1962 tauchte im ersten James-Bond Film (»Dr. No«) mit einer dem Meer entstiegenen Ursula Andress der – schon Jahrzehnte vorher wohl von einem Deutschen »erfundene« – Bikini auf. Die Rede von verführerischen, spärlich gekleideten Frauen als »Sexbomben« wurde seinerzeit populär. Bemerkenswerterweise hatte der französische Modeschöpfer des Zweiteilers seine Kreation nach dem Bikini-Atoll benannt, wo die US-Armee ihre berüchtigten Atombombentests durchgeführt hatte. Ein ebenfalls in Paris wirkender Konkurrent hatte zeitgleich an zweiteiligen Badedessous gearbeitet, die er unter dem Namen L ’Atome auf den Markt bringen wollte: Die explosive, im Vergleich zur Atombombe aber doch verlockend handhabbar erscheinende Wirkung des Textilteils ist überdeutlich, und der damals beliebte»Atombusen« tauchte erst jüngst auf einer Roten Liste vom Aussterben bedrohter Wörter auf. Noch 1968 verfügten einige deutsche Schwimmbäder ein Verbot für »das Tragen sogenannter Bikini-Badeanzüge«, die man als »weder anständige noch sportgerechte Badekleidung« empfand.
Dies, Kopftuch- versus überkommener Bikinidebatte, wäre ein unzulässiger Vergleich? Weil das Kopftuch eben keine Modeerscheinung sei, sondern daran ein ganzer Komplex an kulturellen und moralischen Verwicklungen hänge? Wie kern-abendländisch ist eigentlich die umfassende Entschleierung?
In der Tat ist die Sachlage verzwickt, und je genauer wir hinschauen, desto vielfältiger werden die Verästelungen. Es herrscht kein Mangel an Büchern, die sich in aller Gründlichkeit mit einer befürchteten Islamisierung (»Verkopftuchung«) Deutschlands und den damit einhergehenden Verwerfungen auseinandersetzen. Nicht einmal den linksliberalen, über Jahrzehnte multikulturell inspirierten Leitmedien hierzulande wird man vorwerfen können, diesen umfassenden Themenkomplex totzuschweigen. Die kritische Berichterstattung über Ehrenmorde, über muslimische Schulversager und Zivilisationsverweigerer der zweiten und dritten Einwanderergeneration sowie über deren »frauenverachtendes« Gebaren waren bereits vor Sarrazin keine Tabuthemen, schon gar nicht die Debatte über die mutmaßliche Bedrohungslage, die vom Kopftuch ausgehe. Der größere Teil der Bundesländer verbietet das Kopftuch im öffentlichen Dienst. Nein, »gehätschelt« werden unsere (?) Kopftuchmädchen und ‑frauen gewiß nicht.
Man braucht sich gar nicht durch die Archive reich frequentierter, einschlägiger Netzportale- und Seiten zu wühlen, um einen Hauch der kalten Verachtung, ja des Abscheus zu spüren, die hier keinesfalls von einem halbalphabetisierten Mob, sondern von anscheinend mindestens durchschnittlich gebildeten Bürgern artikuliert wird. Selbst in den Kommentaren zu Internetausgaben großer Zeitungen und Zeitschriften aus der politischen Mitte schafft sich das Unbehagen an Kopftuchträgerinnen (vulgo »Pinguine«, »wandelnde Einzelzellen«, »Minarette«, Särge« etc.) breiten Raum.
Ich stieß auf eine Netzsseite, die eine Sammlung an Witzen über Kopftuchfrauen bereithielt. Was für eine Häme, wieviel Schläge unter die Gürtellinie! Am Ende des bösartigen Ergusses dann der Aberwitz, das »Andererseits «: »Hierbei handelt es sich ausschließlich um ›alte‹ Witze, bei denen das Objekt ›Blondine‹ durch ›Kopftuchfrau‹ ausgetauscht worden ist.«
Gut: Blondinen sind keine Minderheit. Sind es aber die zwei Millionen Frauen aus dem islamischen Kulturkreis, die in Deutschland leben? Oder nur die vielleicht 500 000 unter ihnen, die ein Kopftuch tragen? Ausgrenzungsgefühle zählen unter den negativen Emotionen zu den populärsten. Warum sollten Gefühlsmoden Halt machen vor muslimischen Frauen, zumal vor den soweit westlich angepaßten, daß sie dieses Unbehagen artikulieren können?
