Staat, Salafisten und Extremisten

Thorsten Hinz deutet in der aktuellen JF die gewalttätigen Auschreitungen durch moslemische Demonstranten in Bonn als Fanal und Menetekel.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Sie lie­ßen vor allem das Ver­sa­gen des Staa­tes und die “Wehr­lo­sig­keit” der Repu­blik sicht­bar wer­den. “Die demo­gra­phi­schen, eth­ni­schen und reli­giö­sen Ver­hält­nis­se in Deutsch­land ord­nen sich neu, damit auch die phy­si­schen Macht­ver­hält­nis­se. Was das für die Zukunft bedeu­tet, wur­de jetzt in Bonn sichtbar.”

Noch bin ich mir nicht sicher, wie die Atta­cken auf die Poli­zei zu gewich­ten sind.  Ein besorg­ter Pres­se­spre­cher der Poli­zei NRW sieht in ihnen durch­aus eine neue Dimen­si­on der Gewalt. Auch die reli­giö­se Moti­va­ti­on macht den Fall zur “Pre­mie­re”. Muß man die Sala­fis­ten nun fürch­ten, gibt es nun nach den “Nazis” einen neu­en schwar­zen Mann?

Die Grup­pie­rung soll in Deutsch­land bis zu 5000 Anhän­ger haben. Bei den jüngs­ten Land­tags­wah­len in Nord­rhein-West­fa­len bekam die Pro-Bewe­gung 24mal sovie­le Stim­men (über 118,000), was aller­dings ins­ge­samt nicht ein­mal 1,5 % aller Stim­men aus­macht.  In ganz Deutsch­land leben heu­te etwa 4,5 Mil­lio­nen Mos­lems, davon haben die Hälf­te die deut­sche Staats­bür­ger­schaft, die meis­ten davon sind Tür­ken. Das sind ca. 5% der Gesamtbevölkerung.

Auf ganz Deutsch­land ver­teilt scheint das kein all­zu gro­ßer Anteil zu sein, und es ist zuwei­len kaum vor­stell­bar, daß uns die Demo­gra­phen ein Kip­pen der Mehr­heits­ver­hält­nis­se (wie man es lokal in Groß­städ­ten schon beob­ach­ten kann) inner­halb der kom­men­den drei Jahr­zehn­te pro­phe­zei­en. Dies ist indes­sen ein gemein­hin akzep­tier­ter Fakt, und er gehört inzwi­schen zum offen aus­ge­spro­che­nen poli­ti­schen Kal­kül isla­mi­scher Pre­di­ger.  Was die Sala­fis­ten betrifft, so sind sie in ihrem Auf­tre­ten jeden­falls gru­se­lig genug, um ver­mut­lich rei­hen­wei­se “Isla­mo­pho­bie” hervorzurufen.

Wel­ches Zukunfts­sze­na­rio auch immer man erwar­tet, eine gewis­se kri­ti­sche Mas­se haben die Mos­lems inso­fern bereits erreicht, als ihre Anwe­sen­heit ein tag­täg­lich debat­tier­tes Poli­ti­kum gewor­den ist. Sie stellt das libe­ra­le Sys­tem vor eine Zer­reiß­pro­be, die sei­ne Lücken und Schwach­stel­len her­vor­tre­ten läßt. Ein plu­ra­lis­ti­sches Sys­tem kann eben nur soviel Plu­ra­lis­mus ertra­gen, wie sein Mini­mal­kon­sens zuläßt. Das wird umso schwie­ri­ger, je mehr “Viel­falt” im Rah­men die­ses Sys­tems Platz haben soll. Und es sieht so aus, als wäre der Bogen all­mäh­lich überspannt.

Zur Zeit habe ich einen Dis­put mit einem geschätz­ten, durch­aus nicht lin­ken Freund, der mich der “Isla­mo­pho­bie” beschul­digt und mei­ne Vor­stel­lun­gen von Land­nah­me und bür­ger­kriegs­ar­ti­gen Ent­wick­lun­gen für extrem über­spannt hält (sein Wort in Got­tes Ohr – nichts wün­sche ich mehr, als daß er recht hat). Vor allem sol­le ich nicht mit reli­giö­sen Pro­ble­men ver­wech­seln, was eigent­lich Ein­wan­de­rungs­pro­ble­me sind, die mit “dem Islam” an sich nichts zu tun hätten.

Ich ent­geg­ne, daß ich eher an “Isla­mo­n­au­sea” als “-pho­bie” lei­de, und bezich­ti­ge ihn der “Isla­mo­gno­sie” (auch Mor­bus Bah­ners), der krank­haf­ten Unfä­hig­keit, die kata­ly­sa­to­ri­sche und dyna­mi­sche Rol­le wahr­zu­neh­men, die der Islam in eben die­ser Ein­wan­de­rungs­pro­ble­ma­tik spielt.  Dabei beruft sich mein Freund ger­ne auf  den Staats­recht­ler Wolf­gang Böcken­för­de, der das Kon­flikt­po­ten­zi­al zwi­schen Mos­lems und Nicht-Mos­lems vor allem über einen star­ken, reli­gi­ons­neu­tra­len Rechts­staat befrie­den will. Dazu schick­te er mir ein amü­san­tes Dramolett:

Per­so­nen: Ali Üzgü­türk, Fritz Sau­er­kraut (Pro-NRW-Anhän­ger):

