Liberale und konservative Islamkritik

Ein kurzer Hinweis: pi-news brachte gestern einen lesenswerten Artikel des gelegentlichen Sezession-Mitarbeiters Manfred Kleine-Hartlage,...

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

sei­nes Zei­chens Autor des eben­falls lesen­wer­ten Buches “Das Dschi­had-Sys­tem”. Ver­han­delt wird eine grund­le­gen­de poli­ti­sche Fra­ge, die sich so man­cher, der ori­en­tie­rungs­los im Netz des bun­des­deut­schen Wer­te­ka­nons und sei­ner poli­ti­schen Iden­ti­täts­stö­run­gen und Apo­rien zap­pelt, noch gar nicht gestellt haben mag.

Umso mehr könn­te Klei­ne-Hart­la­ges Text Licht in die Sache brin­gen. Gera­de der Leser­schaft von Poli­ti­cal­ly Incor­rect, aber nicht nur die­ser, täte es wohl, den Unter­schied zwi­schen “libe­ra­ler und kon­ser­va­ti­ver Islam­kri­tik” zu begreifen.

Der Autor macht kei­nen Hehl dar­aus, daß er ers­te­re für zu kurz gegrif­fen hält, daß Islam­kri­tik  “zahn­los blei­ben” wird, “wenn sie nicht zugleich eine kon­ser­va­ti­ve Kul­tur­kri­tik ist.”

Die hier bei PI bevor­zug­te libe­ra­le Islam­kri­tik, die den Islam wegen sei­ner Affi­ni­tät zu Ter­ror und Gewalt, sei­ner Frau­en­feind­lich­keit, sei­nes Anti­se­mi­tis­mus und Kol­lek­ti­vis­mus, sei­ner theo­kra­ti­schen Demo­kra­tie­feind­schaft, kurz: wegen sei­ner offen­kun­di­gen Illi­be­ra­li­tät kri­ti­siert, ist völ­lig legi­tim und hat viel Rich­ti­ges auf­ge­deckt. Und gewiss machen sich die polit­kor­rek­ten Kämp­fer gegen Rechts lächer­lich, die PI als „rechts­ra­di­kal“ dif­fa­mie­ren, einen libe­ra­len Wer­te­stand­punkt also nicht als sol­chen iden­ti­fi­zie­ren kön­nen, und damit nur kund­tun, wie weit die geis­ti­ge Ver­ar­mung bei ihnen fort­ge­schrit­ten ist. Nun, die­se täg­li­che Bla­ma­ge sei ihnen gegönnt.

Sie hilft uns nur nicht wei­ter, wenn es dar­um geht, nicht nur den Islam zu kri­ti­sie­ren und die Lin­ken als des­sen nütz­li­che Idio­ten vor­zu­füh­ren, son­dern die Isla­mi­sie­rung effek­tiv zu bekämp­fen. Wenn man dies will, lau­tet die ers­te Fra­ge, die man sich stel­len muss: War­um dringt der Islam vor?

Die­se Fra­ge ist nicht tri­vi­al. Wir leben nicht mehr im 8. Jahr­hun­dert, als der geschwun­ge­ne Krumm­sä­bel reich­te, Bedui­nen­hor­den bis nach Frank­reich vor­drin­gen zu las­sen. Der Wes­ten ist dem Islam in jeder Hin­sicht – Wirt­schaft, Wis­sen­schaft, Tech­no­lo­gie, was auch immer – haus­hoch über­le­gen, und den­noch sieht es so aus, als sol­le die­ser Wes­ten eine isla­mi­sche Kolo­nie wer­den. Wenn das nicht an der Stär­ke des Islam liegt, dann muss es wohl an der Schwä­che des Wes­tens liegen.

Der Islam dringt vor, weil wir die Ein­wan­de­rung von Mus­li­men dul­den, weil wir von unse­ren Eli­ten ver­ra­ten wer­den, weil die euro­päi­schen Völ­ker schrump­fen und altern, also schon rein demo­gra­phisch der expan­die­ren­den Umma nichts ent­ge­gen­zu­set­zen haben, und weil wir es nicht schaf­fen, die bereits ein­ge­wan­der­ten Mos­lems aus ihren Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten her­aus­zu­lö­sen und in das jewei­li­ge euro­päi­sche Volk, in unse­rem Fall also das deut­sche, zu integrieren.

Die vier Phä­no­me­ne hän­gen mit­ein­an­der zusam­men. Dass wir, und damit mei­ne ich die Mehr­heit der Deut­schen, die Ein­wan­de­rung von Mos­lems dul­den, hat damit zu tun, dass wir ver­ges­sen haben (bzw. man uns aus­ge­re­det hat), dass es unser gutes sou­ve­rä­nes Recht ist, ein­wan­dern zu las­sen oder aus­zu­sper­ren, wen immer wir wol­len, und dass wir dafür nie­man­dem Rechen­schaft schul­den, ein­fach weil Deutsch­land unser Land ist, das mit dem Schweiß unse­rer Vor­fah­ren auf­ge­baut und mit ihrem Blut ver­tei­digt wor­den ist. Sie haben das nicht getan in der Erwar­tung, dass ihre Nach­kom­men die­ses Land an wen auch immer ver­schleu­dern. Ein eige­nes Land zu haben bedeu­tet, dar­über ent­schei­den zu kön­nen, mit wem man im sel­ben sozia­len Raum zusam­men­le­ben will und mit wem nicht. Es gibt kein Men­schen­recht auf Migra­ti­on in ande­rer Leu­te Län­der. Wohl aber gibt es ein Men­schen­recht, sich im eige­nen Land zu Hau­se zu fühlen.

Laßt uns den letz­ten Absatz in Stein mei­ßeln! Zum gan­zen Text geht es hier.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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