragen, geschweige denn ein Konzept für eine zukünftige, die Demokratie ablösende Staatsform herauszuarbeiten oder zumindest in ihren wesentlichen Zügen zu skizzieren. Ich meine kein Flickwerk an dem bestehenden System, sondern Entwurf von etwas wesentlich Neuem. Täte er so, die Faust der Demokratie würde auf ihn niedersausen.

Laurenz

30. Juni 2020 13:27

@Der_Juergen @Volksdeutscher

Das erkannte auch Adolf Hitler, die Nationalsozialisten argumentierten genau so & prägten den Begriff der Volksgemeinschaft. Das ließ sich aber nicht durchhalten, & die schwul-linke SA wurde abgebügelt, die Zustimmung der Kirchen mit extremsten Mitteln erkauft, was sich bis heute erhalten hat. Und ich kann nicht behaupten, daß diese immer noch existente nationalsozialistische Gesetzgebung einen Sinn ergäbe oder dem Deutschen Volke diente.

Das weitere Problem an der Volksgemeinschaft war, daß nicht alle dazugehörten, was uns den letzten symmetrischen Krieg bescherte. Eine Art Volksgemeinschaft existiert aktuell nur in Ostasien & in Israel, selbst dort ist man sich selten einig, China inbegriffen.

Von daher kann ich Ihnen Beiden nur abraten. Es macht weit mehr Sinn, von Fall zu Fall die Interessenlage des Bürgers abzuklopfen und ihn entscheiden zu lassen. Natürlich macht solch ein Föderalismus Großprojekte extrem schwierig, aber einen Tod stirbt man eben immer.

Laurenz

30. Juni 2020 13:34

@Maiordomus

Gönne Ihnen die Lebensfreude Ihrer Jugend an den Thermopylen von ganzem Herzen. Klingt aber schon sehr nach einem "Heidenspaß" finden Sie nicht?

Gehe aber davon aus, Sie wollten unseren christlichen SiN-Freunden keine "Heidenangst" einjagen.

Mit Verlaub, ich mußte schmunzeln. Ich hätte auch die Gelegenheit wahrgenommen, wenn gegeben, mit griechischen Matronen zu baden und das auch noch ganz ohne Bücher....

Volksdeutscher

30. Juni 2020 15:48

@Laurenz: "Das weitere Problem an der Volksgemeinschaft war, daß nicht alle dazugehörten, was uns den letzten symmetrischen Krieg bescherte."

Irrtum. Ich weiß nicht, ob Sie mit Churchills Aussagen etwas anfangen können, aber er als Zeitzeuge und Täter kam zu ganz anderen Erkenntnissen über die Ursachen des II. Weltkrieges. Hier drei Zitate zu dem Thema.

-"You must understand that this war is not against Hitler or National Socialism, but against the strength of the German people, which is to be smashed once and for all, regardless of whether it is in the hands of Hitler or a Jesuit priest."

J.W. Churchill

-"Germany's unforgivable crime before the Second World War was her attempt to extricate her economic power from the world's trading system and to create her own exchange mechanism which would deny world finance its opportunity to profit. We butchered the wrong pig."

J.W. Churchill

-"It was not the political goals of Hitler that brought us to war. It was his success in building a new financial system. The roots of this war lie in greed, jealousy, and fear."

J.F. Charles Fuller
 

Gracchus

30. Juni 2020 21:40

Dem Kapitalismus ist ja angeblich das Prinzip der schöpferischen Zerstörung inhärent. Vielleicht ist er aber nur zerstörerisch und schöpferisch allein diejenigen, die seine Zerstörungsorgien ausbaden müssen ("Not macht erfinderisch").

Für mich klingt, was Schwab sagt, zunächst wie reines Geschwätz, die Metapher verfehlt. Als ob es einen Reset-Knopf für die Weltwirtschaft gäbe. Wie soll so ein Reset-Zustand aussehen? Früher sorgten vielleicht Kriege für eine Art Reset-Zustand, und vielleicht sucht man verzweifelt nach einem funktionalen Äquivalent für einen Krieg. Vielleicht sollten einige aber mal ihr Hirn auf Reset stellen. 

