“Deutschenfeindlichkeit” – ein Begriff vor seiner Karriere

Die Junge Freiheit meldet heute, daß der innenpolitische Sprecher der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus, Robbin Juhnke, eine...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

här­te­re Bestra­fung deut­schen­feind­li­cher Straf­ta­ten for­de­re. Man müs­se “den glei­chen Maß­stab anle­gen wie bei aus­län­der­feind­li­chen Straftaten”.

Juhn­ke nahm für sei­nen Vor­stoß (bei der JF nach­zu­le­sen) neue­re Erkennt­nis­se in einem bun­des­weit dis­ku­tier­ten Gewalt­akt zu Anlaß: Vier Aus­län­der hat­ten im Febru­ar am Ber­lin U‑Bahnhof Lich­ten­berg einen Maler­ge­sel­len ins Koma geprü­gelt. Laut Welt geht die Staats­an­walt­schaft mitt­ler­wei­le davon aus. daß der Angriff unter ande­rem aus “ras­sis­ti­schen Moti­ven” her­aus erfolg­te: einem Haß auf alles Deut­sche. Zeu­gen hät­ten bestä­tigt, daß die Täter “Scheiß-Nazi” und “Scheiß-Deut­scher” geru­fen hät­ten, bevor sie zuschlugen.

Im ver­gan­ge­nen Okto­ber war die Dis­kus­si­on über die Deut­schen­feind­lich­keit für ein, zwei Wochen viru­lent, und zwar als eine der Sar­ra­zin-Fol­ge­de­bat­ten. Seit­her ist der Begriff da, aber noch nicht durch­ge­setzt. Er wird behan­delt wie der Deckel, der die Büch­se der Pan­do­ra ver­schließt. Lüf­tet man ihn, ent­schlüp­fen die Bazillen:

+ Wer Deut­schen­feind­lich­keit sagt, geht davon aus, daß nicht nur Deut­sche Ras­sis­ten sind;
+ Wer Deut­schen­feind­lich­keit sagt, geht davon aus, daß “das Deut­sche” etwas für “die Ande­ren” durch ein, zwei Bli­cke auf der Stra­ße Wahr­nehm­ba­res sei, mit­hin: etwas im Gro­ßen und Gan­zen Unverwechselbares;
+ Wer Deut­schen­feind­lich­keit sagt, setzt eine eth­nisch-kul­tu­rel­le Kate­go­rie voraus;
+ Wer Deut­schen­feind­lich­keit sagt, hält nicht alle Men­schen für gleich;
+ Wer Deut­schen­feind­lich­keit sagt, hält beim Blick auf Schlä­ger­ty­pen “sozia­le Grün­de” für einen nicht aus­rei­chen­den Erklärungsansatz;
+ Wer Deut­schen­feind­lich­keit sagt, kann unter­schei­den und muß das erklä­ren können.

Wir wol­len dar­auf hin­wei­sen, daß in Erklä­rungs­not nicht gerät, wer Kapi­tel 2 in Deut­sche Opfer, frem­de Täter gele­sen hat. Es heißt: “Die Ent­de­ckung der Deutschenfeindlichkeit”.

Und: Unse­re Ver­an­stal­tun­gen in Ham­burg und Ber­lin wer­den unter ande­rem die­sen Begriff und sei­ne bevor­ste­hen­de Kar­rie­re zum The­ma haben. Neh­men Sie teil, die Dis­kus­sio­nen wer­den sicher sehr interessant.

Kurz­um, Buch und Lesun­gen sind Kar­rie­re­stu­fen für den wich­ti­gen Begriff “Deut­schen­feind­lich­keit”. Er muß sich durchsetzen.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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