Identität kraft Souveränität!

von Heino Bosselmann

Vermutlich müssen wir uns mit unserem Bemühen um abgeklärte Aufklärung gegen links und Mitte nicht mehr lange abrackern.

Unse­re haupt­säch­li­che Argu­men­ta­ti­on wird grund­sätz­lich längst in den anspruch­volls­ten Zeit­schrif­ten the­ma­ti­siert (die zwar kei­ne Mas­sen­auf­la­ge haben, dadurch aber um so leich­ter mit Begrif­fen wie Nati­on und Sou­ve­rä­ni­tät umge­hen können.

Selbst wenn der Name Carl Schmitt fällt, kün­digt dort nie­mand das Abon­ne­ment. Der „Mer­kur. Deut­sche Zeit­schrift für euro­päi­sches Den­ken“ mag als nur ein Bei­spiel dafür gelten.

Sowohl der Abbau natio­na­ler Sou­ve­rä­ni­täts­rech­te und die for­cier­te Auf­ga­be von Iden­ti­tät als auch der damit zusam­men­hän­gen­de dem­ago­gi­sche Sprach­ge­brauch haben mitt­ler­wei­le ein Niveau erreicht, das selbst jene erschüt­tert, die EFSM, EFSF und ESM nicht aus dem Steg­reif zu defi­nie­ren ver­mö­gen. In Euro­pa ist ein Wan­del ein­ge­lei­tet, der „Euro­pa“ klä­ren wird.

Viel­fach wur­de beschrie­ben, wie die Euro­päi­sche Wäh­rungs­uni­on den Natio­nal­staa­ten ihre geld­po­li­ti­schen Befug­nis­se ent­wand und sie der Euro­päi­schen Zen­tral­bank über­trug; und längst ist erleb­bar, daß damit nicht nur finan­zi­el­le, son­dern natio­na­le Sicher­hei­ten in Fra­ge ste­hen. Wäre die EZB tat­säch­lich gewor­den, was sie sein soll­te, ein poli­tisch unab­hän­gi­ger Sta­bi­li­täts­ga­rant nach den Kon­struk­ti­ons­prin­zi­pi­en der Deut­schen Bun­des­bank, hät­te man sich nicht so erre­gen müs­sen; aber sie stellt mitt­ler­wei­le das Gegen­teil dar. Was geschützt wer­den soll­te, ist auf­ge­ge­ben, denn „Euro­pa“ dege­ne­rier­te längst zur Defizit‑, Haf­tungs- und Trans­fer­ge­mein­schaft in einem.

Rai­ner Han­ke, Chef der Wirt­schafts­re­dak­ti­on der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Sonn­tags­zei­tung“, greift mit Blick auf den Bruch sämt­li­cher Maas­trich­ter Grund­ver­ein­ba­run­gen im “Mer­kur” zu bibli­schen Vergleichen:

Die Ret­tung des Euro begann mit einem Rechts­bruch. Wie stets seit dem Rechts­bruch Adam und Evas im Para­dies zieht eine ein­zel­ne Sün­de vie­le wei­te­re nach sich, wes­halb die Geschich­te der Euro-Ret­tung inzwi­schen als ‚Chro­nik einer ange­kün­dig­ten Kata­stro­phe’ (Paul Krug­man) viel mehr ist als eine Finanz­kri­se. Sie ist eine Kata­stro­phe für den sou­ve­rä­nen Staat.

Beschä­digt wur­den eben nicht nur die ver­meint­lich Stär­ke­ren als Geber, son­dern hin­sicht­lich der Sou­ve­rä­ni­tät auch die tat­säch­lich Schwä­che­ren als Neh­mer. Rast eine Troi­ka durchs Land, die als apo­ka­lyp­ti­sche Rei­te­rei wahr­ge­nom­men wird und kom­mis­sa­risch über Haus­halts­auf­la­gen bestimmt, so ist es mit der Selbst­be­stim­mung eines einst stol­zen Lan­des zu Ende, und zwar in so tota­ler Wei­se wie noch nie seit Her­aus­bil­dung der Natio­nal­staa­ten, sieht man von der Beset­zung durch frem­de Mäch­te in Krie­gen ab.

Die von der Gemein­schafts­wäh­rung aus­ge­lös­ten Ver­lo­ckun­gen, sich hoch zu ver­schul­den, weil zu erwar­ten steht, man wür­de von ande­ren dann mit­ge­tra­gen, hat eine ursprüng­lich funk­tio­nie­ren­de Poli­tik der frü­her selb­stän­di­gen Staa­ten ver­gif­tet. Und die „Gemein­schaft“ sowie­so! Han­ke weist dar­auf hin, daß die Staa­ten sich vom Finanz­markt und von Rating-Agen­tu­ren abhän­gig gemacht hät­ten, nicht umgekehrt.

