19. März 2010
Den Leipziger Buchpreis
Ellen Kositza
… haben also Georg Klein (Belletristik) und Ulrich Raulff (Sachbuch) eingeheimst, und das ist schön, beides waren meine Favoriten. Hegemanns wohlfeil-„intertextuelle“ Spannungsliteratur fuhr keine weiteren Lorbeeren ein, und Norbert Leitholds Buch hatte man wegen dessen beizeiten „enttarnter“ Porno-Karriere ja noch kurz vor Wahlurnenschluß von der Liste genommen. Werte gelten also noch was hierzulande, wie wunderbar.
Grundsätzlich bezweifele ich nicht, daß beispielsweise "Das Mädchen mit den drei Namen" (über eine kleine Jüdin im von den Deutschen besetzten Holland - übrigens ,wie seit Jahrzehnten "üblich", von Miriam Pressler übersetzt) oder "Ihr kriegt mich nicht" (ein aus dem Schwedischen übersetztes Sozialdrama) herzzerreißend gute Bücher sind. Nur: Ich glaube nicht, daß deutsprachige Autoren nicht ähnliches zu bieten hätten. Sollte man nicht wenigstens den Titel des Preises modifizieren? Statt Deutscher Jugendliterauturpreis lieber Preis für Jugendliteratur in Deutschland? Oder so? Immerhin handelt es sich bei der Auszeichnung um den einzigen literarischen Staatspreis, er wird vom Bundesfamilienministerium gefördert.
Das Logo des DJLP übrigens finde ich ästhetisch ansprechend, komme aber nicht umhin, auf die Zweifelhaftigkeit der inbegriffenen Symbolik zu verweisen. Der Hase (der mich sehr an die Hauptfigur eines meiner Lieblingskinderbücher – eine Übersetzung wohlgemerkt!-, an Edward Tulane erinnert) stellt ein Kind dar, soviel ist klar. Wer ist aber das große Tier mit den Bockshörnern und dem seltsam übergroßen schwarzen Mantel?! Die Erdbeere als Symbol der sexuellen Verführung jedenfalls ist von Theodor Storm (Immensee) bis Ernst Jünger (Burgunder-Szene) inventarisiert. Ganz schön unsensibel ...
Nichts schreibt sich
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