Theosophie, Boxkämpfe, Niggertänze

von Heino Bosselmann

Mirko Koktanek gibt in seiner einfühlsamen Spengler-Biographie von 1968 die Gedanken des Philosophen zum „Untergang des Abendlandes“ u. a. in diesem zusammengeschnittenen Potpourri wieder:

Der Mensch der Zivi­li­sa­ti­on ist

der form­los durch Groß­städ­te flu­ten­de Pöbel, die wur­zel­lo­se Mas­se, Ago­rabe­su­cher Roms, der moder­ne Zei­tungs­le­ser, der ‚Gebil­de­te’, … Anhän­ger eines Kul­tus des geis­ti­gen Mit­tel­ma­ßes und der Öffent­lich­keit der Kult­stät­te … Die Zivi­li­sa­ti­on ersetzt Ideen durch Zwe­cke, Sym­bo­le durch Pro­gram­me … Die Quan­ti­tät ersetzt die Qua­li­tät, die Ver­brei­tung die Ver­tie­fung … Sie wer­tet ihre Mit­tel nach der Zahl der Erfol­ge. Sie setzt an die Stel­le des Den­ker­tums frü­he­rer Zei­ten die intel­lek­tu­el­le männ­li­che Pro­sti­tu­ti­on in Rede und Schrift.

Die spe­zi­fi­sche welt­städ­ti­sche Form der Erho­lung: die Ent­span­nung, die ‚Zer­streu­ung’ … die Ablö­sung der geis­ti­gen Anspan­nung durch die kör­per­li­che des Sports, der kör­per­li­chen durch die sinn­li­che des ‚Ver­gnü­gens’ und die ‚Auf­re­gung’ des Spiels und der Wet­te … das kehrt in allen Welt­städ­ten der Zivi­li­sa­tio­nen wie­der. Kino, Expres­sio­nis­mus, Theo­so­phie, Box­kämp­fe, Nig­ger­tän­ze, Poker und Renn­wet­ten – man wird das alles in Rom wiederfinden.

Man weiß, von wel­cher Seman­tik Speng­lers Begriff der Zivi­li­sa­ti­on ist: eine mit­un­ter lang anhal­ten­de Nie­der­gangs­pha­se des Abblü­hens gro­ßer Kul­tu­ren, deren einst inspi­ra­ti­ven Kräf­te, vor allem die reli­giö­sen und künst­le­ri­schen, erschöpft sind, nur mehr mat­ter Nach­klang, so daß sich der Mensch mit sei­ner inne­ren Öde in epi­go­na­le Ersatz­for­men flüchtet.

Wenn vor­her die schein­bar ideen­lo­ses­te Macht noch in irgend­ei­ner Wei­se der Idee dient, so ist in spä­ten Zivi­li­sa­tio­nen selbst der über­zeu­gends­te Schein einer Idee nur die Mas­ke für rein zoo­lo­gi­sche Macht­fra­gen. (…) Bei Chai­ro­nea und bei Leip­zig wur­de zum letz­ten Mal um eine Idee gekämpft. Im I. Puni­schen Krieg und bei Sedan sind die wirt­schaft­li­chen Momen­te nicht mehr zu übersehen.

Was bleibt? Hedo­nis­mus, so lan­ge die Fül­le der Waren und die Flu­tun­gen der bil­li­gen Unter­hal­tung aus­rei­chen, eine sich über­schmin­ken­de Degen­ra­ti­on, alle Sor­ten Mas­sen­spek­ta­kel, dahin­ter aber gro­ße Lan­ge­wei­le, die nach Ani­ma­teu­ren ruft und im „Kick“ schon ein Er-leb­nis sieht. Beginnt etwa Fern­seh­koch Mar­kus Lanz die Sonn­abend­show “Wet­ten dass …” zu mode­rie­ren, gerät die­se “Pre­mie­re” bereits zum natio­na­len Ereig­nis! Wo der Kern faul ist, wird die Peri­phe­rie um so mehr auf­ge­rüs­tet. Ver­küm­me­rung im gla­mou­rö­sen Out­fit. Viel sämi­ge Soße, wenig Frucht.

Wenn Wal­ter Ben­ja­min in einem Arti­kel zum Wan­del der Pho­to­gra­phie den Ver­lust der Aura beklagt, die durch licht­stär­ke­re Objek­te, also mehr Effekt, mit­tels fort­ge­schrit­te­ner Tech­nik und lau­fen­der Repro­duk­ti­on ver­schwin­det, dann ana­ly­siert er ein ver­wand­tes The­ma. Eben­so Heid­eg­ger, der den Men­schen durch die Ver­selb­stän­di­gung tech­ni­scher Pro­zes­se in ein “Gestell” geklemmt sieht, redu­ziert zum Men­schen­ma­te­ri­al, zum Human­ka­pi­tal, also zum “Bestand”, der nicht mehr bestellt. Dabei hat­te Heid­eg­ger noch lau­te Maschi­nen im Blick, nicht mal die smar­te Bild­schirm­welt der Medi­en, die­se all­um­fas­sen­de “Matrix”.

