Sezession 43 – Campus, Oslo, Sarrazin

Es ist Zeit, die 43. Sezession vorzustellen. Sie sollte heute bei den Abonnenten eingetroffen sein und kommt deshalb ein...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

bischen ver­spä­tet, weil wir auf­grund eines für uns bis­her auf­re­gen­den Som­mers die Druck­le­gung Tag um Tag hin­aus­ge­zö­gert hat­ten: Der “Fall Campus/Böcker” schwel­te (und schwelt), der “Fall Oslo” para­ly­sier­te Kon­ser­va­ti­ve und Rech­te euro­pa­weit – zu bei­dem haben wir Grund­sätz­li­ches ins Heft genom­men, para­ly­se­frei natürlich:

+ Den “Fall Campus/Böcker” haben wir im Bild­teil nach­ge­zeich­net und zwei ent­schei­den­de Arti­kel dokumentiert.
+ Über Oslo schreibt einer der wich­ti­gen, kon­ser­va­ti­ven Islam­kri­ti­ker: Man­fred Klei­ne-Hart­la­ge.
+ Weit vor dem Dop­pel­an­schlag hat Mar­tin Licht­mesz sein “Trak­tat über die ver­schlepp­te Gewalt” ver­faßt und beschrie­ben, wie es ist, wenn sich in einem Staat etwas anstaut – ange­lehnt an den Essay “Über den Schmerz” von Ernst Jün­ger. Licht­mesz: hell­sich­tig, wach, in Top­form sozusagen.

Und es gibt natür­lich noch viel mehr zu lesen:

+ Cha­im Noll schreibt über die Bedro­hung der Mei­nungs­frei­heit durch direk­te und indi­rek­te Dro­hun­gen. Sein Bei­trag ist eine ver­län­ger­te Fas­sung eines Arti­kels, den er im Juli in der “Jüdi­schen Zei­tung” veröffentlichte.

+ Und noch ein­mal Man­fred Klei­ne-Hart­la­ge: Er schreibt über “Ein Jahr nach Sar­ra­zin” und zeigt, daß ein Rausch noch kei­ne Sub­stanz­ver­än­de­rung ist. Viel hat sich nicht getan “nach dem Buch”, allen­falls der Dis­kus­si­ons­spiel­raum ist etwas grö­ßer gewor­den. (Zu die­sem Bei­trag erreich­te mich heu­te ein ers­tes Fax, die Kopie der ers­ten Sei­te von Klei­ne-Hart­la­ges Bei­trag: Dar­über ist ein Ham­mer gezeich­net, der den Nagel auf den Kopf trifft – ein schö­nes, bild­li­ches Lob für einen guten Text. Dank an den unbe­kann­ten Sender!)

+ Felix Men­zel hat ein Autoren­por­trait des fran­zö­si­schen Best­sel­ler-Autors Michel Hou­el­le­becq ver­faßt und sieht in sei­nem letz­ten Roman eine eben­so selbst­sti­li­sie­ren­de wie selbst­iro­ni­sche Per­si­fla­ge auf den Medi­en­be­trieb ins­ge­samt und die Gren­zen des Men­schen­mög­li­chen über­haupt. Hou­el­le­becq ein Grund­kon­ser­va­ti­ver? War­um nicht!

+ Ellen Kositza nimmt den tür­kisch­deut­schen Deutsch­tür­ken Fer­idun Zai­mo­g­lu ernst und beim Wort und kommt nach einer eben­so spit­zen wie treff­si­che­ren Ana­ly­se sei­nes Werks und sei­nes Geba­rens zu dem Schluß: Der will doch nur spie­len! Wirk­lich beschä­mend ist, daß das Feuil­le­ton die­sem Spie­ler auf den Leim kriecht.

+ Wo die Gesell­schaft den nie vor­han­de­nen Gesell­schafts­ver­trag auch noch kün­digt (wie soeben in Tot­ten­ham und andern­orts), ist ein genau­er Blick auf das Ver­bin­den­de not­wen­dig. Karl­heinz Weiß­mann befragt eines sei­ner Spe­zi­al­ge­bie­te – die Iden­ti­tät – und bemerkt, daß die Ant­wort schwer fällt: Gibt es sie über­haupt noch? Wie ent­steht sie, und: Muß sie nicht immer wie­der neu ent­ste­hen? “Wir Kon­ser­va­ti­ven” – geübt im Ein­mal­eins des Gegen­kon­zepts “Iden­ti­tät”? Von wegen!

Das Inhalts­ver­zeich­nis mit allen wei­te­ren, hier nicht auf­ge­führ­ten Bei­trä­gen der 44. Sezes­si­on kön­nen Sie hier ein­se­hen. Dort kann man, bes­ser: soll­te man das Heft auch bestellen.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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