Die Rollen waren klar verteilt. Die Jungs spielten den Vater, der von der Arbeit Heim kam. Die Mädchen übernahmen die Rolle der Mutter, die sich um die Kinder und den Haushalt kümmerte. Den noch Unentschlossenen blieb die Rolle der Kinder.
Setzten wir uns als Kinder für ein unmenschliches Weltbild ein, als wir die in unseren Augen normale Rollenverteilung in unserer kindlichen Naivität übernommen haben? Beginnt die alltägliche Unterdrückung in unserer Gesellschaft schon in ihrer kleinsten Zelle, der Familie? “Wer die menschliche Gesellschaft will, muß die männliche überwinden”, behauptet Erhard Eppler (SPD). Folgt man diesem Zitat des zweimaligen Kandidaten zur Wahl des Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg so kann man nur zu diesem Schluß kommen.
Und mit dieser Meinung steht Herr Eppler gar nicht so allein auf weiter Flur; das „Feindbild Mann“ haben sich viele auf die Fahnen geschrieben: Von einigen Schwulenverbänden über die Genderbewegung bis hin zu den Feministinnen um ihre Matriarchin Alice Schwarzer. Sie alle wollen unsere Gesellschaft gerechter gestalten, Freiheit bringen und vor allem die Unterdrückung der Frauen stoppen. Doch gibt es diese „Feindschaft der Geschlechter“ wirklich?
Werden die Frauen von den Männern unterjocht? Sind Frauenquoten in Vorständen nötig, um die Macht des Patriarchats zu brechen? Geht es nach eben jener unermüdlichen Kämpferin für die Sache der Frauen, Alice Schwarzer, so müßte man(n) noch viel mehr für die Gleichberechtigung leisten.
Auf der anderen Seite geben wir Männer uns doch wirklich alle erdenkliche Mühe. Im Parkhaus geben wir den Frauen die besten Parkplätze gleich am Eingang des Parkhauses. Es gibt Mutter- Kind Parkplätze und in letzter Konsequenz verlassen wir im Idealfall erst nach der holden Weiblichkeit das sinkende Schiff. Oder sind all diese Dinge nur das Zuckerbrot, das wir den Frauen reichen, damit sie die Peitsche nicht spüren?
Diesen und weiteren Fragen will die Burschenschaft Normannia-Nibelungen auf ihrer 8. Bielefelder Ideenwerkstatt vom 23. bis 25. November nachgehen. Sechs internationale und bekannte Referenten aus Politik, Wissenschaft und Publizistik werden vortragen und diskutieren. Gäste sind herzlich willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos. Interessenten melden sich mit vollständiger Anschrift und erhalten dann das ausführliche Programm.
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