Derlei Argumentationen sind so grundfalsch angesetzt, daß man erstmal wirklich nicht weiß, wo man anfangen soll, um den clusterfuck an Denkfehlern zu entwirren, der sich darin manifestiert. Was etwa einem Staatsmann antworten, der imstande ist, über die Lippen zu bringen, er wünsche sich eine »buntere« Republik? Die Einfalt, die besonders jenem Personal so penetrant ins Gesicht geschrieben steht, das so gerne von der »Vielfalt« spricht, sorgt dabei für Titanic-würdige Pointen, besonders in Kombination mit dem Slogan »Vielfalt statt Einfalt«. Man denke an das zum Löwenbändiger ernannte Über-Lamm Maria Böhmer, deren tantenhafter Habitus ihren Bonmots erst so richtig die aufreizende Würze verleiht. »Diese Menschen mit ihrer vielfältigen Kultur, ihrer Herzlichkeit und ihrer Lebensfreude sind eine Bereicherung für uns alle.« Dieses berüchtigte Zitat über die in Deutschland lebenden Türken ziert inzwischen als Running Gag unzählige Netz-Artikel über Ausländergewalt.
Dennoch gibt heute keine mit Integrations- und Migrationsproblemen beauftragte Institution, die es sich erlauben könnte, die Einwanderungsfrage unter anderen Gesichtspunkten als dem der dubiosen »Vielfalt « abzuhandeln. Ein Muß für die einschlägigen Broschüren und Netzseiten sind Regenbogen-Logos, Graphiken mit händchenhaltenden bunten Männchen und Gruppenfotos von friedfertig lächelnden Menschen mit gelber, beiger, rosa, brauner und sonstiger Hautfarbe, die in multirassischer Eintracht schwelgen. Dieses Bildgenre stammt ursprünglich aus den USA, wo es fixer Bestandteil von Firmenpräsentationen und Werbeanzeigen jeglicher Art geworden ist. Wem »Vielfalt« nicht prickelnd genug klingt, der kann auch das ebenfalls US-amerikanische Schlagwort »diversity« benutzen, wenn es beliebt, auch in tautologischer Kombination mit ersterem. Das Bildungsprogramm »Eine Welt der Vielfalt e.V.« etwa, »gefördert durch eine Zuwendung der Beauftragten der Senatsverwaltung für Integration und Migration Berlin«, wirbt mit dem Slogan »Unterschiedlichkeit und Vielfalt und zugleich DIVERSITY«.
»Diversity« bezeichnet dabei einen Zustand, der sich quasi aus sich selbst heraus rechtfertigt. Ihre Apologeten bieten zumeist nur vage Begründungen, warum und inwiefern man denn »Unterschiede und Vielfalt als Bereicherung erleben« soll. Unklar bleibt auch, was für einen konkreten Nutzen die Forcierung der »Vielfalt« hat. Versuche, sie rational zu begründen, fallen in der Regel verräterisch aus. Eine 2006 von der Bundesregierung lancierte »Charta der Vielfalt« verpflichtet deutsche Unternehmer, auf freiwilliger Basis »ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Rasse, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität«. Die Verpflichtung schließt ein, die »Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Diversity (sic) zu informieren« und »sie bei der Umsetzung der Charta einzubeziehen«. Wie diese Umsetzung konkret aussehen soll, dazu schweigt sich dieser nebulöse Katalog voll guter Absichten freilich aus.