Und vielleicht wird es eben beides dicht nebeneinander geben: Herrschaftsfreie Zonen stets nah am Bürgerkrieg und Hochsicherheitszonen unter einer Art Administrativ-Diktatur. 

LotNemez

30. Juni 2020 22:04

@Laurenz

Polen (historisch ein ost-germanischer Stamm)

Wo haben Sie das denn her? Da könnte ich noch mit mehr Fug und Recht behaupten, dass die ostelbischen Deutschen ein slawischer Stamm sind. Im deutschen Herrschafts- und Rechtsbereich haben sich Germanen und Wenden nämlich weitaus gründlicher vermischt, als in Rumpfpolen, wo Deutsche bis '45 in einer Parallelkultur lebten.

brueckenbauer

30. Juni 2020 22:22

Den geundsätzlichen Verächtern des Parteienwesens möchte ich hier widersprechen. Das Parteienwesen bildet sich mit der Glorious Revolution heraus, in der es zum ersten Mal den Anhängern einer gestürzten Regierung ermöglicht wird, als Oppositionspartei zu überleben. Regierungsparteien gab es immer, die Existenz einer "zweiten Partei" bzw. "Gegenpartei" als möglicher zukünftiger Regierung ist das eigentlich Neue. Würden wir darauf wirklich verzichten wollen?

A. Kovacs

30. Juni 2020 22:26

@Monika

Besten Dank. Der Ansicht Ulrich Schachts stimme ich zu; dass es so ist, ist ja unübersehbar. Aber es gibt erstens noch Linke, die Kapitalisten den Kopf abschneiden wollen. Was ist mit denen? Quantité negligable? Und zum Zweiten haben Sie nichts gesagt: Was ist mit dem Islam? Sehen Sie die Entwicklung in Richtung der islamisch-kapitalistischen und uniform egalisierten Schafsherde à la Saudis und Golfstaaten? Ich würde es so sehen: Islam ist als perfekte, scheinreligiöse, in Wirklichkeit sehr diesseitige Unterwerfungslehre für den Kapitalismus und seinen neuen Kommunismus ideal.

LotNemez

30. Juni 2020 22:40

@Maiordomus

Die Welt der Matronen

Klingt ja wildromantisch.

Die Welt der Mönche 

Die meisten Klöster auf dem Berg Athos, jedenfalls viele der griechisch-orthodoxen sind im Zuge chiliastisch-eskapistischer Bewegungen entstanden und waren damit ein Ausdruck einer untergehenden Kultur. Nach meinem derzeitigen Stand wurde diese innere Zersetzung des oströmischen Reiches hauptsächlich durch den permanenten Feinddruck (Osmanen, Bulgaren, katholische Stadtstaaten etc.) verursacht, wobei dekadente, kapitalistische Erscheinungsformen auch ihren Anteil hatten. Byzanz als multikulturelle Gesellschaft war am Ende nicht mehr in der Lage, einen aus dem Kollektiv gespeisten Gegendruck zu erzeugen.

Ob nun eine aus der Weltflucht geborene Sache als Vorbild für unsere Situation taugt - Kubitschek zeichnet es in seinem Bild von der ruhenden Nabe, um die herum sich die Speichen wie Lebensphasen anordnen - mir leuchtet das nicht ein. Wer sich so konsequent Gott hingibt wie der Mönch es tut, in dem hat ja das abenteuerliche Herz aufgehört zu schlagen, der hat weltlichen Belangen wie Volk und Vaterland den Rücken gekehrt. Wir hatten uns ja versprochen, das nicht zu tun. Es sollte deshalb, was Klöster angeht, bei kurzen Besuchen zum Kraft schöpfen bleiben. Wenn man sich dabei ertappt, eine Klause an einem Berghang zu bauen, weiß man, dass man gewählt hat.

Götz Kubitschek

30. Juni 2020 22:44

badeschluß.

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