Aber: Wie lie­bens­wert doch heu­te man­ches erschie­ne, was Speng­ler schon als Aus­druck tum­ber Deka­denz emp­fand. Der Zei­tungs­le­ser! Heu­te gera­de­zu eli­tär eine kul­tu­rel­le Mehr­leis­tung erbrin­gend, inter­es­siert, ori­en­tiert, Urtei­le nach­fra­gend und for­mu­lie­rend. Vorm Hin­ter­grund des­sen, daß Hand­schrift in Grund­schu­len als moto­ri­sche Über­for­de­rung gilt, eine die Spra­che beschä­di­gen­de Recht­schreib­re­form als Zuge­ständ­nis an die Trot­tel der Nati­on erfolg­te und den Durch­schnitts­ab­itu­ri­en­ten das Feuil­le­ton der gro­ßen Blät­ter unver­ständ­lich bleibt, erscheint der hom­me de let­t­res mit der Zei­tung, die es – selt­sam ana­chro­nis­tisch! – immer noch gibt, bereits als letz­ter Ver­tre­ter der ver­däm­mern­den Hochkultur.

Alles ande­re mutet bedrü­ckend gegen­wär­tig an, denn die Ent­spre­chun­gen drän­gen sich auf: die Spaß­ge­sell­schaft, die Sucht nach immer stär­ke­ren Rei­zen in immer höhe­rer Fre­quenz, die abs­trak­te Leis­tung für Mas­se und Men­ge statt Qua­li­tät, schnel­ler Gewinn, noch schnel­le­rer Ver­schleiß, damit kor­re­spon­die­rend die Burn-out-Wel­le, fer­ner die Inter­fe­ren­zen der Blog­ge­rei und Kurz­zeit-Mel­dun­gen, das Über­maß der Bil­der, das schril­le Grel­le, die Cas­ting-Shows, über­haupt der Nar­ziß­mus und Akze­le­ra­ti­ons­se­xis­mus, nicht mehr nur Poker und Renn­wet­ten, son­dern gleich sol­che auf den Unter­gang von Staa­ten und Wäh­run­gen. Vor allem aber: Die infla­tio­nä­re Blä­hung der Objekt- und Kon­sum­welt, die Bla­sen, in deren Hohl­heit das Wesent­li­che und Eigent­li­che ver­küm­mert. Die Digi­ta­li­sie­rung ermög­licht, daß die Gesell­schaft dank der Vor­stel­lun­gen gene­rie­ren­den Appa­ra­te wei­ter­läuft, ganz so, wie ein Pati­ent in der Anäs­the­sie an medi­zi­ni­schen Aggre­ga­te noch stoff­wech­selt. Längst dürf­ten sich mehr mit dem Apple-Logo iden­ti­fi­zie­ren als mit Sym­bo­len ihrer Nati­on. Apfel statt Adler!

Welch eine visio­nä­re Kraft nicht nur in der Sys­te­ma­tik und Idee von Speng­lers Jahr­hun­dert­werk, son­dern gleich­falls welch fas­zi­nie­ren­de Treff­si­cher­heit in Ver­gleich und Meta­pho­rik: Theo­so­phie, Box­kämp­fe, Nig­ger­tän­ze. Also die meta­phy­si­sche Sehn­sucht in ihrer Ersatz­be­frie­di­gung durch Eso­te­rik und Fan­ta­sy, Har­ry Pot­ter und Vam­pi­re, Trend- und Fun-Sport­ar­ten und die Exo­tik-Träu­me der „wei­ßen Mas­sai“. Ja, das fin­det man im unter­gangs­ge­weih­ten Rom wohl in Ent­spre­chun­gen wie­der, das drängt sich heut­zu­ta­ge aller­dings sehr gegen­wär­tig, nur eben nicht geis­tes­ge­gen­wär­tig auf.

Nie­der­gän­ge pfle­gen eine Kul­tur des blo­ßen Machens. Es wird dekla­riert, zer­ti­fi­ziert und prä­miert, was eigent­lich längst wert­los ist. Metho­de stets vor Inhalt, Prä­sen­ta­ti­on vor Sub­stanz, Show der Super­stars vor Kön­nen! Die dümm­lichs­te aller päd­ago­gi­schen Paro­len: Das Ler­nen ler­nen! Wer über­haupt etwas „macht“, gilt als Talent, als „krea­tiv“, also irr­tüm­lich als schöp­fe­risch. Der Kai­ser ist mit gro­ßen Geprän­ge nackt unter­wegs, aber das Kind, dem das auf­fällt, ist in der Ganz­tags­schu­le inter­niert. Alle ande­ren bewun­dern sei­ne ver­meint­lich neu­en Klei­der. Nichts stört das per­ma­nen­te Lob, die gro­ße Inklu­si­on von allem und jedem, den Dau­er­ap­plaus; alles ist hoch­span­nend, unge­heu­er inter­es­sant, total witzig.

