Winterakademie “Reaktion!” – Jetzt anmelden!

Bekennende Reaktionäre sind rar gesät. Das gilt nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Vergangenheit,...

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

als die Reak­ti­on noch auf eine geis­ti­ge und mate­ri­el­le Basis bau­en konn­te. Der Grund dafür liegt bereits im Begriff „Reak­ti­on“ ver­bor­gen. Ihm haf­tet etwas Sekun­dä­res an, er setzt einen Angriff vor­aus und ihn umweht der Hauch des Ewiggestrigen.

Poli­tisch scheint eine Reak­ti­on, also eine Gegen- oder Rück­wärts­be­we­gung kaum vor­stell­bar. Reak­ti­on ist des­halb vor allem als Kampf­be­griff gegen die Kon­ser­va­ti­ven ver­wen­det wor­den, um sie als ernst­zu­neh­men­de poli­ti­sche Alter­na­ti­ve lächer­lich zu machen.

Daß die Kon­ser­va­ti­ven kei­ne Reak­tio­nä­re sein wol­len, hat aber vor allem damit zu tun, daß sie den Fort­schritt eben­so beja­hen, wie die Lin­ken; sie wol­len ihn nur in ande­re Bah­nen len­ken. Der letz­te, der sich als Reak­tio­när bezeich­net hat, war Nicolás Gómez Dávila. Aber auch bei ihm heißt es: „Der Reak­tio­när strebt nicht danach, rück­wärts zu gehen, son­dern die Weg­rich­tung zu ändern.“ Und der Dávila-Ver­eh­rer Botho Strauß schreibt: „Der Reak­tio­när ist eben nicht der Auf­hal­ter oder unver­bes­ser­li­che Rück­schritt­ler, zu dem ihn die poli­ti­sche Denun­zia­ti­on macht – er schrei­tet im Gegen­teil vor­an, wenn es dar­um geht, etwas Ver­ges­se­nes wie­der in Erin­ne­rung zu rufen.“

Inso­fern hat der Reak­tio­när die Vor­stel­lung von einem Gol­de­nen Zeit­al­ter, das in der Ver­gan­gen­heit liegt und zu dem wir, irgend­wie, wie­der zurück­keh­ren müs­sen. In dem kon­kre­ten Ort gibt es durch­aus Unter­schie­de, je nach poli­ti­scher Grund­idee. Die einen wol­len der Zeit vor 1789 zurück, ande­ren wür­de es schon rei­chen, wenn man das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil unge­sche­hen machen könn­te. Gómez Dávila faßt es etwas wei­ter: „Die drei gro­ßen reak­tio­nä­ren Unter­neh­mun­gen der moder­nen Geschich­te sind: der ita­lie­ni­sche Huma­nis­mus, der fran­zö­si­sche Klas­si­zis­mus und die deut­sche Roman­tik.“ Und Nor­bert Bolz sieht in der Kon­ter­re­vo­lu­ti­on die ein­zi­ge Mög­lich­keit, das Bil­dungs­we­sen in Ord­nung zu brin­gen. Für die nächs­te Win­ter­aka­de­mie gibt es also genü­gend Stoff, den es zu ver­mit­teln gilt und der bespro­chen sein will.

Die Vor­trä­ge beschäf­ti­gen sich sowohl mit his­to­ri­schen Reak­tio­nen, der Eli­ten als auch des Vol­kes, wie auch mit reak­tio­nä­ren Ideen, die leben­dig geblie­ben sind. Über allem wird die Fra­ge nach dem poli­ti­schen und geis­ti­gen Ort der Reak­ti­on ste­hen, weil ver­mut­lich jeder schon ein­mal von reak­tio­nä­ren Anwand­lun­gen befal­len wur­de (wie soll­te es ange­sichts der Gegen­wart auch anders sein). Wer sich bele­sen möch­te, kann auf das Staats­po­li­ti­sche Hand­buch zurück­grei­fen, dort fin­den sich der Begriff, die Wer­ke (bei­de auch hier zu fin­den) und auch die Autoren, die man dazu lesen soll­te: u.a. Evo­la, Gómez Dávila, Kueh­nelt-Led­dihn, Lewis, Maschke, Schoeps.

Wie immer 50 Teil­neh­mer­plät­ze, sie­ben Vor­trä­ge, Film, Dis­kus­sio­nen, Sport: Wenn Sie 35 Jah­re oder jün­ger sind, kön­nen und soll­ten Sie teil­neh­men! Die 13. Win­ter­aka­de­mie fin­det vom 22. bis 24. Febru­ar 2013 in Bad Pyr­mont statt. Die Hörer­bei­trä­ge sind nicht hoch, wer Geld ver­dient, bezahlt für zwei Über­nach­tun­gen, Voll­pen­si­on und alle Vor­trä­ge 80,00 €, alle ande­ren bezah­len 35,00 €.

Das vor­läu­fi­ge Tagungs­pro­gramm fin­det sich hier und der Anmel­de­bo­gen hier.

 

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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