In der begleitenden Publikation »Vielfalt als Chance«, deren Titelseite die obligate Rassen-Collage ziert, verkündet Schirmherrin Angela Merkel: »Deutschland ist ein Land der Vielfalt. Für unsere Wirtschaft und Gesellschaft ist Vielfalt ein Erfolgsfaktor, den es zu nutzen gilt.« An selber Stelle Maria Böhmer: »Unsere Botschaft lautet: Vielfalt lohnt sich!« Das klingt nun ebenso lahm, wie es verlogen ist, nämlich ganz so, als hätte man zuerst die wundersame Lukrativität der »Vielfalt« entdeckt, um sie anschließend den Unternehmen als blendende Geschäftsidee aufzunötigen. In Wirklichkeit verhält es sich natürlich genau umgekehrt. Die Unternehmen profitieren vor allem deswegen von Bekenntnissen zur »Charta«, weil sie damit ihr öffentliches Prestige zeitgeistgemäß erhöhen können. Kein Personalchef aber wird annehmen, daß höhere »Diversitäts«-Quoten von beispielsweise Türken oder Schwulen an sich schon die Kassen klingeln ließen. Von einer »Wertschätzung« aufgrund der erbrachten Arbeitsleistung, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder sexueller Orientierung, ist in der Charta bezeichnenderweise nicht die Rede. Hier soll wohl vor allem die psychologische Basis geschaffen werden, auf der man eines Tages Minderheiten-Quoten nach dem amerikanischen Vorbild der »affirmative action« durchsetzen kann.
Initiativen wie die »Charta« dienen vor allem als kulturhegemoniale Coups zur Verbreitung, Aufwertung und Vernetzung der »Diversity«-Ideologie. Dabei ist das ganze Projekt offenbar eher aus einer Verlegenheit heraus geboren, wie man zwischen den Zeilen erahnen kann: »Technologie, Talente, Toleranz – Die drei großen ›T‹ gelten als entscheidende Standortfaktoren der Zukunft. (…) Der demografische Wandel stellt Deutschland vor große Herausforderungen. Die Erwerbsbevölkerung in Deutschland schrumpft schneller und stärker als in anderen Ländern. (…) Diese Lücke lässt sich auch durch Zuwanderung nicht mehr schließen.« Nun tauchen leider Spielverderber wie Thilo Sarrazin und Udo Ulfkotte auf, die die Propagandabehauptung von der »Vielfalt als Erfolgsfaktor« Lügen strafen, und aufzeigen, daß die praktizierte »Diversity« alles andere als einen ökonomischen Nutzen hat, sondern vielmehr erheblich dazu beiträgt, daß sich Deutschland auch wirtschaftlich »abschafft«. Dennoch wird beharrlich an der »Vielfalt« festgehalten. Sie ist das erlösende Zauberwort, das den Fluch der gerufenen Geister zum Segen vergolden soll.
Robert Hepp wies in dem Aufsatz »Multa non multum: Kulturkritische Anmerkungen zur ›multikulturellen Gesellschaft‹« (2002) darauf hin, daß bereits die Rede von der »multikulturellen Gesellschaft« (MKG), die momentan von der »Diversity« abgelöst wird, eher am Endpunkt als am Anfang einer Entwicklung stand. Man mußte die Suppe rechtfertigen, die man sich eingebrockt hatte. Als der Import von »Gastarbeitern« tatsächlich noch wirtschaftliche Gründe hatte, sprach niemand von einer »multikulturellen Gesellschaft« (geschweige denn von »Vielfalt« und »Bereicherung«), auch nicht, als »zur Kompensation des absehbaren langfristigen Bevölkerungsrückgangs schließlich eine gezielte Wanderungspolitik entwickelt wurde, die durch eine Politik der Integration ergänzt werden sollte. (…) Unter Integration verstand man damals allgemein Assimilation. « Diese »Schmelztiegel«-Strategie scheiterte schließlich: Die Mehrzahl der Ausländer beharrte »stur auf der Respektierung ihrer nationalen Identität. Auch sah man sich zunehmend mit Minoritäten konfrontiert, die sich zwar nicht assimilieren lassen wollten, aber trotzdem politische Gleichberechtigung forderten.« In diesem Dilemma »schien sich das Konzept der MKG als Ei des Kolumbus anzubieten«, stellte es doch die »Verwirklichung der kosmopolitischen Republik in einem Lande«, »zugleich konsequent pluralistisch und konsequent egalitär«, in Aussicht. Dies wurde zum »Ziel, das die Mehrheit der deutschen Linken nun unter der Fahne der MKG ansteuerte. Der ursprünglich intendierte Zweck der Wanderungspolitik wurde von ganz anderen Zielen überlagert.«
