Siebenbürger Sachse und zusammen mit seiner Schwester der letzte Deutsche in einem vormals blühenden Sachsendorf unweit Hermannstadt/Rumänien. Dort, im Harbachtal, geht die 800jährige deutsche Siedlungsgeschichte nun unwiderruflich zu Ende. Bleiben wird etwas davon in den Städten.
Thomas Drotleff , so sein Name, hat im Krieg zuerst in rumänischer Uniform vor Stalingrad gekämpft, wurde dann als Volksdeutscher von der Waffen-SS rekrutiert und lag im Abwehrkampf bei Narva, bis er in Gefangenschaft geriet. Rückkehr als Skelett, Enteignung im mittlerweile kommunistischen Rumänien, Arbeit auf der Kolchose, langsamer Wiederaufbau einer eigenen kleinen Landwirtschaft.
Ein Händchen für Pferde, eines für Bienen und noch eines für den Milchbüffel, dieses Urvieh, das vor die Silhouette der Karpaten paßt wie nichts. Ein unnachahmlicher Erzähler, ein Schalk, ein harter Knochen, der bis ins hohe Alter das Heu in riesigen Schwaden auf den Heuboden stemmte. Heute also ein Glas Schnaps auf diesen Bauer, der für sein bloßes Deutschsein in der Knochenmühle des 20. Jahrhunderts teuer bezahlt hat. Zum Glück durfte ich ihn kennenlernen.