15. Dezember 2011
Als phallische Gesten
Ellen Kositza
lassen sich im Grunde die meisten Handzeichen, die triumphierenden wie die despektierlichen, übersetzen. Nehmen wir den hochgereckten Daumen oder die zugleich aufgerichteten Zeige- und Mittelfinger, zwei positiv konnotierte Symbole, die bedeuten, das eine Sache „geritzt“ ist; Sieg auf ganzer Linie.
Ein ausgesprochenes Pech für Feministinnen, daß der gestreckte menschliche Finger rein anatomisch so wenig für eine kämpferische weibliche Symbolik taugt! Als „Feministenfaust“ ist seit der jüngeren Emanzipationsbewegung das Venussymbol bekannt, in deren Mitte die ordinäre Faust - ja, wiederum das Hammerzeichen! - sich ballt. In der Ursprungsversion ist der horizontale Balken des Venussymbols als Doppelaxt ausgebildet, ein Zeichen der Lesbenbewegung, die mit der Verwendung der Doppelaxt an die Streitbarkeit der Amazonen anknüpfen wollen. Antifeministen verwenden dieses Emblem in Verbindung mit einem Müllkorb, in denen man sonst gern symbolisch das Hakenkreuz entsorgt.
Vermutlich, weil die Faust eben doch nicht als urweibliches Sinnbild taugt, wartet die aktuelle Emma mit der Bildsprache einer aktualisierten „feministischen Faust“ auf, die freilich wenig fäustisch daherkommt. Feministinnen sollen sich demnach wie folgt solidarisch zu erkennen geben:
„So geht´s: Linke Hand und rechte Hand spreizen; Daumen und Zeigefinger zu einem Dreieck zusammenführen. Vagina statt Phallus, die Symbolik ist klar.“
So in etwa, siehe Bild oben, soll der hübsche Gruß dann aussehen.
Nichts schreibt sich
von allein!
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