1. Vari­an­te: Bürgerkrieg

Ali: Guten Tag, Fritz.
Fritz: Halt’s Maul, Du folgst einer tota­li­tä­ren Ideo­lo­gie, die Frau­en unter­drückt und bar­ba­ri­sche Scha­ria-Stra­fen anwen­det, und des­halb will ich, daß Du dich verpisst.
Ali: Hmm, was bist Du so unfreund­lich? Du kennst mich doch gar nicht. Aus­ser­dem stimmt das so nicht und ich wer­de mich nicht ver­pis­sen, weil das hier mei­ne Hei­mat ist.
Fritz: Doch das stimmt, ich habe ganz vie­le Bücher über dei­ne Reli­gi­on gele­sen und wenn Du irgend­was abstrei­test, glau­be ich Dir erst recht nicht, weil ich auch gele­sen habe, daß Mus­li­me lügen, um ihre wah­ren Absich­ten zu ver­heim­li­chen, also ver­piss dich jetzt sofort, du bist von Natur aus rückständig.
Ali: Hmm, wie ich sehe, habe ich bei Dir kei­ne Mög­lich­keit ein mus­li­mi­sches Leben zu leben, obwohl dies das Wich­tigs­te in mei­nem Leben ist und mei­ne inners­ten Berei­che betrifft. Ich muss wohl zu dei­nem Glau­ben kon­ver­tie­ren, damit Du beru­higt bist, aber wahr­schein­lich wird dich das auch nicht beru­hi­gen, da Du ja davon aus­gehst ich lüge und dann willst Du auch nicht, daß jeder sei­nes Weges geht, son­dern Du möch­test mich auch hier raus haben. Natür­lich gehe ich nicht. (Ali chan­nelt mal eben Carl Schmitt) Wir müs­sen wohl Krieg füh­ren und der Gewin­ner darf blei­ben. Lei­der wird die­ser Krieg auch ein ganz regel­lo­ser sein, denn Du bist erst nach einem voll­stän­di­gen Sieg zufrie­den, der aber nicht kom­men wird, weil mei­ne Reli­gi­on poten­zi­ell attrak­tiv bleibt. Man müss­te fort­an ver­su­chen tief in die Köp­fe ande­rer Men­schen zu schau­en, um immer dann, wenn sich eine leich­te Sym­pa­thie zum Islam zu zei­gen beginnt, direkt zuschla­gen. Ewi­ges Miß­trau­en und ein ewi­ger Par­ti­sa­nen­kampf sind die Fol­gen. Ewi­ger Krieg für ewi­gen Frie­den – im Hori­zont immer die gleich ent­fern­te Uto­pie, ein herr­li­ches Deutsch­land ohne stö­ren­de Muslime.

2. Vari­an­te: Müh­sam gebän­dig­ter herr­schafts­frei­er Diskurs

Ali: Guten Tag, Fritz.
Fritz: Halt’s Maul, Ali, du folgst einer tota­li­tä­ren Ideo­lo­gie, die Frau­en unter­drückt und bar­ba­ri­sche Scha­ria-Stra­fen anwen­det, und des­halb will ich, daß Du dich verpisst.
Ali: Hmm, was bist Du so unfreund­lich? Du kennst mich doch gar nicht. Aus­ser­dem stimmt das so nicht und ich wer­de mich nicht ver­pis­sen, weil das hier mei­ne Hei­mat ist.
Fritz: Okay, ich neh­me zu Kennt­nis, daß Du das hier als Hei­mat emp­fin­dest und Du einer Reli­gi­on folgst, die ich total tota­li­tär fin­de, aber ich sehe ein, daß das dein Bier ist bzw. ich muss es ein­se­hen, weil Du ja leib­haf­tig vor mir stehst in all dei­ner Rück­stän­dig­keit. Fer­ner ist es dann wohl bes­ser ich küm­me­re mich um mei­nen Scheiß, denn wo soll das alles enden, wenn ich nicht akzep­tie­re, daß es Dich gibt?
Ali: Idi­ot, sel­ber rück­stän­dig, aber ich stim­me Dir zu. Dan­kens­wer­ter­wei­se leben wir ja auch nicht in einer Volks­ge­mein­schaft, in der man sich stän­dig gegen­sei­tig ankum­peln oder sich ideo­lo­gi­sche Zuver­läs­sig­keit ver­si­chern muss, d.h. man muss sich nicht anfreun­den und jeder kann sei­ner Wege gehen. Ich hof­fe, ich wer­de Dich nie wie­der sehen.
Fritz: Ja, Idi­ot, Du folgst einer krank­haf­ten Ideo­lo­gie und ich wer­de dich wei­ter im Auge behalten.

Vater Staat tritt auf:

Staat: So, Kin­der, Ruhe im Kar­ton. Es ist mir völ­lig wurscht, daß ihr euch nicht lei­den könnt, aber ihr lebt bei­de hier recht­mä­ßig auf mei­nem Ter­ri­to­ri­um, des­halb lasst euch in Ruhe, zumin­dest so, daß die öffent­li­che Ord­nung nicht gefähr­det ist: Fritz, wenn Du hier mei­nen streb­sa­men Hilfs­she­riff spie­len willst, kannst Du das in einem gewis­sen Rah­men tun. Du musst Dir aber über­le­gen wel­cher Argu­men­ta­ti­ons­mus­ter Du benutzt bei Dei­ner Hilfs­she­riff­tä­tig­keit. Es ist in Ord­nung, wenn Du mich schüt­zen willst, aber wenn Du nicht begrei­fen kannst, daß nicht alle so sind wie du und daß ich nicht dafür zustän­dig bin die Gesin­nung mei­ner Bür­ger zu kon­trol­lie­ren, wirst Du für mich selbst zum Pro­blem. Ihr bei­de, hal­tet euch an die Geset­ze, das Gewalt­mo­no­pol liegt bei mir und wenn jemand meint, er kön­ne hier das gro­ße Reli­gi­ons­krieg-Dra­ma spie­len, bekommt er rich­tig was auf die Fresse!

Das ent­spricht also unge­fähr der Aus­sa­ge von Innen­mi­nis­ter Hans-Peter Fried­rich (CSU), er wol­le sich “kei­nen Reli­gi­ons­krieg auf­zwin­gen” las­sen.  Das Dra­mo­lett frei­lich zeich­net gleich in mehr­fa­cher Hin­sicht ein fal­sches Bild, wozu vor allem die alte Mär gehört, Ali wür­de sich nur des­we­gen radi­ka­li­sie­ren oder zumin­dest aggres­siv und ableh­nend wer­den und “abgren­zen”, weil der vor­ur­teils­be­la­de­ne Fritz ihm nicht genug “Will­kom­mens­kul­tur” ent­ge­gen­bringt. Wir sind also mal wie­der sel­ber schuld, und eigent­lich könn­ten ja alle nett zusam­men­le­ben, wenn sie sich vor­ur­teils­frei begeg­nen oder zumin­dest aus dem Weg gehen wür­den.  Der Ein­wand, der uns hier beschäf­ti­gen soll, kam von einem ande­ren Bekann­ten: die Angst des Hilfs­she­riffs bezie­he sich ja gera­de dar­auf, daß der She­riff irgend­wann ent­mach­tet wer­den könn­te. Im Dra­mo­lett wird ein sou­ve­rä­ner Staat vor­aus­ge­setzt, wäh­rend die ande­re Par­tei (also etwa Fritz von Pro-NRW oder ein ande­rer Islam­kri­ti­ker) eine schlei­chen­de Aus­höh­lung der Staats­sou­ve­rä­ni­tät befürchtet.

