14. März 2011
Wenn Guttenberg nicht zurückgetreten wäre, …
Erik Lehnert
... müßte er es jetzt tun. In der letzten Woche erhielt der Inspekteur der Bundesmarine, Axel Schimpf, den Bericht der Kommission, die die Vorkommnisse auf der "Gorch Fock" untersucht hat. Gab es zunächst nur Spekulationen, ob der Bericht Kapitän Schatz entlasten würde oder nicht, ist die Sachlage jetzt eindeutig. Die Financial Times Deutschland meldete gestern: "Ermittler nehmen 'Gorch Fock'-Kapitän in Schutz". Weiter heißt es:
All das spricht für den von Guttenberg kurzentschlossen abgesetzten Kommandanten des Segelschulschiffes, Kapitän zur See Norbert Schatz. Es bestätigt die aktuelle Studie des Instituts für Staatspolitik und es wirft ein deutliches Licht auf die Art und Weise mit Guttenberg sein Ressort führte. Anstatt sich vor seine Untergebenen zu stellen, opferte er sie der sich hysterisch gebärdenden Bildzeitung, die sich auch jetzt noch in Nibelungentreue zu Guttenberg übt. Auch sie wertet zwar den Bericht aus, stellt aber indirekt zu Unabhängigkeit und Zurechnungsfähigkeit der Kommission in Frage. Unter der Überschrift "DAS alles findet die Marine normal" wird vor allem über die Äquatortaufe berichtet.
Wäre Guttenberg noch im Amt, müßte er Kapitän Schatz rehabilitieren und als Verteidigungsminister zurücktreten. Insofern könnte sich die Fußnoten-Affäre noch als wahrer Segen für Guttenbergs zweite politische Karriere entpuppen. Er wird als jemand im Gedächtnis der Masse bleiben, der wegen Nebensächlichkeiten aus dem Amt gemobbt wurde. Mit den Altlasten seiner katastrophalen Amtsführung muß sich jetzt sein Nachfolger herumschlagen.
Nichts schreibt sich
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