Feindselige Blicke, ein abfälliger Spruch, kopfschüttelnde Passanten, ein sich hervorragend verkaufendes Büchlein mit hämischen »Zeltfrauen«– Zeichnungen – wie haben wir das zu werten? Von tätlichen Übergriffen auf Kopftuchfrauen (aus der autochthonen Bevölkerung heraus!) lesen wir wenig. Da geht es diesen »Diskriminierten« ähnlich wie unzähligen anderen Gruppen von Normabweichlern, die mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz beklagen: den Vollzeitvätern, den kinderlosen Frauen, den Großfamilien, den Gesichtsgepiercten und den knutschenden Homosexuellen. Ob das öffentliche Naserümpfen und die anonyme Netzpöbelei gegen all jene ein instinktives Reflexverhalten, ressentimentgeladene Spießigkeit oder gar »gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit« ist, sei dahingestellt.
Woher aber der Spott und der Unwillen, der dem Auftritt einer kopftuchtragenden Hayrünissa Güls nicht als migrantische Integrationsverweigerin, sondern als Gattin des türkischen Staatspräsidenten entgegenschlug? Die Masse derer, die höhnisch an der Freiwilligkeit solcher Verschleierung zweifelt, stellt nicht in Frage, ob eine 14jährige in Hotpants und bauchnabelfreiem Oberteil oder die Wasserstoffblonde mit den operativ vergrößerten Brüsten wirklich nur ihren ureigenen Schönheitsimperativen folgen. Auf den geharnischten Frauenprotest, der im Iran auf die gesetzlich erzwungene Entschleierung durch den Schah folgte, sei nur am Rande hingewiesen.
Grob umrissen, stehen vier Haltungen zum Kopftuch zur Disposition:
Erstens: Kopftuchgegner, die mit jeglicher Verschleierung auch der Einwanderung generell skeptisch gegenüberstehen. Rechte Parteien und Lobbys sowie vielgestaltige Stimmen »aus dem Volk« stehen für diese (von den etablierten Medien gemiedene) Haltung, für die das Kopftuch eine Speerspitze der »muslimischen Landnahme« darstellt. Integrationskonzepte werden abgelehnt, allenfalls eine völlige Assimilierung würde akzeptiert.
Zweitens: Die, in deren Kulturkreis es gebräuchlich ist, sind jederzeit willkommen, jedoch ohne Kopftuch, weil dies als Symbol der Frauenunterdrückung und damit der Mißachtung universaler Menschenrechte gilt. In Frankreich, wo der Laizismus seit über einem Jahrhundert offizielle Staatsdoktrin ist, nähert man sich dieser Haltung in vollendeter Konsequenz an: Im Schulunterricht und in Universitäten ist das Kopftuch verboten, maßgebliche feministische Institutionen sowie große Teile der Regierung streben an, das Kopftuchverbot auf den gesamten öffentlichen Raum auszudehnen.
Drittens: Diejenigen, denen das Kopftuch im öffentlichen Raum als Zeichen einer vollendeten Globalisierung gilt (etwa in Großbritannien, wo auch Lehrerinnen und Polizistinnen ihren Beruf mit Kopftuch ausüben dürfen) oder die es im Rahmen eines Toleranzgebots und der Religionsfreiheit dulden (beispielsweise in Österreich.) Zahlreiche (linke) Feministinnen jenseits der Emma-Linie befürworten diese unterschiedlich nuancierte Haltung: Sie gehen davon aus, daß muslimische Frauen öfter als vermutet aus »selbstbestimmten« Gründen das Kopftuch tragen. Viele Berufskarrieren deutscher Frauen seien auf dem Rücken von Kopftuchträgerinnen erwachsen, die ungerechterweise ausgegrenzt und sozial degradiert würden. Zahlreiche europäische Intellektuelle schließen sich der Ansicht des eingeschweizerten ägyptischen Islamwissenschaftlers Tariq Ramadan an, daß der Islam und damit das Kopftuch »bei sieben Millionen Muslimen in Frankreich, bei drei Millionen in England, vier in Deutschland« längst »eine europäische Religion« sei.