Das ist in der Tat der Fall: die islam­kri­ti­schen “Rechts­po­pu­lis­ten” mit ihrem gro­ßen Vor­bild Geert Wil­ders sind in der Regel (National-)Liberale, die in ers­ter Linie fürch­ten, der Islam kön­ne zur Gefahr für die west­li­chen “Frei­hei­ten” wer­den. Umso mehr wun­dern sie sich, wenn ihnen der libe­ra­le Staat, also in unse­rem Bei­spiel der She­riff, beharr­lich in den Rücken fällt, und eher ihnen auf die Fin­ger schaut als den Mos­lems. Dazu gehört auch, daß sie sich plötz­lich einer Alli­anz von Lin­ken gegen­über sehen, die sich rät­sel­haf­ter­wei­se auf die Sei­te einer “frau­en­feind­li­chen, homo­pho­ben, anti­se­mi­ti­schen, patri­ar­cha­li­schen” Reli­gi­on und Gesell­schaft stellt.

So kommt es zu der merk­wür­di­gen Schief­la­ge, daß die Anhän­ger der Pro-Bewe­gung aller­orts als “Rechts­extre­mis­ten” bezeich­net wer­den. Hier ist offen­sicht­lich jeder ver­nünf­ti­ge Maß­stab ver­lo­ren gegan­gen (“rechts­extrem” ist heu­te ohne­hin jeder, der sich für den Natio­nal­staat enga­giert), aber die Sache hat Metho­de: man ver­sucht ein Bild zu zeich­nen, in dem zwei “extre­mis­ti­sche” Grup­pen ein­an­der spie­gel­bild­lich gegen­über ste­hen, was natür­lich von hin­ten bis vor­ne nicht paßt. Die eine Grup­pe ist fana­tisch reli­gi­ös moti­viert, for­dert die Scha­ria als Gesell­schafts­ord­nung, wen­det Gewalt und Gewalt­dro­hung an, die ande­re ist säku­lar-bür­ger­lich enga­giert, will den frei­heit­lich-demo­kra­ti­schen Natio­nal­staat ver­tei­di­gen und ist fried­fer­tig. Die eine bekommt hun­der­te jun­ge Män­ner auf die Stra­ße, die ande­re allen­falls ein paar dut­zend mit­tel­al­ter­li­che PI-Jun­kies und Politdilettanten.

Nun haben die Pro-Anhän­ger frei­lich eine bewuß­te Pro­vo­ka­ti­on gegen­über den Sala­fis­ten began­gen und gezielt den roten Knopf gedrückt. Was da zuta­ge trat, ist den­noch nicht ohne Erkennt­nis­wert. Lebens­schüt­zer und Chris­ten wer­den von links­extre­men Abtrei­bungs­geg­nern und homo­se­xu­el­len Akti­vis­ten zum Teil auf das gröbs­te beschimpft (“Hätt Maria abge­trie­ben, wärt ihr uns erspart geblie­ben”, “Chris­ten fis­ten!”), manch­mal gar phy­sisch atta­ckiert.  Nie hat man gehört, daß die Pro­vo­zier­ten dar­auf hin Poli­zis­ten abge­sto­chen hät­ten. Nicht ein­mal Rechts­extre­mis­ten, bekannt­lich alles ande­re als Wai­sen­kna­ben, reagie­ren in der Regel so hef­tig auf Anti­f­a­pro­vo­ka­tio­nen wie die Sala­fis­ten in Bonn auf die Pro-Demons­tran­ten. Belei­di­gun­gen und Pro­vo­ka­tio­nen des Geg­ners sind also auf Demons­tra­tio­nen in Deutsch­land erlaubt. Wenn nun beflis­sen dis­ku­tiert wird, ob und wie man das Zei­gen von Moham­med-Kari­ka­tu­ren bei sol­chen Anläs­sen ver­bie­ten könn­te, dann hat das einen ganz ein­fa­chen Grund: die Sala­fis­ten las­sen sich der­glei­chen nicht gefal­len – und prompt gerät der Staat ins Wan­ken, und beeilt sich, ihren Wün­schen entgegenzukommen.

Der Staat hat nicht nur sein Gewalt­mo­no­pol gegen­über Aus­wüch­sen der Par­al­lel­ge­sell­schaft kaum im Griff , er ist indes­sen über den von ihm geför­der­ten “Kampf gegen Rechts” alles ande­re als neu­tral, son­dern agiert zum Teil wie eine Bür­ger­kriegs­par­tei. Sei­ne Ver­tre­ter zei­gen sich auch in ande­rer Hin­sicht als par­tei­isch. Ver­däch­tig kurz nach den Bon­ner Aus­schrei­tun­gen fing Ange­la Mer­kel an kräf­tig zu “wulffen”, indem sie die berüch­tig­te “der Islam gehört zu Deutschland”-Platte auf­leg­te. Dabei erin­ner­te sie an die Seg­nun­gen der isla­mi­schen Zivi­li­sa­ti­on für Euro­pa, und schob den Trost nach, fast schon speng­le­risch, daß man in der Welt­ge­schich­te eben nicht immer oben auf sein könne:

“Mos­lems sind heu­te ein Teil unse­res All­tags und der Islam ein Teil Deutschlands“.Die Aus­sa­gen des ehe­ma­li­gen Bun­des­prä­si­den­ten bewer­te­te die Kanz­le­rin als ”eine Wahr­heit, die zur Spra­che gebracht wur­de“ und erklär­te: „Es ist falsch zu behaup­ten, der Islam wür­de nicht zu Deutsch­land gehö­ren“. Den­noch wür­de dies nichts dar­an ändern, dass die christ­li­che und jüdi­sche Kul­tur in Mit­tel­eu­ro­pa schwer­wie­gen­der ist als der Islam. Mer­kel beton­te aber auch, dass Euro­pa in der Ver­gan­gen­heit vom Islam pro­fi­tiert hat.Die Bun­des­kanz­le­rin sag­te: „Oft ver­ges­sen wir, dass vie­les von dem, was wir heu­te wis­sen durch den Islam nach Euro­pa kam. Dies zeigt mir immer wie­der: Auf der Welt gibt es kei­ne Regi­on, die über Jahr­hun­der­te his­to­risch füh­rend war.“