Nicht nur die Reli­gi­on ver­liert ihre Gläu­bi­gen, wenn sie nicht – wie der Islam – ideo­lo­gi­siert, nicht nur die Küns­te ver­ar­men zum Design, auch die gro­ßen Fra­gen und Ant­wor­ten der Natur­wis­sen­schaft gehen immer weni­ger etwas an. Haupt­sa­che, alles funk­tio­niert, die Betriebs­sys­te­me fah­ren sta­bil hoch und man beherrscht die enge Lich­tung sei­nes „Seyns“ in der Wei­se, daß Ein­kom­men und Kar­rie­re noch stim­men. Nietz­sche blie­be unver­stan­den: Wer ein WARUM zum Leben hat, erträgt fast jedes WIE.

Zur Behand­lung von Pro­ble­men eta­bliert sich eine Kul­tur des Euphe­mis­mus, die jede Kri­tik the­ra­peu­tisch abmil­dert, damit sich bloß nie­mand dis­kri­mi­niert und nicht gleich­ge­stellt fühlt. Per­ma­nen­te Ver­schie­bun­gen sor­gen dafür, daß exis­ten­ti­el­le Pro­ble­me um der guten Stim­mung des Wahl­vol­kes wil­len umgan­gen wer­den und man pau­schal Demo­kra­tie, Zivil­ge­sell­schaft, und Huma­ni­tät beschwört. Selbst wenn die Kor­rek­ten zu Gen­der-Main­strea­ming, Ener­gie­wen­de, Beschnei­dungs­pro­ble­ma­tik sowie Helm­pflicht für alle alles gesagt hät­ten, wäre noch nicht eine Exis­tenz­fra­ge berührt. Über­all Initia­ti­ven, Wett­be­wer­be, neue bun­te Fly­er. Fal­len trotz­dem har­te, etwa sozia­le Unge­rech­tig­kei­ten ins Auge, so ver­traue man bit­te auf einen noch zu leis­ten­den Rei­fe­pro­zeß des Gesamt­ge­sell­schaft­li­chen in der ver­meint­li­chen Ein­hel­lig­keit des guten Wil­lens. Die ideel­le Sta­gna­ti­on selbst­er­mu­tigt sich in der per­ma­nen­te Fei­er der von ihr fest­ge­leg­ten bes­ten aller mög­li­chen Welten.

Nichts schreibt sich
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Kommentare (24)

Martin Höfer

25. Oktober 2012 10:18

Sätze wie Einschüsse. Danke dafür! Optimisten würden diesen Gesamtvorgang wohl einfach als Fortschritt bezeichnen und darauf verweisen, daß Kulturen und Lebensumstände einem steten Wandel unterzogen sind. In Jahrhunderten betrachtet bleibt indes nur ein technischer Fortschritt, der alles andere - das Eigentliche - in sich aufsaugt und austrocknet. Bei solchen Worten stelle ich mir indes stets die Frage, wie dieser Konsens aufgebrochen werden kann? Was kann man unternehmen gegen Niedergang und Scheuklappen des Einzelnen im Massenheer? Noch mehr "neue bunte Flyer" bringen da wohl nichts, und auch die lobenswerten Aktionen von KSA und Identitären sprechen außerhalb des eigenen Milieus nur wenige an. Wie hält man einer Gesellschaft den Spiegel vor, wenn der Betrachter darin sich selbst und seine Scheinwelt nicht mehr zu erkennen vermag?

Ernstfall

25. Oktober 2012 10:42

Hatte Spengler Recht, und der Prozeß des Sterbens von Kulturen ist gesetzmäßig, oder können sich diese bzw. die sie tragenden Völker neu regenerieren? Falls eine Erneuerung möglich ist, könnten einige Konservative die Anfänge dieser Erneuerung mit den Begleiterscheinungen des Verfalls verwechseln. Wenn etwa "die Religion ihre Gläubigen verliert", kann das eine z.B. auch eine Konsequenz aus dem Niedergang und der Schwäche dieser Religion und damit Voraussetzung für den Aufstieg eines neuen, stärkeren Glaubens sein. Die Esoterik, die gegenwärtig oft an die Stelle des alten Glaubens tritt, ist in ihren vielen Schwächen zwar oft nur ein verflachter Nachhall des niedergehenden Christentums, aber daneben gibt es seit dem 19. Jahrhundert auch andere Glaubensentwicklungen in Deutschland und Europa, denen nicht der Geruch des Verfalls anheftet.