Es ist poli­tisch und öko­no­misch ent­we­der von völ­li­ger Unkennt­nis zeu­gend oder eben bewußt dem­ago­gisch und mani­pu­la­tiv, wenn es von Cohn-Ben­dit über Haber­mas bis Schäub­le klingt: “Mehr Euro­pa!“ Weg mit der natio­na­len Sou­ve­rä­ni­tät! Wer den Natio­nal­staat wählt, wählt den Krieg! – Es ist gefähr­lich, in wel­cher Wei­se von links bis Mit­te eine Spra­che erzeugt wird, die Kri­ti­ker dis­kre­di­tiert und so tut, als wür­de „Euro­pa als Idee“ unrett­bar ver­lo­ren sein, wenn man schlimms­te Feh­ler korrigierte.

Noch ein­mal Hanke:

Euro­pa zu sakra­li­sie­ren, das idea­li­siert, roman­ti­siert und immu­ni­siert eine Staa­ten­ge­mein­schaft, deren Geschich­te bes­ten­falls durch­wach­sen, deren Gegen­wart gespal­ten, deren Wäh­rung geschei­tert und deren Zukunft mehr als unge­wiß ist. Dabei mer­ken die Euro­man­ti­ker gar nicht, daß sie, bei aller anti­na­tio­na­lis­ti­schen Rhe­to­rik, deren natio­na­lis­ti­sche Struk­tur auf post­na­tio­na­ler, euro­päi­scher Ebe­ne nur wiederholen.

Im Gegen­teil: Die Ret­tung liegt seit der Ära der bür­ger­li­chen Revo­lu­tio­nen, deren ame­ri­ka­ni­sche Vari­an­te mit der For­de­rung „No Taxa­ti­on wit­hout repre­sen­ta­ti­on!“ begann, in der Wah­rung des Prin­zips der Sub­si­dia­ri­tät! Ein „Euro­pa der Vater­län­der“ kann dies­be­züg­lich als red­li­cher Begriff gel­ten. Tra­ge jeder sei­ne Ver­ant­wor­tung – gegen­über sich und ande­ren! Wo Län­dern die Sou­ve­rä­ni­tät ent­zo­gen wird, da dro­hen Ver­fall und Bür­ger­krieg. Das gilt so seit Bodin, Hob­bes und, ja, Carl Schmitt. Die „Euro­man­ti­ker“ ver­stel­len sich den Blick oder lügen, wenn sie argu­men­tie­ren, „mehr Euro­pa“ wäre die Ret­tung, die „Klein­staa­te­rei“ der Fluch. Umgekehrt!

Und da wir als­bald erle­ben wer­den, wie der Drag­his­mus das Gegen­teil von dem bewir­ken wird, was er vor­gibt, und wie die supra­na­tio­na­le Demo­kra­ti­sie­rung und Inte­gra­ti­on den Völ­kern die Sou­ve­rä­ni­tät über ihre eige­nen Ent­schei­dun­gen ent­zieht, wer­den wir uns im Theo­re­ti­schen nicht mehr lan­ge abar­bei­ten müs­sen, weil der Augen­schein des Tat­säch­li­chen die Leu­te schon genug belehrt. Aber wir wer­den hof­fen, daß es dann nicht schon wie­der zu spät ist mit der Regu­lier­bar­keit natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Konflikte.

Nichts schreibt sich
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Kommentare (21)

Gottfried

14. Januar 2013 12:10

Allerbilligste Hütchenspielereien in Sachen Semantik.

Es treten immer wieder solche typischen Antagonismen auf wie "Anständige Demokraten und Demokratinnen" (Gerhard Schröder, sic) versus Demokraten (Grundgesetzanhänger, "Alle Macht geht vom Volke aus").
Oder hier eben "Europa" (gleichgeschaltete EU und ESM) versus Europa (die ganz Vielfalt der einzelnen Heimaten, Staaten und Völker von Norwegen bis Portugal).

Weil das Volk womöglich gar erschrickt, wenn das Wort "Krieg" ertönt, verwende ich für den Inhalt Krieg in Zukunft eben doch lieber das Wort "Frieden". Nichts Neues mehr im Westen, man gewinnt langsam den Eindruck, es werden eigentlich nur noch Romane nachinszeniert, die schon vor längerer Zeit geschrieben worden sind.

Immanente Logik dieses Identitätszerstörungspaketes: Gegensätze auslöschen, damit verschwindet dann auch jegliche Spannung nebst derem Gefährdungspotential.
Man kennt die schreckliche und uralte Geschichte der Rosenkriege. Wenn nun aber nicht mehr Mann und Frau Tisch und Bett teilen, sondern "Menschen" (nach einer erfolgreich abgeschlossenen "gender"-Hauptverströmung), erst dann dürften diese gräßlichen (post-)ehelichen Gemetzel der Vergangenheit angehören.

Weltversteher

14. Januar 2013 13:28

Und was tun diese neunmalklugen Schreiber aus FAZ, Merkur und neulich der Sprachpriester der SZ? Sie lachen uns mit ihren hintergründigen Formulierungen, mit ihren messerscharfen Analysen höhnisch ins Gesicht! Diese "Aufdeckerei" im Verborgenen geschieht doch nicht um der Wahrheit oder unserer Sache willen. Sie ist der sadistische Teil des Programms, das dem Pöbel bei anderer Gelegenheit als alternativlos und schicksalhaft wie das Klima verkauft wird.
Wer etwas mehr Geist hat, soll auch etwas mehr leiden an der Vernichtung seines Volkes, darum dieser Essig der Wahrheit in unsere Wunden.

