es gibt bei „Der freie Blick“ auf einer Karte eine Übersicht fast aller Ortsgruppen, und nun haben sich die Initiatoren am vergangenen Wochenende mit 50 Aktivisten aus ganz Deutschland persönlich getroffen.
Neben einer kleinen Aktion in bekanntem Stil haben sich die Identitären Gedanken über ihre Strukturen gemacht. Der Bericht darüber liest sich deshalb auch eher wie ein Protokoll einer langweiligen Vereinssitzung, auf der mit deutscher Gründlichkeit eine Tagesordnung abgearbeitet wurde:
Die Organisation klappte dank der Pünktlichkeit aller Teilnehmer hervorragend, und ganz ohne Störungen und Zwischenfällen konnten wir uns dem Grund widmen, für den wir zusammen gekommen waren: der Organisation und Einigung der identitären Kräfte in Deutschland.
Einstimmig wurde auf dem Treffen ein Antrag zur bundesweiten Strukturierung der IB angenommen und aus den Versammelten wurden 4 Verantwortliche für Pressearbeit, IT, Finanzen und eine Leitung gewählt.
Endlich gibt es also eine eigene Presseabteilung! Endlich ist der Kassenwart gewählt. Hoffentlich ist damit jetzt auch die bürokratische Arbeit zum Start der Bewegung abgeschlossen, damit sich die Gruppen dem widmen können, was sie sich vorgenommen haben.
Denn Bürokratie paßt weder zu einer Bewegung noch zu den Identitären, die ich bisher kenne und von denen ich aus anderen Städten gehört habe. Bei diesen Identitären der Basis beeindruckt mich, daß es sich um völlig neue Leute handelt, die bisher in rechten Kreisen (Vertriebenenverbände, Burschenschaften, Publikationen, intellektuelle Projekte, Parteikreise, „Nationaler Widerstand“) nicht anzutreffen waren:
- Die Identitären sind im Schnitt allerhöchstens Anfang 20.
- Sie verfügen über keine intellektuelle Vorbildung. Die Gymnasiasten und Studenten sind in der Unterzahl.
- Ihr politisches Interesse wurde in vielen Fällen erst in den letzten Monaten geweckt.
- Erfahrungen im politischen Haifischbecken sind Mangelware.
- Der Schritt von der Virtualität in die Realität ist für diese Generation keine Selbstverständlichkeit, sondern bedarf der Überwindung.
Wer für sich entschieden hat, aktiv zu werden, wirkt viel entschlossener und angriffslustiger als die üblichen Konservativen und Rechten. Aus diesem Grund gestaltet sich auch ein Aufeinandertreffen von belesenen Neuen Rechten und tatendurstigen Identitären als sehr spannend. Der Identitäre interessiert sich nicht für die theoretische Herleitung eines legitimen Widerstands. Er fragt direkt nach der praktischen Relevanz des neurechten Denkens:
- Welchen Problemen müssen wir uns als Identitäre annehmen?
- Was können wir hier vor Ort tun?
- Wie sollen wir es ganz konkret angehen?
- Wer macht mit?
Wenn die Neue Rechte beweisen will, daß ihr Denken keine „intellektuelle Selbstbefriedigung“ ist, muß sie diese Fragen mit jeweils einem Satz beantworten können.
niekisch
Danke für diesen Bericht! Darf ich ihn ein wenig ergänzen?
https://diskuswerfer.wordpress.com/2012/12/04/identitarer-tanz-am-falschen-ort/