Es ist sicher kein Zufall, daß die­se Aus­sa­ge gera­de jetzt kommt, wo das Auf­tre­ten der Sala­fis­ten erheb­li­che Zwei­fel an der behaup­te­ten Deutsch­land­kom­pa­ti­bi­li­tät des Islams gesät hat. Die­se nach­gie­bi­ge, selbst­re­la­ti­vie­ren­de Posi­ti­on führt dazu, daß die gan­ze lei­di­ge “Leit­kul­tur­fra­ge” nur auf der schie­fen Ebe­ne geführt wer­den kann. Hier wird beharr­lich um den hei­ßen Brei her­um­ge­tanzt. In der Inte­gra­ti­ons­fra­ge kann sich der Staat kaum zu einem simp­len “When in Rome, do as the Romans do” durch­rin­gen.  Das kann man auch an der Maisch­ber­ger-Gacker­stun­de zu dem The­ma beob­ach­ten: gela­den wur­den ein sala­fis­ti­scher Imam, Michel Fried­man, Wolf­gang Bos­bach, Mat­thi­as Mat­tus­sek, eine zum Islam kon­ver­tier­te Ex-MTV-Mode­ra­to­rin, und die Schau­spie­le­rin Ren­an Demir­kan, die der Ansicht ist, daß Extre­mis­ten zwar schlecht sind, der Islam aber “zu Deutsch­land gehöre”.

Preis­fra­ge: wer fehlt aus dem Spek­trum? Wer von den unmit­tel­bar Invol­vier­ten? Natür­lich ein Pro-Ver­tre­ter oder zumin­dest ein ech­ter “Islam­kri­ti­ker”. So fins­te­re Gesel­len die Sala­fis­ten auch sein mögen, man setzt sich mit ihnen also eher auf eine öffent­li­che Couch als mit den Pro-Schmud­del­kin­dern. Irgend­wann kommt, was kom­men muß: Frau Demir­kan, eine Dop­pelpaß­be­sit­ze­rin, die sich als ech­tes deutsch-tür­ki­sches Misch­pro­dukt insze­niert, stellt sich genau dort­hin, wo sie die Mit­te ver­mu­tet, und bezeich­net allen Erns­tes Mat­tus­sek, der noch am ehes­ten einen “iden­ti­tä­ren” Stand­punkt ver­tritt, und den Sala­fis­ten­pre­di­ger als “zwei Sei­ten ein- und der­sel­ben Medail­le”: einer sage, der Islam gehö­re nicht zu Deutsch­land und Euro­pa, der ande­re sage, der Islam sei die ein­zig wah­re Reli­gi­on. Alles klar? Auf­schluß­reich ist auch die Selbst­dar­stel­lung des Hassan Dab­bagh: er sei natür­lich kein “Extre­mist”, auch kein “Sala­fist”, son­dern ein­fach – “ein Moslem”.

Sehen wir uns noch die Reak­ti­on des Zen­tral­rats der Mus­li­me an.

Wir ver­ur­tei­len die Gewalt­an­wen­dung bei den Demons­tra­tio­nen in aller Form und distan­zie­ren uns aus­drück­lich von gewalt­be­rei­ten Mus­li­men, die zur Selbst­jus­tiz ansta­cheln und die Poli­zei angrei­fen. An die­ser Stel­le wün­schen wir den ver­let­zen Poli­zis­ten gute Bes­se­rung und schnel­le Genesung.

Die Welt­an­schau­ung oder die poli­tisch-reli­giö­sen Zie­le der Sala­fis­ten wer­den nicht ver­ur­teilt. Man distan­ziert sich nicht von der Grup­pe an sich, aber vom Ver­hal­ten eini­ger ihrer Anhän­ger. Das ist frei­lich das gute Recht des ZMD.

Auf die­se Pro­vo­ka­tio­nen mit Gewalt zu reagie­ren ist nicht die Sache fried­lie­ben­der Mus­li­me, weil dies unis­la­misch ist und oben­drein den Rech­ten in die Hän­de spielt.

Wenn die­se Reak­ti­on tat­säch­lich “unis­la­misch” ist, dann ver­hält sich offen­bar ein recht gro­ßer Teil der Mos­lems auf aller Welt “unis­la­misch”, so sehr, daß man im Wes­ten die­ses Ver­hal­ten inzwi­schen als eher typisch isla­misch emp­fin­det. In ande­ren Län­dern, wie Tune­si­en, braucht es nicht ein­mal “Belei­di­gun­gen” und Kari­ka­tu­ren, es reicht schon aus, unor­tho­do­xe Thea­ter­stü­cke auf­zu­füh­ren, um die “unis­la­mi­sche Gewalt” der Sala­fis­ten zu pro­vo­zie­ren. Da scheint der zwei­te Punkt, die tak­ti­sche Fra­ge, schon wesent­lich ein­leuch­ten­der. Als nächs­tes wird die Aggres­si­on der Sala­fis­ten rela­ti­viert, indem wie­der eine ver­meint­li­che Sym­me­trie bei­der Sei­ten kon­stru­iert wird:

Extre­mis­ten hüben wie drü­ben ver­su­chen ein “2. Däne­mark” zu insze­nie­ren. Wir sagen dazu: Mit uns nicht!

Aber gleich im nächs­ten Satz wer­den die Gewich­te wie­der zuguns­ten der Glau­bens­brü­der verteilt:

Wir erwar­ten von Poli­tik und Jus­tiz, dass recht­lich alles unter­nom­men wird, damit die­ser Ras­sis­mus nicht wei­ter gras­siert und salon­fä­hig gemacht wird, des­we­gen haben wir die Staats­an­walt­schaft ein­ge­schal­tet und Straf­an­zei­ge erstattet.

Also aus­buch­sta­biert: eine radi­ka­le isla­mi­sche Grup­pe bricht eine gewalt­tä­ti­ge Aus­schrei­tung mit meh­re­ren Ver­letz­ten vom Zaum. Dar­aus zieht der ZMD die Kon­se­quenz, daß die Poli­zei gegen den “Ras­sis­mus” der gegen sie demons­trie­ren­den Grup­pe vor­ge­hen soll. “Ver­haf­tet sie, die haben uns pro­vo­ziert!” Zwei Wege, das­sel­be Ziel: die einen ver­su­chen es über Gewalt­an­dro­hung, die ande­ren über die Para­gra­phen, die ihnen in die Hand gege­ben wurden.

Foto: JF

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (14)

Martin

18. Mai 2012 21:46

Nun haben die Pro-Anhänger freilich eine bewußte Provokation gegenüber den Salafisten begangen und gezielt den roten Knopf gedrückt. Was da zutage trat, ist dennoch nicht ohne Erkenntniswert.