Gottfried

25. Oktober 2012 11:58

"Zur Behandlung von Problemen etabliert sich eine Kultur des Euphemismus, die jede Kritik therapeutisch abmildert, damit sich bloß niemand diskriminiert und nicht gleichgestellt fühlt."

Denke mal, daß der Schaden, den bereits ein einziger Gehirnvirus wie "Diskriminierung" in der gesamten westlichen Welt angerichtet hat, stark unterschätzt wird.
Jedes Lebewesen - und jeder Verbund von Lebewesen wie z.B. ein Volk - MUSS permanent diskriminieren (unterscheiden), wenn es denn vom Leben etwas haben und überhaupt überleben will. Wie soll sich denn eine Familie gründen, ein Freundeskreis bilden, ein Unternehmen funktionieren, ein ganzes Volk sich behaupten, wenn nicht durch Diskriminierung? Zugehörigkeit ist immer exklusiv, die Doris wird geheiratet, die Petra wird diskriminiert, ausgegrenzt und damit benachteiligt.
Schätze mal, daß weit mehr als die Hälfte des Volkes der Meinung ist, daß an der negativen Bewertung von Diskriminierung zumindest etwas dran ist. Gehe davon aus, daß sich die Antidiskriminierungslehre ähnlich wie das Diktat der "Gender"-Hauptverströmung gerade wegen seiner Absurdität so ausbreiten konnte. Jeder traut unseren Obrigkeiten alles mögliche Schlechte zu, aber nur innerhalb eines bestimmten Rahmens.

patzer

25. Oktober 2012 12:10

https://www.youtube.com/watch?v=j5dui21geBU

Ot aber interessant.

nk

25. Oktober 2012 12:25

@Martin Höfer

Auch der technische Fortschritt bleibt nicht vom Niedergang verschont. Es gibt zwar eine gewisse Autonomie der Teilbereiche der Gesellschaft, aber die ist nicht absolut.

Wo sind die bahnbrechenden, wirklich umwälzenden Erfindungen heute ? Erfindungen vergleichbar dem Automobil, der Kernkraft oder den ersten Computern. Könnte 'der Westen' heutzutage einen Mann auf den Mond bringen ? Nicht wirklich.

Also wird auch der technische Fortschritt da auf die Dauer nichts aufsaugen.

Der Gesellschaft den Spiegel vorhalten ist ein ziemlich gefährliches und wahrscheinlich vergebliches Geschäft. Wenn der Laden zum Teufel geht, darf man halt nicht mit gehen, soweit man das eben vermag. Außerdem kann man Traditionen aufnehmen und pflegen, die man nach dem großen Kladderadatsch brauchen kann.

Sixty

25. Oktober 2012 13:28

Aber: Wie liebenswert doch heute manches erschiene, was Spengler schon als Ausdruck tumber Dekadenz empfand.

Zustimmung. Für mich beginnt die echte "Dekadenz" erst irgendwann in der 2. Hälfte der 90er, verstärkt dann seit der Jahrtausendwende. Seitdem setzt sich der allgemeine Niedergang der Kultur immer weiter fort, verbunden mit einer als "Demokratisierung" verklärten Verprollung mit krawalligen Talkshows und peinlich-nervenden "Castingshows". Auch der Hype um das Internet 2.0 und die "Smartphones" muß in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Gleichzeitig wird von der herrschenden politischen Klasse und den ihnen zuarbeitenden Mainstream-Medien ein ähnlicher (wenn auch natürlich nicht vergleichbarer)"Tugendterror" wie in der Niedergangsphase der Französischen Revolution entfesselt (Political-Correctness-Diktatur).
Die 20er oder 60er Jahre waren da vergleichsweise keineswegs dekadent, sondern für meinen Geschmack die beiden sowohl kulturell als auch politisch interessantesten Jahrzehnte.

Martin

25. Oktober 2012 15:39

Spengler kann man als Geschichtswissenschaftler oder Philosophen nicht ernst nehmen - er war ein Künstler, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Eine rechte ist natürlich gerne fasziniert vom ästhetischen Empfinden eines Spenglers und dessen Ausdruck dafür. Spengler ist aber letztlich auch nicht mehr als ein ewiger Outsider, der angewidert auf ein Leben und eine Gesellschaft blickt, wo er nicht dazu gehört. Er ist eben ein Künstler und diesbezüglich verweise ich auf den Monolog des "Tonio Kröger" gegenüber Lisaweta Iwanowna (Thomas Mann).

