Auf der Frankfurter Buchmesse …

... war ich in diesem Jahr nicht, obwohl sich in letzter Minute noch die Chance geboten hatte, mit Verlag und Zeitschrift...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

einen klei­nen Stand in bes­ter Lage zu besie­deln, den der eigent­li­che Mie­ter nicht nut­zen konn­te. End­lich ein­mal neben denen pla­ziert sein, denen fast alles in den Schoß fällt!

Kurz spuk­ten Bil­der von tau­sen­den Sar­ra­zin-Auf­kle­bern und Sezes­si­on-Son­der­hef­ten durch mei­ne Phan­ta­sie, bild­prä­gend , omni­prä­sent in jeder Hal­le, der Skan­dal, viel­leicht gar Rem­pe­lei­en im Stun­den­takt wie einst, wie einst. Aber dann blieb ich doch zuhau­se, abge­schreckt durch die Schwem­me an Neu­erschei­nun­gen, das Gedrän­ge in den Gän­gen, in denen der Ver­le­ger sitzt als Bücher-Hure und mit Bli­cken, Pla­ka­ten oder einem Tel­ler vol­ler Erd­nüß­chen das Volk in den Stand lockt …

Also, die Wahr­heit liegt irgend­wo dazwi­schen: Sol­che Rie­sen­mes­sen wie die Frank­fur­ter sind nicht zu über­bli­cken, und wer dort ist, muß klot­zen, um auf­zu­fal­len. Man kann es machen wie Felix Men­zel, der sei­ne Beob­ach­tun­gen sehr schön in einem Bei­trag für die Blaue Nar­zis­se auf­ge­schrie­ben hat und der Wich­tig­keit des intel­lek­tu­el­len Trei­bens ihr Gewicht nimmt. Man kann es auch machen wie Erik Leh­nert und über das The­ma der Mes­se refe­rie­ren – wohl noch nie waren mehr Besu­cher am Stand der Jun­gen Frei­heit als zu die­sem Termin.

Mir jeden­falls war es nach Jah­ren der (zunächst) akti­ven Betei­li­gung mit eige­nem Stand und den Jah­ren des spä­hen­den Gehens durch die Gän­ge dies­mal recht, gol­de­ne Herbst­ta­ge am Haus zu ver­brin­gen und gegen den Trend in die Komi­sche Oper nach Ber­lin zu fah­ren, um eine spar­ta­ni­sche Insze­nie­rung der “Meis­ter­sin­ger von Nürn­berg” zu besu­chen. Über die Deu­tung die­ser Inter­pre­ta­ti­on bin ich sofort mit einem Rezen­sen­ten in den Clinch gera­ten. Nächs­tens aus­führ­lich dazu. Nur soviel: Fah­ren Sie nach Ber­lin, besu­chen Sie die­se Inszenierung!

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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