Sehr richtig! Das ganze Geschehen war/ist sehr aufschlussreich.

Wenn man davon ausgeht, dass in einer Vergleichsgruppe mit einer gemeinsamen Basis oder einem gemeinsamen Bezugspunkt (Nation, Religion etc.), eine radikale Minderheit die Mehrheit dominieren und bei einer Zuspitzung gegen eine andere Vergleichsgruppe leicht mit auf die eigene Seite ziehen kann, dann hat unser Staat sehr clever gehandelt, in dem er der "Vergleichsgruppe Moslems" Honig um den Mund schmiert, um sie so von der Versuchung abzuhalten, sich von der radikalen Minderheit mitreißen zu lassen.

Auf der anderen Seite wird der "Vergleichsgruppe Einheimische", deren Solidarisierungsfähigkeit mittlerweile als eher eingeschränkt zu bezeichnen ist, klar gemacht, dass es sich bei den "Provokateuren" doch nur um Spinner handelt, deren Wahl nichts bringt und dass die "anderen" ebenso ihre "Spinner" hätten und daher business as usual, Klappe zu, Affe Tod, etc, angesagt sei.

Ich frage mich, was dabei heraus kommen würde, wenn so ein Spiel, wie es pro-NRW gespielt hat, einmal ohne Polizei, oder mit zu spät oder zu schwach anrückender Polizei gespielt werden würde - ich würde die träge Masse "Deutschland" nicht unbedingt, aller Entsolidarisierung zum Trotz, unterschätzen ... und ich vermute, unseren "Regierenden" ist das gar nicht so unbekannt - daher auch das Gedeckele etc. ...

Warten wir also einmal ab. Aber ein Art der politischen Kanalisierung des Themas "Islamkritik", wie es sie in anderen Ländern der Europas gibt, scheint mir in Deutschland - auch nach dem Ergebnis von pro NRW - eher unwahrscheinlich und so wird es im verborgenen weiter gären. In welchem Umfang es "gärt" und ob es zu einem Wegfliegen des "Deckels vom Topf" langt, kann ich aber überhaupt nicht einschätzen ...

Gottfried

18. Mai 2012 22:20

Die Homo-, Islamo- oder Sonstwasphobiekarte würde ich niemals aufnehmen. Wenn ich eine Karte aufnehme, erkenne ich deren Wert an und verlängere diesen. Man kann sich ja z.B. nach der fachmedizinischen Spezialausbildung des Diagnostikers als Nervenarzt erkundigen. "Phobia" meint ausschließlich die irrationales Angst. Eine Phobie ist eine ernsthafte seelische Erkrankung, keine Befindlichkeit, sondern eine erhebliche Einschränkung, was die Befähigung zum normalen Alltagsverkehr betrifft. Wenn die Phobie auf "wikipedia" auch als "sozialwissenschaftlicher" Begriff aufgeführt wird, zeigt das nur das kluge Köpfe von Orwell bis Franz-Josef Strauß recht behalten haben, was den Kampf über die Sprache anbelangt. Wie "wikipedia" gestaltet wird, dürfte sich herumgesprochen haben.
Normale Angst im Sinne von Furcht ist hingegen immer ein guter Ratgeber - die Biologen nennen sie auch Selbsterhaltungstrieb.

Halte die ganze Art der Inszenierung des PRO-versus-Salafisten-Themas ebenso wie die Diskussion über Homosexualität - egal ob hier gerade die "liberals" oder die "neo-cons" ein eher kreatürlich-biologisches Thema für ihr mieses Geschäft instrumentalisieren, das solange es privat ist, vollkommen belanglos ist, für eine Stabilisierung der Matrix.
In erster Linie ist jeder Bürger, der sich mit diesen Themen befaßt, die so geartet sind, daß sie in unserer Gefüüühlsdemokratie für hohe Quoten sorgen können, ein Bürger, der sich deutlich weniger bis gar nicht mit dem monströsen ESM-Verbrechen auseinandersetzt.

Das heißt nicht, daß die Situation bezüglich des bewußt von den Herrschenden gewollten und geplanten drohenden Bürgerkrieges nicht immer brenzliger wird. Es heißt nur, daß die meisten biederen Islam"kritiker" einfach noch nicht einmal im Ansatz begreifen, mit wieviel Nitroglycerin die Auftraggeber der Kommissare und Räte der EU- und
ESM-"Menschen"rechtsdiktatur hier zu Werke gehen.
Es heißt, daß ein Einsatz des BUNT-Staates gegen diesen Konflikt im Moment, wo ESM und die Finanzdiktatur nebst Knechtung von Generationen unter Dach und Fach gebracht werden, nicht hilfreich ist.

TOBIAS RÜGER

18. Mai 2012 22:39

Das rhethorische Konstrukt des neutralen Staats, der gewissermaßen naturgegeben als beständiger Anker zur Verfügung steht, ist natürlich historisch betrachtet völliger Blödsinn. Würden die, die damit hantieren es tatsächlich selbst glauben, dürfte es keinen »Kampf gegen Rechts« geben, da das Phänomen Rechtsradikalismus ja fast ausschließlich aus Meinungsdelikten besteht, die weder Einzelpersonen noch die öffentliche Ordnung merklich schädigen.
Gerade erleben wir in Syrien – wo ein quasi-säkulares System über Jahrzehnte nur mit der eisernen Faust des Sicherheitsapparats überleben konnte – eine demografisch grundierte Destabilisierung: 80% sunnitische Moslems gegen 10% Alawiten, hinter denen weitere 10% Christen stehen. (Die Medienauftritte tätigen demokratische Gruppen, die Angriffe auf Menschen und Infrastruktur werden wiederum von der Al-Qaida-Ideologie nahestehenden Gruppierungen ausgeführt wobei die westlichen Systemmedien bis vor kurzem beide Strömungen in eins gesetzt haben.
Eine vergleichbare soziokulturell-demografische Verschiebung fand in den ’60/70er Jahren im Nachbarland Libanon statt. In der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien gibt es Hinweise auf ähnliche Entwicklungen. Nigeria und Äthiopien sind weitere Beispiele.
Es kann also davon ausgegangen werden, dass jeder halbwegs informierte »Antifaschist« bzw. »Antirassist« um den Zusammenhang der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und der für ihren Erhalt deutlichen Bevölkerungsmehrheit, die jederzeit für sie einzustehen bereit ist, weiß.
Wie also kommt es dann zur faktischen Unterstützung islamischer Bewegungen durch linke Parteien und Gruppierungen?
Kernforderungen wie Frauenemanzipation, Religionsferne des Staats aber auch den Ökologie-Themen stehen Moslems i.d.R. ablehnend oder zumindest desinteressiert gegenüber. In offen vorgetragenen politischen Inhalten lassen sich schwerlich Schnittmengen finden. Zu vermuten ist demnach, dass die islamische Ausbreitung von der Linken als nützlicher Hebel zur Schwächung der kulturellen Identität Europas gesehen wird. Wenn dem so wäre, dann stünde damit auch das reflexhafte Eintreten der Linken für Frauen- und Minderheitenrechte in einem schiefen Licht – es ginge dann in der Unschärfe nämlich hierbei nicht um humanistische Werte, sondern um eine Dauerstrategie des subtilen Aushöhlens der Mehrheitsgesellschaft.
Bleibt anzumerken, dass Linke in islamisch geprägten Staaten zu den am meisten verfolgten politischen Gegnern der Herrscher zählen. Offensichtlich sehen linke Gruppierungen in der BRD den Punkt allerdings noch nicht erreicht, an dem ein substanzhafter Einfluss der islamischen Ausbreitung auf den Staat stattgefunden hat. Hier scheint mir der grundlegende Unterschied zu den pro-Gruppen u.ä. erkennbar zu werden; letztere finden den durch Islamisierung, wie sie sagen würden, entstandenen gesellschaftlichen Schaden bereit äußerst bedrohlich.