Wir leben eben nicht unter einer Herrschaft der edlen und hoch begabten Auslese unsere Volkes. Unsere Geschicke lenken Verbrecher, die sich der verdummten Massen bedienen und die nur scheitern können, wenn ihnen deren Unterstützung ausgeht.

Ich verstehe es, daß Sie, mangels anderer Möglichkeiten, nach dem Guten in den vorhandenen Menschen schürfen. Daß Sie hoffen, neben Sprachgeschick und Scharfsinn immer auch etwas Willen zum Guten zu finden. Ich meine jedoch, da hoffen Sie zumeist vergebens. Gestalten, die in diesem System zu Wort kommen dürfen, sind nicht astrein. Das sage ich nicht aus theoretischer Verschwörungsphobie, sondern aus (beschränkter, aber doch mit vielen geteilter) Erfahrung.

Raskolnikow

14. Januar 2013 15:39

Ich ziehe meinen
nicht vorhandenen Hut
vor Ihnen, Herr Bosselmann!

Sie mühen sich tatsächlich um Ihre Mitmenschen und versuchen den Dunkelseelen Licht einzuhauchen ... Ich beneide Sie!

Da sich das Standardmodell der Elementarphysik auch nach der (beginnenden) Entschleierung des Higgs-Boson als untauglich zur Erklärung der Gravitation (und anderer Zustände ...) erwiesen hat; die String-Theorie allerdings einige Löchrigkeiten aufweist (Wann finden diese Experimentalphysiker endlich Superpartner?), stecke ich gerade in einer Sackgasse, was meine quantenmechanische Perspective auf Frege, Russell und Wittgenstein anbelangt ... Hier mühe ich mich momentan, hier geschieht meine Abrackerung!

Meine Mitmenschen sind mir mittlerweile egal; auch wenn das zugegebenermaßen ein trauriges Eingeständnis ist. Leute, die, zum Beispiel, ohne Anzug und Krawatte auf Beerdigungen gehen, kläre ich nicht über Ethik auf - da ist erstmal Menschwerdung angesagt ...

Ahoi,

R.

eulenfurz

14. Januar 2013 16:10

Sowjeteuropa trägt den Keim des Zerfalls bereits in sich, selbst wenn es sich noch einige Jahre oder Jahrzehnte über Wasser halten könnte. Vermutlich aber werden keine historischen Nationen und Völker die totalitäre Zwangsjacke abwerfen, sondern der Kontinent in von Clans beherrschte Regionen zerfallen. Bereit zur Machtübernahme von außen!

Heino Bosselmann

14. Januar 2013 18:41

Frege, Russell, Wittgenstein – immer lohnend! Zugunsten der Klarheit, was überhaupt gesagt werden kann. Und über theoretische Physik mindestens nachzudenken ist nach meiner unmaßgeblichen Ansicht weit ergiebiger als metaphysisches Raunen. Daß sich die Philosophie den Naturwissenschaften weit entkoppelte – ein Dilemma. Nach meinem Eindruck nähern sich einige Autoren ihr wieder an.

Fahrnheit451

14. Januar 2013 19:37

Es fehlt die Erkenntnis, dass das EU per se ein Unwert war und ist, ebenso wie das BRD. Wenn man schon analysiert, dann bitte von den Wurzel aufwärts.

Stefan Wehmeier

14. Januar 2013 19:39

An staatlichen Hochschulen indoktrinierte „Wirtschaftsexperten“ sind unfähig, das Geld zu verstehen – was tatsächlich der ganze (Un-)Sinn und Zweck ihres „Studiums“ war! Denn nur solange noch Zinsgeld (fehlerhaftes Geld mit Wertaufbewahrungs(un)funktion) verwendet wird und es ein privates Bodeneigentumsrecht gibt – d.h. solange die Marktwirtschaft noch kapitalistisch ist -, sind die „Wirtschaftsexperten“ überhaupt beschäftigt – mit einer Vielzahl kleinerer Teilprobleme von größeren Teilproblemen, die sich letztlich alle auf unsere seit jeher fehlerhafte Geld- und Bodenordnung zurückführen lassen und sich eigendynamisch auflösen, sobald die Marktwirtschaft durch eine freiwirtschaftliche Geld- und Bodenreform vom parasitären Gegenprinzip des Privatkapitalismus befreit ist.

Die Macht und der Einfluss der „Regierung“ einer Zinsgeld-Ökonomie stützen sich darauf, dass das Volk (die Masse nach Le Bon) dem dummen Geschwätz „staatlich geprüfter Experten“ (richtig: staatlich indoktrinierter Idioten) mehr Glauben schenkt als dem eigenen, individuellen Urteilsvermögen – das wiederum umso mehr leidet, je intensiver das dumme Geschwätz von den „öffentlich-rechtlichen“ Massenmedien verbreitet und je höher es daraufhin von der „öffentlichen Meinung“ bewertet wird.