Viertens: Womöglich die Außenseiterposition, eine Melange aus den drei vorgenannten Haltungen und zugleich von jenen abgegrenzt: Kreise der marginalen »traditionalen Rechten« neigen dazu, den Islam als natürlichen Verbündeten gegen liberalistische, westliche Dekadenz, gegen den europäischen Atheismus anzunehmen. Hingewiesen wird hier auf die lange abendländische Tradition einer Islamfreundlichkeit (Türken mit eigenem Gebetsraum in der Armee Friedrich Wilhelms I., Moscheebau durch Kaiser Wilhelm II.) Sogar Karl Richter, stellvertretender NPD-Vositzender und aktiv in der Münchner Bürgerinitiative Ausländerstopp zog eine »islamische Option« wenigstens in Erwägung: »Im Zentrum der islamischen Weltsicht steht die Idee der Ordnung und der Gerechtigkeit – ein uraltes Zentralthema auch des indogermanischen Geistes (…) Was ist daran fremd? Der Unterschied zwischen Orient und Okzident ist ein anderer: Während sich der Westen im Zuge der Aufklärung und seiner fortschreitenden Amerikanisierung von jedweder Ordnungsvorstellung verabschiedet hat, hält die islamische Welt mit gutem Grund daran fest.« Das Kopftuch ist aus dieser Sicht kein Problem, sondern vielmehr Zeichen »verborgener weiblicher Macht« und einer »Wiederverzauberung« der profanen Welt. Es taugt keinesfalls als Kristallisationspunkt der Debatte, die, solange sie sich an frommer Symbolik und Genderproblematik festfrißt, ein reines Ausweichmanöver ist.
Die eigentliche Frage also wäre: Wieviel Fremdheit verträgt eine starke Nation, wieviel eine aufs äußerte und über Jahrzehnte geschwächte? Geht nicht von den gesellschaftlich mustergültig integrierten, in deutschen Mundarten parlierenden Vorzeigeausländern die größere, weil sublim wirkende Gefahr aus? Die promovierte Sarrazin-Kontrahentin Naika Foroutan funkte – selbstverständlich kopftuchlos – für ein paar Wochen auf allen Kanälen ihr Plädoyer für eine forcierte Besetzung »gesellschaftlicher Schlüsselpositionen« durch Bürger mit Migrationshintergrund: »Während wir langsam beginnen, uns als das neue weltoffene Gesicht Deutschlands zu präsentieren, als multi-ethnische ›Neue Deutsche‹, beobachten wir eine rückständige, realitätsferne, griesgrämige und von Ur-Ängsten dominierte Empirie der öffentlichen Meinung.«
Das Kopftuch jedenfalls ist dem christlichen Abendland nicht fremd, womöglich nicht einmal dem vorchristlichen. Christina von Braun und Bettina Mathes weisen darauf hin, daß schon für die Germanen von Frauenhaar eine magische Kraft ausging. Neuhochdeutsch Weib ließe sich demnach auf Wiba, das Verhüllte zurückführen, und bezeichne die Kopfbedeckung der verheirateten germanischen Frau. Auch im antiken Griechenland gingen die Frauen der Oberschicht verhüllt, Schleierverbot habe nur für Prostituierte geherrscht.
