zwischentag.de – Freie Messe Berlin, 6. Oktober 2012

Wer behauptet, es sei der Staat mit seiner permanenten Feind-Inszenierung gegen Rechts, der die Straßentrupps der Antifa...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

legi­ti­mie­re, lei­det weder an Para­noia, noch bedient er par­tei­po­li­ti­sches oder sonst irgend­wie berech­nen­des Gejam­mer. Er beschreibt viel­mehr den logi­schen Weg vom offi­zi­el­len Warn­vo­ka­bu­lar hin zur halb-offi­zi­el­len Zivilcourage:

Kei­ne Woche ver­geht, in der nicht irgend­wo in die­ser Repu­blik die gewalt­sa­me Stö­rung oder Ver­hin­de­rung einer – im wei­tes­ten und unschar­fen Sin­ne die­ses Wor­tes – rech­ten Ver­an­stal­tung, die Denun­zia­ti­on einer Per­son oder das Hacken einer Inter­net-Sei­te zum zwar nicht lega­len, jedoch auf­grund der Bedro­hungs­la­ge löb­li­chen Wider­stands­akt erklärt würde.

Wir Orga­ni­sa­to­ren rech­nen in unse­re Pla­nung immer schon der­lei „Zivil­cou­ra­ge“ ein. Denn wir ken­nen es kaum anders und sind mitt­ler­wei­le schon für das Banals­te dank­bar: für Räum­lich­kei­ten, deren Ver­mie­ter nicht nach den ers­ten drei Droh­an­ru­fen von sei­nem Ver­an­stal­tungs­ver­trag zurück­tritt; für den unge­stör­ten Ver­lauf vor, wäh­rend und nach einer Dis­kus­si­on über die Iden­ti­täts­stö­rung der Deut­schen; für jeden neu­en Refe­ren­ten und Autor, der mit sei­nem guten Namen wie­der­um nur für das Banals­te ein­zu­ste­hen bereit ist: für Fra­ge­stel­lung, Vor­trag und Text.

Die­ses Banals­te ist nicht das Selbst­ver­ständ­li­che. Als die Jun­ge Frei­heit 1992 in Ravens­burg zur 1. Som­mer­uni­ver­si­tät ein­lud, war der Ort nach zwei Tagen ent­tarnt, und am drit­ten Tag früh­mor­gens muß­ten sich die Teil­neh­mer abset­zen, über den Boden­see ins Aus­weich­quar­tier. Die Stim­mung war elek­trisch, aber im Nach­hin­ein wis­sen wir, daß wir uns damals schon an die­ses stän­di­ge Auf­sprei­zen der Zan­ge gewöhnt haben und einen Teil unse­rer Gestimmt­heit seit­her dar­aus bezie­hen: Im Zwi­schen­raum den zwi­schen­tag ver­an­stal­ten – das ist es wohl, das ist schon viel, und wer die­ses Sich-dazwi­schen-Klem­men für würde‑, ein­falls- oder aus­sichts­los hält, hat zwei Din­ge nicht begriffen:

1. Die äuße­ren Bedin­gun­gen und die inter­nen Mög­lich­kei­ten las­sen mehr als sol­che zeit­lich begrenz­ten Zwi­schen­räu­me nicht zu;
2. Ein Zwi­schen­raum ist kein Hin­ter­zim­mer, der zwi­schen­tag kein Rest­pro­gramm, son­dern ein gutes Wort für ein Den­noch und einen Waldgang.

Wir bezie­hen einen Gut­teil unse­res Rufs dar­aus, daß wir immer wie­der Räu­me für sol­che Tage fin­den. “So Gott will, und die Alli­ier­ten nichts dage­gen haben” – wür­de jetzt einer unse­rer Mit­ar­bei­ter sagen – kön­nen die Autoren der Sezes­si­on und ihre Leser, kön­nen rund drei­ßig ande­re Ver­la­ge, Zeit­schrif­ten, Pro­jek­te und Initia­ti­ven am 6. Okto­ber in Ber­lin einen gro­ßen zwi­schen­tag mit­er­le­ben und zu einem Ort der frei­en Rede machen.

Es wird an die­sem Sams­tag im Okto­ber die ers­te Freie Mes­se Ber­lin geben, mit Aus­stel­lern, Stän­den, Begleit­pro­gramm, Sitz­ecken, Steh­ti­schen, Abend­buf­fet und einer nicht ganz klei­nen Fei­er: An die­sem 6. Okto­ber wird die 50. Sezes­si­on aus­ge­lie­fert. Man wird ein weit­ge­faß­tes meta­po­li­ti­sches Milieu in sei­ner Dif­fe­ren­ziert­heit und Viel­ge­stal­tig­keit an den Mes­se­stän­den und im Rah­men des Begleit­pro­gramms ken­nen­ler­nen können.

Wir ver­lan­gen 15 bis 55 Euro für eine Teil­neh­mer­kar­te, je nach­dem, ob Schü­ler oder berufs­tä­tig, ob für den Tag über oder auch zusätz­lich am Abend zur Jubi­lä­ums­fei­er. Eine Beson­der­heit ist der Mes­se­gut­schein, der im Preis jeder Kar­te inbe­grif­fen ist: Sie kön­nen ihn an einem der Stän­de ver­wen­den und garan­tie­ren so den Aus­stel­lern (die teils von weit her anrei­sen) einen gewis­sen Umsatz.

Es ver­steht sich von selbst, daß die­ser Tag als orga­ni­sa­to­ri­sches und – ein miß­brauch­tes Wort fin­det jetzt sei­nen Platz! – soli­da­ri­sches Ereig­nis zu einem Erfolg wer­den muß. Madame Cord­ho­se wird sich viel­leicht nicht zu unse­rer Mes­se nach Ber­lin ver­ir­ren, aber viel­leicht jeder 5. Sezes­si­on-Abo nnent, und von der JF und der Blau­en Nar­zis­se und den 27 ande­ren Aus­stel­lerkun­den auch noch wel­che. Zufrie­den sind wir jeden­falls, wenn sich ein­tau­send Gäs­te anmel­den (davon wie­der­um drei­hun­dert auch für den Abend, für das Buf­fet und die Fei­er zur 50. Sezes­si­on). Und wir wis­sen, daß die­se ers­te Freie Mes­se Ber­lin ein zwi­schen­tag sein wird, der end­lich ein­mal nicht nur von einem ein­zel­nen Pro­jekt als Ort der frei­en Rede zwi­schen die Backen der Zan­ge geklemmt wer­den muß. Neh­mem Sie teil am zwi­schen­tag in Ber­lin! Zum Herunterladen:
+ Infor­ma­ti­ons­blatt im pdf-For­mat;
+ Anmel­de­bo­gen im pdf-For­mat.

Tra­gen Sie sich in den Rund­brief ein: zwischentag.de.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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