19. Juli 2010
Luise von Preußen – 200. Todestag
Erik Lehnert
Der 200. Todestag der Luise von Preußen, sie starb am 19. Juli 1810 auf Schloß Hohenzieritz, findet eine günstige Konstellation vor: Preußen ist nicht mehr so übel beleumundet wie noch vor einigen Jahren, und das wiedervereinigte Deutschland spürt in der Krise wieder das Bedürfnis nach Orientierung. Luise bietet sich da als feminine Alternative zu all den virilen (und vielfach dekonstruierten) Helden der deutschen Vergangenheit an.
Die Biographie ist besser, als ihr Zusammenhang mit dem Fernsehformat vermuten läßt, auch wenn Schönpflug seinem Anspruch, Luise in den Kontext ihrer Zeit zu stellen, nicht immer gerecht wird. Dazu mangelt es ihm an Distanz sowohl zur feministischen als auch demokratischen Gegenwart. Es gelingt ihm glücklicherweise auch nicht, die „Mechanismen der Identifikation“ aufzubrechen, was er eigentlich vorhatte. Er erzählt die Geschichte der Frau, die jung Königin sein mußte, ohne darauf vorbereitet zu sein, und die in den Jahren nach der Niederlage von 1806 über sich hinauswächst und nicht nur zur „Königin der Herzen“, sondern postum zur „Schutzheiligen der Deutschen“ wird. Selbst Schönpflug scheint Luises Anmut, dem weiblichen „Urbild“ wie Novalis sie nannte, erlegen zu sein.
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