TOBIAS RÜGER

18. Mai 2012 22:48

Das rhethorische Konstrukt des neutralen Staats, der gewissermaßen naturgegeben als beständiger Anker zur Verfügung steht, ist natürlich historisch betrachtet völliger Blödsinn. Würden die, die damit hantieren es tatsächlich selbst glauben, dürfte es keinen »Kampf gegen Rechts« geben, da das Phänomen Rechtsradikalismus ja fast ausschließlich aus Meinungsdelikten besteht, die weder Einzelpersonen noch die öffentliche Ordnung merklich schädigen.
Gerade erleben wir in Syrien – wo ein quasi-säkulares System über Jahrzehnte nur mit der eisernen Faust des Sicherheitsapparats überleben konnte – eine demografisch grundierte Destabilisierung: 80% sunnitische Moslems gegen 10% Alawiten, hinter denen weitere 10% Christen stehen. (Die Medienauftritte tätigen demokratische Gruppen, die Angriffe auf Menschen und Infrastruktur werden wiederum von der Al-Qaida-Ideologie nahestehenden Gruppierungen ausgeführt wobei die westlichen Systemmedien bis vor kurzem beide Strömungen in eins gesetzt haben.
Eine vergleichbare soziokulturell-demografische Verschiebung fand in den ’60/70er Jahren im Nachbarland Libanon statt. In der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien gibt es Hinweise auf ähnliche Entwicklungen. Nigeria und Äthiopien sind weitere Beispiele.
Es kann also davon ausgegangen werden, dass jeder halbwegs informierte »Antifaschist« bzw. »Antirassist« um den Zusammenhang der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und der für ihren Erhalt zwingend nötigen deutlichen Bevölkerungsmehrheit, die jederzeit für sie einzustehen bereit ist, weiß.
Wie also kommt es dann zur faktischen Unterstützung islamischer Bewegungen durch linke Parteien und Gruppierungen?
Kernforderungen wie Frauenemanzipation, Religionsferne des Staats aber auch den Ökologie-Themen stehen Moslems i.d.R. ablehnend oder zumindest desinteressiert gegenüber. In offen vorgetragenen politischen Inhalten lassen sich schwerlich Schnittmengen finden. Zu vermuten ist demnach, dass die islamische Ausbreitung von der Linken als nützlicher Hebel zur Schwächung der kulturellen Identität Europas gesehen wird. Wenn dem so wäre, dann stünde damit auch das reflexhafte Eintreten der Linken für Frauen- und Minderheitenrechte in einem schiefen Licht – es ginge dann in der Unschärfe nämlich hierbei nicht um humanistische Werte, sondern um eine Dauerstrategie des subtilen Aushöhlens der Mehrheitsgesellschaft.
Bleibt anzumerken, dass Linke in islamisch geprägten Staaten zu den am stärksten verfolgten politischen Gegnern der Herrscher zählen. Offensichtlich sehen linke Gruppierungen in der BRD den Punkt allerdings noch nicht erreicht, an dem ein substanzhafter Einfluss der islamischen Ausbreitung auf den Staat stattgefunden hat. Hier scheint mir der grundlegende Unterschied zu den pro-Gruppen u.ä. erkennbar zu werden; letztere finden den durch Islamisierung, wie sie sagen würden, entstandenen gesellschaftlichen Schaden bereit äußerst bedrohlich.

Asenkrieger

18. Mai 2012 23:31

Karl Martell nahm dereinst eine JF in die Rechte und eine Sezession in die Linke und schlug damit auf die Mosleminvasoren ein. so gewann der die Doppelschlacht von ...

M.L.: ... Druckerschwarz-Schwafelsberg, in der Kneipe zum Wehrhaften Demokraten.

zentralwerkstatt

19. Mai 2012 10:34

Moslems sind heute ein Teil unseres Alltags und der Islam ein Teil Deutschlands“.

Das ist auch aus meiner Sicht Unsinn. Deutsche sind ein Teil Deutschlands, sogar mehr, sie sind die Essenz dieses Landes, es nennt sich nach ihnen. Moslems sind zu 99% kein Teil Deutschlands, denn sie sind Orientalen, sie gehören nicht hierher. Da folge ich schlicht der Konsequenz der Logik.

In dem Moment, da ein Politik-Entscheider proklamiert, die Fremdländer und ihre aus der Sicht unserer tradierten Normen minderwertigen Sitten gehörten doch hierher, hat die BRD als Organisationsform eines Staates der Deutschen ausgedient - Karlsquelltrinker (…oder hießen sie Karlspreisträger?) formulieren die Vergangenheit eines Staates der Deutschen in Blitzlichtstuben ja schon aus und wagen sogar, für alle europäischen Staaten zu sprechen.

Ich bin nicht einmal Hobbyjurist, also bitte keine Polemik gegen meine Art der Juristerei. Nichtsdestotrotz verfechte ich ein Rechtssystem, das möglichst alle verstehen sollen, das also auch gesundmenschenverstandliche Herleitungen erlauben muß, denn sonst taugt es als allgemeines Rechtssystems so wenig wie eine BRD als Staatsorganisation für Deutsche.