Die christliche Bildkunst zeigt uns nicht nur Maria verschleiert. Auch im späteren Verlauf der europäischen Geschichte sehen wir keinesfalls nur Mägde und Unterworfene unter dem Kopftuch – die heute gängige Gleichsetzung von Entblößung mit Freiheit ist eine zeitgeistige Hypothese. Unsere Großmütter trugen Kopftuch inmitten der Trümmerhaufen ihres Landes, unsere Mütter trugen es, weil es Grace Kelly so gut stand – wieso wäre ausgerechnet das Kopftuch Ausweis der Fremdheit?
Die schwarzäugige Kopftuchträgerin an der Supermarktkasse befremdet mich weniger als ihre wildgefärbte, kaugummikauende Kollegin mit all den Ringlein in Lippe und Augenbrauen. Ebenso wähnte ich meine Kinder bei einer Ferestha Ludin als Englischlehrerin besser betreut als bei einem franseligen Sozialkundepädagogen, der zugleich für Die Linke im Kreistag sitzt und in seinen Klassenarbeiten Aufgaben stellt, deren Musterlösungen hanebüchen sind. Innerhalb einer starken Gesellschaft (»selbstbewußte Nation«), die sich solche Offenheit erlauben kann, sind alle vier gut auszuhalten – besser, im Konjunktiv zu reden: sie wären es.
In Gesellschaften mit einem ausgefransten Rahmen für Normen und Werte irritiert die individuelle Abweichung viel weniger als ein kollektives Symbol. Das Kopftuch der muslimischen Frau ist Teil ihrer gesamten Kleidung, die bestimmten Vorschriften unterliegt. Kleidungsvorschriften gibt es im Islam sowohl für den Mann als auch für die Frau. Sie dienen dazu, die Würde und Achtung vor einander zu schützen.
Entsprechende Absätze aus Koransuren oder mohammedanischen Ahadith, die sich mit Kleidungs- und Verhaltensregeln für Frauen befassen und für das heutige Verständnis vielfach barbarisch anmuten, werden von Islamkritikern und ‑feinden gerne zitiert, um die Unvereinbarkeit dieser Religion mit dem aufgeklärten Westen zu verdeutlichen. Der im Januar verstorbene Hadayatullah (einst: Paul) Hübsch, Alt-68er, vor über 40 Jahren zum Islam konvertierte und in der Frankfurter Ahmadiyya-Gemeinde Freitagsprediger, hat eine Synopsis aus einer Vielzahl biblischer und muslimischer Texte zum jeweiligen Frauenbild zusammengestellt. Und siehe: Nicht nur im Alten, sondern auch im Neuen Testament finden sich Stellen, die in punkto Geschlechterdifferenz und Ungleichheit sehr nach Koran klingen:
»Was ist der Mensch, daß er rein wäre, der Weibgeborene!« (Hi 15,14); (Wenn Unzucht erwiesen ist) »soll man das Mädchen hinausführen (…) Dann sollen die Männer ihrer Stadt sie steinigen, und sie soll sterben.« (Dtn 21:21) »Daß eine Frau lehrt, erlaube ich nicht(…), sie soll sich still verhalten« (1. Tim 2, 11.12); oder: »Wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden. Ist es aber für eine Frau eine Schande, sich die Haare abschneiden zu lassen, dann soll sie sich verhüllen« (1. Kor 11, 5–6) oder: »Der Mann ist das Haupt der Frau. (…) Die Frauen sollen sich den Männern in allem unterordnen. (Eph 5,23–24).
Aus Sicht des universalen Feminismus und Genderismus ist eine strikt antireligiöse Haltung deshalb konsequent. Anders als der egalitäre Feminismus , der die Kategorie Geschlecht ablehnt, geht jegliche traditionale Sichtweise von einem grundlegenden Unterschied zwischen Mann und Frau aus. Wir finden die rigorose Trennung eines weiblichen und männlichen Lebensprinzips in bei den (Differenz-) Feministinnen neuheidnischer Kultgemeinschaften, wir finden im Hinduismus eine Abwertung der Frau, die sich drastisch in Witwenverbrennungen und massiven Abtreibungszahlen weiblicher Föten ausdrückt. Die Neo-Sannyasins der Bhagwan-Sekte, die in den Siebzigern gerade von deutschen Feministinnen regen Zulauf erhielt, drückte Frauen in die Prostitution, Frauenbeglücker und Kultfigur Osho nannte die Frauenbewegung und ihr Streben nach Gleichberechtigung »häßlich«. In den tantrischen Praktiken des Buddhismus werden Mädchen ab acht, bevorzugt mit zwölf zum Sexualverkehr herangezogen und das tibetische Wort für Frau bedeutet zugleich »Niedriggeborene«.