Ausgerechnet einen Spengler zu einer Galionsfigur zu erheben ist etwas, was Spengler selber zu Lebzeiten evtl. den einen oder anderen feuchten Traum bereitet hätte, wovor er aber dann doch letztlich gekniffen hätte, so wie er vor so vielem in seinem Leben schlicht gekniffen oder „die Nerven“ bekommen hat. Also lassen wir "unseren" Spengler doch da, wo er hingehört, im Bücherregal, am besten in einer der schönen, alten, gebundenen zweibändigen Ausgaben mit Goldschnitt. Lesen wir ihn ab und zu, so wie wir auf ein Kunstwerk bewundernd blicken und lassen wir uns durchaus auch von ihm inspirieren. Aber konkret politische Lehren daraus ziehen? Genauso gut könnten man die Kosmogonie aus dem Silmarillion von Tolkien oder dessen übriges Werk zu seinem Weltbild erklären (auch ein sehr großer, einzigartiger Künstler) ...

Ein Fremder aus Elea

25. Oktober 2012 16:14

Warum bloß, Herr Bosselmann, blieb der Sozialismus als Glauben der Endzeit unerwähnt?

rosenzweig

25. Oktober 2012 18:53

Habe Spengler bei Spotify gesucht. Gibt es. Haben ein Lied gemacht: "Good Things". Blödes Zeug. Habe "Von Thronstahl" eingestellt. Unter "ähnliche Künstler" "Arditi" gefunden. "Der Angriff geht weiter". Das ist schon besser.
Unter den Weißen sind alleinstehende, kinderlose Frauen bis 35 die enthusiastischste Wählermasse für Obama. Man muß sich die Augen von diesen Frauen anschauen, wenn Obama auftritt. Es gibt heute solch einzigartige Momente in dieser Welt. Das gibts nur einmal. Das kommt nicht wieder. Die werden alle keine Kinder kriegen. Bald ist es vorbei. Herrlich.

Ein Fremder aus Elea

25. Oktober 2012 18:55

Herr Höfer,

Wie hält man einer Gesellschaft den Spiegel vor, wenn der Betrachter darin sich selbst und seine Scheinwelt nicht mehr zu erkennen vermag?

Gar nicht. Das Leben macht das schon.

Wer denkt, im falschen Zug zu sitzen, sollte umsteigen.

Ernstfall,

Völker regenerieren sich durch Fortpflanzung und sonst durch nichts. Die Wesen der Völker sind statisch, ihre Kulturen mögen sich in langen Zeiträumen ändern, ihre politischen Koalitionen in kürzeren, aber das Wesen eines Volkes ändert sich so wenig wie sich das Wesen eines Menschen ändert. Als Einzelner sind Sie aber durchaus frei, in gewissen Grenzen, sich in ein anderes Volk einzufügen.

Wo dies massenhaft nicht geschieht, kommt es zum Gegensatz von Völkern auf demselben Gebiet. Bestenfalls bleibt dieser Gegensatz wettkämpferisch, witzelnd, aber schon auf deutschem Boden unter den deutschen Völkern ist das nicht immer der Fall.

Theoretisch können Völker aus rassischen Gründen zu Grunde gehen, wenn sich die Natur eines Volkes mit der Natur seiner Mitglieder beißt, das steht den Deutschen aber nicht bevor. Die größte Gefahr für das deutsche Volk besteht darin, daß sich seine Mitglieder von ihm als Volk verabschieden, wobei ich nicht sage, daß diese Gefahr sonderlich groß ist.

Ich sitze jede Woche mit Russen und Esten in der Sauna. Damit habe ich kein Problem. Ein paar Engländer oder Amerikaner sind auch meistens da und ein oder zwei Inder, schließlich noch ein oder zwei Kaukasier. Nichts Aufregendes, alles sehr würdig.

Eine unwürdige Welt erzeugt unwürdige Menschen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Aber natürlich gibt es Grenzen, wer sich mir offen feindlich zeigt, den lade ich nicht in mein Haus ein. Und wenn ihn ein anderer in mein Haus eingeladen hat, dann muß ich vielleicht am Ende doch tatsächlich was dagegen tun.

Alfons

25. Oktober 2012 21:43

Vielleicht solltet ihr alle mal aufhören zu sabbeln. Es wurde bereits genug geschrieben, genug gelesen und genug geredet. Es mangelt nur an einem. Und dafür gibt es keine Ersatzhandlungen.

Nein, ich schreib hier nie sondern les manchmal nur, meist Gejammer. Ausgerechnet Spengler, das weinerliche Weichei. Es gibt kein wahres Leben im Falschen. Lebt endlich. Ja was denn? Eben, das ist der Punkt!

Heino Bosselmann

26. Oktober 2012 09:48

Ich akzeptiere: Es fehlt die lebendige Tat. Hier ging es darum, dass Spengler Phänomene mit berückender Deutlichkeit zu fassen verstand, mit denen wir derzeit - in gesteigerter Form - konfrontiert sind. Nachdenken darüber, lebendig, bisweilen gewitzt, mag zur Tat inspirieren.