Für mich als Deutschen ist die BRD ein Gewaltinstrument gegen meine Interessen. Natürlich lasse ich mich auch in diesem Sinne nicht in Kämpfe gegen Sekten verwickeln. Moslems können Gegner sein, wie Mückenschwärme, und wer fragt intellektualisierend nach der Motivation von Mücken? Die wollen doch nur fressen, ein redlicher deutscher Staat wäre Moskitonetz genug. Die Feinde sind andere.

Aber auch dem ESM oder ESFS sollte man meiner Meinung allenfalls ein LMAA zufügen. Die Zinsenbedienung der traditionsreichen Bankercliquen passiert sowieso – solange wir dabei mitmachen und hört in dem Moment auf, da wir ALS GESAMTHEIT dieses Zinswuchergeldbetrugssystem ablehnen, das ist der gute Teil der Nachricht.

Wer den Mechanismus des Zentralbankwesens verstanden hat, verspürt nur mehr die Motivation darüber aufzuklären und die Empörung zu genießen bei den Leuten, denen ein Licht aufgeht. Alte Wahrheiten sind auch gewachsen, man muß sie nicht immer neu erfinden: Bei Geld hört jede Freundschaft auf, übrigens auch jeder Schuldkult.

Und das Beste: Solches Geld muß gar nicht zurückgezahlt werden, denn es ist ja ein einziger, großer Betrug. Seine „Schöpfer“ und Lancierer gehören vielmehr vor Gericht. Bedienen wir also Affekte, Herumintellektualisieren – und das noch über Ablenkungsschlachten – wird keinen Erfolg in unserem Sinne bringen.

Alles hängt am Geldsystem, dafür es gab Millionen von Toten und jeden Tag werden diesen Opfern aus Gier weitere hinzugefügt.
Man sollte sich bei Hinweisen auf das jetzige Finanzsystem hüten, von Hochfinanz oder gar internationaler Hochfinanz zu sprechen, weil andere dann die Keule schwingen könnten. Es reicht schlicht, auf den Mechanismus der Geldschöpfung aus Luft hinzuweisen.

Die Gier ist ubiquitär, billig bunte Zettelchen herstellen und diese gegen Waren und Dienstleistungen tauschen, würde eigentlich jeder gerne zum Beruf haben. Argumentative Brandbeschleuniger sind hier steigende Lebenshaltungskosten, insbesondere Energie-, vor allem Benzinpreise, in die ja der steigende Zins eingepreist ist. Da kocht die Wut.

Mob ist mob und will so behandelt werden, das meine ich nicht verachtend, es ist schlicht eine Bestandsaufnahme. Man muß in seiner Sprache zu einem Menschen sprechen, denn sonst klappt die Verständigung nicht. Die anderen verstehen das und sind erfolgreich damit.

Gottfried

19. Mai 2012 11:43

@ Zentralwerkstatt

"Moslems sind zu 99% kein Teil Deutschlands, denn sie sind Orientalen, sie gehören nicht hierher."

Sehe ich auch so.

Wobei der Mohammedaner nicht der interessanteste Oberbegriff ist, sondern der kulturfremde Orientale als ein solcher. Man kann ja nicht so tun, als seien z.B. die raub- und mordlustigen Nomaden vor Auftreten Mohammeds eine Friedensbewegung gewesen. Der hat ihnen ja im Grunde nur den geeigneten ideologischen Überbau nachgereicht.
Es gibt eine ganz bestimmte Leitkultur unserer europäischen Aufklärung. Dieser widerspricht das vormoderne Stammesrecht, wie es im Orient noch gang und gäbe ist - das jetzt zunehmend durch die VN/EU-"human-rights"-Tyrannei unsere Rechtssysteme zerstört. Sonderrechte für Behindertenstämme wie z.B. Frauen, Mohammedaner und Homosexuelle.

Es gibt auch eine ganz bestimmte Form, wie sich der aufgeklärte Europäer eine ideale geistige Auseinandersetzung vorstellt. Diese Vorstellung teilt der Orientale aber nicht, man sollte das auch nicht arrogant erwarten!, das gilt freilich nicht nur für Berufsjihadisten wie Daimagüller oder Mazyek, sondern auch für Nichtmohammedaner, die z.B. als Fernsehmoderatoren/-prominente ausgesprochen unbeliebt sind mit ihrem Rabulismus, ihrem lauten Verständnis von Streit-"Kultur", die einfach nicht die unsrige ist.

Das ist KEINE Wertung, es ist ein Plädoyer für den Partikularismus und den Frieden: Wer nicht zusammenpaßt, sollte halt nicht miteinander in die gleiche Wohnung ziehen. Getrennte Wohnungen vorausgesetzt, kann man sich dann durchaus wieder gegenseitig anerkennen. Das CD-Archiv irgendwelcher Leute drei Straßen weiter muß mir nicht zusagen. Ich habe eigentlich auch keine Zeit dafür, mein Ge- oder Mißfallen über dieses zum Ausdruck zu bringen.

Zadok Allen

19. Mai 2012 13:37

In ganz Deutschland leben heute etwa 4,5 Millionen Moslems, davon haben die Hälfte die deutsche Staatsbürgerschaft, die meisten davon sind Türken. Das sind ca. 5% der Gesamtbevölkerung.

Diesen offiziellen Zahlen gegenüber bin ich höchst skeptisch. Bis vor wenigen Jahren hieß es auch noch, in der BRD lebten insgesamt 7 Millionen "Ausländer" - jeder, der vor drohender Überfremdung warnte, wurde mit dieser Zahl konfrontiert und "widerlegt". Eines Tages kam dann heraus, daß bereits etwa 20% der Wohnbevölkerung über "Migrationshintergrund" verfügen. Der Zahlenwechsel wurde von den Medien mit atemberaubender Selbstverständlichkeit vollzogen.

Dabei hat es nun seit weit über 20 Jahren keine Volkszählung mehr gegeben. Woher stammen überhaupt die offiziellen Zahlen? Aus irgendwelchen halb zusammengeführten Registern der Sozialversicherungen, nehme ich an. Man wird wohl kaum fehlgehen, wenn man die Kopfzahl der mohammedanischen Wohnbevölkerung doppelt so hoch ansetzt.