Dabei ist zu beachten, dass weder die „Regierung“ noch die Massenmedien in diesem irrsinnigen Spiel aus „bösem Willen“ handeln, sondern wirklich nicht wissen, was sie tun. Die „Regierung“ wird – mehr noch als das arbeitende Volk – von einem künstlichen Archetyp im kollektiv Unbewussten gesteuert, der vor Urzeiten programmiert wurde, um die halbwegs zivilisierte Menschheit im wahrsten Sinn des Wortes „wahnsinnig genug“ für die Benutzung von Zinsgeld (Edelmetallgeld ist immer Zinsgeld) zu machen. Anderenfalls hätte das, was wir heute „moderne Zivilisation“ nennen, gar nicht erst entstehen können:

Anfang und Ende von Gut und Böse

Justamento

14. Januar 2013 20:40

Die Bundesrepublik ist die Institution zur Verhinderung deutscher Souveränität.

Nichts ist uneuropäischer als die EU, nichts weniger deutsch als die BRD. Diese Institutionen machen uns erst politisch "reif", möchte man uns weismachen: Sturmreif, allerdings. Und exakt das ist - vermutlich - ihr Zweck.

Ohne ein Demokrat oder Antidemokrat zu sein: Wäre die BRD demokratisch, so würde sie nach deutscher Pfeife tanzen. Die BRD läßt aber die Deutschen nach plutokratischer Pfeife tanzen.

Demokratie setzt Homogenität der Entscheider voraus, damit eine grundsätzlich wirkende Entscheidung die Entscheider auch gleichsam trifft.
Demokratie, also eine Machbeteiligung einer großen Zahl in einer Bevölkerung (nicht zwingend Volk) setzt eine kleineGesammtzahl (an Bevölkerung) voraus und umgekehrt.

Letztendlich ist die Erfolgswahrscheinlichkeit für eine Demokratie die begriffliche und staatsrechtliche Trennung zwischen Staatsangehörige (privilegienlos) und Staatsbürger (Mitbestimmer). Wer über Krieg und Frieden entscheidet, muß auch am Krieg teilnehmen und umgekehrt. Das gilt für die Steuererhebung und- verwendung analog. Es ist pervers, daß jene, die weder an Krieg noch Steueraufkommen beteiligt sind, die Mehrheit darstellen.

Am deutlichsten wird die Perversoität der derzeitigen disfunktionalen "Demokratie" daran aufgezeigt, daß ein achtzehnjähriger kinderloser, ungedienter Bursche, der nicht gearbeitet hat und durch kein Einkommen zum Steueraufkommen beiträgt, Jungegeselle, kinderlos, ungedient, die gleiche Stimmkraft hat, wie ein verheirateter Familienvater von mehreren Kindern mit einem Jahressteuer- und Abgabenaufkommen (alles in allem) von 70.000€, studiert, gedient und eigenem Haus.

Unabhängig von weiteren funktionalen Homogenitätskriterien, wie der gemeinsamen Religion, Kultur und Abstammung, ist dieses Beispiel bereits eine Karikatur seiner selbst.

Definitätsgemäß sei eine Demokratie ja Volkssouveränität, wie sich u.a. aus Art. 20 Abs. 3 GG ergibt. Statt normativ zu denken, kann man auch tatsachenbezogen empirisch-analytisch denken. Das Ergebnis dürfte bei allen Europäischen Staaten einheitlich lauten, daß sie nicht die Interessen der Mehrheit ihres Demos vertreten, wie es selbst in der fehlgeleitetsten wirklichen Demokratie der Fall sein müßte. Statt dessen vertreten die "Demokratien" die Intzeressen der Plutokraten gegen den Staatsdemos. Wenigstens indiziell läßt sich daraus die tatsächliche Inhaberschaft der Staatssouveränität ableiten. Die Zinslastquote am privat (!) erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukt läßt erkennen, in welchen unvorstellbaren Maßen das Volksvermögen abgeschöpft wird. Wohin der großteil dieses Geldes fließt, dort ist die wahre Souveränität der BRD und der europäischen Staaten. Die EU ist die nächte Zündungsstufe des institutionellen Niederhaltens der Staatsuntertanen, der Arbeits- und Verwaltungsdrohnen.