Dieses Ziel ist nun nichts weniger, als die als »alternativlos« betrachtete Transformation Deutschlands in einen Vielvölkerstaat zu »managen« und zu beschleunigen. Der Hauptadressat der »Diversity«-Propaganda ist natürlich die »Mehrheitsgesellschaft« der Stammdeutschen, die sich auf diesem Weg mit der Aussicht anfreunden sollen, in absehbarer Zeit nur mehr eine Minderheit neben vielen anderen zu stellen. Diese Politik ist inzwischen nahezu allen westlichen Nationen zur raison d’être geworden. Wo auch immer »Vielfalt«, »Toleranz« und »Menschenrechte « als oberste Güter firmieren, wird in letzter Konsequenz »die Auflösung der ethnischen Homogenität der europäischen Nationalstaaten « (Hepp) angestrebt. Davon verspricht man sich einen utopischen Endzustand, ähnlich der »klassenlosen Gesellschaft« des Marxismus. Heute führen die politischen Eliten Westeuropas einen kalten Krieg gegen ihre Staatsvölker, die jedoch in ängstlicher bis verblendeter und desinformierter Komplizenschaft an ihrer eigenen Abschaffung mitwirken. Das politische System der Bundesrepublik kennt »Staatsfeinde« und »Verfassungsfeinde«, aber bezeichnenderweise keine »Volksfeinde«. Letztere kennen wir alle beim Namen, und sie stehen dem eigenen Volk nicht weniger feindselig gegenüber als irgendein orientalischer Diktator, denn sie hebeln sein Selbstbestimmungsrecht aus und haben es in einen schleichenden Genozid geführt.
Die »Vielfalt« als ethisch-moralisches Gebot wurde zum sinnstiftenden Evangelium einer Zeit, in der der Liberalismus an der äußersten Grenze seiner Selbstentleerung angekommen ist, und »den Mördern die Tür aufschließt« (Ernst Jünger). Ideengeschichtlich ist sie ein Zweig des Pluralismus, der sich vor dem Hintergrund der totalitären Erfahrungen des 20. Jahrhunderts als oberster politischer Wert durchsetzen konnte. Man kann die totalitären Experimente als Antwort auf die Krise der modernen Massengesellschaft verstehen, in der die ewige Frage nach dem dialektischen Verhältnis zwischen dem Einzelnen und der Gemeinschaft mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr zu lösen war. Heute dienen sie, von der Rassenpolitik des Nationalsozialismus bis zu den »blauen Ameisen « Maos als Schreckbild, das die »Pluralität« einer Gesellschaft und die Freiheit des Individuums um so wertvoller erscheinen läßt. Das ist Allgemeingut geworden, auch unter denen, die sich dieser Zusammenhänge nicht bewußt sind. Wenn in einem beliebigen Provinznest XY wieder einmal eine NPD-Demo angekündigt ist, dann wissen sich die verschreckten Bürger in der Regel nicht anders zu helfen, als den Gruselgestalten mit Transparenten entgegenzutreten, auf denen »XY ist bunt statt braun« geschrieben steht. Oder eben »Vielfalt statt Einfalt«, was einfältigerweise suggeriert, daß nur die Retardierten, Dummen und Nazidumpfen unter sich bleiben wollen, die Schlauen, Fortschrittlichen und Aufgeklärten aber für Multikulti votieren.
In der Wirklichkeit jedoch gibt es eine absolute Homogenität ebenso wenig wie eine absolute Heterogenität. »Homogen« oder »heterogen« kann eine beliebige Gruppierung nicht an sich sein, sondern nur innerhalb einer bestimmten Kategorie und relativ zu anderen Kategorien: Hautfarbe, Haarfarbe, Religion, Geschlecht, Alter und so weiter. Keine »Gesellschaft«, mag sie in sich so »heterogen« sein, wie sie will, kann ohne einen Mindestgrad von Homogenität und ohne einen verbindlichen gemeinsamen Bezugspunkt bestehen. Die Unfähigkeit, eine notwendige Einheit (»e pluribus unum«) herzustellen, ja diese Problematik überhaupt zu denken, ist ein Hauptgrund des Scheiterns der Ausländerintegration.