Alice Schwarzer als einer der prominentesten Kopftuchgegnerinnen geht es darum, »Glaubensfragen« jeglicher Couleur aus der Politik herauszuhalten, deshalb setzt sie die Kopftuchfrage ausdrücklich mit dem von hier ebenfalls seit je vehement kritisierten Abtreibungsverbot gleich. Weil »die Politik« »nicht nur in Gottesstaaten, sondern auch in Demokratien« sich gegen die Lebensrealität von Frauen und zugunsten von Kirchenvertretern entscheide, spreche sie sich gegen Abtreibung aus – genau wie die Vertreter Mohammeds für das Kopftuch: eine schlagende Analogie!
Auch die Koedukation (erst seit wenigen Jahrzehnten in Deutschland üblich und heute von zehn Prozent der muslimischen Eltern allein für den Schwimmunterricht abgelehnt) sei »unverzichtbar für jede geschlechtergerechte Erziehung«.
Wäre das Christentum hierzulande potenter, hätte Schwarzer – für die ethnische Zugehörigkeiten an sich keine Rolle spielen – wenig Anlaß, ausgerechnet gegen »den Islamismus« zu trompeten. In der Tat wird mit ähnlichen Argumentationsmustern in der aktuellen Emma auch Familienministerin Kristina Schröder verdächtigt, eventuell eine »erzkonservative Christin oder gar Fundamentalistin «(!) zu sein.
Es ist ein schmaler Grat, auf dem sich der Mainstream-Feminismus hier bewegt. Einerseits bezieht man seit Jahrzehnten scharf Position gegen jegliche Pornographie, Prostitution und gegen kranke Körperbilder junger Mädchen und fokussiert gesellschaftlich verursachte Eßstörungen, andererseits zeigt sich gerade an solchen Symptomen, wie fragil das Selbstbild der aus jeglichem traditionalem Rahmen freigelassenen Frau ist. So fügt es sich, daß wir in der Emma ein Hohelied ausgerechnet auf die Barbiepuppe finden. Barbie wird als viel emanzipierteres Rollenmodell angesehen als die bekopftuchte Fulla, ihr Gegenbild, das in der islamischen Welt reißenden Absatz findet.
Zum 50. Geburtstag der dünnen, alterslosen Plastikpuppe 2009 war folgendes Bekenntnis in der Emma (und zwar im redaktionellen Teil und nicht auf der Leserbriefseite) zu lesen: »Meine letzte Barbie-Puppe habe ich vor zwei Jahren gekauft, da war ich 43 Jahre alt. (…) Ich war längst erwachsen, als ich im Spielzeuggeschäft stand, unter den rosa Schachteln nach einem Geschenk suchte und mir plötzlich bewusst wurde: ›Hey du darfst. Du kannst. Du bist erwachsen.‹ Seither kaufe ich mir immer wieder mal eine neue Puppe, ein Set Kleider, ein paar Glitzerspangen (…). Die Welt größer und glitzernder denken, die eigenen Grenzen sprengen. Dafür gibt es viele Methoden, viele Namen. Ich sage: Dazu braucht man Barbie.«
Welch trauriges Ringen um Ausdruck, Identität, Selbstbild! Gäbe es das Kopftuch auf Rezept (Indikation etwa: Wiedererlangung von Würde, Geborgenheit und Seinsgewißheit): Hier möchte man es verordnen.