Wer es erreicht hat, dieses Wirtschaftmodel durchzusetzen, der ist Inhaber der tatsächlichen Souveränität. Zwei Weltkriege waren dazu ausreichend. Geblutet hat der Demos, der ansonsten Steuern zahlt. Wie günstig, daß sich die Investitionensleistungen in Menschleben sogar noch von anderen geleistet wurden und werden, als jene, denen der Erfolg dieses unglaublichen Geschäftsmodells zufließt. Für die materielle Ausstattung derjenigen, die für fremde Interessen ihr Leben einsetzen, müssen sie und ihre Angehörigen bei jenen, die davon profitieren auch noch die Waffen erwerben. Das Geld dazu wird großzügigerweise via Staatskredit vorgestreckt. Der eigentliche Clou ist jedoch, daß diejenigen, die dieses Geld gegen Zinsen und Zinseszinsen als Darlehen vergeben, es selbst nur zu ca. 3% haben, sondern die 97% einfach als Buchungssatz erfinden, heutzutage nennt man das Aufblähung der Bilanzsumme. Der Versuch dieses stille System einzuführen, hat die USA den Bürgerkrieg und die beiden Weltkriege eingebrockt, mehreren Präsidenten das Leben gekostet. 1913 war es geschafft, 1914 war der Weltkrieg da. 1919 war es nach Berlin importiert. Der Versuch, es zeitweise außer Kraft zu setzen endete 1945 in den Trümmern der Bomben, die mit dem Geld, das die Bombenbauer an den nichtsahnenden Jon Do, der im Hürtgenwald sein Leben ließ, via Staatskredit verliehen, dessen Zinsen seine Enkel und Urenkel heute noch zahlen, bezahlt wurden.
Genauso witzig ist der Trick, daß wir mit unseren eigenen Steuern unsere Ersetzung durch fremde Völkerscharen finanzieren und den Kampf gegen uns selbst, staatlich gewidmet und von allen Kirchen und Religionen geweiht als Kampf gegen Rechts.

Der einzige Unterschied zu allen anderen vorherigen Herrschaftsmodellen ist, daß die Beherrschten nicht wissen daß, wie und von wem sie beherrscht werden.
Letztendlich ist dieser Vorgang dennoch so simpel, wie verblüffend. Und doch blicken nicht einmal 10% der weit überdurchschnittlich intelligenten und gebildeten Leser selbst dieses Blogs durch. Quantenphysik ist selbst für intelligente Menschen schwer nachvollziehbar. Dieser oben beschriebene Herrschaftsvorgang ist hingegen nur wenig komplexer, als der Feudalismus.
Und doch sind ihm alle aufgesessen. - Diese Beschreibung folgt materialistischen Erklärungsmustern. Die Lösung nicht!

Die Aufgabe der BRD und Europa ist es, die Endlichkeit des Systems (aufgrund der Exponentialität des Zinseszinses) hinaus zu zögern und die inneren Widersprüche zu beschwichtigen. Um diese ranken sich die pseudopolitischen Scheindebatten in den Kabinetten, Parlamenten und Fernsehstudios.

Die Frage ist, ob diejenigen, die eines Tages den Stein anstoßen werden, der dieses Kartenhaus in sich zusammenfallen lassen wird, demokratisch verfaßt sein können, oder nicht. Können - vielleicht. Werden? Wahrscheinlich nicht.
Ich frage mich, wieviel Prozent der Leser dieses Blogs an den zwingend einsetzenden Prozessen und Vorgängen tatsächlich beteiligt sein werden. Ich vermute: Weniger als zwei Prozent.

Rumpelstilzchen

14. Januar 2013 21:33

Ja , Wittgenstein, mit ihm nähert sich die Philosophie wieder den Naturwissenschaften an.
"Wir fühlen, dass selbst, wenn alle möglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt sind" heißt es im tractatus.
Z. Bsp. Auch nach dem Ende der Metaphysik ist Gott nicht tot.
Die erkenntnistheoretische Frage lautet nicht, gibt es einen Gott, sondern ist Gott wirklich ? Und insofern darüber hinaus, können wir die Wirklichkeit erkennen ?
Das Wort Wirklichkeit ist eine Bildung der Mystiker des 13. Jahrhunderts !
Das entsprechende Adjektiv wirklich ebenfalls. es bedeutet soviel wie durch Handeln geschehend. Wirklich zielt auf den Gegensatz zum bloß Gedachten oder Scheinbaren. Das heißt: ein gedachter Gott ist nicht wirklich und ein scheinbarer Gott ist nicht wirklich. Meister Eckhart:
"Der Mensch soll sich nicht genügen lassen an einem gedachten Gott;denn wenn der Gedanke vergeht, so vergeht auch der Gott. Man soll vielmehr einen wesenhaften Gott haben, der weit erhaben ist über die Gedanken des Menschen und aller Kreatur."
Das passt jetzt gar nicht zum Thema. Oder doch ?
Souveränität durch Identität.
Die deutschen Mystiker des 13. Jahrhunderts haben grundlegendes zur Identität Europas beigetragen.

niekisch

14. Januar 2013 23:07

"der Augenschein des Tatsächlichen die Leute schon genug belehrt."

Sie müssen aber auch den Lügentherapeuten von der Couch springen:

https://diskuswerfer.wordpress.com/2013/01/14/der-groste-schaden/

Raskolnikow

15. Januar 2013 11:47

Naja,

im besonderen scheint es nicht zum Thema zu gehören, lieber Herr Rumpelstilzchen, aber im allgemeinen geht es um das Sprechen. Vor allem um Begriffe und ihre Bedeutung resp. Umdeutung. Was denken wir, wenn wir das Wort (Wittgenstein würde sagen "den Namen") Europa hören? Offenbar gibt es hier Differenzen...

