Michael Naumann beim Cicero

Langsam spricht sich herum, daß der konservative Anstrich beim Cicero abgeblättert ist. Nachdem die Junge Freiheit bereits vor zwei Wochen ...

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

… auf die aktu­el­le Ent­wick­lung beim “Maga­zin für poli­ti­sche Kul­tur” hin­ge­wie­sen hat­te, mel­det sich nun mit Alex­an­der Gör­lach der ehe­ma­li­ge Online-Redak­teur des Cice­ro zu Wort.

Gör­lach spricht von einem “Links­ruck” beim Cice­ro und macht dafür die Über­nah­me der Chef­re­dak­ti­on durch den SPD-Mann Micha­el Nau­mann ver­ant­wort­lich. Alle fes­ten redak­tio­nel­len Mit­ar­bei­ter (mit einer Aus­nah­me) hät­ten den Cice­ro ver­las­sen – “aus Gewis­sens­grün­den”, wie man ihm gesagt hät­te. Damit behaup­tet Gör­lach zwei­er­lei: Der Cice­ro ist vor Nau­mann ein stramm kon­ser­va­ti­ves Organ gewe­sen, und Jour­na­lis­ten haben ein Gewis­sen. Bei­des ist, in die­ser Abso­lut­heit, falsch.

Der Cice­ro war nie ein kon­ser­va­ti­ves Organ, es hat­te nur einen Chef­re­dak­teur, der die kon­ser­va­ti­ve Kla­via­tur zu spie­len ver­moch­te. Daß da nicht viel dahin­ter­steck­te, konn­te man leicht erfah­ren. Dazu brauch­te man nur die Bücher Wei­mers zu lesen. Sei­ne wich­tigs­ten Mit­ar­bei­ter hat Wei­mer ein­fach mit zum Focus genom­men. (Ein völ­lig nor­ma­ler Vor­gang.) Und der Rest (die Redak­ti­on war zah­len­mä­ßig nie beson­ders groß) wird sich wohl kaum aus Gewis­sens­grün­den in die Arbeits­lo­sig­keit ver­ab­schie­det haben.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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