Das Bild, das ihre Apologeten von der »Vielfalt« propagieren, reicht banalerweise kaum über eine Art Smartiesrollen-Ästhetik hinaus, in der eine möglichst »bunte« Ansammlung verschiedener Hautfarben auf einem Fleck schon als ausreichend gilt, um »Pluralismus« zu signalisieren. Ein »Smarty« ist eine Schokoladenlinse, die sich von den anderen seiner Sorte nur durch die Farbe ihres Zuckergusses unterscheidet. Von wirklichen Unterschieden zwischen Völkern, Geschlechtern, ja bloßen Individuen, etwa genetischer, biologischer, kultureller, religiöser, politischer, mentaler Art, will man eigentlich nichts wissen. Wo der Linke »Vielfalt« sagt, meint er im Grunde »Vielheit«. Die Idee der Vielfalt als Wert hat in Wirklichkeit ihre legitime Heimat auf der Rechten, während ihre Beschlagnahme durch den politischen Gegner ihre Orwell’sche Verkehrung ins Gegenteil zur Folge hat. »Differenz im Sinne von ›Unterschied‹ ist einer der konservativen Gegenbegriffe zu ›Gleichheit‹, der grundsätzliche Vorzug, den man der Vielfalt gegenüber der Einfalt gibt.«
Hier ließen sich unzählige Belege anführen, von Justus Möser, der den Reichtum der Natur in ihrer wesensmäßigen »Mannigfaltigkeit« erkannte, über Leopold von Rankes »Wollt ihr die Unterschiede vernichten, hütet euch, daß ihr nicht das Leben tötet«, bis zu »neurechten« Standards wie Armin Mohler, Erik von Kuehnelt-Leddihn, Henning Eichberg oder Alain de Benoist und dem inzwischen musealen, aus der Defensive geborenen Schlagwort des »Ethnopluralismus«. Der entscheidende Unterschied zur linken Konzeption der »Vielfalt« ist, daß der Konservative sich diese nicht als kunterbuntes Kuddelmuddel denken kann, in dem letztlich alle Tupfer gleich, gleichwertig und damit gleichgültig sind. Sie muß sinnvoll gegliedert, gestaltet und ausgerichtet sein, Platz für Spannungsverhältnisse lassen, vor allem aber ihren spezifischen Ort haben.
Der Konservative weiß um die historischen, biologischen und räumlichen Faktoren, die das Entstehen und den Erhalt von »Mannigfaltigkeit« überhaupt erst bedingen. Und er weiß auch, daß es keineswegs des Inputs fremder Ethnien oder Religionen bedarf, um eine Nation oder ein Volk »vielfältig« zu machen. Die Behauptung, ethnische Homogenität und »Vielfalt« würden einander ausschließen, ist blanker Unsinn, es sei denn man reduziert den Begriff unzulässig aufs Ethnisch-Rassische, wie es gerade die Antirassisten ständig tun. In einer einzigen größeren Familie kann eine erhebliche »Vielfalt« an Charakteren, physischen Konstitutionen, sozialen Konstellationen und Herkunftsunterschieden aufeinanderprallen. Nicht anders ist es mit einer ganzen Nation, die unter ihrem Dach eine große Zahl komplexer Strukturen versammeln kann. Dies haben nun ausgerechnet die Deutschen vergessen, deren komplizierte Nation, »von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt«, immer schon ausreichend »multikulturell« war und einen ungeheuren und nicht immer unproblematischen Reichtum an physiognomischen Typen, Temperamenten, Mundarten, Mentalitäten, Landschaften und historischen Kontinuitäten umfaßte.