Übrigens nichts gegen die Mystiker des hohen Mittelalters, aber Sie überschätzen die beiden einzigen wirklichen Wissenschaften (Theologie und Philosophie) eindeutig. Beide unterließen den Fehler nicht, die untergeordneten Facultäten (Naturwiss. und Ingenieurswiss.) von der Leine zu lassen.

Die Pysik riss sich als erste los und wird wohl, das wage ich zu behaupten, die erste Disziplin sein, die sich wieder unterordnet. Vor allem in der Quantenmechanik wird auch das Gottesconcept mittlerweile offen discutiert. Das ist schon fast witzig, oder?

Fasciniernd (und erstaunlich unbeachtet) ist auch der Umstand, dass Freges Wahrheitswerte Schrödingers Katzenexperiment quasi vorwegnahm. Der Kreis schließt sich ...

[Sprache (Seele) --- Physik (Leib)]

Leider werden die entscheidenden Fragen wohl nicht mehr geklärt werden; da es unserem Herrn gefällt, die einzige Cultur, die in der Lage sein könnte, ebendiese zu beantworten, Europa (+Nordamerika), zu Grunde gehen zu lassen.

Pax vobiscum,

R.

Rumpelstilzchen

15. Januar 2013 13:17

@Raskolnikow
zuerst, rumpelstilzchen ist ein "Es".

Es geht um das Sprechen.....

"Im Anfang war das Wort,
und das Wort war bei Gott,
und das Wort war Gott.
Im Anfang war es bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden,
und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
In ihm war das Leben." (Joh 1,1-6)
Sprache (Seele) Physik(Leib) - und das Wort ist Fleisch geworden...
Auch ich ahne, daß die entscheidenden Fragen durch Europa und Nordamerika geklärt werden könnten.

...ob es unserem Herrn gefällt, diese Kontinente untergehen zu lassen, müssen wir schon IHM überlassen, wir wissen nicht Zeit noch Stunde..
Et cum spiritu tuo...

Sepp

15. Januar 2013 13:58

@ Justamento und seine unzähligen Doppelgänger hier:

Traurige Symbiose:

Wenn der Gegenstand der eigenen Kritik zur Existenzberechtigung wird.
Der Hysteriker KANN nicht ohne Krise, sie ist sein Lebenselexier, sein Stein der Weisen, an dem er sich ein Leben lang abarbeiten kann.

Es reicht doch die Frage: Was wären all die Krisendenker und Dekadenzkritiker ohne die Krise? Wie würden sie ihr Leben gestalten?
Eine Frage, die man individuell, Person für Person beantworten sollte.

Gottfried

15. Januar 2013 17:36

@ Sepp

Hat die Kritische Theorie (Frankfurter Schule) erst einmal eine gewisse Macht errungen, ist das "kritische Durchleuchten verkruschteter Strukturen" erst einmal zu einem Grundwert an sich avanciert, der nicht mehr in Frage gestellt wird, gibt es erst einmal exponierte Kritiker des rückwärtsgewandten Biologismus, z.B. Menschen mit wie auch ohne Menstruationshintergrund in strenge Rollenkorsettierungen einzuzwängen (die "gender"-Hauptverströmer), dann läßt es sich wohl nicht gänzlich verhindern, daß in Folge darauf auch Kritiker dieser kritischen Eliten auf der Bildfläche erscheinen ("Kritikerkritiker").

Generell ist Kritik eine alternative Strategie. Die naheliegendste Strategie dürfte wohl doch die Synthese sein (mit all ihren Unebenheiten und suboptimalen Endergebnissen): Mit der zehntattraktivsten Frau eine Familie gründen und nur das achtbeste Haus bauen und das siebtgrößte/fruchtbarste Grundstück mit Gemüse und Viehzucht unter viel Fleiß und Arbeit beackern.
Wenn der Bauer tatsächlich doch einmal analytisch denkt, dann nur aus schnödem Egoismus heraus, weil er z.B. noch bessere Ernteerträge erzielen will. Insgesamt sind Bauern jedoch eher einfältig und unkritisch.

Der altruistische, selbst-lose Kritiker hingegen ist nicht ortsgebunden. Er ist nicht der schnöden Wirtschaft verpflichtet, z.B. dem Ziel, daß Familien in leidlichen Häusern wohnen, langweilige Kartoffelsuppen in diesen verzehren und ein wind- und regensicheres Dach über dem Kopf haben. Er ist vielmehr der objektiven Wahrheit verpflichtet. Er zeigt dem Bauern, daß in anderen Ländern viel bessere Häuser gebaut werden, mit seinen brillianten analytischen Fähigkeiten kann er jedem schnell erklären, welche Lebensfreuden ihm entgehen, wenn er sich so eng für das ganze Leben an die gleiche Frau bindet, wie wenig er doch weiß über andere Länder und deren Kulturen uvm.