Heino Bosselmann

26. Oktober 2012 09:53

Spengler selbst appelliert ja, wie Sie wissen, in "Preußentum und Sozialismus" (1919) an einen spezifisch deutschen Weg dahin. Sehr eigenwillig. Des Nachdenkens immer noch wert.

Heino Bosselmann

26. Oktober 2012 10:00

Volle Zustimmung. Interessant übrigens, daß Stefan Zweig in einem Essay über den Verlust der Briefkultur der Zeitung, der Schreibmaschine und dem Telephon als den damals "neuen Medien" kulturgefährdende Wirkung attestiert. Was ihren Verweis auf die "20er oder 60er Jahre" betrifft: Ich frage mich mit Blick auf die von mir wirklich wohlwollend unterrichtete Generation oft, wo überhaupt noch Leidenschaften liegen. Immer so flache Amplituden, immer ph-neutral, recht angepaßt und Vorentwürfe kopierend, dabei reizüberflutet, wie sie es beschreiben, und trotz aller multimedialen Werkzeuge mit einem so engen Weltbild lebend, daß man an die ptolämäische Karte denkt...

Rucki

26. Oktober 2012 10:15

@nk Zitat:

"Wo sind die bahnbrechenden, wirklich umwälzenden Erfindungen heute ? Erfindungen vergleichbar dem Automobil, der Kernkraft oder den ersten Computern. Könnte ‚der Westen‘ heutzutage einen Mann auf den Mond bringen ? Nicht wirklich."

Genauso isses!

Die Staatsreligion ist der Ökologismus (Ersatzreligion)
Die Natur ist dein gütiger Gott, lebe im Einklang mit ihr.
Nicht weit weg vom Islam, der ja auch alles so wie es ist, ganz toll findet, lediglich die "Ungläubigen" sind zu unterwerfen.
Da ist nichts mit "Macht euch die Erde untertan"

Um es mal deutlich zu sagen: Die moderne Dekadenzgesellschaft wird nicht durch die Technik hervorgerufen, sie wäre auch ohne moderne Technik dekadent. Im übrigen dürfte ein länger anhaltendes Black-out in einem Großraum, wie sagen wir mal Rhein Main, für viele Menschen ein "erhellenderes" Ereignis darstellen, wie die ganzen philosophischen Abhandlungen europäischer Denker, obwohl ich deren Leistungen nicht klein reden möchte. Weit entfernt sind wir davon, dank der sog. "Energiewende" , nicht.

ene

26. Oktober 2012 13:53

Dies ist auch kein "aufbauender Beitrag" (?) - aber wenn es darum geht, sich dessen zu versichern, was schon vor Jahrzehnten erkannt und geschrieben wurde - wie könnte man darauf verzichten? - so möchte ich hier zitieren (aus dem Kopf, aber ziemlich genau) was Lou Andreas-Salomé kurz vor ihrem Tod in den 30er Jahren einer Besucherin sagte:

"Dieses Europa hat längst verlernt, was der Osten noch kann: von einer anderen Wirklichkeit her zu leben. Es hat keine Hintergründe und keine Tiefen mehr. Im Grunde ist es tot."

S. Wunder

26. Oktober 2012 15:28

@Alfons
Wenn Sie Diskussion (bzw. "sabbeln" in Ihrer Sprache) für überflüssig halten: Wäre es dann nicht konsequenter gewesen, zu schweigen? Und Ihr Aufruf zur Tat kommt zwar schneidig und begleitet von einigen steilen Unterstellungen gegen die Diskussionsteilnehmer daher, aber mit ein paar richtigen Lebensentscheidungen einiger weniger Menschen sind die existentiellen Probleme, denen das Volk gegenübersteht, nur einmal nicht lösbar. Hierzu wäre mehr erforderlich, u.a. ein Weg dahin, daß überhaupt eine relevante Anzahl von Deutschen die Entwicklungen als Problem wahrnimmt und nicht als Ausdruck von Fortschritt. Um etwas Reflektion und Diskussion wird man daher trotz aller Tatbegeisterung nicht umherkommen. Wie schon jemand anderes bemerkt hatte: "Taktik ohne Strategie ist nur der Lärm vor der Niederlage."

Sascha

26. Oktober 2012 20:38

"Was kann man unternehmen gegen Niedergang und Scheuklappen des Einzelnen im Massenheer?"

Selbst anders sein. Eigene Werte haben und danach leben. Eine Aristokratie des Geistes entsteht durch Einzelne, durch ihren Umgang miteinander, ihre Werte. Um die Masse sollen sich die Populisten und Demokraten kümmern - die haben ja was davon.

