Geltendes Recht wird dann notfalls ignoriert. Dies läßt sich am Fall Sarrazin ebenso gut ablesen wie etwa an den Konsequenzen des medialen Ausnahmezustandes nach dem Atomunglück in Fukushima. Über diese deutsche “Skandalokratie” möchte ich morgen (17. Mai, 20 Uhr) bei der Berliner Burschenschaft der Märker (Podbielskiallee 15, 14195 Berlin) sprechen.
Dieses Thema eignet sich nicht nur hervorragend zur Beschreibung gegenwärtiger Tendenzen. Es geht auch um die Zukunft, wie ein Blick in die Geschichte zeigt: Genauso wie das „verdammte 20. Jahrhundert“ mit einem Skandal, der Dreyfus-Affäre, eingeläutet wurde, kann das derzeitige Zeitalter auch nur mit einem unvorstellbar großen Knall zu Ende gehen. Wer sich also fundamentale Veränderungen unserer Gesellschaft wünscht, der muß genauso wie Émile Zola oder Charles Murras vor über 100 Jahren einen gewaltigen Skandal provozieren – Ausgang ungewiß …