hier&jetzt mit Ernst Nolte

Ernst Nolte hat der NPD-nahen Quartalsschrift hier&jetzt ein Interview gegeben. Die Fragen stellte die scheidende...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Chef­re­dak­teu­rin und pro­mo­vier­te Phi­lo­so­phin Ange­li­ka Wil­lig, und sie fragt ent­lang ihres Inter­es­ses an phi­lo­so­phi­schen und ideo­lo­gi­schen Inter­pre­ta­tio­nen der jün­ge­ren deut­schen Geschichte.

Mathi­as Brod­korb, der Macher des Anti-NPD-Por­tals endstation-rechts.de sieht in die­sem Gespräch eine Grenzüberschreitung:

Wer Nol­te schon immer als ver­däch­ti­ge Per­son am rechts­extre­men Rand sehen und sich kaum inhalt­lich mit sei­nen The­sen aus­ein­an­der­set­zen woll­te, hat nun umso leich­te­res Spiel. Und Nol­te selbst bot hier­für den Anlaß.

Eine sol­che Pas­sa­ge klingt nach Kopf­schüt­teln über tak­tisch-stra­te­gi­sches Unge­schick auf dem poli­ti­schen Feld. Es gibt in der Tat (und lei­der) Dia­logs- und Gesprächs­gren­zen, sie ver­lau­fen irgend­wo im brei­ten Raum rechts von der Mit­te. Es gibt die­se Gren­zen, wenn man sich den Hebel­funk­tio­nen des poli­ti­schen Geschäfts unter­wirft. Wenn man das nicht tut, wer­den Gren­zen nur durch den eige­nen Anspruch und durch den guten Geschmack gesetzt.

Klar­text: Nol­te hat den Leu­ten um hier&jetzt ein Inter­view ohne poli­ti­sches Kal­kül gege­ben. Er hat erkennt­nis­ge­lei­tet geant­wor­tet und die Grund­zü­ge sei­ner wis­sen­schaft­li­chen Metho­de und sei­ner Geschichts­in­ter­pre­ta­ti­on in knap­per Form dar­ge­legt. Er hat vor dem Gespräch mit Sicher­heit abge­wo­gen, ob er Per­len vor die Säue wer­fen oder ernst­haft radi­kal den­ken­den Men­schen ant­wor­ten wür­de. Und er hat sei­ne Ent­schei­dung getrof­fen: Der Anspruch ist da, der gute Geschmack ist nicht verletzt.

Das Bestechen­de an Ernst Nol­te ist sei­ne Unbe­stech­lich­keit: Nie­mals wür­de er sich selbst als “rechts” bezeich­nen. Sein kon­ser­va­ti­ver und eli­tä­rer Habi­tus kor­re­spon­die­ren mit sei­ner von jedem Kal­kül frei­en Wis­sen­schaft­lich­keit. Er durch­denkt Fra­ge­stel­lun­gen bis auf den Grund und legt Wur­zeln frei, weil er alles ande­re nicht für zuläs­sig hält: Wie­so soll­te ein Den­ker zu den­ken auf­hö­ren, bloß weil es oppor­tun ist? Wie­so soll­te Ernst Nol­te den Dia­log mit inter­es­sier­ten Leu­ten ver­wei­gern, bloß weil es Wäch­ter gibt, die poli­ti­sche Gren­zen des Gesprächs fest­zur­ren, aus bil­li­gen poli­ti­schen Grün­den also das Mein­ba­re ein­zäu­nen wollen?

Es wird sich hof­fent­lich in jüngs­ter Zukunft noch so man­cher an der Unbe­küm­mert­heit Nol­tes abar­bei­ten: Sein neu­es Buch über den Die drit­te radi­ka­le Wider­stands­be­we­gung: Der Isla­mis­mus erscheint Mit­te April und ist wie­der ein tie­fer Schacht – nicht so ein Ober­flä­chen­ge­pin­sel wie das, was einer fabri­ziert, der bloß “harm­los über das Harm­lo­se” redet. Brod­korb warnt:

Der sach­li­chen Rezep­ti­on legt Nol­te nun selbst unnö­ti­ge Bro­cken in den Weg, indem er mun­ter mit einer Zeit­schrift am rechts­extre­men Rand plaudert.

Mun­ter plau­dert? Manch­mal ver­rät die Wort­wahl doch viel über den Antrieb des Schrei­bers. Aber: Gna­de soll wal­ten, Brod­korb kanns auch bes­ser, das hat er bewiesen.

Hier nun: Nol­tes mun­te­res Geplau­der zum Her­un­ter­la­den in vol­ler Län­ge. Und erst danach die ein­zäu­nen­de Ein­las­sung von End­sta­ti­on rechts.

(Nol­tes neu­es Buch kann übri­gens bis zum 31. März auch bei uns sub­skri­biert wer­den).

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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