Der von Kant inspirierte U‑Bahnschläger wurde zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Das Gericht verlängerte allerdings vorerst die Haftverschonung. Zum anderen kam es am Sonnabend zu einer verhängnisvollen Begegnung zwischen zwei türkischen Intensivtätern und einem Italiener, der auf der Flucht vor ihnen vor ein Auto rannte und dabei starb.
Giuseppe M. (23) befand sich zusammen mit seinem Freund Raoul S. (22) nach einer langen Nacht gegen fünf Uhr auf dem Heimweg. Am U‑Bahnhof Kaiserdamm stellten sich drei junge Männer den beiden in den Weg, wollten erst Zigaretten und schlugen dann auf sie ein. Giuseppe und seinem Freund gelang zunächst die Flucht. Doch vor lauter Angst rannte der Italiener vor ein Auto, das ihn erfaßte. Jede Hilfe kam danach für ihn zu spät.
Einen Tag später stellten sich zwei Türken aus Neukölln (20/21) der Polizei, die eine Beteiligung an der Hetzjagd zugaben. Es handelt sich dabei um polizeibekannte junge Männer, die bereits mehrmals wegen Raub und Gewalttaten aufgefallen sind.
Aus der Erfahrung von mittlerweile rund 400 Fällen Ausländergewalt des Projekts deutscheopfer.de zeichnet sich ab, daß sich die Opfersuche instinktiv binnen Sekunden abspielt. Die Täter fragen sich: Wer gehört nicht zu uns? Wer schaut ängstlich? Wer ist ein leichtes Opfer? Selbstverständlich kann es da auch einen wenig gebräunten, vom äußeren Erscheinungsbild her sehr weichen Italiener wie Giuseppe treffen.
Der tragische Tod des Sohnes eines italienischen Restaurantbesitzers auf der Flucht vor zwei türkischen Schlägern zeigt aber noch etwas anderes: Das linke Gerede von Deeskalation ist nicht nur vollkommen naiv, sondern kann auch fatale Folgen haben. In verschiedenen Medien heißt es, Giuseppe habe vor Kurzem erst einen „Anti-Eskalations-Kurs“ mitgemacht. Ab Oktober hätte er zudem bei der Bundeswehr gedient – wie er sagt, weil er „an das Gute und den Frieden in der Welt“ glaubte und diesen verteidigen wollte.
Ich kann mir gut vorstellen, was Giuseppe bei seinem „Anti-Eskalations-Kurs“ gelernt hat, weil ich als Selbstverteidigungstrainer vor einiger Zeit einmal an einem Lehrgang in Berlin teilnahm. Wir wurden von den Leitern dieses Lehrgangs in der obligatorischen Vorstellungsrunde gefragt, was wir jungen Leuten raten würden, um aus Gewaltsituationen heil herauszukommen. Alle Trainer außer mir erklärten daraufhin, man könne kritische Situationen auch mit Worten – etwa einem beherzten „Stop!“ – klären. Von eigener Gewaltanwendung wollte niemand etwas wissen. Gerade das ist aber das Gefährliche.
In einer Situation wie der von Giuseppe am Sonnabend hilft nur noch eins: Wer nicht gelernt hat, wie man richtig zuschlägt, der muß als Notwehr wild um sich schlagen, dem Täter in die Weichteile treten, ihn anspucken und laut schreien. Die Statistik zeigt, daß 80 Prozent der Täter von ihrem Opfer ablassen, wenn es sich entschieden genug wehrt. Das belegt auch die Chronik von „Deutsche Opfer“: Erstaunlicherweise gelingt es vor allem Frauen, in solchen Situationen das Richtige zu tun. In bester Erinnerung ist mir eine 26-Jährige aus Wattenscheid geblieben, die sofort auf einen Sexualstraftäter mit ihrer Handtasche einschlug, ihn mit ihren Stiefeln trat und dabei laut schrie.
Vermutlich wurde Giuseppe dagegen in seinem „Anti-Eskalations-Kurs“ eine Harmlosigkeit empfohlen, die sich nun fatal auswirkte. Ganz frisch in unserer Chronik finden sich zwei Fälle, bei denen die Opfer in der Überzahl waren, aber trotzdem von gleichaltrigen Ausländern abgezogen wurden. Warum lassen sie sich das gefallen? Warum schlägt nicht mal einer so richtig kräftig zurück?
In manchen Ecken dieser Republik ist es für Gegenwehr schon zu spät – etwa für die verbliebenen drei deutschen Schüler an der Jens-Nydahl-Grundschule. Dort aber, wo die Verhältnisse noch relativ ausgeglichen sind, stehen die jungen Deutschen vor der Herausforderung, sich handfest zu wehren, wenn es notwendig ist.
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