Der nächste bitte: Helmuth Matthies

von Martin Böcker

Das Thema mit der Jungen Freiheit, dem Rechtsextremismus, dem Verfassungsschutz und dem Jahr 2005 hatten wir ja schon zur Genüge.

Müß­te eigent­lich jedem bekannt sein. Steht sogar bei Wiki­pe­dia. Wer die Wochen­zei­tung jetzt noch im Bereich des Extre­mis­mus ver­or­tet, muß doch wohl eine dum­me Nuß sein. Oder eine hoh­le Frucht? Ein linksau­tis­ti­scher Hon­ki­tonk? Torf­kopf, Blö­di, Hasenhirn?

Oder eben ein evan­ge­li­scher Ober­kir­chen­rat namens Christ­hard Wag­ner. Die­ser Herr hat es abge­se­hen auf Hel­mut Mat­thies. Mat­thies, Chef­re­dak­teur des evan­ge­li­schen­Wo­chen­ma­ga­zins idea spek­trum, hat näm­lich letz­tes Jahr den Ger­hard-Löwen­thal-Preis erhal­ten und ange­nom­men. Er wird von der Jun­gen Frei­heit ver­lie­hen. Wag­ner for­dert nun, daß Mat­thies den Preis zurück­ge­ben und sich offi­zi­ell von der Wochen­zei­tung distan­zie­ren solle.

Denn (jetzt kommt’s!) die Annah­me des Prei­ses beinhal­te die Gefahr, daß die „Tabu­gren­ze im Grau­be­reich zum Rechts­extre­mis­mus wei­ter nach unten ver­scho­ben“ wer­de. Was für ein Quatsch?! Zwei Impul­se durch­zu­cken den leib­li­chen Teil mei­ner küm­mer­li­chen Exis­tenz: Gäh­nen und Geläch­ter. „Was erlau­ben Wag­ner?“ möch­te man ver­zwei­felt auf irgend­ei­ner Pres­se­kon­fe­renz zum bes­ten geben.

Wag­ners For­de­rung ist der Ver­such einer öffent­li­chen Ernied­ri­gung. Er kann nicht ernst­haft ver­lan­gen, daß Mat­thies die­sem Ersu­chen nach­kommt. Letzt­end­lich ist des Ober­kir­chen­ra­tes Pres­se­mit­tei­lung einer die­ser Aus­fäl­le von lebens­al­ten Offi­zi­el­len, die Stück für Stück aus der Öffent­lich­keit ver­schwin­den wer­den. Der Staub, die Lang­wei­lig­keit und das poli­ti­sche Kal­kül hin­ter sol­chem hane­bü­che­nen Geschwätz sind ein­fach zu offensichtlich.

Die­ser „Vor­fall“ ist wie­der mal einer von vie­len selbst­er­nann­ten „Skan­däl­chen“, die viel­leicht zur Pfle­ge von irgend­wel­chen schlech­ten Gewis­sen hin­rei­chend nütz­lich sind. Aber ansons­ten braucht’s nie­mand. Und der Jun­gen Frei­heit wird das weder wirk­lich noch lang­fris­tig schaden.

Also: Was soll’s? Ist ohne­hin langweilig.

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