Zum Nachtrauern gibt es nicht allzu viel. Den Zeitungen nachtrauern erscheint mir Zeitverschwendung. Kultur und Zivilisation muss neugeschaffen werden. Und das kann sie nur durch das, was wir selbst tun, was wir selbst neu schaffen. Das braucht keine neuen Werte - die Werte selbst finden wir alle schon in der Vergangenheit. Aber in einer neuen Umgebung, in neuen Medien, mit neuen Methoden müssen sie wiederbelebt werden.

Und um das zu tun, braucht man keine demokratische Mehrheit, und keine Unterstützung vom Volk - das kann und muss jeder selbst: Entscheiden, welche Werte ihm wichtig sind, und selbst nach diesen Werten leben.

Asenkrieger

26. Oktober 2012 21:04

Treffend formuliert, gut analysiert.

Wollen wir dennoch hoffen, daß Nietzsche richtig liegt mit seinem Spruch: Wo sich eine Partei bildet, bildet sich automatisch eine Gegenpartei.

Die Partei ist in verschiedenen Ausprägungen da. Wo bleibt die Gegenpartei?

Sie wird vielleicht irgendwo zwischen "Aktion Europa", GDL, "Unsterbliche" oder den "Identitären" sich formieren.

Kein Grund zum Pessimismus! Ich erinnere mich noch, als die Grenze fiel, da lag ich im Bett und habe geschlafen. Dabei war ich doch im Gesamtdeutschen Studentenverband, im Neuen Deutschen Nationalverein und sonstwo organisiert, um die Wiedervereinigung zu erkämpfen.

Was mir allerdings Sorge bereitet, ist die Wahrscheinlichkeit, daß es um so exzessiver beim Gegenschlag kommen wird, je weiter die Entwicklung noch in die falsche Richtung läuft. Ob ich dann wieder im Bett liege?

rene dorer

27. Oktober 2012 19:06

negertänze und polyrhythmik sind hochkultur

ansonsten bleibt die kritik adornos und spendler über die amerikanische kulturindustrie und ihre dummheiten nach wie vor bleiben und aktuell

eulenfurz

30. Oktober 2012 22:25

Danke für die Worte. Symptome wie jene der "Theosophie, Boxkämpfe, Niggertänze" sind doch wohl vorwiegend einer Langeweile der breiten Masse geschuldet; dem sich immer mehr verlängernden täglichen Müßiggang, welcher durch die Industrialisierung der Lebensprozesse möglich wurde.

An dieser Stelle sei auch auf die Bilanz der Verblödung hingewiesen, einem geschichtlichen Kurzabriß des Zusammenhanges zwischen dem Niedergang der Bevölkerungsqualität und der politischen Verfassung einer Industriegesellschaft.

Stefan Wehmeier

31. Oktober 2012 14:29

Zivilisation

"Drei Verwandlungen nenne ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele wird, und zum Löwen das Kamel und zum Kinde zuletzt der Löwe."

Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra.

Die Arbeitsteilung erhob den Menschen über den Tierzustand, und die Qualität der makroökonomischen Grundordnung bestimmt den Grad der Zivilisiertheit, die der Kulturmensch erreichen kann.

Ist die Makroökonomie noch fehlerhaft, müssen Machtstrukturen aufgebaut werden. Dazu bedarf es einer "Verwandlung des Geistes" (Religion = Rückbindung auf künstliche Archetypen), um die makroökonomischen Konstruktionsfehler und die daraus resultierende, systemische Ungerechtigkeit und Beschränktheit aus dem Begriffsvermögen des arbeitenden Volkes auszublenden.

Die Religion birgt wiederum die Gefahr, sich zu verselbständigen (Cargo-Kult), wenn es niemanden mehr gibt, der ihre wirkliche Bedeutung noch kennt. Die makroökonomischen Konstruktionsfehler, die Massenarmut, Umweltzerstörung und Krieg – und letztlich den Untergang der Kultur – unvermeidlich machen, und die etablierten Machtstrukturen können dann solange nicht behoben werden, wie der Cargo-Kult andauert, selbst wenn das Wissen bereits zur Verfügung steht, um die ideale Makroökonomie und die darauf aufbauende, herrschaftsfreie Gesellschaft zu verwirklichen, in der allgemeiner Wohlstand auf höchstem technologischem Niveau, eine saubere Umwelt und der Weltfrieden selbstverständlich werden.