Armin Mohler schilderte in seinem Buch Der Nasenring, wie überrascht er während seines Aufenthalts in Deutschland im Jahre 1942 über dessen »eigenartige und wohl auch einzigartige Vielfalt« war: »Das Volk, das sich in den Augen des Auslandes, von Freund und Feind, als Phalanx von Gleichgerichteten mit einheitlichem Willen ausnahm, erwies sich bei näherem Zusehen als ein verwirrendes Geflecht von Eigenheiten, Besonderheiten und Verschiedenheiten.« Diese Beobachtung verband er mit einer seiner typischen Provokationen: »Und doch hielt es zusammen und war imstande, einen Krieg – und was für einen! – zu führen!«, und dies in einem einzigen Jahrhundert gar zweimal. Er kommt zu einem Schluß, der ironischerweise an den »diversity is strength«-Slogan der amerikanischen Multikulturalisten erinnert: »Vielleicht war es gerade die labyrinthische Vielfalt Deutschlands, die den Deutschen eine solche Leistung ermöglichte; durch ein so gewachsenes Gehäuse fegt ein Sturm nie ganz durch; die Abschottungen schaffen Freiräume (›Nischen‹ im Sinne Gehlens), aus denen immer neue Kraft gewonnen werden kann.«
Die Linken und Linksliberalen können die »Vielfalt« dagegen nur ortlos und schematisch denken. Sie ist für sie nur insofern interessant, als sie als »Ferment der Zersetzung« gegen die »Mehrheitsgesellschaft« einsetzbar ist. Das führt dazu, daß am Ende doch wieder der typisch linke Haß auf jedes Anderswo und Anderswie zum Vorschein kommt. Alles muß »bunt« gemischt sein, und wehe jedem wie das Gallierdorf des Asterix verteidigten Flecken, der es noch wagt, sich den Zwangssegnungen der »Diversity« zu verweigern. Die »Diversen«, die die »Buntheit« bringen sollen, die uns nie gefehlt hat, werden dabei stets aus denselben außereuropäischen Reservoirs geschöpft, die überbersten von »ethnisch homogenen« Menschenmassen. In Europa angekommen, verharren sie in der Segregation, bilden raumgreifende Kontingente, die die Städte afrikanisieren, orientalisieren, asiatisieren und einander angleichen. Damit wird uns auch die Freude am Exotischen und Fremden zerstört, wenn dieses unseren Alltag besetzt und vor unserer Haustür regiert. Muslimisch besetzte Zonen wachsen stetig, und sie bringen überall, von London, Paris und Malmö bis Rotterdam, Berlin und Köln die gleichen Straßenbilder, die gleichen Konflikte, die gleiche Sorte Kulturkämpfer, Mörder, Vergewaltiger und Terroristen hervor. Das Szenario eines Europas, das in naher Zukunft »aus schwarzen oder maghrebinischen Afrikanern und Asiaten aus allen unerschöpflichen Winkeln der Dritten Welt bestehen wird, unter der Vorherrschaft des Islams in seiner fundamentalistischen und dschihadistischen Ausprägung« (Jean Raspail) ist beklemmend nahe gerückt. Am Ende werden die Vorantreiber der »Diversity« die wunderbare und echte Vielfalt der europäischen Völker mutwillig und verbrecherisch vernichtet haben. Wenn eines Tages die Muezzin-Rufe von Oslo bis Marseille ertönen und das weiße Europa verschwunden sein wird, wird es niemanden mehr geben, der sich über mangelnde Vielfalt beklagen und »bunte« Gesellschaften herbeisehnen wird. Im Neuen Testament heißt es: »Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet, und jede Stadt oder jedes Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann nicht bestehen.« (Mt 12, 25).
Die chaotische Vielheit ist indessen nicht nur eine Wurzel der Zwietracht und des Krieges, sondern entstammt auch dem dämonischen Bereich. »Legion heiße ich; denn wir sind viele«, antwortet der in den Besessenen gefahrene Teufel auf Christi Frage nach seinem Namen. Unter »Vielfalt e.V.« findet man folgerichtig auch einen Verein, der sich der Therapie von »Trauma und Dissoziation«, also schweren psychotischen Identitätsstörungen, verschrieben hat. Die Multikulturalisten mögen zum Teil nach dem alten Kalkül des »Teile und herrsche« agieren; sie sind zum guten Teil aber auch gewiß von einem pathologischen Wahn befallen, in dem Selbsthaß und Heilserwartung ineinander greifen. Die Teufel stürzen sich mit Vorliebe auf morsche Körper und Seelen, an denen sie dann ihr wütendes Abbruchswerk vollziehen. Hat es da noch Sinn, sie zu exorzieren?