„Mann bangt um Auge nach fremdenfeindlichem Überfall“. Eine Horde Glatzen mit Springerstiefeln wird sich wohl ein wehrloses – bevorzugt ausländisches – Opfer gesucht haben und ihn schwer verletzt haben, weil er das Horst-Wessel-Lied nicht mitsingen wollte.
Es hat sich aber anders zugetragen und die Berliner Morgenpost legt nur ein Paradebeispiel vor, wie eine Zeitung die eigenen Leser auf eine falsche Fährte lockt und ihnen „Lügen, die man gerne glaubt“, verkauft. Tatort war Berlin-Kreuzberg am 12. August. Zwei Deutsche begegnen zwei Südländern, von denen einer den rechten Arm erhebt und den „Hitler-Gruß“ ruft. Im anschließenden Streit sticht einer der Südländer mit der Spitze seines Regenschirms zu. Sie trifft das linke Auge von einem der Deutschen. Der 40-jährige Mann muß notoperiert werden. Eine dauerhafte Erblindung kann nicht ausgeschlossen werden. Die Täter fliehen.
Das ist also Fremdenfeindlichkeit. Vor einiger Zeit habe ich eine Reihe von Anfragen bei Polizei, Justiz und Verbänden gestellt. Ich wollte wissen, wie Deutschenfeindlichkeit statistisch erfaßt wird. Es kamen so gut wie keine Rückmeldungen und Auskünfte. Der Pressesprecher der Polizei Köln ist dabei eine löbliche Ausnahme und versuchte mir am Telefon zu erklären, wie das läuft, wenn zum Beispiel eine Gruppe Ausländer einen Maler und andere Passanten als „Nazischweine“ beschimpft.
Deutschenfeindliche Taten würden in der Kategorie „Fremdenfeindlichkeit“ eingeordnet. Innerhalb dieser Kategorie werde jedoch nicht nach Nationen unterteilt, womit unklar bleibt, wie viele Deutsche Ausländer beschimpfen und umgekehrt. Als ich nach den Verhältnissen fragte, meinte der Polizeipressesprecher, darüber könne er keine Auskunft geben, weil ihm „keine genaue Datenbasis“ vorliege.
Hier geht es zu deutscheopfer.de, der wohl derzeit besten “Datenbasis” über Deutschenfeindlichkeit.