Bundeswehr-Universität München mit ihren Argumenten durchgesetzt. Der Versuch der Präsidentin der Hochschule, Merith Niehuss, die Meinungs- und Gestaltungsfreiheit des Campus-Chafredakteurs Böcker und seiner Redaktion einzuschränken, ist gescheitert. Böcker wurde mit 16 zu 4 Stimmen (bei drei Enthaltungen) in seinem Amt bestätigt und wird auch die nächste Ausgabe des “Campus” verantworten.
Ich spreche den “Campus drei”, wie unser Autor Martin Lichtmesz die jungen Offiziere getauft hat, meine Bewunderung für ihr Durchhaltevermögen und ihren inhaltlichen sowie formalen und persönlichen Mut aus. Ihre Reife stellen sie dadurch unter Beweis, daß sie nicht triumphieren, sondern um eine unbezahlbare Erfahrung reicher auch weiterhin eine interessante Zeitschrift für alle Studenten ihrer Universität machen möchten. So hat es Böcker in einem Telefongespräch mit mir vor einigen Minuten bekundet, mit erleichterter Stimme und froh darüber, daß ihm seine Komillitonen den Glauben an die Macht der Vernunft und des gesunden Menschenverstandes, an das Rechtsempfinden und das Maß der Dinge nicht genommen haben.
Ich meine, daß der Erfolg für die “Campus drei” darin gründet, daß sie nicht aus taktischen oder panischen Erwägungen zurücknahmen, was sie gesagt und veröffentlicht haben, daß sie auf falsche Berater und Experten des “taktischen Ausfallschritts” nicht hörten und auch dann höflich und bei der Sache blieben, wo andere um sich gebissen hätten.
Wenn es dafür eines Belegs bedarf, hier ist er: Keiner der drei Offiziere hat in der öffentlichen Debatte von dem Umstand Gebrauch gemacht, daß Frau Professorin Merith Niehuss, die Anklägerin gegen Junge Freiheit und Sezession, selbst im Neuen Deutschland veröffentlicht hat. Über Stauffenberg. Aus Höflichkeit und prinzipieller Achtung vor der Meinungsveröffentlichungsfreiheit ihrer Präsidentin haben Böcker, Springer und Kempf auf die Veröffentlichung dieses Fundstücks verzichtet, obwohl ich ihnen nach der Entdeckung dazu riet.
Hier ist es, wirklich: Nicht der Rede wert.