diesen Lokalen, und das setzt jedesmal vor allem einen der Teilnehmer mächtig unter Druck: Günter Maschke, den Filterlosen, der jüngst der empfehlenswerten Zeitschrift hier&jetzt ein feines Interview gab.
Maschke und ich kamen im Stimmengewirre – es ging um zuerst!, Stadt-Land-Antagonismen, Kondylis und Eitelkeit – doch wieder zu einer intensiven halben Gesprächsstunde über Literatur, und er zog ein Bändchen Benn aus der Tasche, nichts Sekundäres, sondern eine Auswahl der Gedichte. Überhaupt war da ein Drang ins Primäre spürbar bei Maschke, diesem Verehrer der Fußnote und des tausendseitigen Kommentars – ins Elementare mittels abschüttelnder Lektüre.
Es wurde nicht düster, das Gespräch. Dennoch, was lag näher, als die ersten beiden Strophen der Gesänge zu zitieren? Und wenn ich sie jetzt unten aufschreibe, dann sollte vor der Lektüre der Resonanzraum durch den langsamen Verzehr eines halben Liters schweren Rotweins hergestellt werden — :
O daß wir unsere Ururahnen wären.
Ein Klümpchen Schleim in einem warmen Moor.
Leben und Tod, Befruchten und Gebären
glitte aus unseren stummen Säften vor.Ein Algenblatt oder ein Dünenhügel,
vom Wind Geformtes und nach unten schwer.
Schon ein Libellenkopf, ein Möwenflügel
wäre zu weit und litte schon zu sehr.