Die Grundanlage zum analytischen Kritiker besitzen manche unverdorbenen Kinder noch in hohem Maße. Durch ihren begrenzten Zeit- und auch Pflichtenhorizont bedingt, läßt sich allerhand entdecken mit jungen Augen, was bei den Eltern der Schulfreunde alles besser ist, was an der Kartoffelsuppe nicht schmeckt, jeden Tag erbringen manche aufgeweckten Kinder Entwürfe, wie sich das Leben im Bauernhaus doch viel besser gestalten ließe.

Diese Grundanlage der Kinder läßt sich jedoch erst durch eine gründliche Schulung der Rhetorik verfeinern, das Erlernen einer beeindruckenden Kritikerpose, die beim Publikum dann auch gut ankommt und vor allem durch ein Studium an einer geistes(?)- oder sozial-"wissenschaftlichen" Fakultät einer modernen Universität, zu der man sich dann allerlei kritisches Wissen ala "gender studies", "hybride Heymatkonzepte", "Rassismusforschung" und dererlei Alchimien und Alfanzereien bis zur Perfektion erwerben kann.

Justamento

15. Januar 2013 18:38

Ein Dynamiker verachtet Phlegmatiker nicht. Das sind doch lediglich die Mittelstreifenfahrer. Er behandelt sie als das was sie sind: Sich kaum bewegende Verkehrsinseln. Diese Leute gibt es in der Wahrnehmung eines Dynamikers nicht. Ab und an dringt mal ein Unlaut herein, darüber daß die Überholspur für ale da sei. Das ist die ganze Relevanz. Natürlich. Diese Leute sind es, die ein bürgerliches Gesellschaftssystem stabilisieren.

Idealtätigkeit für Phlegmatiker: Geldschalterangestellter vor der Erfindung der Zählmaschine. Oder jene, die einen Artikel, der politische Ansätze zeigt, zum Philosphie-Faseln verwenden, ohne das es dazu auch nur den kleinsten Bedarf geben würde. Jede Gelegenheit dazu nutzen, Tempo herauszunehmen! Immer im gleichen Brei herumrühren. Keine Entwicklung. Jedes Jahr den Gartenzaun neu bräunen, obwohl die alte Lasur noch tiptop ist. Das ist Meditation. Das ganze Leben ist ein Trancezustand. Eine Krise ist für diese Leute DIE Katastrophe, weil sich ganze Leben daraum dreht, stabile Bahnen nicht zu verlassen.

@Sepp
Welche Krise meinen Sie eigentlich? Und warum können Sie keine ökonomischen Charts lesen? Warum? Weil man sie auf der Kriechspur nicht lesen will. Denn sie zerstören das kleine Universum, in dem man lebt. Die Charts wohlgemerkt. Nicht die dort beschriebene Realität.
Diese Worte sind, wie die Ihren, überflüssig. Phlegmatiker und Dynamiker sind genetisch festgelegt. Ihr Unverständnis und mein Desinteresse sind angeboren. Deswegen springen Sie auch nicht aus intakten Flugzeugen.
Deswegen erkennen Sie auch keine Dynamiken, noch die Prinzipien dahinter. Sie nehmen die Welt nicht als ständige Bewegung wahr, sondern statisch. Deswegen lieben Dynamiker Krisen, weil die langsamen Bewegungen an Fahrt gewinnen. Sie ängstigen sich oder blenden aus, weil sie merken, daß die Welt von einer Statik in die nächste übergeht. Dazwischen ist Schicksal. Unabwendbar, unlenkbar, ungestaltbar.

Raskolnikow

15. Januar 2013 20:30

Ach, Justamento,

Sie wissen doch: das Pathos liegt nur eine Haaresbreite von der Lächerlichkeit entfernt.

Ihre 0-oder-1-Weltsicht ist zwar beneidenswert, aber ich bleibe lieber der fette Spießer in der Welt der Fuzzy-Logik. In Wahrheit sind die Überholspuren voll von Phlegmatikern, die nur schnell nach Hause und ihre Zäune streichen wollen ...

Was halten sie von diesem (vielleicht übervorsichtigen) Gedanken: "Dazwischen" ist nicht Schicksal, sondern das Nichts. Das Jetzt ist ein Punkt. Setzen wir die Gültigkeit der geometrischen Axiome voraus, sehen wir also ein unendlich Kleines vor uns. Keiner kann also grammatikalisch und inhaltlich korrekt den Satz aussprechen: "Ich bin!" (Ausgenommen natürlich EINER!)

Was könnte ich anderes sein als ein Phlegmatiker, Apokalyptiker, Fuzzy-Logiker ..., wenn ich in einem Nichts zwischen zwei Zuständen (Präteritum, Futur) gefangen bin?

Da kann man glatt aus intakten Flugzeugen springen (ohne den Cypres anzuschalten) oder sich an Laternen hängen (in Wien seinerzeit recht populär!) ...

Lächerlich,

R.

