4. März 2009
Zum Thema Bügelwäsche
Ellen Kositza
assoziiert unsereins spontan die Geschlechterrollendebatte. Die Bilder, die wir mit bügelnden Zeitgenossen verknüpfen (ältere Generationen mit festgefügten Gewohnheiten ausdrücklich ausgenommen) , sind im Regelfall unschön. Bügelt er, sollte das aus ästhetischen Erwägungen zu den familiären Geheimnissen gehören, bügelt sie, ist das schwer denkbar ohne die gleichzeitig laufende Telenovela als Zusatzerwärmung. Alles wenig erbaulich. Was aber, wenn es "Neue deutsche Halsmode" zu bügeln gilt?
Der feingeistige Kreative, der hier seine erste Kollektion Schals für ästhetische Beobachter präsentiert, ist, trotz Wohnortnähe, keinesfalls zu verwechseln mit dem Editor des Kunstmagazins Ästhetischer Beobachter. Mit dem Prädikat des nonkonformen, sorgsam gekleideten Dandys dürften gleichwohl beide Kunstschaffenden gut getroffen sein.
Unser Halstuch-Schöpfer ist ein ehemaliger und für sein Design vielgerühmter Mitarbeiter der Sezession. Der geneigte Modekunde darf wählen zwischen Motiven wie „oberschwäbischer bombenleger" in zahlreichen Variationen, „ansichten eines radardenkers" oder „wehrpaß eines einfachen muschkoten, der bei der kaiserlichen marine diente". Favorit bleibt aber - es ist so schön dezent! - der Druck „schnell und laut an Höhe verlierendes flugzeug aus dem hause junkers II" in grau.
Keine ganz schlechte Geschenkidee. Die feinen Stücke sind problemlos bei niedrigen Temperaturen waschbar - das notwendig anschließende Bügeln kann man ja außerhäusig delegieren. Lieferbar ist die Ware übrigens ab Mitte März - aber "Lotte in Moskau" nimmt gerne jetzt schon Bestellungen entgegen.
Nichts schreibt sich
von allein!
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