War Hitler Feminist/in?

Nicht nur mir erscheint die im offiziellen Sprachgebrauch heute gängige Anrede von „Migranten und Migrantinnen“, „Bischöfen und Bischöfinnen“ usw. als wohlfeile Anbiederung und reichlich lachhaft.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Wahl­los her­aus­ge­grif­fen aus zahl­lo­sen Ein­las­sun­gen zu die­ser femi­nis­tisch kor­rek­ten Flos­ke­lei habe ich mal dies:

“Im Plu­ral gibt es kei­ne Genus­dif­fe­renz, der Plu­ral bezeich­net ein­fach die Gesamt­heit aller Exem­pla­re: Die Leh­rer, das sind alle Leh­rer, auch die Leh­re­rin­nen; die Gangs­ter, das sind alle Gangs­ter, auch die Gangs­te­rin­nen; die Bür­ger, das sind alle Bür­ger, auch die Bür­ge­rin­nen. Erst wenn man spe­zi­fisch die weib­li­chen Leh­rer, als viel­leicht durch die Haus­ar­beit beson­ders belas­tet, her­vor­he­ben will, muß man von den Leh­re­rin­nen im Unter­schied zu den Leh­rern sprechen.

Das reicht nun den Femi­nis­tin­nen (das schließt hier aus­nahms­wei­se auch die Femi­nis­ten ein) aber nicht, und weil die Poli­ti­ker dem Volk nach dem Maul reden, was bekannt­lich nichts kos­tet, reicht es denen auch nicht. “Bür­ge­rin­nen und Bür­ger” ist deren Stan­dard­for­mu­lie­rung, über die sie nicht mehr nach­zu­den­ken brau­chen. Die ste­te Ver­dop­pe­lung, Chris­tin­nen und Chris­ten, Schü­le­rin­nen und Schü­ler, führt natür­lich dazu, daß sol­che zeit­rau­ben­den Wort­hül­sen irgend­wie umgan­gen wer­den: Ein Prin­zip des nor­ma­len (!) Spre­chens ist jedoch die Knapp­heit, die Ver­kür­zung – das ist antifeministisch!”

Irgend­wie ging ich davon aus, daß die geson­der­te Erwäh­nung der ‑innen ein Pro­dukt des jün­ge­ren, nament­lich lin­ken Zeit­geis­tes sei. Ich habe mich getäuscht, zumin­dest im ers­ten Punkt. Was den zwei­ten betrifft – daß Adolf Hit­ler, der heu­te vor 90 Jah­ren das 25-Punk­te-Pro­gramm sei­ner Par­tei vor­stell­te, mit­nich­ten „Rech­ter“ war, wur­de ja gele­gent­lich debat­tiert. Jeden­falls sind die “Par­tei­ge­nos­sin­nen” Hit­ler eine eige­ne Anre­de wert. Sie­he das heu­ti­ge Kalen­der­blatt des DLF – lei­der liegt der Bei­trag nicht als Audio-Datei vor.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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