Garten hergibt: Rote Beete, Kartoffeln und Karotten, dazu Zwiebeln, Zucchini, frische Kräuter. Es fehlt der Weißkohl, unser Borschtsch ist eher ein polnischer, kein ukrainischer oder russischer. Entdeckung dieses Jahres: das wie Spinat gekochte Kraut der Roten Beete – ergiebig, würzig, gut mit Ei und Kartoffeln.
Hitzetage, Hochsommertage, warme Abende und Nächte – und doch ist dreierlei schon wieder fast vorbei:
1. der Sommer eben. Es gibt ein ebenso kraftvolles wie trauriges Lied, das der Liedermacher Gundermann über diesen Kippunkt des Jahres geschrieben hat, Ellen Kositza hört es manchmal laut in der Küche, hört es so, daß es sehr nach Ernstfall klingt. Hier ist es, in einer nicht so guten Version zwar, aber immerhin.
2. die Diskussion um Andreas Molau und seinen selbstgefälligen Abgang. Was bekam man nicht alles an weichen und harten Erklärungsversuchen zugetragen, oft von Leuten, von denen man dachte, sie wüßten letztlich doch zu abstrahieren und zu reduzieren auf das, was ist: daß da einer nicht einfach gehen konnte, sondern Münze aus dem vor allem persönlichen Irrtum zu schlagen beginnt.
3. die Vorbereitungsphase für den zwischentag, unsere 1. Freie Messe in Berlin und zugleich unsere Jubiläumsfeier zum Erscheinen der 50. Sezession am 6. Oktober in Berlin. Was jetzt nicht steht, kommt nicht mehr auf die Füße, in sechs Wochen ist es ja schon soweit. Schon angemeldet? Wird ein besonderer Tag.
Das kleine Sommerloch in diesem Netz-Tagebuch ist hiermit übrigens beendet. Es war nicht abgesprochen, wirkte aber wie ein sinnvoller Geheimbefehl. Alle hielten Ruhe! Nun aber: Antreten, Stahlhelm auf, Fertigmachen zum Dienst.