27. Februar 2009
Holocaust-Sex
Ellen Kositza
nennt man auf Spiegel-online die Liebesszenen im gerade angelaufenen und bereits oscarprämierten Kinofilm Der Vorleser. Auch andere Großfeuilletonisten haben nicht mit Häme gespart. Alles in allem rangieren die Kritiken zwischen "sehr gut" und "sehr schlecht", es dürften gewisse ideologische Probleme sein, die die Spötter hier verhandeln.
Nun also der Film: eine US-Produktion mit einem britischen Regisseur und überwiegend deutschen Schauspielern. Es gibt nur wenige Filme, die ihre literarische Vorlage vollends einlösen oder gar übertreffen; auch dieser tut das nicht. Es macht nichts in diesem Fall; der Film ist gelungen - mindestens. Die Grundfragen, die Schlink im Buch stellte, kommen auch hier ganz gut heraus: Was ist gut, was böse, und woran sollten wir's je trennscharf erkennen? Schlink sagte mal, er habe das Trauma seiner Generation einkreisen wollen. Wie umgehen mit Menschen (die man respektiert, verehrt, ja liebt, wenn sich herausstellt, daß sie einst einem anderen Regime dienten, also: Nazionalsozialisten waren?
Wieder so ein Film, den eigentlich nur wir Deutsche ganz nund gar begreifen können. Das ist wohl der Vorsprung der Besiegten ...
Nichts schreibt sich
von allein!
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