Justamento

16. Januar 2013 09:00

@Raskolnikow

Sie müssen das als lächerlich empfinden, zumindest müssen sie es sich selbst glauben machen.

Interessanter Weise habe ich jetzt die drei Komentatoren "aufgegabelt", die mir beim langzeitigen, schweigenden Lesen dieses Blogs einen ansonsten interessanten Inhalt eines Artikels mit ihrer depressiven, phlegmatischen, durchaus belesenen Weltfremdheit ins unwirksame, schwadronierende Nichts ziehen (müssen).
An sich ist es gleichgültig, daß die derzeitige Rechte eben zu nicht unbeachtlichen Teilen aus Menschen besteht, die dem "Früher war alles besser" romantisch nachweinen. Das ist das innere, selbstgeschaffene Gulag. Sie haben zwar eine bleierne Wirkung, nur kann weder ein Aktiver, noch ein sich vor der kühlen Realität ins innere sich Verkriechender die großen Linien dieser Welt ablenken. Aber nur ein antizipierender Aktiver kann vor der Zeit agieren, anstatt sich beispielsweise völlig überraschend vor einer Inflation treffen zu lassen, mit dem Satz, das habe man ja schon immer gewußt. Aber eben sein Umfeld nicht gestaltet, weil man ja phlegmatisch dem Fatum ausgesetzt zu sein glaubt.

Romantiker sind keine Reaktionäre!

Sara Tempel

16. Januar 2013 23:36

@Justamento
Was kann ein Dynamiker tun? Sich über jede Veränderung und Krise freuen, wie die Auflösung souveräner Nationalstaaten, so sie noch rudimentär existieren? Deutschland ist ja bekanntlich nach dem verlorenen Krieg immer nur ein Diener der USA gewesen und man könnte sagen, wir haben nicht viel zu verlieren. Den jämmerlichen Rest einer nationalen Identität? - Die Vorzeichen stehen aber so schlecht, da muss ich allem bisher geäußerten Bedenken gegen die EU (s.o.) recht geben. Immerhin geht es auch um eine menschenwürdige Zukunft für folgende Generationen. Würden Sie sich auch über eine Revolution freuen oder sich gar beteiligen - der Krieg ist ja schließlich der Vater aller Dinge?! Dann wäre es höchste Zeit für den Bürgerkrieg!

Ich persönlich halte es heute eher mit der Stoa; es ist ein Privileg der Jugend in revolutionären Veränderungen etwas Gutes zu sehen, aber was kommt danach (Jacobiner, Stalinisten)?

@Raskolnikow
Als Stoikerin und vielleicht auch Mystikerin, stehe ich Ihnen, dem Phlegmatiker und Apokalyptiker, nahe!

Denkender Mensch

17. Januar 2013 04:00

Wäre die EZB tatsächlich geworden, was sie sein sollte, ein politisch unabhängiger Stabilitätsgarant nach den Konstruktionsprinzipien der Deutschen Bundesbank, hätte man sich nicht so erregen müssen;

Auch unter Rechtskonservativen ist das ökonomische Analphabetentum massiv ausgeprägt, weshalb sie ja mit Sozen-Kommandowirtschaftsphantasien auch mehr anfangen können als mit marktwirtschaftlichen Ideen. Mal von der Naivität abgesehen, jemandem, der von Politikern eingesetzt und bezahlt wird, unterstellen zu wollen, er könne von diesem "unabhängig" sein, ist die Bundesbank kein "Stabilitätsgarant" gewesen. Das staatliche Fiatgeld "Deutsche Mark" war grundsätzlich nicht anders konstruiert als der Euro. Und auch die D-Mark hat schon nach der von der Bundesbank selbst veröffentlichten Statistik von ihrer Einführung bis zu ihrer Abschaffung über 75% ihrer Kaufkraft verloren. Da die Bundesbank jedoch den als "Inflation" bezeichneten Kaufkraftverlust anhand eines Warenkorbs maß, dessen Zusammensetzung und Gewichtung der einzelnen Güter völlig aberwitzig war, was dem Ziel diente, die Währung "stabil" zu rechnen, ist davon auszugehen, dass der Kaufkraftverlust der D-Mark-Nutzer sogar noch deutlich höher war. Beim Euro wird selbiges Prinzip angewendet.

Kapitalist

17. Januar 2013 17:51

@Justamento:
Hier mal ein unaufgeregter Artikel zur Souveränität Deutschlands:

Mara

20. November 2013 16:00

Heino Bosselmann beschreibt, dass vielleicht nicht nur die Staatengemeinschaft infrage gestellt wird, sondern zunehmend auch der Euro selbst. Mit der zunehmenden Vernetzung der europäischen Staaten werden einzelne Staaten immer unselbstständiger. Der kleine Mann kann die Europapolitik nicht stoppen, und nur hoffen, dass in den nächsten Jahrzehnten die Probleme mit dem Euro und den ganzen Entscheidungen über irgendetwas gelöst werden. Carl Schmitt geht davon aus, dass eine „Kleinstaaterei“ besser sei.

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