Hesperiolus

19. Mai 2012 14:12

Was wollen wir? Die Wiederanknüpfung an deutsche Kultur - die "Counter-Reedukation" - Seele, Landschaft, Geist unserer Heimat? Wir selbst werden aus unseren Altvorderen. Katharsis! Davon bin ich ausgegangen, habe deshalb "Sezession" und "JF" diskursiv an mich herangelassen. Nun hatte ich über Jahre nahezu wöchentlich die JF am Kiosk gekauft - heute zum letzten Mal! Warum - weil mir Salafisten und Rapper gleich unwillkommen sind für mein Deutschsein und Deutschwerden. Aber augenscheinlich spielt man hier binäre Sollbruchstellen vor, will durch scheinbare Gegensätze eine mögliche Selbstbesinnung auf das EIgentliche verwirren. Der Islam gehört nicht zu Deutschland und vom Amerikanismus gehört Deutschland befreit (um wieder es selbst zu werden). Kann man hier nicht bis 3 zählen? Was für eine Hütchenspielerei mit den Dreien Islam, Dekadenz und Deutschland. Sie treffen es nicht, eines ist immer drunter, Mohammed oder Pop. Weil wir - selbstverständlich - den Islam in Deutschland nicht wollen, berufen wir uns auf "westliche" Werte? JF hudelt den Rapper Oliver Harris - warum? Seinen affirmativen Patriotismus: "Wem`s also in Deutschland nicht gefällt, sollte überlegen, ob er nicht gehen will." Das sind wir, uns gefällt es nicht, wohin sollen wir gehen? Bitte? Islam und bunte Merkel-Republik sind doch wohl keine Alternativen?

Azo

19. Mai 2012 15:51

Es zeigt sich nur mal wieder, dass die Existenz von konträren Kulturen auf dem selben Territorium Unfrieden stiftet.

Der Moslem, der Orientale im Allgemeinen - ich pauschaliere bewusst - hat eine andere Welt-, Gottes-, Menschen-, und Schicksalsauffassung als wir Mittel- bzw. Westeuropäer. Und das nicht mal bewusst, sowas wird "geerbt", über viele verschiedene Weisen weitertradiert.

Er negiert die freie Verantwortlichkeit des Individuums, er kennt das Individuum als solches gar nicht. Seine Welt-, Gottes-, Menschen- und Schicksalsauffassung kann man tatsächlich als sklavisch bezeichnen, er unterwirft sich Gott und dem Schicksal, total.
Wenn er provoziert wird und gewalttätig wird, dann hat das Schicksal ihn dazu veranlasst, kismet, inschallah! Sein Aufbrausen wird als Naturgewalt betrachtet und in seinem orientalischen Milieu, siehe ZMD, auch so gewertet.

Der Germane, auch der christliche Germane, der Westeuropäer stand immer als freier Mann unter Freien vor seinem Gott. Und die daraus resultierende Auffassung von Selbstverantwortlichkeit hat sich, auch in unserem heutigen degenerierten Zustand, erhalten. Das passt nicht zusammen.

Wolf Larsen

19. Mai 2012 22:32

Der Sprechgesangler (aka Rapper aka Proll"musiker") Harris ist ein "lupenreiner Demokrat". Ganz klar!
Wem's nicht passt, der soll gehen? Folgt das der Logik: Wir leben im besten aller möglichen "Schlaaaands"? Schwarz-Rot-Gold - treudoof und stolz? Heil Dir im Siegerkranz Hüter des Mummenschanz?
Mein lieber Harris: Du und dein schwarz-rot-goldenes Partypatrioten-Pack kann mich mal kreuzweise! Wenn hier einer geht, dann seid ihr das! Ätsch!

Turmkönig

20. Mai 2012 07:20

An Hesperiolus:

Gerechterweise sollte man erwähnen, daß die JUNGE FREIHEIT den populären Rapper Oliver Harris mit all seinen Ansichten nicht unumschränkt belobhudelte, sondern erst mal nur interviewte – mit der Absicht, selbst etwas von seiner Popularität abzubekommen und das Leserumfeld zu verbreitern.

Gleichwohl teile ich Ihren Unmut:
Der liberal-libertäre Touch der JF auf der einen und ihre zunehmende Öffnung hin zum zeitgeistig-westpopkulten Unpolitischen auf der anderen Seite werden auch mir zunehmend ungenießbar. Außerdem ist es an der Zeit, daß sie sich den Rest an untragbaren CDU/CSU- und FDP-Zöpfen abschneidet, so sie denn eine wirkliche konservative Gegenkraft zum unsäglichen Nationalsuizid-Establishment in Politik und Gesellschaft bilden will.
Die JF scheint aber eine Zeitung für genau diesen Staat und diese Gesellschaft zu sein, obzwar sie von ebenjenen Institutionen geächtet wird – weil der JF-Ansporn einer nationalen Wiederbelebung Deutschlands eben die größte Feindesgesinnung ist, die von ihnen mit allen Mitteln bekämpft wird. Es ist bizarr, die politische Eigenständigkeit eines selbstbestimmten Deutschlands zu ersehnen und gleichzeitig die Existenz des Staates BRD, wenn auch eines irgendwie reformierten, zu bejahen; den Fortbestand des deutschen Volkes und deutscher Kultur sichern zu wollen und gleichzeitig ein Glied in der Gesellschaft zu sein, die diesem Ziel entgegensteht.

M.L.: Ich verstehe nicht, was an dem Harris so schlecht sein soll. Bedenkt man das Publikum, an das er sich richtet, ist seine "Message" doch sehr konstruktiv.

waldemar

21. Mai 2012 06:36

"Eines Tages kam dann heraus, daß bereits etwa 20% der Wohnbevölkerung über „Migrationshintergrund“ verfügen."

Lassen Sie sich nicht für dumm verkaufen. Darunter subsummieren unsere Mihigru-Propagandisten natürlich auch die deutschen Vertriebenen und ihre Nachkommen, die sind gemäß Neusprech auch "Migranten".

eulenfurz

21. Mai 2012 09:15

Lebensschützer und Christen werden von linksextremen Abtreibungsgegnern und homosexuellen Aktivisten...

Gemeint sind wohl linksextreme Abtreibungsbefürworter. Gestelzter Begriff! Prägnanter und an kommunistische Traditionslinien anknüpfend wäre: rote Kindermörder.

Der Islam gehört genauso nach Deutschland, wie Pinguine in die Sahara. In den ideologischen Konstrukten perverser Fanatiker fände sich selbst Platz für Kinderschändung, würden Kinderschänder der Dekomposition einer traditionellen Gemeinschaft und damit der eigenen Machtstellung Vorschub leisten.

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