Das "Kamel": zentralistische Planwirtschaft ohne liquides Geld (Ursozialismus)

"Auszug der Israeliten aus Ägypten"

Der "Löwe": Zinsgeld-Ökonomie (kapitalistische Marktwirtschaft)

"Ich finde die Zivilisation ist eine gute Idee. Nur sollte endlich mal jemand anfangen, sie auszuprobieren." (Arthur C. Clarke)

Das "Kind": Natürliche Wirtschaftsordnung (Marktwirtschaft ohne Kapitalismus)

https://www.juengstes-gericht.net

Ein Fremder aus Elea

1. November 2012 22:14

Stefan Wehmeier,

Sie mögen schon Recht damit haben, daß Religion den Glauben an das wundersame Zusammenspiel aller Teile stärkt und damit Arbeitsteilung erst ermöglicht. Indes waren alle meine Vorfahren Bauern und insofern bin ich vielleicht nicht die geeignetste Instanz, um über die Wahrheit dieser Behauptung zu befinden, aber plausibel genug erscheint sie ja.

Ich halte aber die dahinter stehende Überzeugung, daß sämtliche arbeitsteilige Kulturen unter dem Einfluß einer, nun, sagen wir einmal "kaukasischen Lehre" entstanden sind, für falsch.

Arbeitsteilung ist die direkte Folge einer Kriegerelite, welche sich nehmen kann, was sie will, und jedem geben kann, was sie ihm zusagt.

Nicht? Das ist die Basis des Ganzen, Gewalt, Herrschaft.

Wenn Sie dieser Aspekt leitet, so werden Sie zwangsläufig die weltweite Gewaltherrschaft anstreben, da diese selbstverständlich die komplexeste Form der Arbeitsteilung ermöglicht.

Als Maschine mit den meisten in einander greifenden Rädern funktionieren wir so am besten.

Indes birgt eine solche Struktur ein schier unfaßbares Korruptionspotential einerseits und schier unfaßbare Anreize zu Intrigen andererseits.

Wie gesagt, eine Religion mag in diese Dinge hineinspielen, aber ich halte Religionen diesbezüglich für eher impotent, man wird diese Probleme sicherlich nicht durch eine geeignete Religion alleine lösen können, jedenfalls nicht in dem Sinne, in welchem Sie den Nutzen einer Religion verstehen, auf andere Weise vielleicht schon, aber das ist wirklich ein ganz anderes Thema.

Denn wenn Sie den Menschen auch sagen, daß sie alle Könige sind, so werden sie auch weiterhin das Lied dessen singen, welcher ihnen ihr Brot gibt und danach streben, selbst andere bestimmen zu können.

Ehrlich gesagt halte ich die Matrix-Trilogie für den hervorragendsten Versuch einer solchen neuen Erzählung, aber es ist halt nicht alles nur Erzählung und Erzählung allein vermag nur so viel. Der so genannte "affirmative Ansatz". Naja, es ist nicht ganz wirkungslos, aber gegen die realexistente soziale Dynamik vermag es, wie gesagt, nur so viel.

Übrigens kann es eine Marktwirtschaft ohne Kapitalismus nur geben, wenn die Menschen von sich aus die nötigen sozialen Strukturen ausbilden, Macht läßt sich verleihen, das hat nichts mit Religion zu tun, alles was Sie erreichen können ist, daß dieses Angebot nicht oder nur in bestimmten Fällen in Anspruch genommen wird. Aber das beißt sich tendentiell mit der Arbeitsteilung, welche in Folge dessen leiden wird.

Wie gesagt, wenn Arbeitsteilung das höchste Ziel ist, dann ist die globale Tyrannei ihr Thron.

eulenfurz

3. November 2012 00:48

@nk
„Wo sind die bahnbrechenden, wirklich umwälzenden Erfindungen heute ?“

In der Biotechnologie. Unterschätzen Sie diese nicht!

@Martin
„Aber konkret politische Lehren daraus ziehen?“

Die Analysen Spenglers erreichen so, wie jene Fernaus, ein breiteres Publikum. Das wäre der Spiegel, den die Kommentatoren vor Ihnen wünschen, um ihn der Gesellschaft vorzuhalten. Je größer die Menge, die sich des Problemes bewußt ist, desto näher das Genie, das die Lösung bringt.

@Heino Bosselmann
„ und trotz aller multimedialen Werkzeuge mit einem so engen Weltbild lebend, daß man an die ptolämäische Karte denkt…“

Der Typus des Menschen ändert sich nicht, auch wenn sich seine Werkzeuge ändern.

@Sascha
„Selbst anders sein.“

Das genügt in der Massengesellschaft nicht. Die ist bereits an dem Punkt, daß sie nur noch ver- oder geführt werden kann. Als in sie eingebundenes Individuum fallen oder stehen Sie mit ihr.

Asenkrieger
„… als die Grenze fiel, da lag ich im Bett und habe geschlafen. Dabei war ich doch im Gesamtdeutschen Studentenverband, im Neuen Deutschen Nationalverein und sonstwo organisiert, um die Wiedervereinigung zu erkämpfen.“

Danke für diese Anmerkung. Die steht fortan in meinem Poesiealbum.

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