Ilse-Bilse, keiner willse

 

... aber im dritten Wahlgang dann doch. Hier ist wirklich jedes Klischee erfüllt und darum eigentlich jede Anmerkung überflüssig.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Den fol­gen­den Kom­men­tar aus der Ost­thü­rin­ger Zei­tung zum neu­en Spit­zen­job von Frau Jun­ker­mann darf man sich mal auf der Zun­ge zer­ge­hen las­sen: Schmeckt tra­nig, stimmt´s?

Was der begna­de­te Schrei­ber nicht erwähnt, ist, daß die neue Wes­si-Bischö­fin im Osten wie das Gros ihrer Kol­le­gin­nen geschie­den ist, ihre Meri­ten vor allem in der “Migran­ten­ar­beit” erwor­ben hat – und daß es bit­ter­scha­de, also: ein bedenk­li­ches Zei­chen ist, daß nun die Mehr­zahl der deut­schen Bischö­fin­nen nament­lich mas­ku­li­ne Endun­gen wie ‑er und- mann im Namen führt. Denn was beklag­te Bischö­fin Käß­mann am glei­chen Wochen­en­de? Daß die  “Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit” in der evan­ge­li­schen Kir­che nur lang­sam vor­an­kom­me. Ach Gott/Göttin!

Hier die OTZ:

Ilse Jun­ker­mann aus Stutt­gart ist nach Maria Jep­sen aus Ham­burg, Mar­got Käß­mann aus Han­no­ver und der im vori­gen Jahr in den Ruhe­stand gegan­ge­nen Bär­bel War­ten­berg-Pot­ter aus Lübeck die vier­te Bischö­fin in der Geschich­te der Evan­ge­li­schen Kir­che in Deutsch­land. Ange­sichts der wie­der­holt hef­ti­gen, aber meist fol­gen­lo­sen Debat­ten um die Benach­tei­li­gung von Frau­en im öffent­li­chen Leben ist es eben halt immer noch viel­leicht kei­ne Sen­sa­ti­on aber zumin­dest Auf­se­hen erre­gend, wenn Frau­en Spit­zen­jobs erkämp­fen. Ob man Ilse Jun­ker­mann benei­den muss, steht dahin. Die Ver­schmel­zung der Thü­rin­ger Lan­des­kir­che und der Kir­chen­pro­vinz Sach­sen war kei­ne Lie­bes­hei­rat, son­dern eine Ver­nunft­ehe. Die Fusi­on wur­de von oben erzwun­gen, weil es sonst kei­ne Alter­na­ti­ve gibt. Die neue Bischö­fin steht vor den alten Pro­ble­men: Abwan­de­rung von Bür­gern, vor allem jun­ge Chris­tin­nen, gen Wes­ten. Dis­kre­panz zwi­schen ver­füg­ba­rem Geld und den Ansprü­chen der Kli­en­tel. Finanz‑, Wirt­schafts- und Sinn­kri­sen im Kon­trast zu dem uner­füll­ba­ren Wunsch man­cher, wenigs­tens die Kir­che soll­te doch ein ewi­ger Hort der Wer­te und der Sta­bi­li­tät sein. Bald muss eine Bischö­fin allein erle­di­gen was vor ihr zwei Män­nern genug zu tun gab. Da bleibt nur, Kraft zu wün­schen. Auch im Umgang mit katho­li­schen Glau­bens­brü­dern, die in Thü­rin­gen seit Jahr und Tag die Hand an der Wie­ge des Pro­tes­tan­tis­mus haben.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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