Einige Antifa-Seiten haben diese Meldung aufgegriffen, denn H. bloggt auf der Seite Störungsmelder „gegen Nazis“.
Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn nicht die politische Ausrichtung einiger Lazio-Fans Bauchschmerzen bereiten würde. So heißt es:
Irriducibili, die Unbeugsamen, so nennt sich die neofaschistische Ultra-Gruppierung von Lazio Rom. Seit 1987 bildet sie den harten Kern der Curva Nord im Olympiastadion. Immer wieder pfeifen die Tifosi schwarze Spieler aus und begleiten deren Ballkontakte mit Affenlauten. Die Geschichte rechtsradikaler Ausfälle bei Lazio ist lang und reicht vom römischen Gruß des bekennenden Neofaschisten und ehemaligen Spielers Paolo Di Canio bis zu “Auschwitz ist eure Heimat”-Transparenten beim Derby 2007 gegen den AS Rom.
Es sei „mehr als eine Fußnote“, daß der „engagiert gegen Neonazis eintretende Nationalspieler“ nun zu dem Verein gehe, dessen Kurve „Hort rechtsradikaler Gesinnung“ sei. Der “Kampf gegen Rechts” stellt sich also schlicht die Frage, warum H. dies tut, wenn er doch so ein aufrechter Antifaschist ist.
Darauf sind drei Antworten möglich: Entweder ist es H. mit seiner Gesinnung nicht so ernst oder Lazio ist doch nicht so schlimm, und der Antifaschist H. hat nach gründlicher Analyse des weltanschaulichen Umfelds von Lazio entschieden, daß er ohne Gewissensbisse hier sein Glück versuchen kann. Oder aber H. meint, daß es ihm als deutschem Gutmenschen gegeben sei, im Sinne antifaschistischer Weltanschauung auf die Irriducibili einzuwirken.
Getreu seiner Weltanschauung hätte H. eigentlich zum AS Livorno gehen müssen, der für seine antifaschistischen bzw. kommunistischen Ultras bekannt ist. Die sind zwar genauso gewalttätig wie die Unbeugsamen von Lazio, stehen aber weltanschaulich auf der richtigen Seite. Aber vielleicht darf H. in Rom zur Abwechslung mal wieder das tun, wofür er bezahlt wird: Fußball spielen. Wenn er das gut macht, werden die Irriducibili, ganz pragmatisch, ihm seine politische Vergangenheit vermutlich nicht weiter übelnehmen.