Dezember-Gedicht bliebe. Ich schrieb zurück, daß ich mich noch nicht entschieden hätte, daß jedoch der Dichter selbst schon feststünde: Friedrich Georg Jünger, der “kleine Jünger”, dessen Lyrik ziemlich unbekannt sei.
Der Leser schrieb zurück: Er wisse von diesem Dichter, kenne aber nur ein einziges Gedicht, und zwar wiederum vermittelt über mich. Es sei in meinem bisher ersten und einzigen literarisch ambitionierten Werk abgedruckt, der Text-Sammlung Raki am Igman aus dem Bosnieneinsatz der Bundeswehr (längst vergriffen). Er komme jetzt nicht auf den Titel, aber es sei dieses Gedicht gegen die Ausländer.
Mir krochs den Rücken hoch. Ich kann die Verse frei sprechen und war bisher davon überzeugt, daß man sie nicht auf einer Demo würde skandieren können. Solcherlei mag es aber zukünftig noch geben, denn wer weiß zu sagen, bis wohin sich die paar Zeilen FGJs noch verselbständigen werden. So ist das nämlich mit dem, was gedruckt erscheint: Es nabelt sich ab, geht seinen Weg und gerät in Gesellschaft.
Hier also die Verse gegen Ausländer, verfaßt vom “kleinen Jünger”:
Bewährung
Das Geisterreich wirkt unten nicht, nicht oben.
So mächtig die Dämonen toben,
sie wüten doch in deinem Haus.
Bist du ein Herr in Eignem, zeigs!
Was dir gemäß ist, lade zum Verweilen.
Die andern wirf hinaus.